Bildformate
Moderator: jogiwan
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Re: Bildformate
JETZT hab ich's auch kapiert
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Bildformate
Bin jetzt 'n bisschen spät mit meinen ausführungen, aber vielleicht bringt es ja noch was, nachdem ich es nun eh schon geschrieben habe
Das mit den Bildformaten ist echt ein Faß ohne Boden, ein sehr kompliziertes Feld. Und die einzig wahre Wahrheit gibt es auch nicht, erkennt man daran, dass sich in diversen Filmforen Nerds tummeln, die sich offenbar den lieben langen Tag mit nichts anderem beschäftigen als den technischen Details von Filmabtastungen, und viele sich seit Jahr und Tag mit ihren unterschiedlichen Positionen unversöhnlich gegenüber stehen.
buxtebrawler hat erstmal das wichtigste gesagt: die Zahlen geben das Seitenverhältnis des sichtbaren Filmes wieder. Es wird IMMER Breite mal Höhe angegeben, nur manchmal lassen die Labels einen Praktikanten ran und dann kann es schonmal andersrum auftauchen.
Die Links von Bonpensiero sind denke ich sehr anschaulich und verständlich.
Nachfolgend die wichtigsten (nicht alle, es gibt unzählige) Kino/Film-Formate von schmal nach breit:
1,33:1 - Entspricht der alten TV-Norm 4:3; hauptsächlich bei alten Kinofilmen (z.B. die ganz alten Disneys) und Filmen, die fürs Fernsehen oder den Videomarkt gedreht wurden.
1,66:1 - Europäisches Standard-Kinoformat -> richtiges Format bei der "Blechtrommel"!
1,78:1 - Kein Kinoformat, sondern das Format der 16:9 Fernseher
1,85:1 - Amerikanisches Standard-Kinoformat.
2,35:1 - "Scope"-Format, sehr breit und meist für epische Filme
Mit den Formaten ist enorm viel Schindluder getrieben worden. Früher war es üblich, Widescreen-Filme, d.h. alle Filme, die ein Format breiter als 4:3 haben, auf Video/TV seitlich zu beschneiden. Hauptsächlich, da die meisten Geräte eine kleine Bildschirmdiagonale hatten und man diese komplett ausnutzen wollte, natürlich zu Lasten der Bildkomposition.
Heute haben wir eine umgekehrte Situation: 16:9 ist Standard und viele Fernsehsender beschneiden rücksichtslos altes 4:3 Material oben und unten, um das breite Bild auszufüllen. Dann kommt es zu den abgeschnittenen Köpfen. Das passiert natürlich auch, wenn du selbst 4:3-Material per Zoom-Funktion auf die volle Breite deines 16:9 TVs bringst.
Warum ist die neue Norm 16:9 = 1,78:1, wenn das kein Kinoformat ist und war? Ich habe mal gelesen, dass es als eine Art Kompromiss zwischen den Formaten gewählt wurde, was mir schlüssig erscheint und als Erklärung völlig ausreicht.
16:9 liegt gerade so zwischen dem europäischen und amerikanischen Standard. Oft ist es so, dass Filme im Format 1,66:1 und 1,85:1 leicht oben/unten resp. links/rechts beschnitten werden, damit sie das 16:9-Format exakt ausfüllen. Ich persönlich halte das für unnötig. Die Format-Angabe 1,66:1 deutet darauf hin, dass "Die Blechtrommel" im korrekten Kinoformat auf der Disc ist, mit kleinen schwarzen Balken links/rechts auf einem 16:9-Fernseher.
Anamorph? Puh, da gehts echt in die technischen Details. Ist nur bei Widescreen-Filmen auf DVD relevant, auf Blu-Ray gibt's das ohnehin nicht mehr. Grundsätzlich gilt einfach: anamorph = besser. Aber nur, wenn es richtig gemacht wird! Genauso wie eine DVD nur dann besser als VHS ist, wenn man besseres Ausgangsmaterial verwendet und Surround-Ton nur Sinn macht, wenn es nicht nur aufgeblasenes Mono ist.
