Deliria-Italiano

INVASION USA

INVASION USA ist echte 80er-Kunst aus dem Hause Cannon. Die Story ist dermaßen abstrus und die Action unrealistisch, da jauchzt der Action-Trash-Fan!

Klar ist INVASION USA "objektiv" betrachtet Schund, aber wer auf tumbe 80er-Hero-Action steht, der kommt an diesem Norris-Film nicht vorbei, zumal es ohne Ende und praktisch fortlaufend zu blutigen Shootouts kommt.

Aus Fan-Sicht - 5/10

NEON DEMON im Kino
Da hat jemand sein Argento geguckt.
Auch hier geht Refn Richtung Psychologie, aber nicht so holzhammermäßig wie in Only God Forgives, sondern anders, vielschichtiger.
Vordergründig ein FIlm über die Modelwelt, ein Freund schlug vor, den mal im Anschluss an die GNTM - Finale zu zeigen (ich finde das Format ja kaum weniger zynisch) Doch Refn will hier mehr.
Im Style ganz weit vorne, Kamera, Farben, Musik, Drehorte. Elle Fanning und Jena Malone spielen sehr großartig (und Rock Schamonis Lokkalike ist kurz dabei). DIe Story intensiv und überraschend. Manche Bilder sind dann doch drüber (obwohl: eigentlich nur eins....).
Mir hat es sehr gefallen, mit einer Nacht drüber sinnieren sogar noch mehr.

The Opium-Connection (ITA 1972, Ferdinando Baldi, 5/10)
Nachtclubbesitzer Joe (Ben Gazzara) möchte an das große Geld.
Ein Einstieg in's Drogenbusiness scheint da die richtige Wahl zu sein. Über die
Anbaufelder in der Türkei geht es dann zu den Zwischenhändlern der Mafia in
Sizilien und schließlich zu den Endabnehmern in den USA. Joe folgt der Route
und knüpft stetig neue Kontakte, schmeichelt sich bei den richtigen Leuten ein
und hat am Ende das, was er wollte: eine erkleckliche Ladung Heroin in New York,
sozusagen steuerfreie Einnahmen mit riesigen Gewinnspannen.
Lief bis hierhin alles glatt, sieht man einmal von der Ausschaltung der französischen
Konkurrenz zur italienischen Mafia ab, fangen in den USA jedoch ernsthafte Schwierigkeiten
an. Joes Leben hängt am seidenen Faden. Die alteingesessenen Heroindealer möchten
keinen Teil ihres Kuchens abgeben.

Nun haben wir es hier mit einem weiteren Nachzügler zu "French Connection" zu tun.
Bekommen wir im Prolog in einer sehr ansehnlichen Sequenz vorgeführt, wie die Sizilianer
das Heroin schmuggeln, wird nach dem Vorspann mit einer ellenlangen, lahmen Discosequenz
das Tempo für lange Zeit aus dem Geschehen genommen.
Die Inszenierung weiß nicht zu fesseln, und auch Kamera und Schnitt vermögen das
nicht auszugleichen. So bekommen wir natürlich auch hier eine ausgewalzte Autoverfolgung
zu Gesicht. Aber im Vergleich zum großen Vorbild ist das recht unansehnlich und wenig dramatisch.
Viele bekannte Gesichter auch in Nebenrollen und ein gelungener Score der DeAngelis-Brüder
stehen dagegen auf der Habenseite von Ferdinando Baldis Film.
Auch schlägt die Handlung gegen Ende doch noch ein paar Volten und rettet somit "Opium-Connection"
gerade noch für mich zu einer 5/10.

CUSACK - DER SCHWEIGSAME

Für Norris-Verhältnisse bietet dieser Film eine schon fast bodenständige Thriller-Story, überraschenderweise muss Norris sogar selbst einstecken, bevor er nach der einen oder anderen Länge in der typischen One-Man-Show im übertriebenen Finale kräftig austeilen kann.

Nach DELTA FORCE 2 und MCQUADE - DER WOLF ist CODE SILENCE (OT) imho der beste Norris-Film, für Fans des wenig eleganten Karatekas ein Must-see.

6/10 (mit Fan-Bonus)

RE-ANIMATOR (USA 1985, Regie: Stuart Gordon)

Hier gibt es nicht viel zu sagen: Der Film ist Knaller! Der ist so unglaublich schräg, schön in Szene gesetzt und angenehm witzig, dass man ihn innerhalb des Subgenres gerne als Meisterwerk betiteln kann. Und dank dieses Films hängt neben meiner Tür ein Zettelchen, auf welchem geschrieben steht: „Cat dead, details later!“



BRIDE OF RE-ANIMATOR (USA 1989, Regie: Brian Yuzna)

Hinkt dem Original etwas nach, ist aber im Grunde ebenso hochgradig schräg und unterhaltsam. Und mein Gott, die ganzen Viecher im Finale! Das ist so abgefahren! Mir fehlen die Worte!

