Stars of Exploitation # 71 - Cheryl "Rainbeaux" Smith
Moderator: jogiwan
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Stars of Exploitation # 71 - Cheryl "Rainbeaux" Smith
Cheryl Lynn Smith, * 06.06.1955 in Los Angeles, + 25.10.2002 in Los Angeles,
(als Teenager)
besser bekannt unter dem Spitznamen „Rainbeaux“, der sich auch in den Credits ihrer meisten Filme findet, außerdem aktiv als Musikerin bei „The Runaways“ und „L.A. Girls“, aber auch notorische Konsumentin harter Drogen, mit entsprechenden Konflikten mit Gesetz und Polizei, zeitweilig obdachlos, verstorben mit unter Fünfzig an der klassischen Fixer-Krankheit Hepatitis. Wo passt die Einschätzung „tragische Frauenfigur“ besser?!
(in "Caged Heat")
Cheryl wuchs direkt in L.A. auf, kein Wunder also, dass das hübsche und talentierte Mädchen früher oder später mit der jene Stadt prägenden Industrie in Berührung kommen sollte. Ihre erste Rollen erhielt sie als Sechzehnjährige auf Empfehlung einer Freundin der Mutter in dem Kurzfilm „The Birth of Aphrodite“ und ungenannt in dem Film „Evel Knievel“, über einen in den USA berühmten Motorrad-fahrenden Stuntman.
Wenige Jahre später entspann sich ein erstaunlicher Reigen aus mehr oder minder bedeutenden Parts in diversen B- und C-Pictures, von denen nicht wenige heute unter Exploitation-Fans Kultstatus genießen. Viele dieser Streifen beinhalteten auch Nacktszenen, was für den Teenager offensichtlich kein Problem darstellte. Einigen Quellen zufolge soll es ebenso früh schon Fotostrecken in „Penthouse“ und „Playboy“ gegeben haben.
(in "Drum")
Mit dem Sprung in Filme der A-Kategorie wollte es hingegen nicht recht klappen. Die zwei ausgesprochen erfolgreichen Werke „Taxi Driver“ und „Driver“ wären da etwa zu nennen, in ersterem bekam statt der ebenso vorsprechenden Cheryl Jodie Foster die Rolle der „Iris“, was, wie wir alle wissen, zu einer Weltkarriere führte. Wobei ich persönlich Cheryl trotz großem Bedauern, über diese vielleicht alles verändernde, jedoch nicht passierte, Chance in ihrem Leben für den Charakter mit damals bereits Zwanzig für zu alt halten würde. Jodie war objektiv betrachtet eine sehr gute Wahl. Bei „Driver“ hingegen fiel ein kompletter Nebenplot mit entsprechend ausführlicher Rolle dem Schneidetisch zum Opfer, erneut großes Pech.
Schließlich wurde die Luft dünner und dünner; Anfang der Achtziger blieben selbst die Nebenrollen für die mittlerweile Endzwanzigerin aus, der eindeutig die Zeit für Karriereplanung davonzulaufen begann. Auch aufgrund der sich einstellenden Drogenproblematik oder löste andersherum die Verzweiflung über den beruflichen Misserfolg jene aus? Wer weiß?! Fest steht, dass Cheryl eine langjährige Heroinabhängigkeit entwickelte und somit immer weiter in den Abwärtsstrudel geriet. Sie verschwand völlig aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit und war nach zwei Ende der Achtziger verbüßten Gefängnisstrafen anscheinend sogar zeitweise obdachlos. Schließlich verstarb sie 2002 mit siebenundvierzig Jahren an den Folgen ihres Drogenkonsums.
(in "The Incredible Melting Man")
Betrachtet man ihre überraschend umfangreiche Filmografie, wird Exploitation-Freunden auffallen, dass sie wahrscheinlich erstaunlich viele dieser Werke mindestens namentlich kennen oder sogar tatsächlich gesehen haben. Wenn Cheryl aber trotzdem relativ unbekannt blieb, liegt das vor allem daran, dass die meisten ihrer Rollen recht klein waren. Teilweise sogar so klein, dass ihr Name nicht einmal im Abspann auftaucht.
Meine eigene erste bewusste Begegnung mit ihr fand in den Achtzigern in einer TV-Ausstrahlung von „Fahr zur Hölle, Liebling“ statt, eine der diversen Philip Marlowe-Adaptionen; dort spielt sie kurz vor Schluss die Nachwuchsprostituierte „Doris“. Neugierig geworden, schaute ich im Nachspann genau hin, und der ungewöhnliche Name „Rainbeaux“ blieb mir im Gedächtnis. So folgten viele weitere Filme, wie etwa „Der Planet Saturn lässt schön grüßen“ oder „Das Zuchthaus der verlorenen Mädchen“ in denen ich mich an Cheryls Auftritten erfreute.
Sehr traurig, dass das Schicksal es so wenig gut mit ihr meinte.
