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Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Moderator: jogiwan
- fritzcarraldo
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
The Match
8/10"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Liebe, Sex und Zärtlichkeit – Fragen Sie Dr. Sommer bux:
Ich will immer (7/10)
Komm, wir machen Liebe (5/10)
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Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Ein kleines Fest unter Familie und Freunden. Was mit falscher Freundlichkeit beginnt, steigert sich zu Boshaftigkeiten und eskaliert in ausufernder Gewalt.
Happy Times mag ein wenig grobschlächtig anmuten, doch die Schauspieler sind allesamt hochklassig und das Spiel mit Klischees macht jede Menge Laune. Klar, wo wir gerade beim Thema grobschlächtig sind, fraglos ist das Finale drüber, der Freude tut das jedoch keinen Abbruch (zumindest nicht bei einem Primitivling wie mir).
Erfreulicherweise habe ich die Blu-ray im EuroShop gefunden.
Stabile 7/10 (gut)
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Three Kings – Es ist schön König zu sein (1999, von David O. Russell)
Den Film hatte ich bestimmt seit der Kinopremiere nicht mehr gesehen, obwohl ich den damals eigentlich ganz okay fand & gar noch einzelne Szenen (mit dem Milchlaster) im Gedächtnis hatte.
Die Folgesichtung kommt nun auch ganz gut weg, das Dreiergespann - George Clooney, Mark Wahlberg und Ice Cube - anfangs sehr unsympathisch, wendet sich doch dann langsam das Blatt. Und im großen & ganzen wäre das ganze auch ein toller Italowestern geworden, mit Handlung an der Mexikanischen Grenze & drei Gringos auf Goldraub, nur um dann der Bevölkerung zu helfen. Hat mir gut gefallen.

- fritzcarraldo
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Mission Impossible - Final Reckoning
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- fritzcarraldo
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Guardians of the Galaxy
10/10
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Star Wars Episode I-III
Mission: Alle 11 Kinofilme nach der inhaltlichen Reihefolge schauen.
Die Prequel-Trilogie habe ich alter Fan damals natürlich im Kino geschaut, später die wanderten die DVDs ins Regal. Die letzten Sichtungen lagen schon länger zurück, daher war ich durchaus darauf gespannt, wie die Werke nach über 20 Jahren nun auf mich wirken.
Nicht so schlecht wie sie teilweise gemacht werden, aber die Filme fallen weit, weit ab, zieht man die Ur-Trilogie zum Vergleich heran. Woran liegt es? Mir fehlt ein wenig die emotionale Bindung zu den Charakteren. Anakin Skywalker ist im ersten Teil ein durchaus niedliches Bübchen. Ab Teil 2 leider vom völlig fehlbesetzten Hayden Christensen dargeboten, was dem Gesamtpaket deutlich schadet. Ansonsten bekommt man mit Christopher Lee, Liam Neeson und Ewan McGregor deutlich besser ausgewählte Schauspieler vorgesetzt. Samuel L. Jackson schaut hauptsächlich kritisch aus der Wäsche, aber dieser Minimalismus macht Freude.
Wenn ich an die zahlreichen Sichtungen der Episoden IV-VI denke, die mir immer wieder Gänsehaut und Wonne schenken, dann vermisse ich genau diese Leidenschaft, diesen überbordenden Mix aus Krawall, Knuffigkeit und Kitsch.
Der Abschluss der Prequel-Trilogie kommt zumindest recht düster daher. Allerdings wird das Treiben teils durch debilen Humor aufgeweicht. Seltsam erzwungen wirkender Humor, dem jegliche Unbekümmertheit der frühen Filme abgeht. Was gibt es noch zu berichten? Man baut bereits das unverwüstliche Gespann R2-D2 und C-3PO ein, Chewbacca taucht auf, Yoda kommt gut zum Zuge. Hier wird ein weiteres Problem klar, die digitalen Effekte sind leider schlecht gealtert. So hat man R2-D2 nun mit zahlreichen Features ausgestattet, die ihn zwar sehr wehrhaft machen, aber so gar nicht zu unserer Lieblingstonne passen wollen. Wobei die FX bezüglich R2 noch das kleinere Problem sind.
Was bleibt? Recht solide Vorgesichte zu den Klassikern. Mittelprächtige Umsetzung. Spaß? Ja. Begeistung? Nein.
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
- karlAbundzu
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Das Biest muss sterben (1969)
Ein Psychogramm im Krimigewand.
Ein Mann verliert bei einem Autounfall mit Fahrerflucht seinen Sohn. Will Rache, den/die Täter*in auch tot sehen. Ermittelt, stellt bald fest, wer dafür verantwortlich ist und schleicht sich in die Familie ein.
Chabrol ja immer besonders gut, wenn er die Psychologie genau seziert. Hier ist der Protagonist der Erzähler im Worte: seine Gedanken hören wir als Voice -over. Wir folgen seiner Manie ohne viel über seinen Hintergrund zu erfahren. So tauchen wir ein.
