Clortho spricht das Nachtgebet
Moderator: jogiwan
- Vinz Clortho
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Re: Clortho spricht das Nachtgebet
Hier! Zurücker denn je. Oder auch: backer than ever. Und damit in Sachen Filmtagebuch auch mal wieder was passiert, soll dieses bereits an anderer Stelle abgefeierte Knallbonbon von italienischer Erotikkomodie hier auch noch mal zu Ehren kommen:
CASANOVA '70
Marcello Mastroianni als notorischer Schürzenjäger, der die Gefahr noch mehr liebt als die Frauen. Mit u.a. Virni Lisi und einer extrem verführerischen Marisa Mell, die hier nicht nur ihre Reize, sondern auch ihr komödiantisches Talent voll und ganz ausspielen darf. Wer bislang nur die erotischen Vorzüge der Österreicherin zu schätzen wusste, sollte sich unbedingt diese spritzige italienische (Screwball-)Komodie aus dem Jahr 1965 gönnen! Flott inszeniert, mit teils haarsträubender Situationskomik, jeder Menge Wortwitz und Kabbeleien am laufenden Band. Mastroianni ist in Höchstform und entpuppt sich endgültig als italienische Antwort auf Cary Grant. Ich kann mich nicht erinnern, den Mann jemals mit einer besseren Darbietung gesehen zu haben (und das will was sagen), zumal man ihm den Spaß an der Rolle ín jeder Einstellung anmerkt. Trotz 115 Minuten Laufzeit keinerlei Längen, sondern einfach nur perfekte Unterhaltung mit unzähligen Lachern und uneingeschränkter Gute Laune-Garantie. Grandioser Film, absolute Empfehlung! Und damit vollends begeisterte 9/10
Einziger Wermutstropfen: Leider kann die mir vorliegende Blu-ray in puncto Bildqualität nur bedingt bis gar nicht überzeugen, ist stellenweise extrem krisselig und flackert ohne Unterlass. Habe ich ein fehlerhaftes Exemplar erwischt (würde mich bei 2,99 Euro nicht wundern) oder hat jemand diesbezüglich eine ähnliche Überraschung erlebt?
CASANOVA '70
Marcello Mastroianni als notorischer Schürzenjäger, der die Gefahr noch mehr liebt als die Frauen. Mit u.a. Virni Lisi und einer extrem verführerischen Marisa Mell, die hier nicht nur ihre Reize, sondern auch ihr komödiantisches Talent voll und ganz ausspielen darf. Wer bislang nur die erotischen Vorzüge der Österreicherin zu schätzen wusste, sollte sich unbedingt diese spritzige italienische (Screwball-)Komodie aus dem Jahr 1965 gönnen! Flott inszeniert, mit teils haarsträubender Situationskomik, jeder Menge Wortwitz und Kabbeleien am laufenden Band. Mastroianni ist in Höchstform und entpuppt sich endgültig als italienische Antwort auf Cary Grant. Ich kann mich nicht erinnern, den Mann jemals mit einer besseren Darbietung gesehen zu haben (und das will was sagen), zumal man ihm den Spaß an der Rolle ín jeder Einstellung anmerkt. Trotz 115 Minuten Laufzeit keinerlei Längen, sondern einfach nur perfekte Unterhaltung mit unzähligen Lachern und uneingeschränkter Gute Laune-Garantie. Grandioser Film, absolute Empfehlung! Und damit vollends begeisterte 9/10
Einziger Wermutstropfen: Leider kann die mir vorliegende Blu-ray in puncto Bildqualität nur bedingt bis gar nicht überzeugen, ist stellenweise extrem krisselig und flackert ohne Unterlass. Habe ich ein fehlerhaftes Exemplar erwischt (würde mich bei 2,99 Euro nicht wundern) oder hat jemand diesbezüglich eine ähnliche Überraschung erlebt?
