Deliria-Italiano

fritzcarraldo hat geschrieben: ↑Di 22. Nov 2022, 22:43
-Der Exorzist (DC) (2001/WA): Bei uns um die Ecke. Cinestar. Nachmittags. Nichts los. Meine Mitbewohnerin und ich allein im Kino. Bis sich im größten (!) Kino noch ein weiterer Zuschauer vor uns hinsetzt. Als der Film losgeht, fängt dieser an mit Dauertelefonaten. Ja. 2001 muss er da ein Vorreiter dieser Welle gewesen sein. Ich: "Entschuldigung, könnten Sie bitte aufhören zu telefonieren?" Er: "Aber der Film ist so langweilig!" Ich: "Dann gehen sie doch raus!" Ich glaube er ist dann gegangen.

Nachtrag.
Ich glaube, er hielt noch einen Vortrag darüber, dass er ja dafür gezahlt hätte und ist dann gegangen. Vielleicht hat er ja noch versucht , seine Kohle wieder zu bekommen....

Arkadin hat geschrieben: ↑Mi 23. Nov 2022, 23:23
Damals mit Grauen erlebt, heute in der Rückschau eigentlich ganz nett: Wie wir mit einem improvisierten Quiz die für uns völlig überraschend zahlreich erschienene Meute bei Laune gehalten haben, während fritzcaraldo mit Kriddl nach Weyhe gedüst und dann mit dem Taxi und der Blu-ray des Filmes, den wir zeigen wollten, zurück gekommen ist. Damals war der DCP nicht gekommen und das Kino hatte das erst kurz vor der Vorstellung bemerkt.

Ja. Das war legendär.

Arkadin hat geschrieben: ↑Mi 23. Nov 2022, 23:23 Legendär: Aus der 35mm von "Willkommen in der Hölle" scheint ein Vorführer mal Sachen für die Privatsammlung rausgeschnitten zu haben. Völlig willkürlich fehlten da Szenen. Ein sehr merkwürdiges Erlebnis.

Falls der noch in Blu erscheinen sollte, erwarte ich, dass da als Bonus auch die "Bremer Fassung" dabei ist.

Wäre doch unverzeihlich, die dem Rest von D-A-CH vorzuenthalten.

Hah, ich bin euch ja noch die Kinogänge des Jahres 1986 schuldig. So viel ist da nicht mehr passiert, 1986 habe ich lang in der Nachtauslieferung gearbeitet und das hat mit Kino nicht wirklich gut zusammengepasst. Aber ein bisserl was ging ja doch:

Die Handschrift von Saragossa
Einer flog über das Kuckucksnest
Silverado
Stranger than paradise
Die Ehre der Prizzis
Stammheim
Subway
Leben und Sterben in L.A.
Türkische Früchte
Jenseits von Afrika
Vorhof zum Paradies (Stallone)
Brazil
A Chorus Line
Diva
Blues Brothers
9 1/2 Wochen
Vogelfrei (Agnes Varda, und sehr beeindruckend)
Pierrot le Fou
Ran (Kurosawa im Kino ... )
Inspektor Closeau - Ein Schuss im Dunkeln
Runaway Train
3 Männer und ein Baby (selbstverständlich das Original)
House
Der Mann mit 2 Gehirnen
Die Zeit nach Mitternacht (Scorsese)
Der Tiger (Humphrey Bogart von 1950)
Müllers Büro
FX - Tödliche Tricks
Die Marx-Brothers in der Oper
Wasser - Der Film
Highlander - Es kann nur einen geben
Drüber, drunter und drauf ( )
Betty Blue
Piraten (Polanski)
Ekel

Wenn ich mir das so anschaue, und überlege dass das alles im Kino lief ... Jetzt gehe ich mal auf die Suche nach dem Taschenkalender von 1984!

Nach der Corona-Unterbrechung hab ich am Kino wieder einigermaßen Spaß gefunden. Gestern im neuen Insidious war allerdings mal wieder so eine Vorstellung, wie sie mir das Kino seinerzeit doch ziemlich verleidet haben. Andauerndes Geschwafel aus mindestens zwei Richtungen und direkt hinter mir konstantes Geraschel von den gängigen Knabberzeug-Behältern. Habe aber auch den Fehler gemacht, am Tag des Kinostarts zur "Prime Time" um viertel nach acht in den Film zu gehen. Der Film war ab 16 und genauso sah auch das Publikum weitgehend aus. Kino könnte so schön sein, wenn die Leute einfach mal für 90 Minuten die Klappe halten könnten.