Bitte nicht alles auf die Goldwaage legen, ich bin kein ausgewiesener Fachmann.
Das mit den Bildformaten ist echt ein Faß ohne Boden, ein sehr kompliziertes Feld. Und die einzig wahre Wahrheit gibt es auch nicht, erkennt man daran, dass sich in diversen Filmforen Nerds tummeln, die sich offenbar den lieben langen Tag mit nichts anderem beschäftigen als den technischen Details von Filmabtastungen, und viele sich seit Jahr und Tag mit ihren unterschiedlichen Positionen unversöhnlich gegenüber stehen.
buxtebrawler hat erstmal das wichtigste gesagt: die Zahlen geben das Seitenverhältnis des sichtbaren Filmes wieder. Es wird IMMER Breite mal Höhe angegeben, nur manchmal lassen die Labels einen Praktikanten ran und dann kann es schonmal andersrum auftauchen.
Die Links von Bonpensiero sind denke ich sehr anschaulich und verständlich.
Nachfolgend die wichtigsten (nicht alle, es gibt unzählige) Kino/Film-Formate von schmal nach breit:
1,33:1 - Entspricht der alten TV-Norm 4:3; hauptsächlich bei alten Kinofilmen (z.B. die ganz alten Disneys) und Filmen, die fürs Fernsehen oder den Videomarkt gedreht wurden.
1,66:1 - Europäisches Standard-Kinoformat -> richtiges Format bei der "Blechtrommel"!
1,78:1 - Kein Kinoformat, sondern das Format der 16:9 Fernseher
1,85:1 - Amerikanisches Standard-Kinoformat.
2,35:1 - "Scope"-Format, sehr breit und meist für epische Filme
Mit den Formaten ist enorm viel Schindluder getrieben worden. Früher war es üblich, Widescreen-Filme, d.h. alle Filme, die ein Format breiter als 4:3 haben, auf Video/TV seitlich zu beschneiden. Hauptsächlich, da die meisten Geräte eine kleine Bildschirmdiagonale hatten und man diese komplett ausnutzen wollte, natürlich zu Lasten der Bildkomposition.
Heute haben wir eine umgekehrte Situation: 16:9 ist Standard und viele Fernsehsender beschneiden rücksichtslos altes 4:3 Material oben und unten, um das breite Bild auszufüllen. Dann kommt es zu den abgeschnittenen Köpfen. Das passiert natürlich auch, wenn du selbst 4:3-Material per Zoom-Funktion auf die volle Breite deines 16:9 TVs bringst.
Warum ist die neue Norm 16:9 = 1,78:1, wenn das kein Kinoformat ist und war? Ich habe mal gelesen, dass es als eine Art Kompromiss zwischen den Formaten gewählt wurde, was mir schlüssig erscheint und als Erklärung völlig ausreicht.
16:9 liegt gerade so zwischen dem europäischen und amerikanischen Standard. Oft ist es so, dass Filme im Format 1,66:1 und 1,85:1 leicht oben/unten resp. links/rechts beschnitten werden, damit sie das 16:9-Format exakt ausfüllen. Ich persönlich halte das für unnötig. Die Format-Angabe 1,66:1 deutet darauf hin, dass "Die Blechtrommel" im korrekten Kinoformat auf der Disc ist, mit kleinen schwarzen Balken links/rechts auf einem 16:9-Fernseher.
Anamorph? Puh, da gehts echt in die technischen Details. Ist nur bei Widescreen-Filmen auf DVD relevant, auf Blu-Ray gibt's das ohnehin nicht mehr. Grundsätzlich gilt einfach: anamorph = besser. Aber nur, wenn es richtig gemacht wird! Genauso wie eine DVD nur dann besser als VHS ist, wenn man besseres Ausgangsmaterial verwendet und Surround-Ton nur Sinn macht, wenn es nicht nur aufgeblasenes Mono ist.
