28. Internationales Filmfest Oldenburg (15.-19. September 2021)

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Moderator: jogiwan

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Arkadin
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28. Internationales Filmfest Oldenburg (15.-19. September 2021)

Beitrag von Arkadin »

:-o :-o :-o :-o
Filmfest Oldenburg ehrt Ovidio G. Assonitis mit einer Retrospektive

Mit dem in Alexandria geboren Produzenten und Regisseur Ovidio G. Assonitis ehrt das diesjährige Filmfest einen authentischen und unabhängigen Geist, dessen Filme Fans und Cineasten als »Guilty Pleasure« feiern und viele Filmemacher inspiriert haben.

Die reinste Form eines unabhängigen Filmemachers kann vielleicht nur aus dem Verständnis des unauflöslichen Zusammenhangs zwischen filmischer Umsetzung und finanziellem Aufwand entstehen. In diesem Sinne ist Ovidio G. Assonitis seit über 50 Jahren einer der wenigen wirklich eigenständigen und unabhängigen Filmemacher geblieben.

»I am a real 100% Independent Filmmaker. Everything started from my desk and ended at my desk«, ist seine erfrischende Sicht auf eine Kunstform, die sich zwischen künstlerischem Ausdruck und finanziellen Bedürfnissen immer mehr in eine Industrie verwandelt hat. Ohne die Fähigkeit, seine Visionen auch in ein finanzierbares Konzept einzubinden, gibt es keine Unabhängigkeit.

In Ägypten geboren, in Griechenland aufgewachsen und in Italien lebend – ein Bürger des Mittelmeerraums – so bezeichnet sich der Filmemacher selbst. Ovidio G. Assonitis erste Verbindung zum italienischen Kino und der Filmbranche an sich entstand durch seinen Vater, Romeo Assonitis. Mitte der 1960er Jahre begann Assonitis aus einem kleinen Büro heraus, nur mit einer Sekretärin, seinen eigenen Vertrieb von Filmen der Genres Western, Thriller, Horror und Action. Bis 1976 verlieh er mehr als 1000 kommerziell erfolgreiche Filme vor allem im südostasiatischen Raum. Einer seiner wichtigsten, früheren Partner war ein Cousin des thailändischen Königs, Seine Königliche Hoheit Prinz Anusorn. Gegen Ende der 1960er Jahre begann Assonitis seine ersten Independent Filme zu produzieren.

In seiner erfolgreichsten Zeit in den 1970ern wurde er oft geringschätzig »King of the Rip Offs« genannt. Aber darin zeigt sich auch sein großes Talent für kommerzielles Gespür gepaart mit der filmischen Sensibilität, die seine mit so viel geringerem Budget als ihre Blockbuster Vorbilder umgesetzten Werke wie »Tentacles« (1977) oder »Beyond the Door« (1974) auszeichnen und manchmal sogar zu einer Bedrohung für Hollywood machten.

Man möchte einen Vergleich zur Kunst ziehen und Assonitis Filme als eine Art gespiegelten Pointillismus bezeichnen. Ja weiter entfernt man auf sie schaut, desto weniger verraten sie von seiner kunstvollen Erzählweise. Geht man ganz nah heran entdeckt man Szenen und Sequenzen, die eine einzigartige Schönheit und visuelle Kraft ausstrahlen. Mit solchen Momenten hat er zahlreiche Fans begeistert und namhafte amerikanische Genrefilmer inspiriert, zu denen Joe Dante und sicher auch Quentin Tarantino zählen.

Seine Berührungen mit der Blockbusterindustrie Hollywoods sind legendär. Mit »Beyond the Door«, diesem eigenwilligen und dann doch ganz eigenen Mix aus »The Exorcist« und »Rosemaries Baby«, gelang ihm ein so großer kommerzieller Erfolg, dass Warner ihn, aus Angst er könne ihnen bei einem Sequel zuvorkommen, auf Verletzung von visuellem Copyright verklagte. Ein aussichtsloses Unterfangen, das Assonitis Film nur erfolgreicher machte und damit endete, dass Warner ihm einen Deal offerierte seine nächsten vier Filme auszuwerten. Ein Sieg Davids gegen Goliath.