Filmografie:
1971 The Birth of Aphrodite (Kurzfilm) (Aphrodite)
1971 Evel Knievel (Ticketkäuferin - ungenannt)
1974 Caged Heat - Das Zuchthaus der verlorenen Mädchen (Lavelle)
1974 The Swinging Cheerleaders - Footballmatch und süße Girls (Andrea)
1974 Phantom of the Paradise - Phantom im Paradies (Groupie)
1975 Lemora: A Child's Tale of the Supernatural (Lila Lee)
1975 Video Vixens - Video Vixens ("Twinkle Twat" Girl)
1975 Farewell, My Lovely - Fahr zur Hölle, Liebling (Doris)
1976 The Pom Pom Girls - Mach mich nicht an! (Roxanne)
1976 Revenge of the Cheerleaders - The Teenies-ein College dreht durch (Heather)
1976 Drum - Die Sklavenhölle der Mandingos (Sophie Maxwell)
1976 Massacre at Central High - Massaker in Klasse 13 (Mary)
1976 Slumber Party '57' aka. Teenage Slumber Party (Sherry)
1977 Boogievision (Nacktes Mädchen auf Motorrad - ungenannt)
1977 Cinderella - Die tolle Geschichte der C. (Cinderella)
1977 Game Show Models (ungenannt)
1977 The Choirboys - Die Chorknaben (Tammy)
1977 Fantasm Comes Again (Carol - Segment: "Double Feature")
1977 The Incredible Melting Man - Der Planet Saturn läßt schön grüßen (Fotomodell)
1978 Laserblast - Laserkill-Todesstrahlen aus dem All (Kathy Farley)
1978 Up in Smoke - Viel Rauch um Nichts (lachende Frau)
1979 We're All Crazy Now (unveröffentlicht) ("Runaways"-Drummerin)
1980 Melvin and Howard - Melvin und Howard (Patient Ronnie)
1981 The Choice (Fernsehfilm) - Die Entscheidung aka. Entscheidung in Not (Chris)
1981 Nice Dreams - Cheech und Chongs heiße Träume (Blondine)
1981 Hart aber herzlich (TV-Serie) (Frau - Episode: "Objekt einer obskuren Begierde")
1982 Vice Squad - Nachtratten (Prostituierte)
1982 Dead Men Don't Wear Plaid - Tote tragen keine Karos (Veronica Lake - ungenannt)
1983 Independence Day - Ihre letze Chance (Ginny)
(eine ihrer wenigen Hauptrollen "Lemora" - leider nie auf deutsch erschienen)
(als Teenager)
besser bekannt unter dem Spitznamen „Rainbeaux“, der sich auch in den Credits ihrer meisten Filme findet, außerdem aktiv als Musikerin bei „The Runaways“ und „L.A. Girls“, aber auch notorische Konsumentin harter Drogen, mit entsprechenden Konflikten mit Gesetz und Polizei, zeitweilig obdachlos, verstorben mit unter Fünfzig an der klassischen Fixer-Krankheit Hepatitis. Wo passt die Einschätzung „tragische Frauenfigur“ besser?!
(in "Caged Heat")
Cheryl wuchs direkt in L.A. auf, kein Wunder also, dass das hübsche und talentierte Mädchen früher oder später mit der jene Stadt prägenden Industrie in Berührung kommen sollte. Ihre erste Rollen erhielt sie als Sechzehnjährige auf Empfehlung einer Freundin der Mutter in dem Kurzfilm „The Birth of Aphrodite“ und ungenannt in dem Film „Evel Knievel“, über einen in den USA berühmten Motorrad-fahrenden Stuntman.
Wenige Jahre später entspann sich ein erstaunlicher Reigen aus mehr oder minder bedeutenden Parts in diversen B- und C-Pictures, von denen nicht wenige heute unter Exploitation-Fans Kultstatus genießen. Viele dieser Streifen beinhalteten auch Nacktszenen, was für den Teenager offensichtlich kein Problem darstellte. Einigen Quellen zufolge soll es ebenso früh schon Fotostrecken in „Penthouse“ und „Playboy“ gegeben haben.
(in "Drum")
Mit dem Sprung in Filme der A-Kategorie wollte es hingegen nicht recht klappen. Die zwei ausgesprochen erfolgreichen Werke „Taxi Driver“ und „Driver“ wären da etwa zu nennen, in ersterem bekam statt der ebenso vorsprechenden Cheryl Jodie Foster die Rolle der „Iris“, was, wie wir alle wissen, zu einer Weltkarriere führte. Wobei ich persönlich Cheryl trotz großem Bedauern, über diese vielleicht alles verändernde, jedoch nicht passierte, Chance in ihrem Leben für den Charakter mit damals bereits Zwanzig für zu alt halten würde. Jodie war objektiv betrachtet eine sehr gute Wahl. Bei „Driver“ hingegen fiel ein kompletter Nebenplot mit entsprechend ausführlicher Rolle dem Schneidetisch zum Opfer, erneut großes Pech.
