Deliria-Italiano

DIE NACKTE UND DER SATAN aka. DES SATANS NACKTE SKLAVIN (Deutschland 1959, Regie: Victor Trivas)

Skandal! Eine Hauptdarstellerin entblößt sich regelmäßig, arbeitet in einem verruchten Job, hat einen Freund, der offenbar auch nur an ihrer Leiblichkeit interessiert ist und macht mehr als einmal eindeutige und unmissverständliche Avancen. Der Gegenpart ist hochgradig irre, mutiert ja beinahe zum Werwolf im Angesicht des Vollmonds, beschäftigt sich dann aber doch lieber mit perversen Experimenten und nimmt seinem Mentor das Haupt ab, ohne es zu töten. All das ist hochgradig krank und gehört verboten… not. Für seine Entstehungszeit scheint mir der Film schon reichlich mutig zu sein, vor allem ist aber eines: amüsant. Etwas mehr Pfiff und Tempo hätten hier sicherlich nicht geschadet, aber unterhaltsam ist der Film trotzdem!

PATHFINDER – DIE FÄHRTE DES KRIEGERS (PATHFINDER, USA 2007, Regie: Marcus Nispel)

oha, den hatte ich dann doch deutlich besser in Erinnerung. Das Wikinger-Design ist natürlich großartig, ihre Erbarmungslosigkeit ist vielversprechend und alles deutet auf einen herrlichen Herrenklopper, zwar ohne Verstand, aber mit unglaublich viel Brutalität. Leider sind die Lücken zwischen den Kämpfen derart langweilig, dass ich gestern auf Basis meines eigentlich guten Ersteindrucks doch leider eine gewisse Endtäuschung äußern muss. 4-5/10, mehr ist das nicht.

MAD MAX: FURY ROAD

Jo, fett, geiler Äktschn-Film.

Visuell äußerst stark, dynamisch, mit hohem Tempo, guter Score. Leider fehlt es an grundlegend neuen Ideen, sodass die Spannung etwas auf der Strecke bleibt.

Macht Spass, nicht mehr und nicht weniger - 8/10

Howard - ein tierischer Held (1986)

Hatte ich sehr lange nicht mehr gesehen. Damals fand ich ihn ganz o.k., und nachdem ihn nun nochmal auf DVD angesehen hatte, fand ich ihn sehr viel besser als damals.
War schön bunt, trashig und sehr unterhaltsam ( die 105 Minuten sind wie im Flug vergangen).
Der DVD-Kauf hat sich also total gelohnt.
Auch wenn der Film damals leider an den Kinokassen ziemlich erfolglos war, hatte Howard immerhin letztes Jahr ein kleines Comeback (in der Szene nach dem Abspann von Guardians of the Galaxy).

JOHN DIES AT THE END (USA 2012, Regie: Don Coscarelli)

Öhm… ja… verdammt, das ist ja mal ein schräger Film. Es geht wohl um eine Droge, die am ehesten mit „Sojasoße“ umschrieben wird. Wenn man „auf Soße“ ist, kann man plötzlich Hellsehen, Träume lesen, mit Freunden durch Hunde und Hot Dogs kommunizieren und in Zwischenwelten blicken, die die Invasion unserer Zeit planen. Es ist schwer, die abgefahrene und surreale Erfahrung zu beschreiben, die einem dieser Film verpasst. Der Irrsinn trieft hier aus jeder Pore, nichts ergibt Sinn, ständig entwickeln sich kurze Sinneinheiten, die kurz darauf kollabieren. Zudem fällt das alles auch noch recht witzig aus, sodass man völlig fasziniert in den Bann dieses Films gezogen wird, der eigentlich nur ein Flickenteppich des Wahnsinns ist und von David und John zusammengehalten wird. Wenn die Effekte nicht so unglaublich schlecht wären, wäre der Film wohl eine dicke 10/10! Hier sei für Freunde des völlig abwegigen Irrsinns bar jeder Logik eine Empfehlung ausgesprochen. Ein Film, der einem das Hirn püriert und den Kopf wie ein rohes Ei ausbläst. So in etwa!



INFESTATION (USA 2009, Regie: Kyle Rankin)

Stell dir vor, du erwachst in einem Kokon, es fehlen dir ein paar Tage Erinnerung und eine Brut von riesigen Käfern hat gerade die Stadt übernommen. Was also tun?

INFESTATION ist ein feiner kleiner Monsterreißer, mit Charme, Humor und dem Herz am rechten Fleck. Leicht abgedreht, punktuell witzig und liebevoll umgesetzt, krankt der Film noch am Ehesten an den teils recht billigen Digitaleffekten. Da hier aber auch Handgebasteltes zum Einsatz kommt, entsteht irgendwie eine brauchbare Mischung. Der Film unterhält definitiv!