Einer dieser Filme wurde dann »Piranha 2 – The Spawning«, der das Debüt von James Cameron markiert und dessen Produktionsgeschichte ebenso legendär ist, wie die danach folgende Karriere Camerons. Assonitis feuerte den jungen Regisseur nach zwei Wochen Dreh und übernahm selbst die Regie, als Cameron den Drehplan und das Budget schon weit überschritten hatte. Etliche Stories und Legenden ranken sich um die Entstehung dieses Films.

Die atmosphärischen Unterwasseraufnahmen bei »Tentacles«, seinem von »Jaws« inspiriertem Epos um einen mutierten Riesenkraken, der an der kalifornischen Küste sein Unwesen treibt, setzte der italienische Kameramann Roberto D’Ettorre Piazzoli um. Assonitis arbeitete mit ihm auch bei fünf anderen Filmen zusammen. Für »Beyond the Door« und »Out of Control« war Piazzoli unter dem Pseudonym Robert Barrett sein Ko-Regisseur. Auch bei der Umsetzung der Musikscores legte Assonitis größten Wert auf langfristige Partnerschaften und arbeitete mit einigen der besten italienischen Filmkomponisten zusammen. Stelvio Cipriani etwa schuf für »Tentacles« und »Piranha 2« legendäre Soundtracks. Später arbeitete er, wie auch ein anderer Komponist Assonitis, Franco Miccalizzi, für Quentin Tarantino, der seine Vorliebe für das italienische Genrekino in der Wahl seiner Scores zum Ausdruck brachte.

Nach seinem letzten Film im Jahr 2003 »Red Riding Hood« ist der heute 78-jährige weit von seinem Ruhestand entfernt. Seither widmet Assonitis sich der Entwicklung neuer Kino- und Serienproduktionen und arbeitet an Remakes seiner Kultfilme. Zu alledem ist er seit 2003 erneut im Distributionsgeschäft für Südostasien und Malaysien.

Ovidio G. Assonitis wird vom 15. bis zum 19. September 2021 in Oldenburg zu Gast sein.



Die Filme der Retrospektive

Im Rahmen der Retrospektive werden in Oldenburg die folgenden Filme zu sehen sein:

»Who Saw Her Die« (ITA 72, Regie: Aldo Lado / Produzent: Ovidio G. Assonitis)

»Beyond the Door« (ITA/USA 74, Regie: Ovidio G. Assonitis, Robert Barrett)

»Tentacles« (ITA 77, Regie: Ovidio G. Assonitis)

»The Visitor« (ITA 79, Regie: Giulio Paradisi / Produzent: Ovidio G. Assonitis)

»Madhouse« (ITA 81, Regie: Ovidio G. Assonitis)

»Piranha 2 – The Spawning« (USA 81, Regie: James Cameron / Produzent: Ovidio G. Assonitis).
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buxtebrawler
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Re: 28. Internationales Filmfest Oldenburg (15.-19. September 2021)

Beitrag von buxtebrawler »

Wow! :-o
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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Arkadin
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Re: 28. Internationales Filmfest Oldenburg (15.-19. September 2021)

Beitrag von Arkadin »

Das (bisher angekündigte) restliche Programm ist auch nicht von schlechten Eltern:
Cannes-Gewinner »Titane« führt das Line-up an, während mutige Debüts und Weltpremieren die 28. Ausgabe des Internationalen Filmfest Oldenburg dominieren: Erste Highlights des Programms

Oldenburg präsentiert die Deutschlandpremiere von Julia Ducournaus zweitem Spielfilm »Titane« in einem Line-up mit vielen Entdeckungen und großen Namen wie Nicolas Cage, Michael Shannon, Ron Perlman und dem Oscar-prämierten Visual-Effects-Genie Phil Tippet.