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- Vinz Clortho
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Re: Clortho spricht das Nachtgebet
DREDD
Okay, Freunde - Hosen runter: Wer hat die schweinecoolere Kinn- bzw. Mundpartie, Stallone oder Urban? Ich plädiere ja für Letztgenannten, zumal ich mich an Slys Darbietung nur noch dunkel bis überhaupt nicht mehr erinnern kann. War der nicht sogar glattrasiert unterm Helmchen? Igitt. Urban dagegen 3-Tage-Raspelbart, mit Billy Idol-Gedächtnislippe, geblähten Nüstern und ständig auf Krawall gebürstet. Jaha, so wollen wir den Judge - schön schäbbig!
Zwar kam mir der lakonische Humor der Comicvorlage auch diesmal wieder etwas zu kurz, dafür entschädigen die geknurrten One-Liner unseres allseits behelmten Helden für das eine oder andere unnötige CGI-Sperenzchen. Am Ende des Films fasst Dredd seinen (vermutlich relativ normalen) Arbeitstag zusammen, nachdem er zuvor
einen 200-stöckigen Wohnblock in einen rauchenden Schutthaufen verwandelt hat: "Die Täter waren unkooperativ." Muhahaha. Geht's noch geiler?
Fazit: primitiv aber glücklich!
8,5/10
Okay, Freunde - Hosen runter: Wer hat die schweinecoolere Kinn- bzw. Mundpartie, Stallone oder Urban? Ich plädiere ja für Letztgenannten, zumal ich mich an Slys Darbietung nur noch dunkel bis überhaupt nicht mehr erinnern kann. War der nicht sogar glattrasiert unterm Helmchen? Igitt. Urban dagegen 3-Tage-Raspelbart, mit Billy Idol-Gedächtnislippe, geblähten Nüstern und ständig auf Krawall gebürstet. Jaha, so wollen wir den Judge - schön schäbbig!
Zwar kam mir der lakonische Humor der Comicvorlage auch diesmal wieder etwas zu kurz, dafür entschädigen die geknurrten One-Liner unseres allseits behelmten Helden für das eine oder andere unnötige CGI-Sperenzchen. Am Ende des Films fasst Dredd seinen (vermutlich relativ normalen) Arbeitstag zusammen, nachdem er zuvor
einen 200-stöckigen Wohnblock in einen rauchenden Schutthaufen verwandelt hat: "Die Täter waren unkooperativ." Muhahaha. Geht's noch geiler?
Fazit: primitiv aber glücklich!
8,5/10
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- Vinz Clortho
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Re: Clortho spricht das Nachtgebet
SKYFALL
Selten war mir ein Bond egaler, zumal man das Gefühl hatte, die besten Szenen bereits vorab im dazugehörigen Trailer präsentiert bekommen zu haben. Da fand ich die Titelsequenz inkl. Adeles oscarprämierter Bombast-Ballade noch am lohnenswertesten. Ansonsten (mal wieder) recht überraschungsarm und erschreckend uninspiriert das Ganze. Auch innerhalb der Reihe hat man vieles bereits anderswo gesehen. Und besser. Ich kann mir nicht helfen, aber ich werde mit Daniel Craig als Bond-Darsteller einfach nicht warm, zumal der Typ derart unterkühlt spielt, als gelte es, jedwede menschliche Gefühlsregung im Keim zu ersticken. Javier Bardem beweist Mut zur Hässlichkeit und weiß in der einen oder anderen Szene zu glänzen, leider wird sein Spiel aber letzten Endes von der gewohnt schnieken Top Notch-Hochglanzproduktion überlagert. Da zeigt sich mal wieder: Perfektion ist kontraproduktiv (aka scheiße) - und furchtbar langweilig noch dazu. Selbst der von mir geschätzte Ralph Fiennes hinterlässt keinen wirklich nachhaltigen Eindruck, hinzu kommt der wohl kürzeste Auftritt eines Bond-Girls ever. Fazit: viel Kohle, geschniegeltes Ambiente, null Substanz. Oder auch: Stagnation galore. Angesichts der vielen guten Beiträge der Reihe bestenfalls Durchschnitt. Aber genaugenommen ein Ärgernis sondergleichen - und deshalb noch etwas drunter. Ätsch! 4/10
CANNIBAL HOLOCAUST
Nach all dem gelackten Schickimicki-Rumgekasper das absolute Kontrastprogramm im grobkörnigen 70er Jahre Bahnhofskino-Look. Und immer noch eines der schmuddeligsten, intensivsten, verstörendsten Brachialfilm-Erlebnisse ever - selbst für jemanden der glaubt, in den letzten 30, 35 Jahren fast alles gesehen zu haben. Auf Deodatos Tiersnuff reagiere ich unverändert allergisch, ansonsten Terrorkino pur und zweifelsohne eines der
absoluten Exploitation-Meisterwerke seiner Zeit. Ortolanis Score ist ebenfalls eine Klasse für sich. Unverzichtbar!
