Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Moderator: jogiwan
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
The Witch's Mirror
[img]httpe://www.pissedandproud.org/matpo_script/upl ... bb4ctt.jpg[/img]
Sara, die Patentante der verheirateten Elena ist eine mächtige Hexe, die dank eines Spiegels vorausahnt, dass irgendjemand der herzensguten Frau Böses möchte. Dieser jemand ist ausgerechnet Eduardo, der untreue Ehemann, doch alle Versuche die junge Frau zu retten, scheitern am Veto satanischer Mächte bzw. aufgrund des Schicksals, dass Elena vorbestimmt ist. Eduardo vergiftet Elena und heiratet kurze Zeit später die hübsche Deborah, die nichts von der Kaltblütigkeit ihres Mannes ahnt. Sara ist aber ebenfalls nicht untätig und beschwört mit Hilfe ihrer satanischen Mächte den Geist von Elena, der schon bald dem frischen Eheglück nachstellt und dafür sorgt, dass sich Deborah in ihrem neuen Heim unwohl fühlt. Doch das ist erst der Anfang eines beispiellosen Racheplans, der noch mehrere Leute geradewegs ins Verderben führt.
Holla die Waldfee… was ja recht harmlos als klassische Gruselgeschichte mit Hexen, übernatürlichen Kräften und Ehebruch beginnt, steigert sich im Verlauf von kurzweiligen 75 Minuten ja zu einer völlig jenseitigen Rachegeschichte mit „Mad-Scientist“-Thematik, bei der man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Man will ja eigentlich gar nichts verraten und was sich vier vor dem verblüfften Zuschauer abspielt, muss man ja mit eigenen Augen gesehen haben und zeugt davon, dass Georges Franjus "Augen ohne Gesicht" auch in Mexiko nicht spurlos vorüber gegangen ist. Zudem wird in „Witch’s Mirror“ nicht nur die Nebelmaschine überstrapaziert, sondern auch noch auf hübsch oldskoolige Weise getrickst und selbst vor etwas Schmodder nicht zurückgeschreckt. Die haarsträubende Geschichte ist sehr atmosphärisch und naiv im besten Sinne des Wortes eingefangen und es wird einfach alles mitgenommen, was das Genre bietet und zu einem spaßig-haarsträubenden Cocktail vermengt, der im Jahr 1962 sicherlich für entsetzte Blicke sorgte und einigen Leutchen schlechte Nachtruhe beschert hat. Mexploitation, wie es ganz viel Spaß macht und ein Film, der sich inhaltlich und optisch auch nicht vor den Italo-Gothic-Gruslern selber Schaffungsperiode verstecken muss – ganz und gar nicht!
[img]httpe://www.pissedandproud.org/matpo_script/upl ... bb4ctt.jpg[/img]
Sara, die Patentante der verheirateten Elena ist eine mächtige Hexe, die dank eines Spiegels vorausahnt, dass irgendjemand der herzensguten Frau Böses möchte. Dieser jemand ist ausgerechnet Eduardo, der untreue Ehemann, doch alle Versuche die junge Frau zu retten, scheitern am Veto satanischer Mächte bzw. aufgrund des Schicksals, dass Elena vorbestimmt ist. Eduardo vergiftet Elena und heiratet kurze Zeit später die hübsche Deborah, die nichts von der Kaltblütigkeit ihres Mannes ahnt. Sara ist aber ebenfalls nicht untätig und beschwört mit Hilfe ihrer satanischen Mächte den Geist von Elena, der schon bald dem frischen Eheglück nachstellt und dafür sorgt, dass sich Deborah in ihrem neuen Heim unwohl fühlt. Doch das ist erst der Anfang eines beispiellosen Racheplans, der noch mehrere Leute geradewegs ins Verderben führt.
Holla die Waldfee… was ja recht harmlos als klassische Gruselgeschichte mit Hexen, übernatürlichen Kräften und Ehebruch beginnt, steigert sich im Verlauf von kurzweiligen 75 Minuten ja zu einer völlig jenseitigen Rachegeschichte mit „Mad-Scientist“-Thematik, bei der man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Man will ja eigentlich gar nichts verraten und was sich vier vor dem verblüfften Zuschauer abspielt, muss man ja mit eigenen Augen gesehen haben und zeugt davon, dass Georges Franjus "Augen ohne Gesicht" auch in Mexiko nicht spurlos vorüber gegangen ist. Zudem wird in „Witch’s Mirror“ nicht nur die Nebelmaschine überstrapaziert, sondern auch noch auf hübsch oldskoolige Weise getrickst und selbst vor etwas Schmodder nicht zurückgeschreckt. Die haarsträubende Geschichte ist sehr atmosphärisch und naiv im besten Sinne des Wortes eingefangen und es wird einfach alles mitgenommen, was das Genre bietet und zu einem spaßig-haarsträubenden Cocktail vermengt, der im Jahr 1962 sicherlich für entsetzte Blicke sorgte und einigen Leutchen schlechte Nachtruhe beschert hat. Mexploitation, wie es ganz viel Spaß macht und ein Film, der sich inhaltlich und optisch auch nicht vor den Italo-Gothic-Gruslern selber Schaffungsperiode verstecken muss – ganz und gar nicht!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Dark
Als in der deutschen Kleinstadt Winden ein Junge spurlos verschwindet, erinnert dieses die älteren Einwohner an ein Ereignis, dass sich bereits vor 33 Jahren zugetragen hat und das Leben dreier Familien und Generationen auf drastische Weise verändert hat. Als ein zweiter Junge verschwindet, wird bei einer groß angelegten Suche die Leiche eines weiteren Kindes mit seltsamen Verletzungen entdeckt, sodass auch die Polizei aufgrund der Fakten zunehmend ins Trudeln gerät. Ein Fremder taucht auf und alles deutet darauf hin, dass neben dem überraschenden Selbstmord eines Mannes auch die weitläufigen Höhlen und das nahe Kernkraftwerk in dieser mysteriösen Angelegenheit eine gewichtige Rolle spielen.