Anlässlich der Weltpremiere des Closing Night Gala Films »The Maestro« wird der weltbekannte Dirigent und Komponist Somtow Suchartikul mit seiner preisgekrönten Siam Sinfonietta ein Live-Konzert aufführen.

Erste Programmhighlights

ANCHORAGE USA 2021, Scott Monahan (Internationale Premiere)

In seinem Spielfilm-Regiedebüt übernimmt Scott Monahan neben seinem Drehbuchautor Dakota Loesch auch die Huaptrolle in dieser Story um zwei Brüder, die versuchen, einen Koffer voller Opioide von Florida nach Alaska zu fahren, um im Land des Goldes große Kasse zu machen. Die eigenen Probleme gepaart mit der Versuchung sich an ihrem Vorrat zu bedienen, stellt ihren Traum auf die Probe. Irgendwo im Nirgendwo der kalifornischen Wüste entgleist ihre Reise und bringt die Brüder auf einen erschütternden Crashkurs. Was als Freudenfahrt in das gelobte Land beginnt, wird zu einer Reise in das dunkle Herz eines amerikanischen Traums, der schon lange nichts als eine Illusion ist.


FAGGOTS POL 2021, Patrycja Płanik & Dominik Krawiecki (Weltpremiere)

Nach ihrer Hauptrolle in den 2019er »Lillian« (die in Cannes debütierte und für die sie den Seymour Cassel Award in Oldenburg gewann) wagt Planik mit gemeinsam Schauspielerkollege Dominik Krawiecki den Schritt hinter die Kamera. In einer dystopischen post-pandemischen Realität überlebt nur eine Schar von gender-fluiden Charakteren. Eine groteske Beerdigung der letzten Frau der Erde offenbart die wahre Natur der modernen Gesellschaft und leitet eine neue Ära ein. Planik und Krawiecki entwerfen eine Utopie, die wie der ultimative Albtraum rechtsextremer Fantasien anmutet. Diese furchtlose Attacke gegen Intoleranz, die von Planik mit betörend schöner Kameraarbeit ins Bild gesetzt und vom preisgekrönten Filmemacher und Komponisten Andreas Horvath vertont wurde, ist nicht nur in Polen mutig und visionär.


FOXHOLE USA 2021, Jack Fessenden (Weltpremiere)

36 Stunden in drei verschiedenen Kriegen - der amerikanische Bürgerkrieg, der Erste Weltkrieg und der Irak. »Foxhole« folgt einer kleinen Gruppe von Soldaten, die auf engstem Raum mit Fragen ihrer Moral, der Sinnlosigkeit des Tuns und einer zunehmend unberechenbareren Kampfsituation konfrontiert sind. 2016 präsentierte der damals 16-jährige Jack Fessenden sein Regiedebüt „Stray Bullets“ in Oldenburg. Mit „Foxhole“ stellt er seinen unter die Haut gehenden und unerhört reifen zweiten Spielfilm vor. Während der Dreharbeiten im August 2019 war Fessenden 19 Jahre alt.


THE PASHA USA 2021, Josie Maynard (Weltpremiere)

Die Regisseurin Josie Maynard drehte über 15 Jahre in Afghanistan an der Dokumentation »The Pasha«. Allein sechs Jahre vergingen, bis sie das Vertrauen von General Abdul Rashid Dostum gewinnen konnte, des berüchtigtsten Warlords des Landes, der als größte Bedrohung für die Taliban und als Amerikas wichtigster Verbündeter in Afghanistan bekannt wurde. In »The Pasha« spricht er zum ersten Mal vor der Kamera über seinen Aufstieg aus der Unterschicht, seine Kandidatur für das Amt des Vizepräsidenten und seinen lebenslangen Kampf gegen Extremisten. Josie Maynards Film gibt Einblicke in ein Land, die so in unserer westlichen Welt noch nicht zusehen waren.