Schauspielerisch klasse, nicht nur Michel Duchaussoy als Hauptfigur, neben ihn die wunderbare Caroline Cellier und Jean Yanne mit einer der unsympathischsten Charaktere ever, seine Performance ein Schlag in den Magen.
Der Krimianteil wird ein wenig leicht genommen, Zufall und Lücken sind da, hat aber auch ein paar schöne Twists.
Beim jetzigen Wiedersehen sind mir auch gerade die Landschaftsaufnahmen, das Meer, die Bretagne nahe gegangen, weil Chabrol und Kameramann Jean Rabier sie als Spiegel der Befindlichkeiten inszenieren.
Empfehlung
Ein Psychogramm im Krimigewand.
Ein Mann verliert bei einem Autounfall mit Fahrerflucht seinen Sohn. Will Rache, den/die Täter*in auch tot sehen. Ermittelt, stellt bald fest, wer dafür verantwortlich ist und schleicht sich in die Familie ein.
Chabrol ja immer besonders gut, wenn er die Psychologie genau seziert. Hier ist der Protagonist der Erzähler im Worte: seine Gedanken hören wir als Voice -over. Wir folgen seiner Manie ohne viel über seinen Hintergrund zu erfahren. So tauchen wir ein.
Schauspielerisch klasse, nicht nur Michel Duchaussoy als Hauptfigur, neben ihn die wunderbare Caroline Cellier und Jean Yanne mit einer der unsympathischsten Charaktere ever, seine Performance ein Schlag in den Magen.
Der Krimianteil wird ein wenig leicht genommen, Zufall und Lücken sind da, hat aber auch ein paar schöne Twists.
Beim jetzigen Wiedersehen sind mir auch gerade die Landschaftsaufnahmen, das Meer, die Bretagne nahe gegangen, weil Chabrol und Kameramann Jean Rabier sie als Spiegel der Befindlichkeiten inszenieren.
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jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- fritzcarraldo
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Juror #2
7/10"Das ist nicht möglich!"
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Nachts im Museum – Beste Unterhaltung für Jung und Alt. Die Geschichte ist hübsch geheimnisvoll, hat ein gewisses „sense of wonder“-Flair und großartige Figuren. Ben Stiller ist perfekt als gutmütiger Loser, der nicht nur um seinen Sohn, sondern auch mit den Exponaten des Museums zu tun hat. Drei Hollywood-Veteranen haben eine schöne Rolle mit Plot-Twist (darunter der wie immer wunderbare Dick van Dyke und der ewige Mickey Rooney), man möchte alle ins Herz schließen und die Balance aus Humor und Action stimmt. Allein die deutsche Synchronstimme von Ricky Gervais ist unfassbar fürchterlich. Besser im Original schauen.
Candyman – An sich ein guter Film, bzw. Fortsetzung des Klassikers mit Tony Todd. Aber irgendwie hat er mich nicht so richtig erreicht. Vielleicht, weil die eigentlich simple, aber effektive Origin-Story des Candymans so verkompliziert wurde, dass ich teilweise Mühe hatte zu folgen. Auch ist die Hauptfigur am Anfang nach sympathisch, aber das ändert sich recht schnell. Kamera, Sound und alles top. Es gibt auch einige tolle Szenen. Aber in der Gesamtheit fand ich den Film doch sehr kühl und distanziert, sodass man nicht wirklich hineinkam. Kann man gucken, aber ich hätte mir mehr erhofft.
A Quiet Place II – Emily ist wieder unterwegs, und sie bekommt Hilfe von ihrem Oppenheimer-Ehemann Cillian Murphy. Ich bin ja immer ein wenig in Frau Blunt verliebt und hier sieht sie wieder großartig aus. Der Film, den ihr Real-Life-Ehemann John Krasinski zusammengehauen hat, funktioniert auch sehr gut und ist teilweise mörderisch spannend. War zumindest mein Empfinden. So in der Hälfte teilt sich die Story in zwei Stränge, die beide gut funktionieren und sich häufig spiegeln. Und die fiesen Viecher sind auch wieder sehr böse. Gute Fortsetzung, die direkt an den Vorgänger anschließt und Krasinski in einer langen Rückblende noch etwas mehr zu tun gibt, als nur seine Ehefrau zu dirigieren.