Die erste Staffel fertig geguckt und eigentlich auch noch immer ziemlich begeistert, auch wenn das sehr hohe Niveau nicht bis zum Schluss gehalten werden kann. In den letzten drei Episoden verzettelt man sich etwas zu sehr in Zeitreise-Paradoxa und vernachlässigt dafür interessante Figuren, die gegen Schluss nur noch sporadisch auftauchen. Auch hat „Dark“ für mein Empfinden kein richtiges Ende, sondern schlägt gleich ein neues Kapitel auf, dass mit Staffel 2 wohl direkt weitergeht. Wie man das hätte besser machen können, überlege ich ja schon die längste Zeit und es fällt mir dennoch nichts ein. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass zumindest mehr Handlungsstränge fertig erzählt werden, anstatt immer wieder neue hinzuzufügen und die große Überraschung am Ende war zumindest für mich keine. Aber das ist meckern auf hohem Niveau zu einer Serie, die eigentlich ganz, ganz großartig ist. Geschichte, Erzählweise, Charaktere, Darsteller und Optik sind hier wirklich top. Angucken!
Als in der deutschen Kleinstadt Winden ein Junge spurlos verschwindet, erinnert dieses die älteren Einwohner an ein Ereignis, dass sich bereits vor 33 Jahren zugetragen hat und das Leben dreier Familien und Generationen auf drastische Weise verändert hat. Als ein zweiter Junge verschwindet, wird bei einer groß angelegten Suche die Leiche eines weiteren Kindes mit seltsamen Verletzungen entdeckt, sodass auch die Polizei aufgrund der Fakten zunehmend ins Trudeln gerät. Ein Fremder taucht auf und alles deutet darauf hin, dass neben dem überraschenden Selbstmord eines Mannes auch die weitläufigen Höhlen und das nahe Kernkraftwerk in dieser mysteriösen Angelegenheit eine gewichtige Rolle spielen.
Die erste Staffel fertig geguckt und eigentlich auch noch immer ziemlich begeistert, auch wenn das sehr hohe Niveau nicht bis zum Schluss gehalten werden kann. In den letzten drei Episoden verzettelt man sich etwas zu sehr in Zeitreise-Paradoxa und vernachlässigt dafür interessante Figuren, die gegen Schluss nur noch sporadisch auftauchen. Auch hat „Dark“ für mein Empfinden kein richtiges Ende, sondern schlägt gleich ein neues Kapitel auf, dass mit Staffel 2 wohl direkt weitergeht. Wie man das hätte besser machen können, überlege ich ja schon die längste Zeit und es fällt mir dennoch nichts ein. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass zumindest mehr Handlungsstränge fertig erzählt werden, anstatt immer wieder neue hinzuzufügen und die große Überraschung am Ende war zumindest für mich keine. Aber das ist meckern auf hohem Niveau zu einer Serie, die eigentlich ganz, ganz großartig ist. Geschichte, Erzählweise, Charaktere, Darsteller und Optik sind hier wirklich top. Angucken!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Ghostwatch
England, Oktober 1992: ein Team an Reportern macht sich im Rahmen der BBC-Sendung „Ghostwatch“ auf den Weg um live über mysteriöse Vorgänge in einem Einfamilienhaus zu berichten. Dort wohnt eine geschiedene Frau mit ihren beiden Töchtern, die seit geraumer Zeit von Poltergeist-Phänomenen gequält werden. Während das Team live vor Ort recherchiert, die Betroffenen interviewt und auch Bilder aus der Nachbarschaft einfängt, diskutiert der Moderator der Show mit Experten über Psi-Phänomene und auch das Publikum ist eingeladen, sich mittels Telefonanrufen und ihren eigenen Erfahrungen in die Sendung einzubringen. Während in der Sendung alles hochseriös aufgezogen ist und der Moderator trotz der Thematik versucht das journalistische Gleichgewicht zu halten, laufen die Dinge vor Ort jedoch bald aus dem Ruder und schon bald ist neben der Familie auch das Reporter-Team in großer Gefahr…
Das muss man sich mal vorstellen: die BBC sendet an Halloween des Jahres 1992 mit bekannten TV-Gesichtern eine Mockumentary über Poltergeist-Phänomene aus, die wie eine herkömmliche Nachrichtensendung aufgezogen ist. Die Moderatoren sind bekannt, die Experten seriös, die Opfer glaubwürdig und mit Live-Schaltung, Telefon-Schaltungen und Live-Interviews inklusive Bloopers wirken absolut authentisch. So geschehen im Jahr 1992, in dem „Ghostwatch“ anscheinend einen mittleren TV-Skandal verursacht hat, weil die Zuschauer das ganze Geschehen für echt erachtet haben und entsprechend verstört waren. „Ghostwatch“ ist angesichts des Entstehungsjahres auch eine kleine Sensation und nimmt eigentlich alles vorweg, was später unter „Blair Witch Project“, „Paranormal Activity“ und den drünfzig Besessenheitsfilmen im Found-Footage-Stil noch so alles kommen sollte. Die Idee ist ja so simpel wir grandios und außer einem glaubwürdigen Szenario, vermeintlich echten Emotionen und ein paar Taschenspieler-Tricks braucht es eigentlich auch gar nicht, um das Publikum nachhaltig den Schauer über den Rücken zu jagen. Laut Wikipedia gab es 30.000 (!) in einer Stunde von verstörten und aufgebrachten Zuschauern in der BBC-Telefonzentrale und hinterher gab es aufgrund eines tragischen Selbstmord eines Jugendlichen wohl auch noch eine Kontroverse, ob man hier nicht zu weit gegangen ist. Die BBC verbannte das Werk in den Giftschrank und der Mantel des Schweigens wurde über das Werk gehüllt, was wohl auch der Grund ist, warum ich noch nie von „Ghostwatch“ gehört habe. Vielleicht hätte man die Mockumentary besser machen können, aber wenn das alles stimmt was zu lesen ist, dann ist den Machern damals doch ein großer Coup gelungen.