9/10
Selten war mir ein Bond egaler, zumal man das Gefühl hatte, die besten Szenen bereits vorab im dazugehörigen Trailer präsentiert bekommen zu haben. Da fand ich die Titelsequenz inkl. Adeles oscarprämierter Bombast-Ballade noch am lohnenswertesten. Ansonsten (mal wieder) recht überraschungsarm und erschreckend uninspiriert das Ganze. Auch innerhalb der Reihe hat man vieles bereits anderswo gesehen. Und besser. Ich kann mir nicht helfen, aber ich werde mit Daniel Craig als Bond-Darsteller einfach nicht warm, zumal der Typ derart unterkühlt spielt, als gelte es, jedwede menschliche Gefühlsregung im Keim zu ersticken. Javier Bardem beweist Mut zur Hässlichkeit und weiß in der einen oder anderen Szene zu glänzen, leider wird sein Spiel aber letzten Endes von der gewohnt schnieken Top Notch-Hochglanzproduktion überlagert. Da zeigt sich mal wieder: Perfektion ist kontraproduktiv (aka scheiße) - und furchtbar langweilig noch dazu. Selbst der von mir geschätzte Ralph Fiennes hinterlässt keinen wirklich nachhaltigen Eindruck, hinzu kommt der wohl kürzeste Auftritt eines Bond-Girls ever. Fazit: viel Kohle, geschniegeltes Ambiente, null Substanz. Oder auch: Stagnation galore. Angesichts der vielen guten Beiträge der Reihe bestenfalls Durchschnitt. Aber genaugenommen ein Ärgernis sondergleichen - und deshalb noch etwas drunter. Ätsch! 4/10
CANNIBAL HOLOCAUST
Nach all dem gelackten Schickimicki-Rumgekasper das absolute Kontrastprogramm im grobkörnigen 70er Jahre Bahnhofskino-Look. Und immer noch eines der schmuddeligsten, intensivsten, verstörendsten Brachialfilm-Erlebnisse ever - selbst für jemanden der glaubt, in den letzten 30, 35 Jahren fast alles gesehen zu haben. Auf Deodatos Tiersnuff reagiere ich unverändert allergisch, ansonsten Terrorkino pur und zweifelsohne eines der
absoluten Exploitation-Meisterwerke seiner Zeit. Ortolanis Score ist ebenfalls eine Klasse für sich. Unverzichtbar!
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- Vinz Clortho
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Re: Clortho spricht das Nachtgebet
COSA AVETE FATTO A SOLANGE?