The Enchanted – Kleiner, sehr ruhiger Film um einen jungen Mann, der in die Hinterwälder Floridas zurückkehrt und dort die alte Ranch seiner verstorbenen Eltern übernimmt. Der freundliche Nachbar warnt ihn, sich mit der in der Nähe ansässigen Familie Perdry einzulassen. Die ist aber zwar etwas verschroben, aber auch sehr nett und hilft dem jungen Mann aus reiner Freundlichkeit dabei, die Ranch wieder auf Vordermann zu bekommen. Bald schon verliebt sich der junge Mann in die älteste Tochter der Familie, die bei ihm einzieht – sich aber merkwürdig benimmt, die Wände mit seltsamen Bildern bemalt und merkwürdige Phobien entwickelt. Natürlich ahnt man, dass da etwas nicht stimmt und hat auch einen konkreten Verdacht – die Auflösung am Ende ist allerdings ungewöhnlich. Das ist alles langsam und unspektakulär erzählt, man bleibt aber dran, weil man wissen möchte, was genau hinter den Perdrys steckt. Schöne, stimmungsvolle Bilder aus den Wäldern Floridas helfen, das Interesse auch aufrecht zu halten.
Schirkoa: In Lies We Trust – Ungewöhnlicher Animationsfilm, um eine Gesellschaft, in der alle gleich sind, da sie alle immer und überall Papiertüten über dem Kopf tragen. Die zunächst etwas gewöhnungsbedürftige Optik wurde durch die Unreal-Engine erschaffen, die eigentlich für PC-Spiele entwickelt wurde. Das passt aber durchaus und lässt das alles im wahrsten Sinne „unreal“ wirken. Die erste Hälfte, die in Schirkoa spielt, hat eine tolle, dichte Atmosphäre. Danach geht es ins freie Land, wo die Farben sehr viel bunter, die Menschen individueller sind. Wo es aber auch Probleme gibt. In dem Teil fand ich die Motivationen und Sprünge in der Entwicklung der Charaktere etwas schwierig zu deuten. Letztendlich spiegeln sich da aber auch die Probleme, die Schirkoa hat – nur eben verkehrt herum. Absolute Freiheit ist da auch nicht so der Hit und man neigt auch hier dazu Götzen anzubeten. Hier ist der Film auch etwas sprunghaft. Das Ende gefiel mit und überhaupt gibt einem der Film viel zu denken mit und regt interessante Diskussionen an – auch wenn vielleicht nicht alles an Ideen immer super gelungen ist. Aber lohnt sich.
Django, der Rächer - „Django“ (eigentlich Burt im Original) und sein kleiner Bruder reiten nach Mexiko, um dort mit dem Mörder ihres Vaters abzurechnen. Ein recht routinierter Italo-Western, bei dem die Logik nicht immer an erster Stelle steht und manche Figuren seltsame Entwicklungen durchmachen. Aber schluckt man das, wird man gut unterhalten. Es wird viel geprügelt, geschossen und gefoltert. Starke Frauen haben hier allerdings eine sehr geringe Lebenserwartung. Leider. Sonst gibt es noch tolle Musik und es ist immer was los. Guter Snack für zwischendurch.
The Legend of Hillbilly John – Ein höchst merkwürdiger Film, wo nicht viel zusammenpasst und man sich immer wieder fragt: Was will der Film von mir? Auf jeden Fall wohl die Freuden des Folksongs näherbringen. Denn der Held zieht mit seiner Gitarre umher und trällert dabei gerne ein Liedchen. Ich versuche mich mal zu erinnern, worum es geht. Eine Strasse wird gebaut und die schöne Heimat einer Alteingesessener verschandelt. Dahinter steckt der Teufel. Den kann man aber vergraulen/besiegen, wenn man auf einer Gitarre mit Saiten aus echtem Silber ein bestimmtes Lied anstimmt. Das macht auch der Opa des Helden (der tatsächlich sein Vater ist, wie er spontan erfährt), aber die Saiten sind aus geschmolzenen Silberdollars – und die haben schon lange kein echtes, reines Silber mehr. Also holt ihn der Teufel. Von nun an versucht der Held a) Silber für die Saiten zu bekommen und b) den Teufel und das Böse mit einem zünftigen Lied zu besiegen. Dabei trifft er seltsame Gestalten, wie eine Hexe, einen byzantinischen Gott, einen Stop-Motion-Geier und seine sein lebendes Menschen-Abbild. Er macht eine Zeitreise in die Zeit der Sklaverei und nimmt es am Ende mit dem größten Übel auf (der Politik in Washington). Alles wirr, seltsam und sehr speziell. Muss man in der Stimmung für sein.