England, Oktober 1992: ein Team an Reportern macht sich im Rahmen der BBC-Sendung „Ghostwatch“ auf den Weg um live über mysteriöse Vorgänge in einem Einfamilienhaus zu berichten. Dort wohnt eine geschiedene Frau mit ihren beiden Töchtern, die seit geraumer Zeit von Poltergeist-Phänomenen gequält werden. Während das Team live vor Ort recherchiert, die Betroffenen interviewt und auch Bilder aus der Nachbarschaft einfängt, diskutiert der Moderator der Show mit Experten über Psi-Phänomene und auch das Publikum ist eingeladen, sich mittels Telefonanrufen und ihren eigenen Erfahrungen in die Sendung einzubringen. Während in der Sendung alles hochseriös aufgezogen ist und der Moderator trotz der Thematik versucht das journalistische Gleichgewicht zu halten, laufen die Dinge vor Ort jedoch bald aus dem Ruder und schon bald ist neben der Familie auch das Reporter-Team in großer Gefahr…
Das muss man sich mal vorstellen: die BBC sendet an Halloween des Jahres 1992 mit bekannten TV-Gesichtern eine Mockumentary über Poltergeist-Phänomene aus, die wie eine herkömmliche Nachrichtensendung aufgezogen ist. Die Moderatoren sind bekannt, die Experten seriös, die Opfer glaubwürdig und mit Live-Schaltung, Telefon-Schaltungen und Live-Interviews inklusive Bloopers wirken absolut authentisch. So geschehen im Jahr 1992, in dem „Ghostwatch“ anscheinend einen mittleren TV-Skandal verursacht hat, weil die Zuschauer das ganze Geschehen für echt erachtet haben und entsprechend verstört waren. „Ghostwatch“ ist angesichts des Entstehungsjahres auch eine kleine Sensation und nimmt eigentlich alles vorweg, was später unter „Blair Witch Project“, „Paranormal Activity“ und den drünfzig Besessenheitsfilmen im Found-Footage-Stil noch so alles kommen sollte. Die Idee ist ja so simpel wir grandios und außer einem glaubwürdigen Szenario, vermeintlich echten Emotionen und ein paar Taschenspieler-Tricks braucht es eigentlich auch gar nicht, um das Publikum nachhaltig den Schauer über den Rücken zu jagen. Laut Wikipedia gab es 30.000 (!) in einer Stunde von verstörten und aufgebrachten Zuschauern in der BBC-Telefonzentrale und hinterher gab es aufgrund eines tragischen Selbstmord eines Jugendlichen wohl auch noch eine Kontroverse, ob man hier nicht zu weit gegangen ist. Die BBC verbannte das Werk in den Giftschrank und der Mantel des Schweigens wurde über das Werk gehüllt, was wohl auch der Grund ist, warum ich noch nie von „Ghostwatch“ gehört habe. Vielleicht hätte man die Mockumentary besser machen können, aber wenn das alles stimmt was zu lesen ist, dann ist den Machern damals doch ein großer Coup gelungen.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Morgiana
Viktoria und Klara sind Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Beide leben im ausgehenden 19. Jahrhundert ein Leben in Dekadenz und Reichtum, doch während die blonde Klara lebensfroh, beliebt und fröhlich scheint, ist ihre Schwester Viktoria das morbide Gegenteil davon. Der Hass der stets dunkel gekleideten Viktoria und der Neid auf die ungleich beliebtere Schwester geht so weit, dass sie eines Tages einen Giftmischer besucht. Dieser soll ein langsam wirkendes Gift brauen, dass die unliebsame Schwester ihrer Lebensfreude beraubt und langsam wie qualvoll sterben lässt. Wenig später wird Klara aufgrund des Gifts von einer seltsamen Krankheit befallen und während die Ärzte angesichts Symptome ratlos sind, zieht sich Viktoria auf ihren entlegenen Landsitz zurück um dort auf den Tod ihrer Schwester zu warten.
Wieder einmal ein schöner und phantastisch ausgestatteter Film von Juraj Herz, der uns hier in die Welt zweier wohlhabender Schwestern im 19. Jahrhundert entführt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Geschichte und die Charaktere sind dabei eher simpel gehalten und vom reißerischen Format eines Groschenromans, doch hier ist auch eher das „Wie“ als das „Was“ entscheidend. Die Art und Weise wie der Inhalt dar gebracht wird, lässt den Zuschauer ja verzückt zurück und erinnert an tschechische Märchenfilme, nur dass der Inhalt so gar nicht märchenhaft erscheint. Eingefangen ist das Ganze mit extravaganten Kameraperspektiven und einer extrem schönen Ausstattung, die gerne über die für meinen Geschmack eigentlich viel zu oberflächlich gestalteten Charaktere hinwegsehen lässt, die jegliche Vielschichtigkeit eher vermissen lassen. Jede einzelne Szene wirkt wie aus einem Traum und vor allem das Spiel mit Spiegeln, die schönen Locations und die Hauptdarstellerin in einer Doppelrolle lässt alles wunderbar entrückt und im positiven Sinne seltsam wirken. Ein eigentlich wunderbarer Film, in dessen schwelgerischen Bilderwelten man sich auch sehr gerne mittragen, verlieren mag um sich hundert kurzweilige Minuten lang verzaubern zu lassen.
Viktoria und Klara sind Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Beide leben im ausgehenden 19. Jahrhundert ein Leben in Dekadenz und Reichtum, doch während die blonde Klara lebensfroh, beliebt und fröhlich scheint, ist ihre Schwester Viktoria das morbide Gegenteil davon. Der Hass der stets dunkel gekleideten Viktoria und der Neid auf die ungleich beliebtere Schwester geht so weit, dass sie eines Tages einen Giftmischer besucht. Dieser soll ein langsam wirkendes Gift brauen, dass die unliebsame Schwester ihrer Lebensfreude beraubt und langsam wie qualvoll sterben lässt. Wenig später wird Klara aufgrund des Gifts von einer seltsamen Krankheit befallen und während die Ärzte angesichts Symptome ratlos sind, zieht sich Viktoria auf ihren entlegenen Landsitz zurück um dort auf den Tod ihrer Schwester zu warten.