Erstsichtung. Leider spottet die Qualität der mir vorliegenden "Deluxe Collector's Edition" jeder Beschreibung. Deluxe ist hier tatsächlich nur die Beschissenheit des Bildtransfers. Die Tonqualität ist mindestens ebenso unterirdisch und schmälert den Filmgenuss in jeder nur erdenklichen Weise. Unterm Strich eine einzige Frechheit, zumal jedes mittelmäßige VHS-Tape hier locker mithalten kann. Der Film selbst bietet einen ausgeklügelten, clever verschachtelten Plot, der zahlreiche falsche Fährten legt und die Spannungsschraube bis zum überraschenden Finale anzieht. Fuchsberger gewohnt routiniert, zur Abwechslung mal etwas tougher und deutlich weniger verschmitzt als in deutschen Wallace-Produktionen - lediglich sein Hairstylist lässt eine gewisse Sorgfalt vermissen. Hauptdarsteller Fabio Testi hingegen als notorisch übellauniger Unsympath, der jegliche Identifikation des Zuschauers mit seiner Figur erfolgreich zu verhindern weiß. Ein vermeintliches Manko, das sich jedoch im weiteren Verlauf des Films als stilistisches Mittel erweist, um den Fokus des Betrachters stärker auf das Schicksal des titelgebenden Charakters zu lenken. Hervorzuheben wäre sicher noch Karin Baal als betrogene Gattin, die hier von allen Beteiligten die stärkste Leistung abliefert. Ansonsten ein durch und durch solider Vertreter des Giallo-Genres, der zwar weniger stylish ausfällt, aber dafür mit umso mehr lüstern verklemmter Schulmädchen-Optik aufwartet, was einerseits die voyeuristischen Neigungen einiger Verdächtiger reflektiert, andererseits den männlichen Kinogänger anno '72 enorm gefreut haben dürfte. Irgendwo zwischen "Reifeprüfung", behandschuhter Giallo-Ikonografie und einschlägigen Wolf C.Hartwig-Produktionen. Nicht überragend, aber durchaus lohnenswert.
6,5/10
Erstsichtung. Leider spottet die Qualität der mir vorliegenden "Deluxe Collector's Edition" jeder Beschreibung. Deluxe ist hier tatsächlich nur die Beschissenheit des Bildtransfers. Die Tonqualität ist mindestens ebenso unterirdisch und schmälert den Filmgenuss in jeder nur erdenklichen Weise. Unterm Strich eine einzige Frechheit, zumal jedes mittelmäßige VHS-Tape hier locker mithalten kann. Der Film selbst bietet einen ausgeklügelten, clever verschachtelten Plot, der zahlreiche falsche Fährten legt und die Spannungsschraube bis zum überraschenden Finale anzieht. Fuchsberger gewohnt routiniert, zur Abwechslung mal etwas tougher und deutlich weniger verschmitzt als in deutschen Wallace-Produktionen - lediglich sein Hairstylist lässt eine gewisse Sorgfalt vermissen. Hauptdarsteller Fabio Testi hingegen als notorisch übellauniger Unsympath, der jegliche Identifikation des Zuschauers mit seiner Figur erfolgreich zu verhindern weiß. Ein vermeintliches Manko, das sich jedoch im weiteren Verlauf des Films als stilistisches Mittel erweist, um den Fokus des Betrachters stärker auf das Schicksal des titelgebenden Charakters zu lenken. Hervorzuheben wäre sicher noch Karin Baal als betrogene Gattin, die hier von allen Beteiligten die stärkste Leistung abliefert. Ansonsten ein durch und durch solider Vertreter des Giallo-Genres, der zwar weniger stylish ausfällt, aber dafür mit umso mehr lüstern verklemmter Schulmädchen-Optik aufwartet, was einerseits die voyeuristischen Neigungen einiger Verdächtiger reflektiert, andererseits den männlichen Kinogänger anno '72 enorm gefreut haben dürfte. Irgendwo zwischen "Reifeprüfung", behandschuhter Giallo-Ikonografie und einschlägigen Wolf C.Hartwig-Produktionen. Nicht überragend, aber durchaus lohnenswert.