Edge of the Knife – Der erste Film, der in der fast ausgestorbenen Sprache Haida gedreht wurde. Und zwar auf einer Insel von Haida Gwaii. Das gehört zu Kanada und liegt vor der Küste British Colombias. Die Einwohner sind Indigene, deren Bevölkerung im 19. Jahrhundert durch eine von den weißen eingeschleppte Pockenepidemie drastisch reduziert wurde. Der Film spielt irgendwann vorher, denke ich. Genau wird das nicht erklärt. Aber natürlich nimmt der Film auch auf der Metaebene darauf Bezug. Hier fahren einige Familien im Sommer auf eine der Inseln, um zu Fischen. Dabei kommt ein Junge durch die Schuld seines Onkels (was genau passiert ist, ist nicht klar) ums Leben. Der Onkel flüchtet in die Wälder und verwildert dort. Er wird zu einem Gaagiixiid. Einem mythischen Wesen, welches mehr Tier als Mensch ist und scheinbar vom Schmerz lebt. Diese Transformation ist sehr eindrucksvoll geschildert und man erkennt den Darsteller am Ende kaum wieder. Nach einem Jahr kehren die Familien zurück und müssen feststellen, dass der Onkel wider Erwarten überlebt hat. Was den Vater des Jungen dazu bringt, Rache nehmen zu wollen. Im Grunde erfährt man hier viel über das Leben und die Kultur der Indigenen. Ein traditioneller Horrorfilm ist es mitnichten, auch wenn der Gaagiixiid echt wild aussieht. An das sehr zurückhaltende Tempo muss man sich erst gewöhnen, dann zieht einen der Film aber in seinen Bann. Auch, weil man eine völlig fremde Kultur erlebt und Bilder einer Gegend, die zumindest ich noch nie gesehen habe (und bislang auch noch nichts von gehört). Interessant.
Freaks – Ein Wiedersehen und der Film bleibt beeindruckend. Dass der mal mal auf ein unvorbereitetes Publikum losgelassen wurde und die Anfang der 30er ist unglaublich. Und dass die Sympathie eindeutig bei den Freaks und nicht beiden ekligen Opfern liegt, war damals auch nicht unbedingt selbstverständlich. Interessant fand ich die Liebe mit der die „Freaks“ gezeichnet werden. Ein großer Film. Mir war gar nicht mehr bewusst, dass da Wallace Ford die männliche Hauptrolle (falls es eine solche überhaupt gibt) spielt. Mach er sehr gut und warmherzig – anders als seine eher nervigen Figuren, die er später spielte – siehe die „Mumien“-Filme der Universal.
Nachts im Museum 2 – Nach der positiven Überraschung beim ersten Teil wurde bei uns schnell die Fortsetzung hinterher geschoben. Diese fällt gegenüber dem Original dann leider deutlich ab. Der Film ist noch immer actionreich, die Figuren nett, der Bösewicht lustig und Ben Stiller gut wie immer. Aber irgendwie fehlt das Herz, welches den ersten Film ausgezeichnet hat. Und der warme Humor. Hier ist alles größer, schneller und es wird mehr Wert auf Action statt auf Humor gelegt. Kann man noch immer gut gucken – vor allem die wunderbare, sexy Amy Adams – aber irgendwie wirkt das alles doch arg kalkuliert.
Blood Ceremony – Kleines spanisches Schmuckstück von Jorge Grau. Orientiert wird sich an dem Gräfin-Bathory-Mythos und auch Vampirismus wird reingeworfen. Aber ob da auch wirklich Übersinnliches eine Rolle spielt, oder das alles nur den kranken Psychen der Hauptfiguren entspringt, lässt der Film clevererweise offen. Beeindruckend auch die Gerichtsszenen, wenn Verstorbene exhumiert und angeklagt werden. Was in dem Kontext sehr nüchtern und nicht nicht hysterisch oder sensationsheischend inszeniert wird.
Das Alien aus der Tiefe – Antonio Margheriti ist genau der Richtige für die Art Film. In der ersten Hälfte befinden wir uns auf den Spuren seiner in den Philippinen gedrehten Action-Filmen, wenn das Journalisten-Paar zusammen mit dem auf der Insel lebenden Sonderling (der interessanterweise extrem übergriffig und unsympathisch ist - obwohl nominell der Held der Geschichte) die Machenschaften einer korrupten Firma aufdecken wollen und entdecken müssen, dass deren Angestellte - alle vorweg Charles Napier als menschlicher Bulldozer – nicht nur eine Privatarmee bilden, sondern auch alles wegballern wollen, was ihnen in die Quere kommt. Bei dem titelgebenden Alien aus der Tiefe haben sie allerdings weniger Erfolg. Das dominiert dann auch die zweite Hälfte, welche von „Aliens“ inspiriert ist. Da kann Margheriti dann ordentlich auf die Kacke hauen und viele seiner geliebten Modelle in die Luft jagen. Kein Muss, aber gute, anspruchslose Unterhaltung.