Wieder einmal ein schöner und phantastisch ausgestatteter Film von Juraj Herz, der uns hier in die Welt zweier wohlhabender Schwestern im 19. Jahrhundert entführt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Geschichte und die Charaktere sind dabei eher simpel gehalten und vom reißerischen Format eines Groschenromans, doch hier ist auch eher das „Wie“ als das „Was“ entscheidend. Die Art und Weise wie der Inhalt dar gebracht wird, lässt den Zuschauer ja verzückt zurück und erinnert an tschechische Märchenfilme, nur dass der Inhalt so gar nicht märchenhaft erscheint. Eingefangen ist das Ganze mit extravaganten Kameraperspektiven und einer extrem schönen Ausstattung, die gerne über die für meinen Geschmack eigentlich viel zu oberflächlich gestalteten Charaktere hinwegsehen lässt, die jegliche Vielschichtigkeit eher vermissen lassen. Jede einzelne Szene wirkt wie aus einem Traum und vor allem das Spiel mit Spiegeln, die schönen Locations und die Hauptdarstellerin in einer Doppelrolle lässt alles wunderbar entrückt und im positiven Sinne seltsam wirken. Ein eigentlich wunderbarer Film, in dessen schwelgerischen Bilderwelten man sich auch sehr gerne mittragen, verlieren mag um sich hundert kurzweilige Minuten lang verzaubern zu lassen.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Vampire's Embrace
Paul lebt in einer unglücklichen Beziehung mit der selbstsüchtigen und geldgierigen Roxanne, als er eines Nachts durch Zufall die hübsche Angela kennenlernt. Wenig später laufen sich die Beiden wieder über den Weg und sie ist es auch, die Paul darüber hinwegtröstet, als sich Roxanne mit einem anderen Mann auf und davon macht. Doch auch die Beziehung mit Angela entpuppt sich als nicht einfach, da sie sich aus unerfindlichen Gründen nur nachts treffen können. Auch an der angeblichen Arbeitsstelle ist sie nicht bekannt und nachts verschwindet sie immer wieder aus dem gemeinsamen Schlafzimmer, während die Stadt auch von einer bizarren Mordserie erschüttert wird.
Vampir-Grusler aus der Low-Budget-Ecke der inhaltlich und technisch eigentlich völlig neben der Spur ist. Die Geschichte ist gaga und größtenteils vorhersehbar, die Darsteller bemüht, die wenigen Gore-Effekte überzogen und offensichtlich hat man hinterher auch noch etwas Nudity hineingepackt um das Vampir-Vehikel besser verkaufen zu können. Dennoch macht „Vampire’s Embrace“ aber durchaus Spaß, was vor allem an dem sympathischen Paul Borghese liegt, der hier eigentlich sehr solide agiert und entdecken muss, dass seine schüchterne Freundin eigentlich ein Vampir ist. Aber natürlich ist da die Geschichte noch nicht zu Ende und ein paar Überraschungen gibt es ja dann doch noch. Auf übliche Vampir-Regeln wird aber eher weniger Rücksicht genommen und auch sonst bietet der Film laufend Momente, über die man sich als seriöser Horrorfan nur gepflegt den Kopf schütteln könnte. Dieser Art von cheesigen Low-Budget-Horror muss man schon sehr aufgeschlossen sein, dann macht so etwas wie „Vampire’s Embrace“ auch durchaus Spaß. Der Rest der Welt wird so etwas ohnehin nicht so schnell vor die Linse bekommen und das Teil hat ja noch nicht einmal einen Eintrag auf der OFDB. Die Welt hat auf diesen Beitrag auch sicherlich nicht gewartet, aber ich hab einfach ein großes Herz für so kleine Billig-Grusler.
Paul lebt in einer unglücklichen Beziehung mit der selbstsüchtigen und geldgierigen Roxanne, als er eines Nachts durch Zufall die hübsche Angela kennenlernt. Wenig später laufen sich die Beiden wieder über den Weg und sie ist es auch, die Paul darüber hinwegtröstet, als sich Roxanne mit einem anderen Mann auf und davon macht. Doch auch die Beziehung mit Angela entpuppt sich als nicht einfach, da sie sich aus unerfindlichen Gründen nur nachts treffen können. Auch an der angeblichen Arbeitsstelle ist sie nicht bekannt und nachts verschwindet sie immer wieder aus dem gemeinsamen Schlafzimmer, während die Stadt auch von einer bizarren Mordserie erschüttert wird.
Vampir-Grusler aus der Low-Budget-Ecke der inhaltlich und technisch eigentlich völlig neben der Spur ist. Die Geschichte ist gaga und größtenteils vorhersehbar, die Darsteller bemüht, die wenigen Gore-Effekte überzogen und offensichtlich hat man hinterher auch noch etwas Nudity hineingepackt um das Vampir-Vehikel besser verkaufen zu können. Dennoch macht „Vampire’s Embrace“ aber durchaus Spaß, was vor allem an dem sympathischen Paul Borghese liegt, der hier eigentlich sehr solide agiert und entdecken muss, dass seine schüchterne Freundin eigentlich ein Vampir ist. Aber natürlich ist da die Geschichte noch nicht zu Ende und ein paar Überraschungen gibt es ja dann doch noch. Auf übliche Vampir-Regeln wird aber eher weniger Rücksicht genommen und auch sonst bietet der Film laufend Momente, über die man sich als seriöser Horrorfan nur gepflegt den Kopf schütteln könnte. Dieser Art von cheesigen Low-Budget-Horror muss man schon sehr aufgeschlossen sein, dann macht so etwas wie „Vampire’s Embrace“ auch durchaus Spaß. Der Rest der Welt wird so etwas ohnehin nicht so schnell vor die Linse bekommen und das Teil hat ja noch nicht einmal einen Eintrag auf der OFDB. Die Welt hat auf diesen Beitrag auch sicherlich nicht gewartet, aber ich hab einfach ein großes Herz für so kleine Billig-Grusler.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Dark - Staffel 2