6,5/10
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Re: Clortho spricht das Nachtgebet
Iron Man 2
Oh, warum nur? Womit hab ich das verdient? Das hat man davon, wenn Mann Frau die Filmauswahl überlässt. Dabei wollte ich eigentlich "The Blood Spattered Bride" gucken. Na, jedenfalls wieder ganz ganz großes (um nicht zu sagen marvelöses) Kino hier. Sollte man unbedingt gesehen haben. Zumindest, wenn man auf vollkommen überladenes, bonbonbuntes und mit CGI-Effekten nur so zugeklatsches Mega-Brimborium à la Hollywood steht. Selten so viel Stroboskop-Geflitter und heiße Luft in einem Film gesehen. Und dann noch so herrlich selbstironisch! Ja klar, nur kann das auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch hier im Prinzip wieder nur dieselbe 08/15-Story zugrunde liegt, wie in allen anderen hundertfuffzich Marvel-Produktionen davor. Andererseits: welche Story? Sorry, ich-kann-es-nicht-mehr-ertragen! Dieser Streifen ist eine Beleidigung für alle schlechten Filme, vor allem wenn sie, wie in vielen Fällen, noch einen gewissen Unterhaltungswert besitzen. Der hier ist einfach nur egal, im Sinne von vollkommen überflüssig. Junge, junge. Hätte ich doch bloß meine Socken sortiert in der Zeit. Aber ich bin ja kein Unmensch - deshalb zur Ehrenrettung jeweils 1 Punkt für Sam Rockwell und Mickey Rourke. Zumindest konnten die dem ganzen Elend noch eine halbwegs humoreske Note hinzufügen.
Macht unterm Strich: 2/10
Oh, warum nur? Womit hab ich das verdient? Das hat man davon, wenn Mann Frau die Filmauswahl überlässt. Dabei wollte ich eigentlich "The Blood Spattered Bride" gucken. Na, jedenfalls wieder ganz ganz großes (um nicht zu sagen marvelöses) Kino hier. Sollte man unbedingt gesehen haben. Zumindest, wenn man auf vollkommen überladenes, bonbonbuntes und mit CGI-Effekten nur so zugeklatsches Mega-Brimborium à la Hollywood steht. Selten so viel Stroboskop-Geflitter und heiße Luft in einem Film gesehen. Und dann noch so herrlich selbstironisch! Ja klar, nur kann das auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch hier im Prinzip wieder nur dieselbe 08/15-Story zugrunde liegt, wie in allen anderen hundertfuffzich Marvel-Produktionen davor. Andererseits: welche Story? Sorry, ich-kann-es-nicht-mehr-ertragen! Dieser Streifen ist eine Beleidigung für alle schlechten Filme, vor allem wenn sie, wie in vielen Fällen, noch einen gewissen Unterhaltungswert besitzen. Der hier ist einfach nur egal, im Sinne von vollkommen überflüssig. Junge, junge. Hätte ich doch bloß meine Socken sortiert in der Zeit. Aber ich bin ja kein Unmensch - deshalb zur Ehrenrettung jeweils 1 Punkt für Sam Rockwell und Mickey Rourke. Zumindest konnten die dem ganzen Elend noch eine halbwegs humoreske Note hinzufügen.
Macht unterm Strich: 2/10
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- Vinz Clortho
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Re: Clortho spricht das Nachtgebet
PROMETHEUS
Ridley Scott auf Sinnsuche in den Weiten des Alls. Wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Eine metaphysische Sci-Fi-Operette, die weitaus weniger gewichtig, philosophisch und tiefschürfend daherkommt, als ich nach all dem pränatalen Lobgehudel erwartet habe. Eher Roddenberry als Stanley Kubrick. Eher von Däniken als Arthur C. Clarke. Oder auch: 2001 Light. Tut mir leid, mein lieber Ridley, aber da wäre angesichts Deines beeindruckenden Portfolios sicher mehr drin gewesen. Ein durchaus spannender, imposanter Sci-Fi-Reißer mit allerlei Space Mission-Freaks, glibberigen Kreaturen und misanthropischen Humanoiden (deren Look mir ein wenig zu sehr bei AVATAR abgekupfert scheint). Leider auch mit Logikfehlern en masse. Gemessen am ALIEN-Zyklus eine kleine bis mittlere Enttäuschung.