Übrigens, ein Kinoerlebnis fällt mir noch ein. Und zwar habe ich mit einer Freundin den Film "Die Fremde" mit Sibel Kekilli gesehen, einen sehr traurigen Film. Irgendwann war der glatzköpfige Vater der Hauptfigur im Profil zu sehen und ein Typ in der Reihe vor uns bemerkte in einem sehr nüchternen Ton: "Der hat so'n Eierkopf." Da musste ich leider eine geraume Zeit lachen, zwar nicht laut, aber es hat zu einer Sitz-Vibration geführt, die auch die Freundin erreicht hat, mit der ich da war, die mich dann irgendwann aufgefordert hat, rauszugehen. Ich habe mich dann aber beruhigt und den Film noch zu Ende geguckt. Also ich bin auch kein perfekter Kinogänger, aber so was ist mir danach auch nicht mehr passiert.

buxtebrawler hat geschrieben: ↑Fr 7. Jul 2023, 19:39 https://www.gamestar.de/artikel/lust-am ... 96798.html

Toller Artikel. Spricht mir aus der Seele.

Adalmar hat geschrieben: ↑Fr 7. Jul 2023, 21:33 Übrigens, ein Kinoerlebnis fällt mir noch ein. Und zwar habe ich mit einer Freundin den Film "Die Fremde" mit Sibel Kekilli gesehen, einen sehr traurigen Film. Irgendwann war der glatzköpfige Vater der Hauptfigur im Profil zu sehen und ein Typ in der Reihe vor uns bemerkte in einem sehr nüchternen Ton: "Der hat so'n Eierkopf." Da musste ich leider eine geraume Zeit lachen, zwar nicht laut, aber es hat zu einer Sitz-Vibration geführt, die auch die Freundin erreicht hat, mit der ich da war, die mich dann irgendwann aufgefordert hat, rauszugehen. Ich habe mich dann aber beruhigt und den Film noch zu Ende geguckt. Also ich bin auch kein perfekter Kinogänger, aber so was ist mir danach auch nicht mehr passiert.

Erinnert mich an meine Schulzeit, wegen so was wurde man gern vom Unterricht ausgeschlossen

Arkadin hat geschrieben: ↑Sa 8. Jul 2023, 00:33 Toller Artikel. Spricht mir aus der Seele.

Ich gehe ja eher selten ins Kino und eigentlich nie zur Premiere - vielleicht habe ich deshalb das Beschriebene in diesem Ausmaße bisher nicht erlebt. Kann es sein, dass das ein typisches Premierenphänomen ist und bereits ein, zwei Tage später die Situation schon wieder ganz anders aussieht? Dass also die jeweilige Premiere vom Idiotenteil der Bevölkerung als "Event" wahrgenommen wird, bei dem man dabei sein und damit in den sozialen Netzwerken protzen muss, unabhängig davon, ob einen der jeweilige Film überhaupt interessiert...?

buxtebrawler hat geschrieben: ↑Mo 10. Jul 2023, 09:00

Arkadin hat geschrieben: ↑Sa 8. Jul 2023, 00:33 Toller Artikel. Spricht mir aus der Seele.

Ich gehe ja eher selten ins Kino und eigentlich nie zur Premiere - vielleicht habe ich deshalb das Beschriebene in diesem Ausmaße bisher nicht erlebt. Kann es sein, dass das ein typisches Premierenphänomen ist und bereits ein, zwei Tage später die Situation schon wieder ganz anders aussieht? Dass also die jeweilige Premiere vom Idiotenteil der Bevölkerung als "Event" wahrgenommen wird, bei dem man dabei sein und damit in den sozialen Netzwerken protzen muss, unabhängig davon, ob einen der jeweilige Film überhaupt interessiert...?

Leider nein. Ich kann dem Autor aus ganzem Herzen beipflichten, was auch der Grund ist, warum ich außerhalb von Filmfestivals, wo erfahrungsgemäß nur Filminteressierte anwesend sein sollten (leider habe ich das auch schon anders erlebt), nicht mehr ins Kino gehen mag.