Da die zweite Staffel im Gegensatz zur zehnteiligen ersten nur acht Folgen hat, war gestern auch schon überraschend Staffelfinale angesagt. „Dark“ sieht noch immer gut aus und ist toll gespielt und tricky erzählt, die Überraschungen und die Spannung der ersten Staffel wird aber nicht gehalten. Viel mehr wurde mit Staffel 1 der Auftakt gesetzt und ein Szenario entworfen, das mit Staffel zwei nun munter auf den Kopf gestellt wird. Alles hängt mit allem zusammen und jede Figur und jede Handlung und jede neue Zeitebene ist ein weiteres Puzzleteilchen im großen Geheimnis das Winden und seine Einwohner umgibt. Munter verzettelt wird sich aber auch und anstatt Dinge aufzulösen, werden sie mit jeder Folge noch komplizierter, größer und verrückter. Staffel 1 war top notch, Staffel zwei ist immer noch sehr gut und es wird alles darauf abhängen, wie alles in der finalen Staffel (überhaupt) aufgelöst wird. Dann fällt auch mein Urteil, ob sich "Dark" die ganzen Lobeshymnen zur Geschichte und das Prädikat der "besten deutschen Serie ever" verdient hat. Jetzt ist aber wohl erst einmal Warten darauf angesagt…
Da die zweite Staffel im Gegensatz zur zehnteiligen ersten nur acht Folgen hat, war gestern auch schon überraschend Staffelfinale angesagt. „Dark“ sieht noch immer gut aus und ist toll gespielt und tricky erzählt, die Überraschungen und die Spannung der ersten Staffel wird aber nicht gehalten. Viel mehr wurde mit Staffel 1 der Auftakt gesetzt und ein Szenario entworfen, das mit Staffel zwei nun munter auf den Kopf gestellt wird. Alles hängt mit allem zusammen und jede Figur und jede Handlung und jede neue Zeitebene ist ein weiteres Puzzleteilchen im großen Geheimnis das Winden und seine Einwohner umgibt. Munter verzettelt wird sich aber auch und anstatt Dinge aufzulösen, werden sie mit jeder Folge noch komplizierter, größer und verrückter. Staffel 1 war top notch, Staffel zwei ist immer noch sehr gut und es wird alles darauf abhängen, wie alles in der finalen Staffel (überhaupt) aufgelöst wird. Dann fällt auch mein Urteil, ob sich "Dark" die ganzen Lobeshymnen zur Geschichte und das Prädikat der "besten deutschen Serie ever" verdient hat. Jetzt ist aber wohl erst einmal Warten darauf angesagt…
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Killerclown-Double-Feature:
Torment
Ein junger Mann - vermutlich Stricher - erwacht eines Morgens im Bett seines One-Night-Stands und schaut sich in der spärlich eingerichteten und versifften Wohnung um, während sein Kunde noch friedlich im Bett schlummert. Er findet etwas Geld und Drogen und steckt dieses ein und als er wieder in Schlafzimmer zurückgeht, vernimmt er ein Wimmern im versperrten Nebenraum. Mit einem zuvor gefundenen Schlüssel öffnet er diesen Raum und findet einen gefesselten und übel zugerichteten Raum. Doch dann wird er niedergeschlagen und als er wieder zu Bewusstsein kommt, wird ihm klar, dass er in die Fänge eines grausamen Psychopathen gelangt ist, der als Clown verkleidet Männer missbraucht, verstümmelt und ermordet…
Lose an John Wayne Gacy angelehnte Geschichte über Sex, Mord und Totschlag, der von Unearthed Films unter dem Label „Too Extreme“ unter die Leute gebracht wird. Der (augenscheinlich) italienische Streifen nimmt auch wenig Rücksicht auf die Befindlichkeiten des Mainstream-Publikums und zeigt Pimmel, homosexuelle Handlungen mit über zugerichteten Körpern und sonstige Dinge, die man selbst als Schwuler eigentlich so gar nicht sehen möchte. Inszenatorisch erinnert „Torment“ auch etwas an Marian Dorias „Cannibal“, wobei sich die beiden Streifen in Punkto Geschmacklosigkeit durchaus ebenbürtig sind. Wenn man das Mainstream-Publikum mit Gore nicht mehr schocken kann, dann müssen eben Pimmel, After und Körperausscheidungen ran. Neben Darstellern mit viel Mut zur Hässlichkeit gibt es im Verlauf der spärlichen und nahezu Dialog-losen Geschichte auch noch eine jenseitige Finger-Szene und ein paar surreale Einsprengsel, die „Torment“ und seinen Figuren aber auch nicht mehr Tiefe verleihen. Dabei sieht „Torment“ für eine Low-Budget-Produktion gar nicht mal so übel aus, aber homosexuelle Handlungen und sexuelle Gewalt als plakative Schockelemente zu verwenden ist eigentlich schon daneben, vor allem wenn einem das Geschehen und seine Figuren auch gleichzeitig dennoch so völlig kalt lassen.
Terrifier
Nach einer Halloween-Party begegnen Tara und Dawn auf dem Nachhauseweg Art, dem sadistischen Clown, der die beiden Frauen zu stalken scheint. Zuerst sorgt er im nahen Diner für ein Massaker, dann sorgt er für einen Platten beim Auto und wenig später verfolgt er die beiden Frauen bis zu einem leerstehenden Haus, in dem gerade ein Kammerjäger zugange ist. Dort wird Tara auch der Ernst der Lage bewusst, als ihre Freundin vor ihren Augen auf grauenvolle Weise ermordet wird. Doch weder ist Tara das leichte Opfer, noch Art am Ende seiner Arbeit angekommen, die in einer schrecklichen Nacht noch für weitere Blutvergießen sorgt.
„Terrifier“ wird ja gemeinhin als schnörkelloses Slasher-Revival aus den Achtzigern angekündigt, dass mit seinen blutigen FX auch keine Gefangenen macht und uncut aktuell auch nur im völlig überteuerten Mediabook und sonstigen Sonderauflagen erhältlich ist. Wenn man Slasher und Retro lediglich auf herbe Special-Effekts und eine farbarme Nostalgie-Grindhouse-Optik reduziert, mag das auch stimmen, aber meine Definition von Slasher beinhaltet nebenher auch noch Spannung und Atmosphäre, die in dem Gore-Werk ja nicht wirklich vorhanden sind. Motiv gibt es keines, Ironie sucht man vergeblich und der Clown mordet einfach alles was im vor die Linse kommt und lässt sich dabei auch von Verletzungen aller Art nicht außer Gefecht setzten. Ein bisschen Michael Myers, etwas Jason, ein wenig Pennywise und viel zweckentfremdendes Werkzeug ergeben auch nicht automatisch ein gutes Werk und abgesehen von seinen sehr herben Gore-Einlagen krankt „Terrifier“ an allen möglichen Dingen. Wenn hier von der Geburt einer neuen Slasher-Ikone die Rede ist, dann ist das auch wohl eher ein Zeichen der Ideenlosigkeit im aktuellen Genre-Film, dass außer Blut und Beuschel offensichtlich dem Zuschauer nicht mehr viel zu bieten hat.
