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Ich habe vorgestern damit begonnen die "Buster Keaton - The Complete Short Films 1917 - 1923"- Box zu schauen.
Namentlich waren das "The Butcher Boy", "The Rough House", "His Wedding Night", "Oh, Doctor" & "Coney Island".
Keaton fungierte hier noch als Side- Kick vom grandiosen Roscoe Arbuckle, den ich ehrlicherweise (Stand jetzt) viel besser finde als olle Buster.
Arbuckle sieht aus wie ein fettes Kind und ist schlicht grandios. Der Typ ist einfach umwerfend! Ich bin völlig angefixt!
Das Einzige was nervt, ist diese Klaviermusik. Wenn man allerdings das ununterbrochene Geklimper mag...Nun, dann ist das hier der Himmel!
Fazit: Arbuckle ist Gott und Keaton, der damals ganz am Anfang einer tollen Karriere stand, mindestens ein kleines Göttchen.
Wenn ich mich nicht verzählt habe gibt es hier 32 (Kurz) Filme zu sehen und Interessierte sollten sich die bei Eureka! erschienene BD- Box unbedingt mal reinziehen.
“It’s hard to see things when you’re too close. Take a step back and look.”
Bob Ross
Der Superbulle räumt die Wüste auf
Gestern wieder gesehen.
Bruno Corbucci & Tomas Milian drehten ja so einiges zusammen, dieser Film ist kurzweilig- doof und sehr unterhaltsam.
Das Niveau ist platt und alle Beteiligten spielen ihre Rollen konsequent als Irre von nebenan durch. Mir gefällt das sehr.
Gesehen habe ich die VHS, es gibt aber mittlerweile ein MB von Cinestrange.
Bo Svenson ist Gott! Milian ist Kastanien- Gott und Nello Pazzafini ist auch dabei. Tipp!
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Bob Ross
Dick Cockboner hat geschrieben: ↑Mi 4. Jun 2025, 18:27
Keaton fungierte hier noch als Side- Kick vom grandiosen Roscoe Arbuckle, den ich ehrlicherweise (Stand jetzt) viel besser finde als olle Buster.
Arbuckle sieht aus wie ein fettes Kind und ist schlicht grandios. Der Typ ist einfach umwerfend! Ich bin völlig angefixt!
Sehr schön! Arbuckle war schon ein Guter, auch wenn ich seine Art zu spielen (als großes Kind, welches auch gerne mal den Damen ungefragt seinen Daumen in den Mund steckt) immer etwas "weird" fand. Aber ich habe "Fatty" auch ins Herz geschlossen und habe immer einen fetten Kloss im Hals und Wut im Bauch, wenn ich an seine tragische Lebensgeschichte denke. Und ich liebe Keaton auch dafür, dass er trotz allem immer zu Arbuckle gehalten, und ihn in schweren Zeiten immer unterstützt hat.
Früher war mehr Lametta
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Killer of Dolls - Spanischer Giallo-Verschnitt/Psychogram einer gestörten Seele. Wer sich einen Film mit italienischen Leder-Handschuhen wünscht, der kommt hier wahrscheinlich nicht auf seine Kosten. Der Film deutet zwar an, in diese Gefilde vorzudringen - aber gibt die Identität des Killers gleich nach den ersten Morden preis. Ab da weiß man eigentlich gar nicht mehr so recht, wie einem geschieht. Das Ganze ist mehr oder subjektiv aus der Sicht des Mörders erzählt, der allerdings höchst unzuverlässig ist. Wahn und Wirklichkeit überlappen sich und sind nicht voneinander zu trennen. Die Puppenobsession ist creepy, das Verhältnis des Mörders zu einem ebenfalls recht weirden Jungen nicht minder. Mich erinnerte das Ganze an den ebenfalls spanischen "Cannibal Man" und vielleicht auch etwas an "Henry". Es geht um Geschlechtsidentität, unterdrückte Gefühle, Traumata und darum keinen Platz im Leben zu haben. Mit blutigen Konsequenzen. Helge Liné will unserem Antihelden in die Hose - und auch das ist irgendwie alles sehr strange und unangenehm. Guter Film für den man aber in der Stimmung sein muss.
Upgrade - Vorgeschichte: Mein Sohn erwischte mich, wie ich wieder stundenlang vor dem Regal mit den noch nicht gesehen Filmen stand und überlegte, was ich schauen möchte. Er griff dann mit geschlossen Augen rein, zog zufällig "Upgrade" heraus und meinte: "Den guckst Du jetzt" (natürlich ohne ihn, wegen FSK16). Gesagt, getan. Erwartet hatte ich ein Action-Geballer ala "Ein Cyborg sieht rot". Bekommen habe ich etwas anderes. Und ich würde sagen, auch etwas besseres. Der Film nimtm sich Zei für seine Hauptfigur, die nune inmal kein eiskalter oder wütender Killer ist. Eher eine Seele, die verzweifelt ist und einfach in die ganze Sache reingezogen wird. Dabei schlägt die Handlung einige Haken. Vielleicht bin ich ja etwas naiv (oder zu schnell auf der falschen Spur gewesen), aber das Meiste habe ich wirklich nicht kommen sehen. Tom-Hardy-Klon Logan Marshall-Green macht seine Sache sehr gut. Mir gefiel, dass hier das Thema Selbstbestimmung eine Rolle spielt und die Hauptfigur alles andere als eine Killermaschine ist - sondern gegen seinen Willen in solch eine verwandelt wird. Da kommt auch "Robocop" so ein wenig durch, wobei "Upgrade" da sehr selbständig ist. Die Actionszenen sind super, die Schurken erlesen eklig und bedrohlich. Nach dem Film war ich gut durch und durchaus begeistert. Jetzt muss ich mir mal diesen "Der Unsichtabre" von Whannel anschauen. Der liegt hier auch schon seit Ewigkeiten.