Bitte nicht alles auf die Goldwaage legen, ich bin kein ausgewiesener Fachmann.
Re: Bildformate
1,66:1 wurde früher häufig in Europa genutzt. Da "fehlt" also nichts, sofern der Film in diesem Format produziert wurde. Auf einem 16:9 Fernseher (der 1,78:1 entspricht, also 16 geteilt durch 9) sollten bei 1,66:1 links und rechts Balken sichtbar sein. Würde man das Bild auf 16:9 (1,78:1) zommen, würde oben und unten ein Stück fehlen.untot hat geschrieben: Heißt also das bei 1,66:1 links und rechts Teile fehlen, hab ich recht, oder nicht? bin schon wieder überfordert!
Weitere Beispiele zu häufig genutzten Formaten:
1,85:1 = Auf einem 16:9 Fernseher schmale Balken oben und unten
2,35:1 = "Dicke" Balken oben und unten
1,33:1 (oder 4:3) = Rechts und links breite Balken
Ich würde die Formateinstellung nicht der Automatik des Fernsehers überlassen, da diese (je nach Gerät) nicht immer zuverlässig arbeitet. Besser 16:9 als Standard wählen, was für alle "breiten" Formate passt, nur bei 4:3 entsprechend auf das Format umstellen. Sollte eine DVD kein anamorphes Bild aufweisen, kann man bei Bedarf mit den entsprechenden Zoomfunktionen des Fernsehers nachhelfen.
Hinweis: Bei vielen Glotzen ist der Overscan aktiviert, gute Geräte bieten eine "An/Aus" Option dafür an. Wer einen Film in 1,85:1 schaut (der auch tatsächlich so auf der DVD vorliegt), aber keine kleinen Balken oben und unten sieht, bei dessen Fernseher ist der Overscan aktiv. Um also eine genaue Wiedergabe zu erzielen, sollte man den Overscan abschalten. Trotzdem macht der Overscan oft Sinn, z.B. sind im Fernsehbild Signale erhalten, die bei ausgeschaltetem Overscan teils störend am oberen Bildrand erscheinen können. Bei HDTV sollte dieses Problem nicht mehr auftauchen. Wer Blu-rays schaut, sollte den Overscan auf jeden Fall abschalten!
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Bildformate
Also Leute, ich glaub jetzt habs sogar ich begriffen, super informativ und vor allem gut erklärt Eure Beiträge, ich danke Euch!!!
Hab extra die Blechtrommel nochmal aufgelegt um zu sehen ob da wirklich links und rechts ein kleiner schwarzer Balken ist, das ist mir zuvor nie aufgefallen, ist ja auch nur minimal!
Stimmt übrigens, die Umschaltautomatik am TV funzt nicht immer, da wird das Format dann auch manuell eingestellt, denn wenn das nicht passt, macht mich das echt irre, da bin ich pedantisch!
Re: Bildformate
So "minimal" sollten die Balken bei 1,66:1 nicht sein. Schau doch mal nach, ob ggf. der Overscan der Glotze aktiviert ist.untot hat geschrieben: Hab extra die Blechtrommel nochmal aufgelegt um zu sehen ob da wirklich links und rechts ein kleiner schwarzer Balken ist, das ist mir zuvor nie aufgefallen, ist ja auch nur minimal!
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Bildformate
Wer oder was ist denn ein Overscan, werte Frau Blap und zu was ist der gut?? Und ich dache ich hätte endlich was begriffen.