Schließlich wurde die Luft dünner und dünner; Anfang der Achtziger blieben selbst die Nebenrollen für die mittlerweile Endzwanzigerin aus, der eindeutig die Zeit für Karriereplanung davonzulaufen begann. Auch aufgrund der sich einstellenden Drogenproblematik oder löste andersherum die Verzweiflung über den beruflichen Misserfolg jene aus? Wer weiß?! Fest steht, dass Cheryl eine langjährige Heroinabhängigkeit entwickelte und somit immer weiter in den Abwärtsstrudel geriet. Sie verschwand völlig aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit und war nach zwei Ende der Achtziger verbüßten Gefängnisstrafen anscheinend sogar zeitweise obdachlos. Schließlich verstarb sie 2002 mit siebenundvierzig Jahren an den Folgen ihres Drogenkonsums.
(in "The Incredible Melting Man")
Betrachtet man ihre überraschend umfangreiche Filmografie, wird Exploitation-Freunden auffallen, dass sie wahrscheinlich erstaunlich viele dieser Werke mindestens namentlich kennen oder sogar tatsächlich gesehen haben. Wenn Cheryl aber trotzdem relativ unbekannt blieb, liegt das vor allem daran, dass die meisten ihrer Rollen recht klein waren. Teilweise sogar so klein, dass ihr Name nicht einmal im Abspann auftaucht.
Meine eigene erste bewusste Begegnung mit ihr fand in den Achtzigern in einer TV-Ausstrahlung von „Fahr zur Hölle, Liebling“ statt, eine der diversen Philip Marlowe-Adaptionen; dort spielt sie kurz vor Schluss die Nachwuchsprostituierte „Doris“. Neugierig geworden, schaute ich im Nachspann genau hin, und der ungewöhnliche Name „Rainbeaux“ blieb mir im Gedächtnis. So folgten viele weitere Filme, wie etwa „Der Planet Saturn lässt schön grüßen“ oder „Das Zuchthaus der verlorenen Mädchen“ in denen ich mich an Cheryls Auftritten erfreute.
Sehr traurig, dass das Schicksal es so wenig gut mit ihr meinte.
Filmografie:
1971 The Birth of Aphrodite (Kurzfilm) (Aphrodite)
1971 Evel Knievel (Ticketkäuferin - ungenannt)
1974 Caged Heat - Das Zuchthaus der verlorenen Mädchen (Lavelle)
1974 The Swinging Cheerleaders - Footballmatch und süße Girls (Andrea)
1974 Phantom of the Paradise - Phantom im Paradies (Groupie)
1975 Lemora: A Child's Tale of the Supernatural (Lila Lee)
1975 Video Vixens - Video Vixens ("Twinkle Twat" Girl)
1975 Farewell, My Lovely - Fahr zur Hölle, Liebling (Doris)
1976 The Pom Pom Girls - Mach mich nicht an! (Roxanne)
1976 Revenge of the Cheerleaders - The Teenies-ein College dreht durch (Heather)
1976 Drum - Die Sklavenhölle der Mandingos (Sophie Maxwell)
1976 Massacre at Central High - Massaker in Klasse 13 (Mary)
1976 Slumber Party '57' aka. Teenage Slumber Party (Sherry)
1977 Boogievision (Nacktes Mädchen auf Motorrad - ungenannt)
1977 Cinderella - Die tolle Geschichte der C. (Cinderella)
1977 Game Show Models (ungenannt)
1977 The Choirboys - Die Chorknaben (Tammy)
1977 Fantasm Comes Again (Carol - Segment: "Double Feature")
1977 The Incredible Melting Man - Der Planet Saturn läßt schön grüßen (Fotomodell)
1978 Laserblast - Laserkill-Todesstrahlen aus dem All (Kathy Farley)
1978 Up in Smoke - Viel Rauch um Nichts (lachende Frau)
1979 We're All Crazy Now (unveröffentlicht) ("Runaways"-Drummerin)
1980 Melvin and Howard - Melvin und Howard (Patient Ronnie)
1981 The Choice (Fernsehfilm) - Die Entscheidung aka. Entscheidung in Not (Chris)
1981 Nice Dreams - Cheech und Chongs heiße Träume (Blondine)
1981 Hart aber herzlich (TV-Serie) (Frau - Episode: "Objekt einer obskuren Begierde")
1982 Vice Squad - Nachtratten (Prostituierte)
1982 Dead Men Don't Wear Plaid - Tote tragen keine Karos (Veronica Lake - ungenannt)
1983 Independence Day - Ihre letze Chance (Ginny)
(eine ihrer wenigen Hauptrollen "Lemora" - leider nie auf deutsch erschienen)
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
- FarfallaInsanguinata
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- Registriert: Mi 20. Nov 2013, 22:57
Re: Cheryl "Rainbeaux" Smith
Danke für das Lob!Santini hat geschrieben:
Seems to me like a "Stars of Exploitation"-case...
btw: Ich plane noch ähnliche Freds über Zoe Tamerlis Lund, (die HC-Darstellerin) Shauna Grant und selbstverständlich Donna Wilkes. Mal schauen, wie ich dazu komme.
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
- buxtebrawler
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- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
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Re: Stars of Exploitation # 71 - Cheryl "Rainbeaux" Smith
Ist wirklich sehr schön geworden, gern weiter so
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!