Torment
Ein junger Mann - vermutlich Stricher - erwacht eines Morgens im Bett seines One-Night-Stands und schaut sich in der spärlich eingerichteten und versifften Wohnung um, während sein Kunde noch friedlich im Bett schlummert. Er findet etwas Geld und Drogen und steckt dieses ein und als er wieder in Schlafzimmer zurückgeht, vernimmt er ein Wimmern im versperrten Nebenraum. Mit einem zuvor gefundenen Schlüssel öffnet er diesen Raum und findet einen gefesselten und übel zugerichteten Raum. Doch dann wird er niedergeschlagen und als er wieder zu Bewusstsein kommt, wird ihm klar, dass er in die Fänge eines grausamen Psychopathen gelangt ist, der als Clown verkleidet Männer missbraucht, verstümmelt und ermordet…
Lose an John Wayne Gacy angelehnte Geschichte über Sex, Mord und Totschlag, der von Unearthed Films unter dem Label „Too Extreme“ unter die Leute gebracht wird. Der (augenscheinlich) italienische Streifen nimmt auch wenig Rücksicht auf die Befindlichkeiten des Mainstream-Publikums und zeigt Pimmel, homosexuelle Handlungen mit über zugerichteten Körpern und sonstige Dinge, die man selbst als Schwuler eigentlich so gar nicht sehen möchte. Inszenatorisch erinnert „Torment“ auch etwas an Marian Dorias „Cannibal“, wobei sich die beiden Streifen in Punkto Geschmacklosigkeit durchaus ebenbürtig sind. Wenn man das Mainstream-Publikum mit Gore nicht mehr schocken kann, dann müssen eben Pimmel, After und Körperausscheidungen ran. Neben Darstellern mit viel Mut zur Hässlichkeit gibt es im Verlauf der spärlichen und nahezu Dialog-losen Geschichte auch noch eine jenseitige Finger-Szene und ein paar surreale Einsprengsel, die „Torment“ und seinen Figuren aber auch nicht mehr Tiefe verleihen. Dabei sieht „Torment“ für eine Low-Budget-Produktion gar nicht mal so übel aus, aber homosexuelle Handlungen und sexuelle Gewalt als plakative Schockelemente zu verwenden ist eigentlich schon daneben, vor allem wenn einem das Geschehen und seine Figuren auch gleichzeitig dennoch so völlig kalt lassen.
Terrifier
Nach einer Halloween-Party begegnen Tara und Dawn auf dem Nachhauseweg Art, dem sadistischen Clown, der die beiden Frauen zu stalken scheint. Zuerst sorgt er im nahen Diner für ein Massaker, dann sorgt er für einen Platten beim Auto und wenig später verfolgt er die beiden Frauen bis zu einem leerstehenden Haus, in dem gerade ein Kammerjäger zugange ist. Dort wird Tara auch der Ernst der Lage bewusst, als ihre Freundin vor ihren Augen auf grauenvolle Weise ermordet wird. Doch weder ist Tara das leichte Opfer, noch Art am Ende seiner Arbeit angekommen, die in einer schrecklichen Nacht noch für weitere Blutvergießen sorgt.
„Terrifier“ wird ja gemeinhin als schnörkelloses Slasher-Revival aus den Achtzigern angekündigt, dass mit seinen blutigen FX auch keine Gefangenen macht und uncut aktuell auch nur im völlig überteuerten Mediabook und sonstigen Sonderauflagen erhältlich ist. Wenn man Slasher und Retro lediglich auf herbe Special-Effekts und eine farbarme Nostalgie-Grindhouse-Optik reduziert, mag das auch stimmen, aber meine Definition von Slasher beinhaltet nebenher auch noch Spannung und Atmosphäre, die in dem Gore-Werk ja nicht wirklich vorhanden sind. Motiv gibt es keines, Ironie sucht man vergeblich und der Clown mordet einfach alles was im vor die Linse kommt und lässt sich dabei auch von Verletzungen aller Art nicht außer Gefecht setzten. Ein bisschen Michael Myers, etwas Jason, ein wenig Pennywise und viel zweckentfremdendes Werkzeug ergeben auch nicht automatisch ein gutes Werk und abgesehen von seinen sehr herben Gore-Einlagen krankt „Terrifier“ an allen möglichen Dingen. Wenn hier von der Geburt einer neuen Slasher-Ikone die Rede ist, dann ist das auch wohl eher ein Zeichen der Ideenlosigkeit im aktuellen Genre-Film, dass außer Blut und Beuschel offensichtlich dem Zuschauer nicht mehr viel zu bieten hat.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
L.A. Slasher
Die Angst geht um unter den zahllosen Reality-Stars und Sternchen in Hollywood, seit es sich ein weiß gekleideter Mörder, der sich selbst L.A. Slasher nennt, zur Aufgabe gemacht hat, diese zu ermorden und im Internet zu streamen. Da ohnehin niemand diese Art der selbsternannten Promis und Pseudo-Influencer mag, steigt auch dessen Reichweite rasant, während paradoxerweise auch die bedrohte Künstlerschaft wie die Schauspielerin am absteigenden Ast, die reiche Erbin, die Stripperin und der abgehaflterte Popstar von der steigenden Popularität der Taten profitieren, während sich eigentlich niemand so richtig um die Aufklärung der Taten bemüht.