WHAT HAPPEND TO THE WOLF? MMR 2021, Na Gyi (Weltpremiere)

In seinem zweiten Spielfilm arbeitet Na Gyi wieder mit seiner Frau Paing Phyoe Thu zusammen, die an der Seite von Eaindra Kyaw Zin die Hauptrollen von Way und Moe spielt. Zwei Frauen, ein Schicksal. Die beiden todkranken Patientinnen lernen sich im Krankenhaus kennen. Moe leidet an Krebs, Way wurde mit einem Herzfehler geboren. Die eine ist traditionell, die andere rebellisch. Das ungleiche Paar fühlt sich magisch zueinander hingezogen. Na Gyi und Paing Phyoe Thu nutzen ihre Berühmtheit in Myanmar, um sich am Putsch Anfang 2021 zu beteiligen. Die Militärregierung stellte einen Haftbefehl gegen die beiden aus, seitdem sind sie untergetaucht. Eaindra Kyaw Zin befindet sich seit Februar im Gefängnis. Ihr Zustand ist unbekannt.


BOROWSKI UND GUTE MENSCH DEU 2021, Ilker Çatak (Weltpremiere)

Während eines Aufstands in der forensischen Klinik gelingt Kai Korthals die Flucht aus dem Sicherheitsgewahrsam. Korthals, der zahlreiche Frauen in ihre Häuser verfolgte und tötete, wurde zum persönlichen Albtraum von Inspektor Borowski. Vor 6 Jahren entführte er Borowskis Verlobte, die der Inspektor zwar retten konnte, aber ihre Beziehung überlebte nicht. Borowskis Kollegin Mila Sahin ist besessen davon, Korthals mit allen Mitteln zu jagen – aber ist Borowski bereit, sich seiner Nemesis zu stellen? Geschrieben von Sascha Arango und inszeniert von Ilker Catak, ist eine atemlose Erlösungsgeschichte entstanden, die direkt unter die Haut geht. Paraderollen für Axel Milberg, Lars Eidinger und Sabine Timoteo.


PIG USA 2021, Michael Sarnoski (Deutschlandpremiere)

In Sarnoskis Spielfilmdebüt spielt Nicolas Cage Rob, einem Trüffelsammler, der mit seinem Trüffelschwein Apple zurückgezogen in der Wildnis von Oregon lebt. Nachdem Apple entführt wird, muss er auf der Suche nach seinem vierbeinigen Gefährten nach Portland zurückkehren und sich seiner Vergangenheit stellen. Mit einer Darbietung, die von den Kritikern bereits als Oscar-würdig bejubelt wird, kehrt Oscarpreisträger Nicolas Cage (der 2016 in Oldenburg mit einem Tribute and Walk of Fame Star ausgezeichnet wurde) zurück zu seinen Wurzeln als unabhängiger Künstler.


SWING USA 2021, Michael Mailer (Weltpremiere)

Während ihres letzten Jahres an einem Ivy-League-College im Jahr 1999, nachdem sie bei der nationalen Meisterschaft den letzten Platz belegt haben, findet ein Universitäts-Ruderteam neue Inspiration, als ein Vietnam-Veteran ihr Trainer wird. Michael Mailer erzählt eine inspirierende Story über wahren Sportsgeist und Integrität, mit der er den wunderbaren Michael Shannon für die Rolle des Trainers Murphy gewinnen konnte. Swing: das Gefühl, wenn ein Team im Gleichschritt rudert.


TITANE FRA 2021, Julia Ducournau (Deutschlandpremiere)

Ihr starkes Debüt »Raw« aus dem Jahr 2016 wurde in Cannes gefeiert und machte die französische Filmemacherin international bekannt. »Titane«, ihr zweiter Spielfilm, debütierte im Wettbewerb von Cannes und gilt als einer der kontroversesten Gewinner der Goldenen Palme seit Jahren. Nach einer Reihe ungeklärter Verbrechen findet ein Vater seinen seit zehn Jahren vermissten Sohn wieder. Mit Agathe Rousselle und Vincent Lindon in den Hauptrollen ist »Titane« ein wilder Ritt, der Genre-Konventionen aus den Angeln hebt.