Aber mal im Ernst: Ich verstehe das Ende nicht… oder TELE5 hat hier was weggeschnitten? Oder soll das so sein? Wenn „ja“, dann Hut ab. Es ist ja wohl kaum besser möglich, dem Betrachter auf so einfache und effektvolle Weise vor den Kopf zu stoßen und mit offenem Mund zurückzulassen




OLYMPUS HAS FALLEN – DIE WELT IN GEFAHR (OLYMPUS HAS FALLEN, USA 2013, Regie: Antoine Fuqua)

Lust auf hirnloses Daueractionfeuerwerk? Dann den hier! Unterhält, mehr will er nicht. Wer STIRB LANGSAM etwas zu oft gesehen hat, die Grundstruktur aber mag, kann beherzt zu diesem Film greifen. Einzig frage ich mich immer wieder, warum man sich vom guten alten Bloodpack verabschiedet hat. Digitale Einschusslöcher fallen ja manchmal nicht auf, andernorts springen sie einem aber auch als großes Ärgernis entgegen. Ich verstehe einfach nicht, was der Scheiß soll (und das beziehe ich nicht nur auf diesen Film hier, sondern ganz allgemein auf die abscheuliche Praxis digitalen Blutgespritzes – das ist soooooo doof!).

Trash oder Masochismus? Diese Frage war nicht bei jedem dieser Streifen so einfach zu beantworten...

Neon Maniacs - Die Horrorbande (USA 1986; Regie: Joseph Mangine) 5/10 Punkte
Ausgelutschte Grundidee: Mutanten, die nervende Teenies jagen. Aufgrund einiger skurriler Einfälle aber dennoch ganz unterhaltsam. Was will man mehr an einem zünftigen Trashabend?

Octaman - Die Bestie aus der Tiefe (Mexiko/USA 1971; Regie: Harry Essex) 2/10 Punkten
Was für eine Grütze! Absolut lustlose Nichtschauspieler, offenbar kein Drehbuch und das alles fast durchgängig in völliger Dunkelheit, um das minimale Budget zu kaschieren. Lediglich das sehr billige Monsterkostüm sorgt für Erheiterung. Normalo-Zuschauer rennen hier schreiend davon, aber auch Trash-Fans müssen sehr tapfer sein.

Ameisen - Die Rache der schwarzen Königin (USA 1977; Regie: Robert Scheerer) 2/10 Punkten
Neben einem altehrwürdigen Hotel soll ein Erweiterungsbau entstehen. Die durch die Baustelle aufgeschreckten Ameisen erweisen sich als ebenso zahlreich wie aggressiv und belagern die Hotelgäste, die sich im Gebäude verschanzen müssen.
Völlig langweiliger und unglaubwürdiger Tierhorror, bei dem sich die Horrorszenen auf ein absolutes Minimum beschränken. Special Effects gibt es praktisch keine, dafür jede Menge belanglose Dialoge auf US-Soap-Opera-Niveau, bei denen selbst die friedfertigste Ameise aggressiv werden muss. Dass die Tierchen so gefährlich sein sollen, dass man nicht einmal mehr vor ihnen davonlaufen kann, glaubt der geplagte Zuschauer keine Sekunde.

Parts of The Family (Belgien/USA 2003; Regie: Léon Paul De Bruyn, Gabriel Friedman) 4/10 Punkten
Wieder einmal wird - wie bei Mike Mendez' Killers die Geschichte vom Geiselnehmer bemüht, der mit seiner vermeintlich armen und wehrlosen Geisel sein blaues Wunder erlebt. Immerhin gibt es hier ein paar kleine Überraschungen und gorige - wenn auch sehr billig umgesetzte - Special Effects. Aber das Ganze kommt irgendwie total billig und unsympathisch rüber. Lloyd Kaufmann hat diesen seltsamen Streifen nicht nur für Troma gekauft, sondern spielt auch selbst mit.

FILMFEST OLDENBURG DONNERSTAG
19 ICH BIN TOT, MACHT WAS DRAUS (schöner der der original Titel: Je suis mort mais j’ai des amis)
Eine alternde Rockband, so zwischen Rock, Punk und Pubrock, haben eine Tour in die USA gebucht. Kurz vorher stirbt allerdings der Sänger und Songscheiber. Sie entschliessen sich, die Urne zu klauen und trotzdem auf Tour zu gehen. Da taucht der ihnen bisher unbekannte Lebensgefährte des Toten auf. Bis zum Flugzeug geht noch alles irgendwie gut.
Herrliche Komödie aus Belgien mit einem wunderbaren Cast, die ihre Rollen liebevoll und schräg anlegen. Tolle Szenen in Nordkanada, im FLugzeug und mit viel Herz. Ich hab mich großartig amüsiert. Und die Musik ist auch klasse.