„L.A. Slasher“ soll wohl so etwas wie eine bissige Parodie auf Reality-Sternchen und Influencer sein, bei denen eigentlich niemand so genau weiß, warum die jetzt eigentlich berühmt sind. Die Neugier und Gehässigkeit des Publikums sind aber trotzdem vorhanden und so ist auch das Interesse groß, als plötzlich ein Unbekannter mit Maske beginnt, diese vor laufender Kamera umzubringen. Was in der Inhaltsangabe noch irgendwie lustig klingt, entpuppt sich als episodenhaftes Desaster, das so überhaupt nicht funktioniert und leider noch weniger Sinn ergibt. Die Darsteller haben keine Rollennamen, sondern heißen passenderweise „die Schauspielerin“, „die Erbin“ und „die Stripperin“, der Ripper sieht aus wie Michael Jackson und so etwas wie Witz, Esprit und Storytelling sucht man hier ebenfalls vergeblich. Zur schnell geschnittenen und hippen Neon-Optik kommen eingeblendete Tweets, Streams und Youtube-Drama-Channel-Berichterstattung, die insgesamt einen ganz großen Haufen an zusammenhanglosen Mist ergeben, der wohl zeitgemäß und trendy erscheinen soll. Trotz des durchaus passablen Looks und dem okayen Soundtrack passt hier einfach nichts zusammen und „L.A. Slasher“ erscheint eher wie ein totales Abschreibe-Projekt, in das sich ein paar bekannte Namen verirrt haben, die „hoffentlich“ nur verlorene Wetten einlösen mussten. Dagegen wirkt selbst „Scripted Reality“ noch wie großes Kino und der unsympathisch boshafte „L.A. Slasher“ ist dabei ironischerweise noch um eine Ecke belangloser und schlechter als die Formate, die der Streifen eigentlich aufs Korn nehmen möchte.
Die Angst geht um unter den zahllosen Reality-Stars und Sternchen in Hollywood, seit es sich ein weiß gekleideter Mörder, der sich selbst L.A. Slasher nennt, zur Aufgabe gemacht hat, diese zu ermorden und im Internet zu streamen. Da ohnehin niemand diese Art der selbsternannten Promis und Pseudo-Influencer mag, steigt auch dessen Reichweite rasant, während paradoxerweise auch die bedrohte Künstlerschaft wie die Schauspielerin am absteigenden Ast, die reiche Erbin, die Stripperin und der abgehaflterte Popstar von der steigenden Popularität der Taten profitieren, während sich eigentlich niemand so richtig um die Aufklärung der Taten bemüht.
„L.A. Slasher“ soll wohl so etwas wie eine bissige Parodie auf Reality-Sternchen und Influencer sein, bei denen eigentlich niemand so genau weiß, warum die jetzt eigentlich berühmt sind. Die Neugier und Gehässigkeit des Publikums sind aber trotzdem vorhanden und so ist auch das Interesse groß, als plötzlich ein Unbekannter mit Maske beginnt, diese vor laufender Kamera umzubringen. Was in der Inhaltsangabe noch irgendwie lustig klingt, entpuppt sich als episodenhaftes Desaster, das so überhaupt nicht funktioniert und leider noch weniger Sinn ergibt. Die Darsteller haben keine Rollennamen, sondern heißen passenderweise „die Schauspielerin“, „die Erbin“ und „die Stripperin“, der Ripper sieht aus wie Michael Jackson und so etwas wie Witz, Esprit und Storytelling sucht man hier ebenfalls vergeblich. Zur schnell geschnittenen und hippen Neon-Optik kommen eingeblendete Tweets, Streams und Youtube-Drama-Channel-Berichterstattung, die insgesamt einen ganz großen Haufen an zusammenhanglosen Mist ergeben, der wohl zeitgemäß und trendy erscheinen soll. Trotz des durchaus passablen Looks und dem okayen Soundtrack passt hier einfach nichts zusammen und „L.A. Slasher“ erscheint eher wie ein totales Abschreibe-Projekt, in das sich ein paar bekannte Namen verirrt haben, die „hoffentlich“ nur verlorene Wetten einlösen mussten. Dagegen wirkt selbst „Scripted Reality“ noch wie großes Kino und der unsympathisch boshafte „L.A. Slasher“ ist dabei ironischerweise noch um eine Ecke belangloser und schlechter als die Formate, die der Streifen eigentlich aufs Korn nehmen möchte.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Godmonster of Indian Flats
In einer Kleinstadt in Virgina unter dem gestrengen Auge des Bürgermeisters Charles Silverdale ist man allem gegenüber misstrauisch: dem Tourismus, der das abgehalfterte Minenstädtchen wieder beleben soll, der Wissenschaft, die hinter verborgenen Türen nach geheimnisvollen Dingen forscht, sowie vor allem auswärtigen Investoren, die ohnehin nie etwas Gutes im Sinn hegen. Eines Tages kommt alles zusammen und Prof. Clemens entdeckt ein durch Phosphorgas mutiertes Schaf, dass wenig später zu stattlicher Größe heranwächst. Zur gleichen Zeit erreicht auch Barnstable die Stadt, der Silverdale im Namen eines Investors ein unmoralisches Angebot machen möchte. Wenig später spitzen sich aus Vorurteilen und Rassismus die Lage zu und als auch noch durch einen Lynchmob das mutierte Schaf aus dem Labor befreit wird, bricht das totale Chaos über die beschauliche Stadt herein...
Völlig obskure Mischung aus Western, Tierhorror und Kleinstadtdrama über Rassismus und sonstige Vorurteile, in das sich nebenher und warum auch immer auch noch ein mutiertes Schafmonster verirrt hat. Das Schafzilla-Monster hat ja eigentlich nur eine kleine Nebenrolle und kommt auch gar nicht richtig in Fahrt und das Drumherum wird Monsterfans ja wohl weniger gefallen. Da geht es dann vorwiegend um eine biedere Kleinstadt und seine seltsamen Bewohner, die ihre Tradition gegen böse Einflüsse schützen möchte und dabei auch zu unlauteren Mitteln greift. Doch das ist alles wenig erschöpfend und die Geschichte kann sich trotz des turbulenten Endes nie so wirklich entscheiden, in welche Richtung sie überhaupt tendieren soll. Die Erzählweise ist sprunghaft, die darstellerischen Leistungen eher bescheiden, die Story völlig gaga und auch die Inszenierung ist immer recht kostengünstig und zeugt nicht gerade von großem Talent oder Anspruch. Gute Laune wollte sich aber nie so wirklich einstellen und kaum ist das Monster da, ist es auch schon wieder verschwunden, ohne groß etwas angerichtet zu haben. Alles in allem kein sonderlich interessanter Streifen, sondern eher ein Filmchen für Leutchen, die sich generell an seltsamen Strandgut aus den Untiefen der Filmgeschichte erfreuen können.
