♦ SYLVA KOSCINA ♦ (* 22.08.1933 in Zagreb † 26.12.1994 in Rom)
Filmauswahl:
♦ Der Kurier des Zaren (1956)
♦ Die unglaublichen Abenteuer des Herkules (1958)
♦ In Ketten zum Schafott (1963)
♦ Unser Mann aus Istanbul (1965)
♦ Julia und die Geister (1965)
♦ Heiße Katzen (1967)
♦ Kampf um Rom [Teil 1 & 2] (1968/69)
♦ Nel buio del terrore (1971)
♦ Schön, nackt und liebestoll (1972)
♦ Lisa und der Teufel (1974)
♦ Cinderella '80 (1984)
♦ C'è Kim Novak al telefono (1994)
Man versteht ihre Popularität, wenn man betrachtet, dass die meisten Hauptrollen nur an einen kleinen Kreis von männlichen Darstellern, wie beispielsweise Ugo Tognazzi (über 60 Filme) oder Enrico Maria Salerno (40 Filme) gingen. Koscina reiht sich in diesen erlesenen Kreis ein und hält mit über 45 Filmen den uneingeschränkten Rekord an Hauptrollen bei den Schauspielerinnen. Sie wurde die erste italienische Darstellerin, die es in die Ausgabe des amerikanischen Playboy schaffte, um 1975 im Alter von 42 Jahren erneut in der italienischen Ausgabe zu posieren. Es gab immer wieder Querelen in ihrem Privatleben und finanzielle Probleme zwangen sie schließlich zum Verkauf ihrer Super-Villa. In Produktionen war sie nur noch sporadisch zu sehen. Im Alter von nur 61 Jahren verstarb Sylva Koscina in Rom an Krebs, wobei einige Quellen auch Herzinsuffizienz als Todesursache angeben.
Sylva Koscina ist mir seit jeher ein Begriff, was einigen bestimmt auch so gehen wird. Damals zwar unbewusst, als sie neben Bonnie Bianco, Pierre Cosso und Adolfo Celi die Rolle der Principessa Gherardeschi in dem Kinder- und Jugend-Straßenfeger "Cinderella '80" interpretierte, den wir bei jeder sich bietenden Gelegenheit verschlungen haben. Dino Risi bescheinigte ihr »die typische Melancholie der Slawen« und Koscina selbst urteilte, dass sie es nie geschafft habe, die Schauspielerin und die Frau in einer einzigen Person zu vereinen. Meine erste Assoziation mit der Koscina ist stets ihre ausgezeichnete Interpretation in dem Historien-Zweiteiler "Kampf um Rom" als Kaiserin Theodora, über die ihr Mann Justinian urteilte: »Ich habe meinen Gott nicht so geliebt wie diese Frau!« Ich persönlich sehe Sylva Koscina unheimlich gerne, und viele Filme habe ich mir wegen ihr überhaupt erst angeschaut.
Ihre natürliche, nicht angestrichen wirkende Schönheit, ihr sympathisches, dezentes, aber dennoch alles sagende Lächeln, ihre freie und flexible Interpretationsgabe und das anscheinend unergründliche Wesen, machen sie für mich tatsächlich außergewöhnlich. Sicherlich war in ihren über 120 Filmen auch viel schwacher Stoff dabei, und Sachen die man einfach vergessen kann, aber begeistern konnte und wird sie mich trotzdem immer wieder. Sie hat sicherlich ihren Platz im Olymp der italienischen Superstars verdient! Film-Empfehlungen lauten unbedingt: "Heiße Katzen", "Lisa und der Teufel", "Schön, nackt und liebestoll", "Nel buio del terrore" oder "Der Mafiaboss"! Es bleibt noch anzumerken, dass Sylva Koscina es im Gegensatz zu anderen Kolleginnen im letzten Drittel ihrer Karriere wieder schaffte, diese in geregelte Bahnen zu lenken. Ein internationaler Großerfolg blieb ihr jedoch leider verwehrt, dennoch gehört sie zu den Superstars des europäischen Kino. Eine im höchsten Maße faszinierende Frau!
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