Stars of Exploitation # 38 - Lina Romay
Moderator: jogiwan
Stars of Exploitation # 38 - Lina Romay
Lina Romay wurde am 25.06.1954 als Rosa Maria Almirall Martinez in Barcelona geboren und spielte auf diversen Theaterbühnen, bevor sie im Jahre 1972 auf den spanischen Regisseur Jess Franco traf und fortan als seine Muse in den meisten seiner nachfolgenden Filmen zu sehen war. Ihr Debüt gab sie in der spanischen Version des Streifens "Eine Jungfrau in den Krallen von Frankenstein" in dem sie als junge Zigeunerin zu sehen war. Danach folgten gut weitere 100 Rollen an der Seite von Franco, mit dem sie bis zu ihrem überraschenden Tod im Februar 2012 liiert war.
Romay hat sich aber nicht nur als Schauspielerin einen Namen gemacht und schreckte auch vor Hardcore-Szenen und Nacktfotos nicht zurück, sondern wirkte auch selbst hinter der Kamera und führte bei 12 Filmen bzw. Dokumentationen in den Achtzigerjahren selbst Regie und war auch als Drehbuchautorin, Produzentin und anderen Tätigkeiten präsent. Dennoch blieb sie auch immer der Schauspielerei treu und filmte bis zum Jahre 2010 und war davor auch noch in deutschen Amateur-Filmen zu sehen. Welche Rolle ihre Schönste war ist angesichts der Masse an Titeln, die bislang auch noch nicht einmal alle veröffentlicht wurden, schwer zu beurteilen - herausragend ist jedoch sicherlich ihre Rolle als weiblicher Vampir in "Female Vampire"
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Re: Stars of Exploitation # 38 - Lina Romay
Die Nummer # 37 unserer Reihe ist heute leider aus einem sehr traurigen Anlass enstanden. Wie wir gestern erfahren mussten, ist Lina Romay wohl am 15.02.2012 an den Folgen einer Krebserkrankung verstorben. Machs gut, Lina - in deinen Filmen wirst du für uns immer weiterleben!
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Re: Stars of Exploitation # 38 - Lina Romay
Sehr schön, der Thread, leider aus traurigem Anlaß
Müßt selbst noch mal schauen, in welchen Filmen ich sie selbst mal gesehen habe. Leider auch in Bethmanns Filmen.
Müßt selbst noch mal schauen, in welchen Filmen ich sie selbst mal gesehen habe. Leider auch in Bethmanns Filmen.
Re: Stars of Exploitation # 38 - Lina Romay
Ich habe eben einen Nachruf auf Sie vervollständigt: http://www.filmforum-bremen.de/2012/02/ ... 1954-2012/
Hier der Text ohne Bilder:
Vor einer Woche, am 15. Februar, starb für ihre Fans völlig unerwartet und unbemerkt Lina Romay mit nur 57 Jahren an einem Krebsleiden. Viele Leser werden sich jetzt vielleicht fragen: Lina... Wer? Die paar aber, die mit diesem Namen etwas anfangen können, werden von der Nachricht genauso geschockt gewesen sein, wie ich.
Lina Romay wurde 25. Juni 1954 als Rosa María Almirall Martínez in Barcelona geboren. Ihren Künstlernamen "Lina Romay" (nach einer amerikansichen Jazz-Sängerin und Schauspielerin) erhielt sie von dem Mann, den sie für 40 Jahre inspirieren und lieben sollte und der wiederum sie zu seiner Muse und Göttin machte: Jesús Franco Manera, besser bekannt als Jess Franco. Franco wird in diversen Nachschlagewerken mit den wenig schmeichelhaften Titeln "Schmuddel-", "Viel-" oder "Trash"-Filmer bedacht. An ihm scheiden sich die Geister. Er wird von seinen Fans (zu denen auch ich mich zähle) verehrt oder in seltener Einigkeit von Kritikern und Zuschauern gleichermaßen verachtet, bestenfalls belächelt.