21:30 nach einem eher mittelmäigen Kurzfilm CRUMBS
ein äthiopischer Endzeitfilm in spanischer Co-Produktion.
Abgedrehtes Zeug. Apokalypse ist vorbei, ein Paar lebt in einer verlassenen Bowlingbahn, die plötzlich wieder die Kugeln zurückgibt. Er begibt sich auf die Reise, um den Weihnachtsmann zu finden, sie bleibt zurück, und geht den Geräuschen in der Bowlingbahn nach. Über allem schwebt ein langsam rostendes Raumschif....
Wirklich schräges Zeug, gedreht in Äthiopien das entweder wirklich sehr fremd aussieht oder wie ein deutsches Mittelgebirge mit Affen. Die beiden Hauptdarsteller sind ganz ganz toll. Viele schöne schräge Einfälle, bei denen nicht übertrieben oder drauf rumgeritten wird.
Es wird oft mit billigen fiesen Sounds gearbeitet, die an alte billige Italienische Filme gemahnen und eine "Spiel mir das Lied..." Hommage ist auch drin. Und irgendwie erinnerte der FIlm mich an Jodorowsky.
Tipp!

SAMSTAG

16:30 TRAVELATOR
ein serbischer Thriller, um einen sehr jungen Killer, der ein Attentat in Las Vegas ausführen will, um Geld für die Heilung seiner Mutter zusammen zu bekommen.
Der Filme hatte viele schöne Ideen, visuell und auch in der Story. Die paralellschaltung seiner EgoShooter Erfahrung und seine genauso gefilmtem Läufe sind schön. Das Aufnehmen im Lager in Serbien. Und auch sehr gut gefilmt (in Las Vegas nach Guerilla Art, sprich ohne Genehmigung). Auch Licht und Schnitt und Sound: alles gut.
Aber sie wollten von allem zu viel, oder zu deutlich, die religiösen Anteile, eine komisch reingebrachte Love Story und ein sich immer mehr hinziehendes Ende.... Schade, da war mehr drin.

19 TOO LATE
schön erzählter Krimi, der von den Charakteren an Film Noir gemahnt, von Erzhälweise un coolen Sprüchen an Tarantino. Das alles wird von einen tollen Cast getragen (Crystal Reed, Dichen Lachman, Natalie Zea, Rider Strong, Dash Mihok, Joanna Cassidy, Jeff Fahey, Robert Forster, SydneyTamiia Poitier) , allen voran John Hawkes.
Mir war es in den Dialogen manchmal zu cool, zu viel Nerdwissen getriggert, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Wunderbar in 5 20 Minütigen Takes erzählt, mit schöner Kamera, angenehmen visuellen Effekten und überraschender Story, auch wenn oder grade weil sie nicht chronologisch erzählt wurde.
TIPP.

Dämonen
Ein Film,der seit Ewigkeiten an mir vorrüber ging.Endlich augenzeuglich begutachtet.Und?
...sehr gut!
Die Handlung ist ...ääääh-sie existiert nicht(wirklich).Vier von Zehn.
Der Rest ist nicht etwa schweigen,sondern Geschnetzeltes nach Art des Hauses.
Lamberto Bava schiesst hier gekonnt aus der Hüfte und liefert ein gediegenes Werk splatterigen Dämonen Hokus-Pokus-Bumms-Fallera-Dingsda ab.
Effekte sind superb,Rest is grotte.
Acht von Zehn.
Das Motorrad und der Hubschrauber sind völlig panne,aber...
das ergibt doch alles keinen Sinn.
Egal...
Neun von Zehn.

Black Demons
Im Prinzip der Schwanengesang des Herrn Lenzi.Unglaublich billiger Zombie-Kack.
Nichts,aber auch wirkich gar nichts macht hier Spass.
Drei von Zehn.
Ergänzung:Das Casting für diesen Scheiss betreute ein gewisser "Paul Werner" aka Werner Pochath.

WOLF – DAS TIER IM MANNE (WOLF, USA 1994, Regie: Mike Nichols)

Hat recht stimmige Momente und zeigt eine tatsächlich beeindruckende, schleichende Metamorphose. Insgesamt ist WOLF aber irgendwie nur Durchschnitt, bisweilen uninteressant und kann weder vom großartigen Spiel eines Jack Nicholson oder der betörenden Optik von Michelle Pfeiffer gerettet werden.

Nightmare on Left Bank (BEL 2008, Pieter van Hees, 7/10)
Mit "Nightmare on Left Bank" präsentiert sich dem Zuseher ein Mysterythriller aus belgischer
Produktion mit völlig unverbrauchten und sehr sympathisch rüberkommenden Darstellern.
Van Hees hat sich von großen Genreklassikern inspirieren lassen und entwickelt daraus
ein eigenständiges Werk, das konsequent seinem Finale zustrebt und den Betrachter
auf eine Reise in den Wahnsinn mitnimmt.
Ich hatte einen sehr unterhaltsamen Abend und war positiv überrascht.