Whiplash – Was für ein Film. Der wurde mir schon vor Jahren von meiner lieben Frau empfohlen, jetzt fand ich ihn bei Amazon Prime. Und dass er ohne nervige Werbung durchlief fand ich sehr schön. Die Story um krankhaften Ehrgeiz und psychischer Manipulation lässt einen völlig atemlos zurück. Miles Teller als junger Drummer, der von dem Ehrgeiz der Größte aller Drummer zu werden förmlich zerfressen wird, ist sehr, sehr gut. Getoppt wird er aber noch von dem großartigen J.K. Simmons als manipulativer Lehrer auf der Suche nach dem dem nächsten Ausnahme-Talent. Das erinnert schon an den Ausbilder in „Full Metal Jacket“, dessen Einstellung und Methoden ganz ähnliche sind. Simmons Figur Teller ist vielschichtig, undurchschaubar und widersprüchlich. Und beherrscht die Leinwand bei jedem Auftritt. Der Film stellt viele Fragen, ohne klare Antworten zu liefern und ob das Ende nun Happy ist oder nicht, bleibt auch jedem selbst überlassen. Toller Film. Tolle Musik. Aber Teil dieser Band möchte ich selber nie sein. Spaß und Freude an der Musik gibt es in der Welt gar nicht mehr. Das hat schon was von Hochleistungssport.
Ein Mann wie Dynamit – Bronson goes Cannon. In diesem Psycho-Thriller agiert er auffällig zurückhaltend, was ihm gut steht. Es gibt nur zwei Szenen in denen er seinem Vigilanten-Image gerecht wird. Die haben es dann aber in sich. Zudem ist sein Leo Kessler auch eine mehrschichtige Figur, deren Aktionen durchaus hinterfragt und nicht hochgejubelt werden. Dass man auf Seiten Kesslers steht liegt vor allem an dem superekligen Psychopathen, den er jagt. Was der mir bislang unbekannte Gene Davis da abfackelt ist schon super beeindruckend. Dieser Patrick-Bateman-Verschnitt (der allerdings erst nach diesem Film das literarische Licht der Welt erblickte – Inspiration?) ist nicht besonders klug, aber bauernschlau, und dass er sich für seine Taten immer nackt auszieht, macht es auch nicht besser. Ich fand den tatsächlich richtig beängstigend, gerade bei den eruptiven Wutausbrüchen – und am Ende glaubt man sich in einem waschechten Slasher, wenn der Psycho in einer Unterkunft für junge Krankschwestern Ramazamba macht. Gut fand ich auch Andrew Stevens als junger Partner von Bronson, der sich von dem nicht einschüchtern lässt und bald in einen Gewissenskonflikt gestützt wird. Guter Film.
Mosquito – der Schänder – Ein wirklich kranker Film in dem alles deprimierend und grau ist. Hoffnung gibt es da genau keine. Lichtblicke ebensowenig. Die ganze runtergekommene Gegend mit 70er Jahre Tristesse ala Fassbinder (oder die erste Kottan-Folge an die ich da oft denken musste), die schrecklichen Figuren, wie die ekligen Kollegen unseres jungen „Mosquito“, der prügelnde und schreiende Handwerker, die irgendwie verwahrloste Mutter des jungen Mädchens oder wie der erschreckend widerwärtige Vater in den Rückblenden – das alles schlägt einem schnell aufs Gemüt. Und dann auch noch das Thema: Nekrophilie. Werner Pochath, der sich in Bestattungsinstituten herumdrückt, Leichen zerschnippselt und ihr Blut durch eine Art Strohalm trinkt. Das ist trotz nicht wirklich gelungener oder realistischer Effekte schon ziemlich Brechreiz auslösend. Und wäre das nicht genug, wird man noch akustisch von seinem sehr weirden Soundtrack zermürbt. Die einzige positive Figur ist das junge Mädchen, welches allerdings auch recht debil wirkt und dem kein schönes Schicksal beschieden ist. Mich hat das alles in seiner teilweise kruden Inszenierung (die „Leichen“ atmen deutlich, die Splattereffekte sind „gummiartig“ und die Schauspieler scheinen oftmals keine Profis zu sein) an eine unangenehme Mischung aus Nekromantik, Henry – Portait of a Serialkiller und österreichischen Filmen der 70er von Patzak erinnert. Kleiner Funfact: Das Zimmer des Killers ist mit H.R. Giger-Bildern dekoriert.
Candyman – An sich ein guter Film, bzw. Fortsetzung des Klassikers mit Tony Todd. Aber irgendwie hat er mich nicht so richtig erreicht. Vielleicht, weil die eigentlich simple, aber effektive Origin-Story des Candymans so verkompliziert wurde, dass ich teilweise Mühe hatte zu folgen. Auch ist die Hauptfigur am Anfang nach sympathisch, aber das ändert sich recht schnell. Kamera, Sound und alles top. Es gibt auch einige tolle Szenen. Aber in der Gesamtheit fand ich den Film doch sehr kühl und distanziert, sodass man nicht wirklich hineinkam. Kann man gucken, aber ich hätte mir mehr erhofft.