6,5/10
Ridley Scott auf Sinnsuche in den Weiten des Alls. Wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Eine metaphysische Sci-Fi-Operette, die weitaus weniger gewichtig, philosophisch und tiefschürfend daherkommt, als ich nach all dem pränatalen Lobgehudel erwartet habe. Eher Roddenberry als Stanley Kubrick. Eher von Däniken als Arthur C. Clarke. Oder auch: 2001 Light. Tut mir leid, mein lieber Ridley, aber da wäre angesichts Deines beeindruckenden Portfolios sicher mehr drin gewesen. Ein durchaus spannender, imposanter Sci-Fi-Reißer mit allerlei Space Mission-Freaks, glibberigen Kreaturen und misanthropischen Humanoiden (deren Look mir ein wenig zu sehr bei AVATAR abgekupfert scheint). Leider auch mit Logikfehlern en masse. Gemessen am ALIEN-Zyklus eine kleine bis mittlere Enttäuschung.
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- Vinz Clortho
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Re: Clortho spricht das Nachtgebet
THE ECHO
Ex-Knacki zieht in das Apartment seiner verstorbenen Mutter und sieht sich alsbald mit fiesen Geräuschen, unerklärlichen Erscheinungen und allerlei seltsamen Nachbarn konfrontiert. Schon gesellt sich die Erkenntnis hinzu, dass Mutti daheim Todesängste ausgestanden haben muss und nicht unter natürlichen Umständen ums Leben kam ... Routinierter Geisterhorror asiatischer Prägung. Der eigentliche Hauptdarsteller ist hier abermals die perfekt gewählte Location, ansonsten bietet der Streifen solide Unterhaltung für Genrefans, die angenehm an den Nerven zerrt. Wer Innovation erwartet, ist hier fehl am Platze. Horrorjunkies mit einem unstillbaren Appetit auf Kriechfilme werden angemessen bedient.
6,5/10
Ex-Knacki zieht in das Apartment seiner verstorbenen Mutter und sieht sich alsbald mit fiesen Geräuschen, unerklärlichen Erscheinungen und allerlei seltsamen Nachbarn konfrontiert. Schon gesellt sich die Erkenntnis hinzu, dass Mutti daheim Todesängste ausgestanden haben muss und nicht unter natürlichen Umständen ums Leben kam ... Routinierter Geisterhorror asiatischer Prägung. Der eigentliche Hauptdarsteller ist hier abermals die perfekt gewählte Location, ansonsten bietet der Streifen solide Unterhaltung für Genrefans, die angenehm an den Nerven zerrt. Wer Innovation erwartet, ist hier fehl am Platze. Horrorjunkies mit einem unstillbaren Appetit auf Kriechfilme werden angemessen bedient.
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Re: Clortho spricht das Nachtgebet
ABRAHAM LINCOLN - VAMPIRJÄGER
Nee, Freunde, also echt nicht. Da kommt tatsächlich mal jemand daher (hier in Gestalt von Autor Seth Grahame-Smith), bringt eine recht ungewöhnliche (für heutige Verhältnisse sogar halbwegs frische u. originelle) Idee zu Papier und noch bevor er die letzte Zeile getippt hat, steht bereits Hollywood hechelnd in Gestalt von Tim Burton auf der Matte, vergeudet keine Sekunde und sichert sich vorsorglich alles an Rechten, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Leider. Dabei hätte aus dem Stoff eine verdammt coole Nummer werden können. Mit Burton und dem dazugehörigen Studio-Syndikat im Nacken wurde dem Projekt jedoch gleich zu Beginn der kreative Todesstoß versetzt. Prä Mortem quasi: synthetischer Computerspiel-Look, infantiles CGI-Geboller und arg deplatzierte Wuxia-Akrobatik, die ich in solch inflationärem Maß ansonsten nur aus einschlägigen asiatischen Martial Arts-Streifen kenne. Alles wirkt derart gelackt, auf cool getrimmt und überperfektioniert, das jegliches Aufkommen von Spannung, geschweige denn von Atmosphäre, gleich im Keim erstickt wird. Pluspunkte können lediglich die Hauptdarsteller, allen voran Rufus Sewell und Mary Elizabeth Winstead, sammeln. Der Rest versinkt im Mittelmaß, als weiteres vergessenswertes 08/15-Produkt einer extrem schnelllebigen Industrie, die anscheinend nur noch darauf aus ist, ebenso schnelllebige und simple Bedürfnisse zu bedienen. Reicht mir nicht - sorry. Auch wenn der Film seine Momente hat, mehr als solider Durchschnitt wird hier in keiner Sekunde geboten. Immerhin rettet ihn das vor dem Prädikat "überflüssig".