Lina Romay war ab 1972 nicht nur in weit über 100 Jess-Franco-Filmen als Schauspielerin präsent, sondern auch die Sonne, um die das merkwürdige Franco-Universum kreiste. Als sie sich trafen, befand sich Franco in einer tiefen Depression. Knapp zwei Jahre zuvor war seine andere große Muse: Soledad Miranda alias Susann Korda ("Vampyros Lesbos") bei einem Autounfall ums Leben gekommen und hinterließ ein schwarzes Loch in Francos Seele. Sein Zusammentreffen mit Lina Romay (die quasi das Gegenteil der stets etwas melancholisch und geheimnisvoll wirkenden, schlanken Soledad war) bei den Dreharbeiten zu "Eine Jungfrau in den Krallen von Frankenstein", wo Lina eine kleine Rolle als Zigeunermädchen hatte, war der Urknall zu einer viele Jahrzehnte anhaltenden Liebe vor und hinter der Kamera. Es war einfach ein göttliche Fügung, dass der obsessive Voyeur Jess Franco auf die hemmungslose Exhibitionistin Lina Romay traf.
Wie perfekt sich beide ergänzten, sieht man schon daran, mit welcher Lebensfreude und absoluter Hingabe sich Lina in ihre Rollen warf und sich lüstern der Kamera ihres Lebensgefährten auslieferte. Es gibt wohl keine Stelle an Linas sehr fraulichen Körper, die dem Zuschauer geheim geblieben wäre. Zwar war sie auch spärlich für andere Regisseure aktiv gewesen (Erwin C. Dietrich in "Rolls Royce Baby" oder Calos Aured in "Apocalipsis sexual"), aber das waren Ausnahmen. Bis zu ihrem Tod blieb sie ihrem Jess treu. Und er ihr. Auch als sie deutlich älter geworden war und mit einigen Kilo zuviel und raspelkurzem grauen Haar vor der Kamera stand, filmte Jess Franco sie immer noch wie das schöne, verrührerische Mädchen, das sie in den 70er und 80ern war. Dass sie sich weiterhin nackt vor der Kamera zeigte, war ihr egal. Für Jess und sie war es ganz natürlich und ich glaube nicht, dass sie jemals einen Gedanken, wie "Das tut man ihn unserem Alter aber nicht mehr" gehabt haben könnten.
Ihre schönste Rolle waren die Vampirin Irina Karlstein in "Entfesselte Begierde". Aber auch die zeigefreudige Schwindlerin in "Downtown - Die nackten Puppen der Unterwelt" bzw. desssen Quasi-Remake "La noche de los sexos abiertos" (in dem sie so schön wie nie war) bleiben durch ihre sextriefenden Darstellungen in Erinnerung . Sie konnte aber auch anders. Ihre Knastlesbe Roasaria in "Greta - Haus ohne Männer" zeigte als hartes, gefährliches Mädels und in "Die Marquise von Sade" liefert sie solch ein Schauspiel von Irrsinn ab, dass einem Angst und Bange wird. Vor allem wird sie aber auch für ihr komisches Talent in Erinnerung bleiben, in Filmen die ihrem fröhlichen Wesen wohl am nächsten kamen, wie "Celestine - Mädchen für intime Stunden".
Mitte der 80er zog sie sich mit Jess Franco nach Spanien zurück, wo sie zwar weiter Filme wie am Fließband drehten, diese aber außerhalb Spaniens kaum jemand mehr zu Gesicht bekam. In dieser Zeit drehte sie mit Jess Franco auch unter den Pseudonymen Candy Coster (welches sie schon Ende der 70er benutzte, wann immer sie sich eine blonder Perücke überstreifte) und Lulu Laverne Hardcorefilme. Als Lulu Laverne stand sie dabei auch selber hinter der Kamera.
Ende der 90er kam es dann zu einem Comeback. Teures Filmmaterial war inzwischen von den billigeren Video abgelöst worden und Jess Franco begann nun sein Werk (finanziert zum größten Teil von Fans) weiter zu führen. Natürlich mit Lina. Und natürlich war sie nicht mehr in der Form, in der sie als junges Mädchen war. Aber das hielt Franco nicht davon ab, sie weiterhin in erotischen Situationen zu filmen und Lina nicht, dabei sichtbar Spaß zu haben. Ihr letzter gemeinsamer Film war "Paula - Paula" von 2010.