A Quiet Place II – Emily ist wieder unterwegs, und sie bekommt Hilfe von ihrem Oppenheimer-Ehemann Cillian Murphy. Ich bin ja immer ein wenig in Frau Blunt verliebt und hier sieht sie wieder großartig aus. Der Film, den ihr Real-Life-Ehemann John Krasinski zusammengehauen hat, funktioniert auch sehr gut und ist teilweise mörderisch spannend. War zumindest mein Empfinden. So in der Hälfte teilt sich die Story in zwei Stränge, die beide gut funktionieren und sich häufig spiegeln. Und die fiesen Viecher sind auch wieder sehr böse. Gute Fortsetzung, die direkt an den Vorgänger anschließt und Krasinski in einer langen Rückblende noch etwas mehr zu tun gibt, als nur seine Ehefrau zu dirigieren.
The Enchanted – Kleiner, sehr ruhiger Film um einen jungen Mann, der in die Hinterwälder Floridas zurückkehrt und dort die alte Ranch seiner verstorbenen Eltern übernimmt. Der freundliche Nachbar warnt ihn, sich mit der in der Nähe ansässigen Familie Perdry einzulassen. Die ist aber zwar etwas verschroben, aber auch sehr nett und hilft dem jungen Mann aus reiner Freundlichkeit dabei, die Ranch wieder auf Vordermann zu bekommen. Bald schon verliebt sich der junge Mann in die älteste Tochter der Familie, die bei ihm einzieht – sich aber merkwürdig benimmt, die Wände mit seltsamen Bildern bemalt und merkwürdige Phobien entwickelt. Natürlich ahnt man, dass da etwas nicht stimmt und hat auch einen konkreten Verdacht – die Auflösung am Ende ist allerdings ungewöhnlich. Das ist alles langsam und unspektakulär erzählt, man bleibt aber dran, weil man wissen möchte, was genau hinter den Perdrys steckt. Schöne, stimmungsvolle Bilder aus den Wäldern Floridas helfen, das Interesse auch aufrecht zu halten.
Schirkoa: In Lies We Trust – Ungewöhnlicher Animationsfilm, um eine Gesellschaft, in der alle gleich sind, da sie alle immer und überall Papiertüten über dem Kopf tragen. Die zunächst etwas gewöhnungsbedürftige Optik wurde durch die Unreal-Engine erschaffen, die eigentlich für PC-Spiele entwickelt wurde. Das passt aber durchaus und lässt das alles im wahrsten Sinne „unreal“ wirken. Die erste Hälfte, die in Schirkoa spielt, hat eine tolle, dichte Atmosphäre. Danach geht es ins freie Land, wo die Farben sehr viel bunter, die Menschen individueller sind. Wo es aber auch Probleme gibt. In dem Teil fand ich die Motivationen und Sprünge in der Entwicklung der Charaktere etwas schwierig zu deuten. Letztendlich spiegeln sich da aber auch die Probleme, die Schirkoa hat – nur eben verkehrt herum. Absolute Freiheit ist da auch nicht so der Hit und man neigt auch hier dazu Götzen anzubeten. Hier ist der Film auch etwas sprunghaft. Das Ende gefiel mit und überhaupt gibt einem der Film viel zu denken mit und regt interessante Diskussionen an – auch wenn vielleicht nicht alles an Ideen immer super gelungen ist. Aber lohnt sich.
Django, der Rächer - „Django“ (eigentlich Burt im Original) und sein kleiner Bruder reiten nach Mexiko, um dort mit dem Mörder ihres Vaters abzurechnen. Ein recht routinierter Italo-Western, bei dem die Logik nicht immer an erster Stelle steht und manche Figuren seltsame Entwicklungen durchmachen. Aber schluckt man das, wird man gut unterhalten. Es wird viel geprügelt, geschossen und gefoltert. Starke Frauen haben hier allerdings eine sehr geringe Lebenserwartung. Leider. Sonst gibt es noch tolle Musik und es ist immer was los. Guter Snack für zwischendurch.
The Legend of Hillbilly John – Ein höchst merkwürdiger Film, wo nicht viel zusammenpasst und man sich immer wieder fragt: Was will der Film von mir? Auf jeden Fall wohl die Freuden des Folksongs näherbringen. Denn der Held zieht mit seiner Gitarre umher und trällert dabei gerne ein Liedchen. Ich versuche mich mal zu erinnern, worum es geht. Eine Strasse wird gebaut und die schöne Heimat einer Alteingesessener verschandelt. Dahinter steckt der Teufel. Den kann man aber vergraulen/besiegen, wenn man auf einer Gitarre mit Saiten aus echtem Silber ein bestimmtes Lied anstimmt. Das macht auch der Opa des Helden (der tatsächlich sein Vater ist, wie er spontan erfährt), aber die Saiten sind aus geschmolzenen Silberdollars – und die haben schon lange kein echtes, reines Silber mehr. Also holt ihn der Teufel. Von nun an versucht der Held a) Silber für die Saiten zu bekommen und b) den Teufel und das Böse mit einem zünftigen Lied zu besiegen. Dabei trifft er seltsame Gestalten, wie eine Hexe, einen byzantinischen Gott, einen Stop-Motion-Geier und seine sein lebendes Menschen-Abbild. Er macht eine Zeitreise in die Zeit der Sklaverei und nimmt es am Ende mit dem größten Übel auf (der Politik in Washington). Alles wirr, seltsam und sehr speziell. Muss man in der Stimmung für sein.
