Deliria-Italiano

• Leave the World behind (Sam Esmail, 2023)

Das Ende naht, trifft eine kleine Familie im Kurzurlaub. So geht die obere Mittelschicht bei Rotwein und Cocktails den Bach runter, es ist sowieso nicht mehr zu ändern ...

Gut besetzt, gut gespielt, auch an Kamera, Schnitt und Ausstattung gibt es nicht viel zu bemängeln. Dennoch ein weiter Film mit "Netflix-Syndrom". Das ist alles solide, aber ein wenig in die Länge gezogen und berührt nicht wirklich, zumindest nicht nachhaltig. Letztlich fühlte ich mich als Zuschauer wie die Männeken in der Glotze, man verschwendet die restliche Lebenszeit mit Killefit.

6,5/10

Gandahar
OmU im Kino
Gandahar, eine liebliche Welt, die Menschen leben im Einklang mit der Natur, freundlich geführt von einem Matriarchat. Eines Tages erscheinen Metallmenschen, verwandeln nach und nach immer mehr Bewohner in Stein und schleppen sie in Eiern davon.
Laloux' dritter und letzter Animationsfilm. Und einer der wenigen animierten Verfilmungen, die sich auf die Métal Hurlant Kunst bezog. Also hier keine klassische oder Hard Science Fiction, sondern die drogenbeinflusste Version für Erwachsene. Hier allerdings ohne viel Sex und Gewalt, aber natürlich voller sexueller Symbole.
Die Story ist geradlinig, der Held wird auf eine Reise geschickt, in der er sich ein wenig blauäugig verhält, und die Wunder seiner Welt vorfindet, damit auch die Vergangenheit und negativen Seiten aufdeckt. So schlägt ja die Vergangenheit zu, und zwar aus der Zukunft.
Animiert ist das wunderbar, wie wir es schon aus Der wilde Planet oder Herrscher der Zeit kennen, der Stil ist ein wenig anders, schöne ineinanderlaufende Bilder, detailreich gezeichnet, angereichert mit vielen fantasievollen Wesen, insgesamt eher von Fantasy als von Sci Fi inspiriert. Die Symbolik, nicht nur die phallische, ist dann auch deutlich, die Sünden der Vergangenheit stellen eine Art SS auf um das friedliche Hippie-Utopia zu zerstören.
An manchen Stellen war er mir tatsächlich zu talkie, gerade wenn Gesehenes von einer Protagonistin wiederholt wird, oder der Held dann allzu offensichtliches nochmal abfragt.
Aber Kleinigkeit, wenn man sich auf die Langsamkeit und den Style älterer frankobelgischer Fantasy-SciFi einlassen kann, wird man sehr gute 85 Minuten haben.

Zum Überleben verdammt
5,5/10

King's Land
7/10

Rosemary's Baby
10/10

COLD PREY 2

Die COLD PREY-DVDs habe ich beim Staubwischen der DVD Regale entdeckt. Ca. 700 DVDs, die ich aus dem Wohnzimmer verbannt und im Schalfzimmer untergrebracht habe. Nach Label(n) sortiert, was die Sache deutlich aufwertet.

Aber nun zum Thema. COLD PREY 2 gefällt mir noch besser als COLD PREY 1. COLD PREY 2 erinnert etwas an HALLOWEEN 2, der nachtlose Übergang, das Krankenhaus, der stumme Schlitzer, der sich auf Gedeih und Verderb nicht eliminieren lässt...

Es ist schon erstaunlich, dass ich mit Filmen aus Skandinavien, wenn ich denn welche schaue, nie auf die Nase falle. Irgendwie passt das immer ganz vorzüglich.

9. reine Teutonen-Woche Pts 1-7:

Die nackte Gräfin (GER 1971) R: Kurt Nachmann
-> Direkt anschliessend an die letzte Grindhouse-Woche, die mit einem Würfelzucker-Schlucker-Nugget endete und wieder ist Franz X. Lederle der Schlucker. Ohne Frage einer der begnadesten deutschen Kameramänner. Ferner mit Elke Haltaufderheide, what a name! (4,5/5)
Der Schrei der schwarzen Wölfe (GER 1972) R: Harald Reinl
-> Der Rolf Olsen Film, den er nicht selbst gedreht hat, weil Anita Ekberg zu teuer war. Aber dafür mit der similaren Crew aus BLUTIGER FREITAG, u.a. Raimund Harmstorf und Gila von Weitershausen. Zudem mit dem deutschen Gordon Mitchell: Art Brauss, Dan van Husen und dem kürzlich verstorbenen Tarzan-Darsteller Ron Ely. Ein psychotronischer Abenteuerfilm. (4/5)
Loft - Die neue Saat der Gewalt (GER 1985) R: Eckhart Schmidt
-> Zum Tode des Regisseurs geschaut. Einer der innovativsten deutschen Regisseure. RIP! (4/5)
Kalt wie Eis (GER 1981) R: Carl Schenkel
-> Atmosphärisch ähnliche Kerbe wie LOFT, einer der ersten dieser teutonischen New Wave Flicks, die teilweise auch sehr Neo Noir-mäßig rüberkommen, auch musikalisch mit einer gewissen Sub-Härte ausgestattet. (4,5/5)
Per Saldo Mord (GER/USA 1975) R: Jack Arnold
-> Ein Jack Arnold-Film in der teutonischen Woche? Türlich, wenn er in Bergteutonien-West gedreht wurde, zudem ja auch Bavaria-koproduziert und mit immensem teil-teutonischen Staraufgebot. Highlights: Art Brauss (aka der teutonische Gordon Mitchell) chasing John Saxon und der funkige, leider unreleaste Klaus Doldinger-Score. (4,5/5)
Ich - ein Groupie (GER 1970) R: Erwin C. Dietrich aka Fred Williams
-> Ein psychotronisches Ingrid-Nugget, zudem mit Rolf Eden. Einer der besseren Dietrichs. (4/5)
Mädchen beim Frauenarzt (GER 1971) R: Ernst Hofbauer
-> Aus der Pulp & Groove-Perspektive geben diese Report-Filme weitaus mehr her, als der verklemmte Feuilletonist es je erahnen könnte. Hier steuert Erwin Halletz die Grooves bei, was er ja zB auch sehr solide in Rolf Olsens St. Pauli-Filmen tat. Ansonsten gibts hier auch wieder den für diese Sparte obligatorischen Sascha Hehn. (3,5/5)

Gladiator
8,5 / 10

Hard Boiled
10/10

Motel Destino
7/10