Ich hätte nie gedacht, dass sie vor dem in letzter Zeit stark kränkelnden Franco von uns gehen würde. Und wenn man bedenkt, wie tief die Beziehung zwischen beiden war, befürchte ich schon fast, ich weiß für wen ich den nächsten Nachruf schreiben muss. Mach's gut Lina. Ich kann mir schon vorstellen, wie du gerade auf irgendeiner Wolke da oben Dein Kleidchen lupfst.
Hier der Text ohne Bilder:
Vor einer Woche, am 15. Februar, starb für ihre Fans völlig unerwartet und unbemerkt Lina Romay mit nur 57 Jahren an einem Krebsleiden. Viele Leser werden sich jetzt vielleicht fragen: Lina... Wer? Die paar aber, die mit diesem Namen etwas anfangen können, werden von der Nachricht genauso geschockt gewesen sein, wie ich.
Lina Romay wurde 25. Juni 1954 als Rosa María Almirall Martínez in Barcelona geboren. Ihren Künstlernamen "Lina Romay" (nach einer amerikansichen Jazz-Sängerin und Schauspielerin) erhielt sie von dem Mann, den sie für 40 Jahre inspirieren und lieben sollte und der wiederum sie zu seiner Muse und Göttin machte: Jesús Franco Manera, besser bekannt als Jess Franco. Franco wird in diversen Nachschlagewerken mit den wenig schmeichelhaften Titeln "Schmuddel-", "Viel-" oder "Trash"-Filmer bedacht. An ihm scheiden sich die Geister. Er wird von seinen Fans (zu denen auch ich mich zähle) verehrt oder in seltener Einigkeit von Kritikern und Zuschauern gleichermaßen verachtet, bestenfalls belächelt.
Lina Romay war ab 1972 nicht nur in weit über 100 Jess-Franco-Filmen als Schauspielerin präsent, sondern auch die Sonne, um die das merkwürdige Franco-Universum kreiste. Als sie sich trafen, befand sich Franco in einer tiefen Depression. Knapp zwei Jahre zuvor war seine andere große Muse: Soledad Miranda alias Susann Korda ("Vampyros Lesbos") bei einem Autounfall ums Leben gekommen und hinterließ ein schwarzes Loch in Francos Seele. Sein Zusammentreffen mit Lina Romay (die quasi das Gegenteil der stets etwas melancholisch und geheimnisvoll wirkenden, schlanken Soledad war) bei den Dreharbeiten zu "Eine Jungfrau in den Krallen von Frankenstein", wo Lina eine kleine Rolle als Zigeunermädchen hatte, war der Urknall zu einer viele Jahrzehnte anhaltenden Liebe vor und hinter der Kamera. Es war einfach ein göttliche Fügung, dass der obsessive Voyeur Jess Franco auf die hemmungslose Exhibitionistin Lina Romay traf.
Wie perfekt sich beide ergänzten, sieht man schon daran, mit welcher Lebensfreude und absoluter Hingabe sich Lina in ihre Rollen warf und sich lüstern der Kamera ihres Lebensgefährten auslieferte. Es gibt wohl keine Stelle an Linas sehr fraulichen Körper, die dem Zuschauer geheim geblieben wäre. Zwar war sie auch spärlich für andere Regisseure aktiv gewesen (Erwin C. Dietrich in "Rolls Royce Baby" oder Calos Aured in "Apocalipsis sexual"), aber das waren Ausnahmen. Bis zu ihrem Tod blieb sie ihrem Jess treu. Und er ihr. Auch als sie deutlich älter geworden war und mit einigen Kilo zuviel und raspelkurzem grauen Haar vor der Kamera stand, filmte Jess Franco sie immer noch wie das schöne, verrührerische Mädchen, das sie in den 70er und 80ern war. Dass sie sich weiterhin nackt vor der Kamera zeigte, war ihr egal. Für Jess und sie war es ganz natürlich und ich glaube nicht, dass sie jemals einen Gedanken, wie "Das tut man ihn unserem Alter aber nicht mehr" gehabt haben könnten.