5,5/10
Eigentlich viel zu gnädig ... Ich schieb's mal auf die hübschen Augen von Frau Winstead.
Nee, Freunde, also echt nicht. Da kommt tatsächlich mal jemand daher (hier in Gestalt von Autor Seth Grahame-Smith), bringt eine recht ungewöhnliche (für heutige Verhältnisse sogar halbwegs frische u. originelle) Idee zu Papier und noch bevor er die letzte Zeile getippt hat, steht bereits Hollywood hechelnd in Gestalt von Tim Burton auf der Matte, vergeudet keine Sekunde und sichert sich vorsorglich alles an Rechten, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Leider. Dabei hätte aus dem Stoff eine verdammt coole Nummer werden können. Mit Burton und dem dazugehörigen Studio-Syndikat im Nacken wurde dem Projekt jedoch gleich zu Beginn der kreative Todesstoß versetzt. Prä Mortem quasi: synthetischer Computerspiel-Look, infantiles CGI-Geboller und arg deplatzierte Wuxia-Akrobatik, die ich in solch inflationärem Maß ansonsten nur aus einschlägigen asiatischen Martial Arts-Streifen kenne. Alles wirkt derart gelackt, auf cool getrimmt und überperfektioniert, das jegliches Aufkommen von Spannung, geschweige denn von Atmosphäre, gleich im Keim erstickt wird. Pluspunkte können lediglich die Hauptdarsteller, allen voran Rufus Sewell und Mary Elizabeth Winstead, sammeln. Der Rest versinkt im Mittelmaß, als weiteres vergessenswertes 08/15-Produkt einer extrem schnelllebigen Industrie, die anscheinend nur noch darauf aus ist, ebenso schnelllebige und simple Bedürfnisse zu bedienen. Reicht mir nicht - sorry. Auch wenn der Film seine Momente hat, mehr als solider Durchschnitt wird hier in keiner Sekunde geboten. Immerhin rettet ihn das vor dem Prädikat "überflüssig".
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Eigentlich viel zu gnädig ... Ich schieb's mal auf die hübschen Augen von Frau Winstead.
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- Vinz Clortho
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Re: Clortho spricht das Nachtgebet
CRACKS
Intensives, wunderschön gefilmtes Identitätsdrama mit einer überragenden Eva Green und einem nicht minder talentierten Cast junger Nachwuchsdarstellerinnen, allen voran Juno Temple und María Valverde. In einem Mädchenpensionat vor der britischen Küste inszeniert sich Miss G als emanzipierte, kluge und wortgewandte Cosmopolitin mit liberaler Weltanschauung, die von ihren Schülerinnen geradezu vergöttert wird und den Muff des Internats durch freiheitliches Denken und unterschwellige Erotik durcheinanderbringt. Als mit der Spanierin Fiamma eine neue Schülerin zur Klasse stößt, bekommt die Idylle erste Risse ... Meine anfängliche Befürchtung, es hier mit einem drögen Kammerspiel für menopausierende Studienrätinnen zu tun zu haben, entpuppt sich schnell als Trugschluss. Stattdessen erweist sich das Werk von Ridley Scotts Tochter Jordan als absolute Pflichtveranstaltung für jeden ernstzunehmenden Filmliebhaber und damit für alle Mitglieder und Besucher dieses Forums. Das hier ist Filmkunst par excellence: leidenschaftlich, sinnlich und in letzter Konsequenz schonungslos brutal. Ich kann diesen Film nicht genug empfehlen
und vergebe schwer beeindruckte 9/10