Born of Fire - Auf der Liste der seltsamsten Filme, die ich je geehen habe, dürfte sich dieser weiter oben einreihen. Eine Inhaltsangabe spare ich mir. So richtig habe ich eh nicht begriffen, was da passiert. Hat was mit Flötenspiel zu tun, mit Djins, ganz viel mit dem Islam und Feuer. Ich habe dann irgendwann aufgeben, da den Sinn zu erfassen und mich einfach durch die ebenso beeidruckenden, wie seltsamen Bilder treiben lassen. Gedreht wurde in der Türkei an Orten, die wahrlich nicht von dieser Welt zu sein scheinen. Zum Beispiel riesige Salzplateaus oder in bizarre Lavagestein gehauene Wohnungen. Die Hauptrolle spielt Peter Firth als Flötenspieler, der von einer Melodie heimgesucht wird und das Rätsel um den Tod seines Vaters lösen will. Unterstützt wird er von einer Astronomin, die das Ende der Welt glaubt vorherzusehen. Diese wird von Suzan Crowley gespielt, die mich irgendwie fasziniert hat, auch wenn ich nicht genau sagen kann weshalb. Aber das passt bei diesem geheimnisvollen Film, der nicht mit Nuditäten beiderlei Geschlechts geizt, schon.
Dementia - Noch so ein seltsamer Film. Erstmals bin ich auf ihn aufmerksam geworden, als Ausschnitte in einem Musikvideo (leider habe ich vergessen, welches - ich meine es war von einer Cineploit-Gruppe) gesehen habe. Später habe ich mir die englische Blu-ray gekauft. Jetzt gab es ihn im Kino auf der großen Leinwand. Der dialoglose Film wurde 1955 für sehr wenig Geld dreht. Wer letztendlich für die Regie zuständig war, darüber gehen die Angaben auch auseinander. Was aber herauskam ist ein 58-minütiger Fiebertraum in Noir. Hier in der sehr empfehlenswerten Reihe "Flickertunes" neu vertont und live vorgetragen von der aus Estland stammenden Musikerin Kris Kuldepp, die dem Film einen kongenialen, ausserweltlichen, teilweise noisigen Elektroscore zukommen liess. Ein ganz besonderes Erlebnis für Freundinnen und Freunde des außergewöhnlichen Films.
Der Hexer - In der Version von 1932, die sehr viel näher an der Vorlage ist als die starbesetzte Fassung von 1964. An Schauspielern kennt man den ewigen Schurken Fritz Rasp, der später auch in der Edgar-Wallsce-Reihe von der Rialto gern geehener Gast war. Und Paul Richter, der einst Siegfried war. Das alles ist durchus als Gruselkrimi angelegt mit viel Expressionismus. Immer wen der böse Rasp erscheint, dann wird er sehr effektiv von unten her angeleuchtet. Es gibt auch eine avandtgard-artige Alptraum-Sequenz. Und ich fand den Film sogar recht spannend, auch wenn ich den "Hexer" recht schnell entlarven konnte. Der Film macht auf jeden Fall Spaß und hat mit Wera Engels auch eine tolle Femme Fatale mit an Bord.
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Arkadin hat geschrieben: ↑So 8. Jun 2025, 12:15
Aber ich habe "Fatty" auch ins Herz geschlossen und habe immer einen fetten Kloss im Hals und Wut im Bauch, wenn ich an seine tragische Lebensgeschichte denke. Und ich liebe Keaton auch dafür, dass er trotz allem immer zu Arbuckle gehalten, und ihn in schweren Zeiten immer unterstützt hat.
Ja, das Ende der Karriere, bzw. die Umstände, sind elendig und traurig. Dem hätte ich eine längere Zeit als Schauspieler gegönnt, war er doch (hinter Chaplin und Lloyd) ein echter Superstar. Ich finde Fatty, auch wenn heutzutage nicht mehr alles an seiner Darstellung funktioniert, einfach sehr witzig.
Das war ja alles sehr clownesk und physisch manchmal echt unfassbar.
Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf die weiteren Filme!
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Besonders die letzte Szene, wo er sich die Zarette in einer Hand dreht, das Streichholz am fahrenden Zug entzündet und auf den fahrenden Zug aufspringt ist besser als alles, was Tom Cruise jemals hinbekommen würde.
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Bob Ross