Filmfest Oldenburg: Radley Metzger kommt!

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Arkadin
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Filmfest Oldenburg: Radley Metzger kommt!

Beitrag von Arkadin »

Ich zitiere mal aus meinen Blog:

Gestern Abend flatterte mir eine Pressemitteilung des Internationalen Filmfest Oldenburg in den Posteingang (dafür recht herzlichen Dank), die mein Herz augenblicklich höher schlagen ließ. Darin wurde angekündigt, dass eine Schwerpunkt des diesjährigen Filmfestivals auf dem Werk des amerikanischen Regisseurs Radley Metzgers liegen und dieser auf das ganze Festival über anwesend sein wird. Radley Metzger! Einer der Heroen meiner frühen “Filmausbildung” und des erotischen Films in den 60er und 70er Jahren. Der Schöpfer solcher erotischer Jahrhundertwerke wie “The Lickerish Quartett” und “Camille 2000“.

Radley Metzger begann seine Karriere in den späten 50er und frühen 60er Jahren, indem er europäische Arthouse-Produktionen von Bergmann oder Rossellini für den amerikanischen Markt aufbereitete, kürzte und den “sensationellen ” (sprich sexuellen) Inhalt in den Vordergrund schob. Diese “europäische” Ausbildung merkt man dann auch in seinen ersten eigenen Spielfilmen, welche er dann auch konsequenterweise in Europa drehte, an. Wie z.B. “Carmen Baby” mit der großartigen Uta Levka oder den schon erwähnten “The Lickerish Quartett” mit Frank Wolff.

1973 drehte er mit Christiane Krüger und Siegfried Rauch in den Hauptrollen den empfehlenswerten “Evita Peron”-Schlüsselfilm “Little Mother“, bevor er ein Jahr später mit “Score” die Grenzen des erotischen Films schon leicht verschob.

Danach folgten 1974-78 einige Filme, welche dann ganz eindeutig im pornographischen Bereich angesiedelt waren. Aber auch hier leistete Metzger (unter dem Pseudonym Henry Paris) Außerordentliches. Er drehte keine platten Pornos, nein, seine Filme waren hochwertige und sehr stylische Spielfilme mit pornographischem Inhalt. Vor allem “The Opening of Misty Beethoven“, aber auch “The Private Afternoons of Pamela Mann” und “Barbara Broadcast” sind Klassiker und absolute (ähem) Höhepunkte des Genres, welche man sich so heute gar nicht mehr vorstellen kann. Großes Kino, dort wo man es normalerweise nicht (mehr) erwartet.

In den “Paris”-Jahren drehte er nur einen Film unter eigenem Namen: “The Image” (aka “The Punishment of Anne”). Eine ernsthafte und hocherotische Auseinandersetzung mit dem Thema sexuelle Abhängigkeit und Sadomasochismus. Nach dieser Phase trat Metzger dann eigentlich nur noch mit dem Gruselkrimi-Remake “The Cat and the Canary” (prominent besetzt mit Edward Fox und Honor Blackmann), sowie 1984 mit “The Princess and the Call-Girl” (den ich allerdings nicht kenne) in Erscheinung. Seitdem hat sich Radley Metzger aus dem Filmgeschäft zurückgezogen.
Filmfest Oldenburg hat geschrieben:Im Rahmen der ihm gewidmeten Retrospektive wird Radley Metzger während des Filmfest Oldenburg u.a. folgende Filme persönlich vorstellen: „Carmen, Baby“ (1967) ist ein wichtiger Meilenstein, weil Metzger sich erstmals dazu entschloss, den Film in Farbe zu drehen. Als „sexiest film with no nudity“ bescherte ihm der Film den größten finanziellen Erfolg seiner Karriere. Um Kosten zu sparen, realisierte Metzger viele seiner Filme in Europa, die er zudem vornehmlich im gutbürgerlichen Milieu ansiedelte. Aus diesem Grund wird er auch gerne als „Aristokrat der Erotik“ bezeichnet. „Therese and Isabelle“ (1968) wird als sein bester Film gehandelt: Basierend auf Violette Leducs autobiographischem Roman schildert er eine aufkeimende Liebe in einem Mädcheninternat. Der Film erschien auch in Deutschland, erhielt hervorragende Kritiken und gilt ebenso wie „The Lickerish Quartet“ (1970) als ein Meisterwerk des erotischen Films. Metzger arbeitete mehrfach mit dem deutschen Kameramann Hans Jura zusammen, der in den sechziger Jahren zweimal mit dem Bundesfilmpreis für seine herausragenden Fähigkeiten als Kameramann ausgezeichnet wurde. Radley Metzger wird während des gesamten Festivals vom 15. bis 19. September in Oldenburg zu Gast sein.
Früher war mehr Lametta
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