Von Angesicht zu Angesicht (I/ESP 1967; Regie Sergio Sollima) 8/10 Punkte

Gesehen (stilgerecht) auf VHS unter dem Titel "Halleluja - der Teufel lässt schön grüßen".
Was soll ich sagen? Der beste Italo-Western seit langem. Schön düstere Atmosphäre, tolle Musik.

Tomaso Montanaro hat geschrieben:Von Angesicht zu Angesicht (I/ESP 1967; Regie Sergio Sollima) 8/10 Punkte

Gesehen (stilgerecht) auf VHS unter dem Titel "Halleluja - der Teufel lässt schön grüßen".
Was soll ich sagen? Der beste Italo-Western seit langem. Schön düstere Atmosphäre, tolle Musik.

M. E. der beste unter den Sollima-Western. Toll gespielt vor allem von Volonté.

Passend zu den gestrigen Temperaturen:

Der Kühlschrank (6/10)

passend zu nichts:

BOTSCHAFTER DER ANGST (THE MANCHURIAN CANDIDATE, USA 1962, Regie: John Frankenheimer)

Gehirnwäsche ist ja seit dem Koreakrieg eine annähernd klassische, amerikanische Horrortrope, die sich in allerhand Alien-Invasionsfilmen der 1950er Jahre niederschlug (und bspw. als Hypnosekröte auch noch in Formaten wie FUTURAMA fortgeschrieben wird). Und auch John Frankenheimers BOTSCHAFTER DER ANGST, der auf Richard Condons The Manchurian Candidate (1959) basiert, greift dies auf. Aus dem Koreakrieg unter irgendwie mysteriösen Umständen heimgekehrt, wird ein Soldat zum Kriegshelden ernannt, während seine Kameraden von üblen Alpträumen geplagt werden. Und diese beinhalten einen wahren Kern, denn der Herr Kriegsheld ist zugleich ein sowjetisch gesteuerter Attentäter, der sich nun in den heimischen Reihen eingenistet hat. Die restaurierte Filmfassung, die ARTE dankenswerterweise vor einigen Tagen ausstrahlte, enthielt nun auch erstmals für Deutsche zu sehen die Alptraumsequenzen, die übrigens ganz fantastisch geschnitten und überblendet sind! Der Rest ist spannend erzählte und sehr tragische, allerdings auch obsolete Paranoia, die aber durchaus Wirkung erzielt! Gefiel mir gut, dürfte aus heutiger Sicht aber auch gern etwas kürzer sein.

purgatorio hat geschrieben:passend zu nichts:

BOTSCHAFTER DER ANGST (THE MANCHURIAN CANDIDATE, USA 1962, Regie: John Frankenheimer)

Gehirnwäsche ist ja seit dem Koreakrieg eine annähernd klassische, amerikanische Horrortrope, die sich in allerhand Alien-Invasionsfilmen der 1950er Jahre niederschlug (und bspw. als Hypnosekröte auch noch in Formaten wie FUTURAMA fortgeschrieben wird). Und auch John Frankenheimers BOTSCHAFTER DER ANGST, der auf Richard Condons The Manchurian Candidate (1959) basiert, greift dies auf. Aus dem Koreakrieg unter irgendwie mysteriösen Umständen heimgekehrt, wird ein Soldat zum Kriegshelden ernannt, während seine Kameraden von üblen Alpträumen geplagt werden. Und diese beinhalten einen wahren Kern, denn der Herr Kriegsheld ist zugleich ein sowjetisch gesteuerter Attentäter, der sich nun in den heimischen Reihen eingenistet hat. Die restaurierte Filmfassung, die ARTE dankenswerterweise vor einigen Tagen ausstrahlte, enthielt nun auch erstmals für Deutsche zu sehen die Alptraumsequenzen, die übrigens ganz fantastisch geschnitten und überblendet sind! Der Rest ist spannend erzählte und sehr tragische, allerdings auch obsolete Paranoia, die aber durchaus Wirkung erzielt! Gefiel mir gut, dürfte aus heutiger Sicht aber auch gern etwas kürzer sein.

Klingt sehr interessant, zumal die Bedrohung in diesem Falle anscheinend weniger abstrakt (und damit übertragbar) skizziert, als vielmehr konkretisiert wird: Die Sowjets.