Ihre schönste Rolle waren die Vampirin Irina Karlstein in "Entfesselte Begierde". Aber auch die zeigefreudige Schwindlerin in "Downtown - Die nackten Puppen der Unterwelt" bzw. desssen Quasi-Remake "La noche de los sexos abiertos" (in dem sie so schön wie nie war) bleiben durch ihre sextriefenden Darstellungen in Erinnerung . Sie konnte aber auch anders. Ihre Knastlesbe Roasaria in "Greta - Haus ohne Männer" zeigte als hartes, gefährliches Mädels und in "Die Marquise von Sade" liefert sie solch ein Schauspiel von Irrsinn ab, dass einem Angst und Bange wird. Vor allem wird sie aber auch für ihr komisches Talent in Erinnerung bleiben, in Filmen die ihrem fröhlichen Wesen wohl am nächsten kamen, wie "Celestine - Mädchen für intime Stunden".
Mitte der 80er zog sie sich mit Jess Franco nach Spanien zurück, wo sie zwar weiter Filme wie am Fließband drehten, diese aber außerhalb Spaniens kaum jemand mehr zu Gesicht bekam. In dieser Zeit drehte sie mit Jess Franco auch unter den Pseudonymen Candy Coster (welches sie schon Ende der 70er benutzte, wann immer sie sich eine blonder Perücke überstreifte) und Lulu Laverne Hardcorefilme. Als Lulu Laverne stand sie dabei auch selber hinter der Kamera.
Ende der 90er kam es dann zu einem Comeback. Teures Filmmaterial war inzwischen von den billigeren Video abgelöst worden und Jess Franco begann nun sein Werk (finanziert zum größten Teil von Fans) weiter zu führen. Natürlich mit Lina. Und natürlich war sie nicht mehr in der Form, in der sie als junges Mädchen war. Aber das hielt Franco nicht davon ab, sie weiterhin in erotischen Situationen zu filmen und Lina nicht, dabei sichtbar Spaß zu haben. Ihr letzter gemeinsamer Film war "Paula - Paula" von 2010.
Ich hätte nie gedacht, dass sie vor dem in letzter Zeit stark kränkelnden Franco von uns gehen würde. Und wenn man bedenkt, wie tief die Beziehung zwischen beiden war, befürchte ich schon fast, ich weiß für wen ich den nächsten Nachruf schreiben muss. Mach's gut Lina. Ich kann mir schon vorstellen, wie du gerade auf irgendeiner Wolke da oben Dein Kleidchen lupfst.
Früher war mehr Lametta
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Re: Stars of Exploitation # 38 - Lina Romay
Ein sehr schöner Nachruf von dir, Arky
Den könnte man auch in einem Filmmagazin abdrucken lassen, toll.
Wollen wir mal hoffen, daß der Jess das besser verkraftet, als wir uns grade denken können
Und unser Blapschi auch
Den könnte man auch in einem Filmmagazin abdrucken lassen, toll.
Wollen wir mal hoffen, daß der Jess das besser verkraftet, als wir uns grade denken können
Und unser Blapschi auch
Re: Stars of Exploitation # 38 - Lina Romay
@ arkschi: sehr schöner Text!
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Re: Stars of Exploitation # 38 - Lina Romay
Äußerst gelungener Nachruf, Arkschi, auch wenn ich Frl. Romays Werk bis dato kaum kenne.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Stars of Exploitation # 38 - Lina Romay
Danke für die schönen Stunden
In sprachloser Trauer
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Re: Stars of Exploitation # 38 - Lina Romay
sehr schön, Arkadschi, schön ist leider in diesem fall das falsche wort, steh noch immer unter schock (und hoffe das Jess nicht Lina demnächst aus Kummer folgt......)