TYRANNENMORD DEU 2021, Christoph Stark (Weltpremieren)

Der 17-jährige Juan ist aus einem Internat verschwunden. Sein Vater ist Botschafter eines autoritär regierten Landes, dessen Präsident gerade im Begriff ist, für einen Staatsbesuch nach Deutschland zu kommen. Während Juans Freundin Hanna die schlimmsten Befürchtungen hat, vermutet Juans bester Freund August, dass sich Juan lediglich den offiziellen Feierlichkeiten bei dem bevorstehenden Staatsbesuch entziehen wollte. Als ein Erpresserschreiben auftaucht gerät der Personenschützer des Jungen ins Fadenkreuz der Ermittlung: Juans Entführer fordern, inhaftierte Regimegegner freizulassen.


MAD GOD USA 2021, Phil Tippett (Deutschlandpremiere)

»Mad God« erzählt von Monstern, verrückten Wissenschaftlern und Kriegsschweinen. Für den experimentellen Stop-Motion-Film kreierte der legendäre Effekt-Künstler Phil Tippet eine ebenso fantastische wie bizarre Welt. Mit seinen revolutionären Visual-Effects prägt er seit »Star Wars« (1977) das Gesicht der großen Hollywood Blockbuster, für »Jurassic Park« (1993) gewann er einen Oscar. »Mad God« ist die Essenz seines Schaffens und das obsessive Werk eines unabhängigen Künstlers. 30 Jahre benötigte er für die Fertigstellung seines Films.


THE LAST VICTIM USA 2021, Naveen A. Chathapuram (Weltpremiere)

In seinem Regiedebüt präsentiert Naveen A. Chathapuram einen kraftvollen Neo-Western mit Ron Perlman (Hellboy, Sons of Anarchy), Ali Larter (Resident Evil) und Ralph Ineson (The Witch) in den Hauptrollen. Ein schreckliches Verbrechen in einer einsamen Wüstenstadt setzt eine unaufhaltsame Kette von Ereignissen in Gang. Sheriff Hickey und sein Deputy leiten die Ermittlungen, während der charismatische Ideologe Jake und seine zwielichtigen Gefolgsleute versuchen, alle Beweise zu beseitigen. Als sich ihre Wege mit einem Ehepaar kreuzen, das quer durch das Land zieht, ändert sich das Schicksal aller Beteiligten schlagartig. Eine furiose filmische Hommage an ein das amerikanischste aller Genres, mit einem der beliebtesten Schauspieler Amerikas.


SOUTH OF HEAVEN USA 2021, Aharon Keshales (Weltpremiere)

Jason Sudeikis (Ted Lasso) und Evangeline Lilly (Ant-Man and The Wasp) spielen die Hauptrollen in Aharon Keshales mit Spannung erwartetem Nachfolger von »Big Bad Wolves« (von Quentin Tarantino »Der beste Film des Jahres 2013« genannt). Nachdem Jimmy Rae zwölf Jahre wegen bewaffneten Raubüberfalls eingesessen hat, zeigt er der Bewährungskommission geläutert. Jimmy erklärt, dass er seiner krebskranken Freundin Annie ihr letztes Lebensjahr zu ihrem besten machen und sie heiraten möchte. Die Bewährung wird ihm gewährt, aber die Realität ist eine Herausforderung für Jimmy Rae und Annie. Ein wilder Genremix, der mühelos zwischen »Love Story« und Peckinpahs Außenseiterdramen à la »Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia« transzendiert. Zuckersüß und rabenschwarz.