Edge of the Knife – Der erste Film, der in der fast ausgestorbenen Sprache Haida gedreht wurde. Und zwar auf einer Insel von Haida Gwaii. Das gehört zu Kanada und liegt vor der Küste British Colombias. Die Einwohner sind Indigene, deren Bevölkerung im 19. Jahrhundert durch eine von den weißen eingeschleppte Pockenepidemie drastisch reduziert wurde. Der Film spielt irgendwann vorher, denke ich. Genau wird das nicht erklärt. Aber natürlich nimmt der Film auch auf der Metaebene darauf Bezug. Hier fahren einige Familien im Sommer auf eine der Inseln, um zu Fischen. Dabei kommt ein Junge durch die Schuld seines Onkels (was genau passiert ist, ist nicht klar) ums Leben. Der Onkel flüchtet in die Wälder und verwildert dort. Er wird zu einem Gaagiixiid. Einem mythischen Wesen, welches mehr Tier als Mensch ist und scheinbar vom Schmerz lebt. Diese Transformation ist sehr eindrucksvoll geschildert und man erkennt den Darsteller am Ende kaum wieder. Nach einem Jahr kehren die Familien zurück und müssen feststellen, dass der Onkel wider Erwarten überlebt hat. Was den Vater des Jungen dazu bringt, Rache nehmen zu wollen. Im Grunde erfährt man hier viel über das Leben und die Kultur der Indigenen. Ein traditioneller Horrorfilm ist es mitnichten, auch wenn der Gaagiixiid echt wild aussieht. An das sehr zurückhaltende Tempo muss man sich erst gewöhnen, dann zieht einen der Film aber in seinen Bann. Auch, weil man eine völlig fremde Kultur erlebt und Bilder einer Gegend, die zumindest ich noch nie gesehen habe (und bislang auch noch nichts von gehört). Interessant.
Freaks – Ein Wiedersehen und der Film bleibt beeindruckend. Dass der mal mal auf ein unvorbereitetes Publikum losgelassen wurde und die Anfang der 30er ist unglaublich. Und dass die Sympathie eindeutig bei den Freaks und nicht beiden ekligen Opfern liegt, war damals auch nicht unbedingt selbstverständlich. Interessant fand ich die Liebe mit der die „Freaks“ gezeichnet werden. Ein großer Film. Mir war gar nicht mehr bewusst, dass da Wallace Ford die männliche Hauptrolle (falls es eine solche überhaupt gibt) spielt. Mach er sehr gut und warmherzig – anders als seine eher nervigen Figuren, die er später spielte – siehe die „Mumien“-Filme der Universal.
Nachts im Museum 2 – Nach der positiven Überraschung beim ersten Teil wurde bei uns schnell die Fortsetzung hinterher geschoben. Diese fällt gegenüber dem Original dann leider deutlich ab. Der Film ist noch immer actionreich, die Figuren nett, der Bösewicht lustig und Ben Stiller gut wie immer. Aber irgendwie fehlt das Herz, welches den ersten Film ausgezeichnet hat. Und der warme Humor. Hier ist alles größer, schneller und es wird mehr Wert auf Action statt auf Humor gelegt. Kann man noch immer gut gucken – vor allem die wunderbare, sexy Amy Adams – aber irgendwie wirkt das alles doch arg kalkuliert.
Blood Ceremony – Kleines spanisches Schmuckstück von Jorge Grau. Orientiert wird sich an dem Gräfin-Bathory-Mythos und auch Vampirismus wird reingeworfen. Aber ob da auch wirklich Übersinnliches eine Rolle spielt, oder das alles nur den kranken Psychen der Hauptfiguren entspringt, lässt der Film clevererweise offen. Beeindruckend auch die Gerichtsszenen, wenn Verstorbene exhumiert und angeklagt werden. Was in dem Kontext sehr nüchtern und nicht nicht hysterisch oder sensationsheischend inszeniert wird.
Das Alien aus der Tiefe – Antonio Margheriti ist genau der Richtige für die Art Film. In der ersten Hälfte befinden wir uns auf den Spuren seiner in den Philippinen gedrehten Action-Filmen, wenn das Journalisten-Paar zusammen mit dem auf der Insel lebenden Sonderling (der interessanterweise extrem übergriffig und unsympathisch ist - obwohl nominell der Held der Geschichte) die Machenschaften einer korrupten Firma aufdecken wollen und entdecken müssen, dass deren Angestellte - alle vorweg Charles Napier als menschlicher Bulldozer – nicht nur eine Privatarmee bilden, sondern auch alles wegballern wollen, was ihnen in die Quere kommt. Bei dem titelgebenden Alien aus der Tiefe haben sie allerdings weniger Erfolg. Das dominiert dann auch die zweite Hälfte, welche von „Aliens“ inspiriert ist. Da kann Margheriti dann ordentlich auf die Kacke hauen und viele seiner geliebten Modelle in die Luft jagen. Kein Muss, aber gute, anspruchslose Unterhaltung.