Zuletzt geändert von untot am So 27. Feb 2011, 00:32, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Bildformate
Naja, Overscan hat jetzt nix direkt mit den Bildformaten zu tun. Also keine Sorge, bei den Formaten bist du ja jetzt einigermaßen fit
Overscan ist so 'ne Eigenart der Fernsehgeräte. Normalerweise zeigen die nicht ganz das komplette Bild, sondern schneiden an den Rändern minimal ab. Ich vermute (!), dass dies hauptsächlich dazu dient, Störungen an den Rändern zu vermeiden. Wenn du auf dem PC eine unbeschnittene VHS-Aufzeichnung siehst, hat diese im Normalfall ganz unten einige Zeilen, die verzerrt aussehen. Diese Störungen sind typisch für Magnetbänder, die früher auch für TV-Ausstrahlungen benutzt wurden (die sogenn. MAZ - Magnetaufzeichnung).
Durch den Overscan verschwinden diese Störstreifen aus dem sichtbaren Bild, aber eben auch einige Bildinformationen. Heutzutage spielt das zwar nicht mehr so eine große Rolle, allerdings gibt es auch jetzt bei schlecht encodierten DVDs manchmal die Sitauation, dass - meist am linken Rand - ein schmaler farbiger Streifen auftaucht. Und es ist natürlich möglich, dass die TV-Sender alte Aufzeichnungen senden. Deshalb denke ich, ist der Overscan auch heute noch ein Thema.
Allerdings, bei einwandfreiem Ausgangsmaterial braucht man keinen Overscan. Moderne Flachbildschirm-Geräte bieten oft die Möglichkeit, den Overscan auszuschalten. Die Frage ist halt nur, wie der jeweilige Hersteller diese Option nennt und in welchem Menü er sie versteckt. Ich habe ein Samsung-Gerät, und dieses bietet bei den Formaten z.B. "Auto-Breit" und "16:9". Nur bei "Auto-Breit" sehe ich das vollständige Bild, bei "16:9" ist minimal beschnitten (sieht beim hin- und herschalten so aus, als würde ein wenig ein- und ausgezoomt).
Overscan ist so 'ne Eigenart der Fernsehgeräte. Normalerweise zeigen die nicht ganz das komplette Bild, sondern schneiden an den Rändern minimal ab. Ich vermute (!), dass dies hauptsächlich dazu dient, Störungen an den Rändern zu vermeiden. Wenn du auf dem PC eine unbeschnittene VHS-Aufzeichnung siehst, hat diese im Normalfall ganz unten einige Zeilen, die verzerrt aussehen. Diese Störungen sind typisch für Magnetbänder, die früher auch für TV-Ausstrahlungen benutzt wurden (die sogenn. MAZ - Magnetaufzeichnung).
Durch den Overscan verschwinden diese Störstreifen aus dem sichtbaren Bild, aber eben auch einige Bildinformationen. Heutzutage spielt das zwar nicht mehr so eine große Rolle, allerdings gibt es auch jetzt bei schlecht encodierten DVDs manchmal die Sitauation, dass - meist am linken Rand - ein schmaler farbiger Streifen auftaucht. Und es ist natürlich möglich, dass die TV-Sender alte Aufzeichnungen senden. Deshalb denke ich, ist der Overscan auch heute noch ein Thema.
Allerdings, bei einwandfreiem Ausgangsmaterial braucht man keinen Overscan. Moderne Flachbildschirm-Geräte bieten oft die Möglichkeit, den Overscan auszuschalten. Die Frage ist halt nur, wie der jeweilige Hersteller diese Option nennt und in welchem Menü er sie versteckt. Ich habe ein Samsung-Gerät, und dieses bietet bei den Formaten z.B. "Auto-Breit" und "16:9". Nur bei "Auto-Breit" sehe ich das vollständige Bild, bei "16:9" ist minimal beschnitten (sieht beim hin- und herschalten so aus, als würde ein wenig ein- und ausgezoomt).
Re: Bildformate
Hier mal so'n typischer VHS-Screenshot. Der Overscan sorgt dafür, dass der ausgefranste Rand und die Verzerrungen unten nicht zu sehen sind.
Re: Bildformate
Dieses Grundwissen sollte man sich aneignen, bevor man letztlich "blind" irgendwelchen Schrott kauft.
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