Abschlussgala - Closing Night Film und Livekonzert

Mit der Weltpremiere des thailändischen Spielfilms »The Maestro« von Paul Spurrier und Somtow Sucharitkul feiert das Internationale Filmfest Oldenburg eine spektakuläre Rückkehr zur Kultur als weltweit verbindende Kraft. Am 19. September 2021 wird der Komponist und Dirigent Somtow Sucharitkul mit seinem preisgekrönten thailändischen Jugendsymphonieorchester, der Siam Sinfonietta, ein Galakonzert im Schulterschluss mit dem Bremer Jugendsymphonieorchester geben und damit der Aufführung von »The Maestro« einen glanzvollen Rahmen verleihen.


THE MAESTRO THA 2021, Paul Spurrier (Weltpremiere)

»The Maestro« ist eine liebevolle Hommage an die Kultklassiker der Vergangenheit, aber auch eine Auseinandersetzung mit philosophischen Fragen über das Wesen der Kunst. »The Maestro« erzählt die Geschichte von Arun, einem Komponisten und Dirigenten, dem in Europa Anerkennung verwehrt bleibt, so dass er nach Thailand zurückkehr, um verwöhnte High-Society-Kinder zu unterrichtet. Seit Jahren komponiert er ein Opus magnum, ›The Tongues of Angels‹ und träumt davon, es unter eigener Regie uraufzuführen. Die Covid-Krise ermöglicht es ihm, mitten im Nirgendwo, weit weg von der korrupten Außenwelt, eine Utopie für begabte junge Musiker zu schaffen. Doch die Dinge laufen aus dem Ruder. Mit dem weltberühmten Dirigenten und Komponisten Somtow Sucharitkul (der den Film schrieb und komponierte) und seinem preisgekrönten Jugendorchester, der Siam Sinfonietta, wurde der Film während des Ausbruchs von Covid konzipiert, da Konservatorien gesperrt und keine Konzerte gespielt werden. Nur Filmproduktionen waren weiterhin möglich und so wurde die Leinwand zur Musikschule. Eine Ode an die Freiheit der Kreativität in Zeiten von Corona und ein transzendentales, wildes Werk mit einem augenzwinkernden Hang zum Wahnsinn bringt Paul Spurrier auf die Leinwand. »Mr. Holland's Opus« trifft »The Texas Chainsaw Massacre«.
Also ich freue mich und werde auch dieses Jahr wieder in Oldenburg am Start sein. Vielleicht verirrt sich ja auch der ein oder andere Delirianer dorthin? Bespielt werden zwei Kinos: Das Casablanca und das cineK. Online kann man aber auch dabei sein. Habe letztes Jahr beides gemacht und das Kino-Erlebnis hat um Längen gewonnen. Wobei es da wegen der Pandemie sehr, sehr viel leerer und "stimmungsloser" war als in den Vorjahren.
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Re: 28. Internationales Filmfest Oldenburg (15.-19. September 2021)

Beitrag von Arkadin »

Holla... es geht gut weiter: https://www.filmfest-oldenburg.de/de/fi ... ement-park

Ich freue mich! :) Übrigens habe ich oben Quatsch geschrieben. Im Casablanca und cineK werden jeweils ZWEI Säle betrieben. Dazu kommt noch die gute alte Exzerzierhalle und erstmals das Stadtmuseum, statt dem Theaterhof. Sieht gut aus, dass es tatsächlich ein halbwegs "normales" (unten der den Umständen) Festival wird. Ich freue mich!
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Re: 28. Internationales Filmfest Oldenburg (15.-19. September 2021)

Beitrag von fritzcarraldo »

Ich habe dieses Mal "nur" einen Tag geschafft. Ganz entspannt mit großer Pause und Essen gehen zwischendurch haben wir uns PIG mit Nic Cage und den diesjährigen Cannes Gewinner TITANE angesehen. Beide Vorstellungen waren im schönen Casablanca Kino und ausverkauft. Auch die Screenings waren sehr entspannt und nach der 3G Regel organisiert. Bei mir kam fast früheres Festival-Feeling auf. Oldenburg ist auf jeden Fall immer eine Reise wert.
Ach so. Beide Filme sind großartig.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"

(Interstellar)

"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)

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