Whiplash – Was für ein Film. Der wurde mir schon vor Jahren von meiner lieben Frau empfohlen, jetzt fand ich ihn bei Amazon Prime. Und dass er ohne nervige Werbung durchlief fand ich sehr schön. Die Story um krankhaften Ehrgeiz und psychischer Manipulation lässt einen völlig atemlos zurück. Miles Teller als junger Drummer, der von dem Ehrgeiz der Größte aller Drummer zu werden förmlich zerfressen wird, ist sehr, sehr gut. Getoppt wird er aber noch von dem großartigen J.K. Simmons als manipulativer Lehrer auf der Suche nach dem dem nächsten Ausnahme-Talent. Das erinnert schon an den Ausbilder in „Full Metal Jacket“, dessen Einstellung und Methoden ganz ähnliche sind. Simmons Figur Teller ist vielschichtig, undurchschaubar und widersprüchlich. Und beherrscht die Leinwand bei jedem Auftritt. Der Film stellt viele Fragen, ohne klare Antworten zu liefern und ob das Ende nun Happy ist oder nicht, bleibt auch jedem selbst überlassen. Toller Film. Tolle Musik. Aber Teil dieser Band möchte ich selber nie sein. Spaß und Freude an der Musik gibt es in der Welt gar nicht mehr. Das hat schon was von Hochleistungssport.
Ein Mann wie Dynamit – Bronson goes Cannon. In diesem Psycho-Thriller agiert er auffällig zurückhaltend, was ihm gut steht. Es gibt nur zwei Szenen in denen er seinem Vigilanten-Image gerecht wird. Die haben es dann aber in sich. Zudem ist sein Leo Kessler auch eine mehrschichtige Figur, deren Aktionen durchaus hinterfragt und nicht hochgejubelt werden. Dass man auf Seiten Kesslers steht liegt vor allem an dem superekligen Psychopathen, den er jagt. Was der mir bislang unbekannte Gene Davis da abfackelt ist schon super beeindruckend. Dieser Patrick-Bateman-Verschnitt (der allerdings erst nach diesem Film das literarische Licht der Welt erblickte – Inspiration?) ist nicht besonders klug, aber bauernschlau, und dass er sich für seine Taten immer nackt auszieht, macht es auch nicht besser. Ich fand den tatsächlich richtig beängstigend, gerade bei den eruptiven Wutausbrüchen – und am Ende glaubt man sich in einem waschechten Slasher, wenn der Psycho in einer Unterkunft für junge Krankschwestern Ramazamba macht. Gut fand ich auch Andrew Stevens als junger Partner von Bronson, der sich von dem nicht einschüchtern lässt und bald in einen Gewissenskonflikt gestützt wird. Guter Film.
Mosquito – der Schänder – Ein wirklich kranker Film in dem alles deprimierend und grau ist. Hoffnung gibt es da genau keine. Lichtblicke ebensowenig. Die ganze runtergekommene Gegend mit 70er Jahre Tristesse ala Fassbinder (oder die erste Kottan-Folge an die ich da oft denken musste), die schrecklichen Figuren, wie die ekligen Kollegen unseres jungen „Mosquito“, der prügelnde und schreiende Handwerker, die irgendwie verwahrloste Mutter des jungen Mädchens oder wie der erschreckend widerwärtige Vater in den Rückblenden – das alles schlägt einem schnell aufs Gemüt. Und dann auch noch das Thema: Nekrophilie. Werner Pochath, der sich in Bestattungsinstituten herumdrückt, Leichen zerschnippselt und ihr Blut durch eine Art Strohalm trinkt. Das ist trotz nicht wirklich gelungener oder realistischer Effekte schon ziemlich Brechreiz auslösend. Und wäre das nicht genug, wird man noch akustisch von seinem sehr weirden Soundtrack zermürbt. Die einzige positive Figur ist das junge Mädchen, welches allerdings auch recht debil wirkt und dem kein schönes Schicksal beschieden ist. Mich hat das alles in seiner teilweise kruden Inszenierung (die „Leichen“ atmen deutlich, die Splattereffekte sind „gummiartig“ und die Schauspieler scheinen oftmals keine Profis zu sein) an eine unangenehme Mischung aus Nekromantik, Henry – Portait of a Serialkiller und österreichischen Filmen der 70er von Patzak erinnert. Kleiner Funfact: Das Zimmer des Killers ist mit H.R. Giger-Bildern dekoriert.
Früher war mehr Lametta
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