Intensives, wunderschön gefilmtes Identitätsdrama mit einer überragenden Eva Green und einem nicht minder talentierten Cast junger Nachwuchsdarstellerinnen, allen voran Juno Temple und María Valverde. In einem Mädchenpensionat vor der britischen Küste inszeniert sich Miss G als emanzipierte, kluge und wortgewandte Cosmopolitin mit liberaler Weltanschauung, die von ihren Schülerinnen geradezu vergöttert wird und den Muff des Internats durch freiheitliches Denken und unterschwellige Erotik durcheinanderbringt. Als mit der Spanierin Fiamma eine neue Schülerin zur Klasse stößt, bekommt die Idylle erste Risse ... Meine anfängliche Befürchtung, es hier mit einem drögen Kammerspiel für menopausierende Studienrätinnen zu tun zu haben, entpuppt sich schnell als Trugschluss. Stattdessen erweist sich das Werk von Ridley Scotts Tochter Jordan als absolute Pflichtveranstaltung für jeden ernstzunehmenden Filmliebhaber und damit für alle Mitglieder und Besucher dieses Forums. Das hier ist Filmkunst par excellence: leidenschaftlich, sinnlich und in letzter Konsequenz schonungslos brutal. Ich kann diesen Film nicht genug empfehlen
und vergebe schwer beeindruckte 9/10
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Re: Clortho spricht das Nachtgebet
DER TODESENGEL
Nein, nicht der von Bethmann. Der von Lucidi mit Tomás Milián und Pierre Clementi. Wurde ja schon an anderer Stelle ausgiebigst besprochen und geradezu ekstatisch gefeiert. Ganz so von den Socken bin ich zwar nicht, fand den Streifen aber trotzdem ganz ansprechend und aufgrund der gut gewählten Kulissen auch recht stimmungsvoll. Ein bisschen Hitchcock hier, ein bisschen "Schmeiß die Mama aus dem Zug" dort ("na, Sie wissen schon - über Kreuz") etwas Lagunenstadt-Atmo und eine Riege charismatischer Darsteller machen diesen leicht surreal angehauchten Italo-Thriller durchaus zu etwas Besonderem innerhalb seines Genres, auch wenn die Logik an einigen Stellen deutlich zu wünschen übrig lässt, Milián auffällig hölzern agiert und das affektierte Spiel von Clementi nicht immer einer unfreiwilligen Komik entbehrt. Dafür ist das Hairstyling top. Leider wird die Story ab der Hälfte des Films zusehends vorhersehbarer, so dass die Auflösung letzten Endes nicht wirklich überraschend erscheint. Dennoch sehenswert.
7/10
Nein, nicht der von Bethmann. Der von Lucidi mit Tomás Milián und Pierre Clementi. Wurde ja schon an anderer Stelle ausgiebigst besprochen und geradezu ekstatisch gefeiert. Ganz so von den Socken bin ich zwar nicht, fand den Streifen aber trotzdem ganz ansprechend und aufgrund der gut gewählten Kulissen auch recht stimmungsvoll. Ein bisschen Hitchcock hier, ein bisschen "Schmeiß die Mama aus dem Zug" dort ("na, Sie wissen schon - über Kreuz") etwas Lagunenstadt-Atmo und eine Riege charismatischer Darsteller machen diesen leicht surreal angehauchten Italo-Thriller durchaus zu etwas Besonderem innerhalb seines Genres, auch wenn die Logik an einigen Stellen deutlich zu wünschen übrig lässt, Milián auffällig hölzern agiert und das affektierte Spiel von Clementi nicht immer einer unfreiwilligen Komik entbehrt. Dafür ist das Hairstyling top. Leider wird die Story ab der Hälfte des Films zusehends vorhersehbarer, so dass die Auflösung letzten Endes nicht wirklich überraschend erscheint. Dennoch sehenswert.
7/10
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