In einer Kleinstadt in Virgina unter dem gestrengen Auge des Bürgermeisters Charles Silverdale ist man allem gegenüber misstrauisch: dem Tourismus, der das abgehalfterte Minenstädtchen wieder beleben soll, der Wissenschaft, die hinter verborgenen Türen nach geheimnisvollen Dingen forscht, sowie vor allem auswärtigen Investoren, die ohnehin nie etwas Gutes im Sinn hegen. Eines Tages kommt alles zusammen und Prof. Clemens entdeckt ein durch Phosphorgas mutiertes Schaf, dass wenig später zu stattlicher Größe heranwächst. Zur gleichen Zeit erreicht auch Barnstable die Stadt, der Silverdale im Namen eines Investors ein unmoralisches Angebot machen möchte. Wenig später spitzen sich aus Vorurteilen und Rassismus die Lage zu und als auch noch durch einen Lynchmob das mutierte Schaf aus dem Labor befreit wird, bricht das totale Chaos über die beschauliche Stadt herein...
Völlig obskure Mischung aus Western, Tierhorror und Kleinstadtdrama über Rassismus und sonstige Vorurteile, in das sich nebenher und warum auch immer auch noch ein mutiertes Schafmonster verirrt hat. Das Schafzilla-Monster hat ja eigentlich nur eine kleine Nebenrolle und kommt auch gar nicht richtig in Fahrt und das Drumherum wird Monsterfans ja wohl weniger gefallen. Da geht es dann vorwiegend um eine biedere Kleinstadt und seine seltsamen Bewohner, die ihre Tradition gegen böse Einflüsse schützen möchte und dabei auch zu unlauteren Mitteln greift. Doch das ist alles wenig erschöpfend und die Geschichte kann sich trotz des turbulenten Endes nie so wirklich entscheiden, in welche Richtung sie überhaupt tendieren soll. Die Erzählweise ist sprunghaft, die darstellerischen Leistungen eher bescheiden, die Story völlig gaga und auch die Inszenierung ist immer recht kostengünstig und zeugt nicht gerade von großem Talent oder Anspruch. Gute Laune wollte sich aber nie so wirklich einstellen und kaum ist das Monster da, ist es auch schon wieder verschwunden, ohne groß etwas angerichtet zu haben. Alles in allem kein sonderlich interessanter Streifen, sondern eher ein Filmchen für Leutchen, die sich generell an seltsamen Strandgut aus den Untiefen der Filmgeschichte erfreuen können.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
The Serpent's Tale
Nach einem bizarren Ereignis in einem alten Istanbuler Kino begegnet der Amerikaner Richie eines Nachts auf der Straße dem mysteriösen Haldun, der ihm eine Schatulle in die Hand drückt und ihm beauftragt, seine Mutter an einer bestimmten Adresse zu besuchen. Als der neugierige Richie daraufhin Lamia aufsucht, erzählt diese, dass ihr Sohn bereits vor einigen Jahren verstorben sein. Doch Lamia lässt diese Begegnung in weiterer Folge keine Ruhe und auch Richie beginnt weiter zu forschen und die Beiden kommen alten Schriftrollen mit geheimnisvollen Runen in Lamias Familienbesitz auf die Spur und geraten so auch ins Visier einer mysteriösen Organisation, die alles daran setzt, in Besitz dieser Rollen zu kommen.
Eigenwillige Mischung aus arabischem Ethno-Horror, westlichem Gothic, Drama, Arthouse und Genre-Film, der mich tatsächlich sehr stark und positiv an italienische Werke aus der gleichen Schaffensperiode erinnert hat. Regisseur E. Kutlug Ataman profitiert natürlich von den alten und wunderbaren Schauplätzen in Istanbul, die hier im wahrsten Sinne des Wortes ins beste Licht gerückt werden, wie es ein Bava und Argento auch nicht besser hinbekommen würde. Auch die Geschichte, die lose Vampir-Mythen, Verschwörung und uralte Geheimnisse aus der byzantinischen Zeit aufgreift, fand ich sehr spannend, selbst wenn diese alles andere als zugänglich oder geradlinig erscheint. Vielmehr verliert man sich als Zuschauer bald selbst wie die Figuren des Films in einer Mischung aus surrealem Alptraum und seltsamen Ereignissen, bei der Raum und Zeit keine Rolle mehr zu spielen scheinen. Zudem sieht das alles sehr schön aus und hat dank der Schauplätze auch einen entrückten Flair - eben alles, was man als Fan auch so an bestimmten Italo-Werken zu schätzen weiß.
Nach einem bizarren Ereignis in einem alten Istanbuler Kino begegnet der Amerikaner Richie eines Nachts auf der Straße dem mysteriösen Haldun, der ihm eine Schatulle in die Hand drückt und ihm beauftragt, seine Mutter an einer bestimmten Adresse zu besuchen. Als der neugierige Richie daraufhin Lamia aufsucht, erzählt diese, dass ihr Sohn bereits vor einigen Jahren verstorben sein. Doch Lamia lässt diese Begegnung in weiterer Folge keine Ruhe und auch Richie beginnt weiter zu forschen und die Beiden kommen alten Schriftrollen mit geheimnisvollen Runen in Lamias Familienbesitz auf die Spur und geraten so auch ins Visier einer mysteriösen Organisation, die alles daran setzt, in Besitz dieser Rollen zu kommen.
Eigenwillige Mischung aus arabischem Ethno-Horror, westlichem Gothic, Drama, Arthouse und Genre-Film, der mich tatsächlich sehr stark und positiv an italienische Werke aus der gleichen Schaffensperiode erinnert hat. Regisseur E. Kutlug Ataman profitiert natürlich von den alten und wunderbaren Schauplätzen in Istanbul, die hier im wahrsten Sinne des Wortes ins beste Licht gerückt werden, wie es ein Bava und Argento auch nicht besser hinbekommen würde. Auch die Geschichte, die lose Vampir-Mythen, Verschwörung und uralte Geheimnisse aus der byzantinischen Zeit aufgreift, fand ich sehr spannend, selbst wenn diese alles andere als zugänglich oder geradlinig erscheint. Vielmehr verliert man sich als Zuschauer bald selbst wie die Figuren des Films in einer Mischung aus surrealem Alptraum und seltsamen Ereignissen, bei der Raum und Zeit keine Rolle mehr zu spielen scheinen. Zudem sieht das alles sehr schön aus und hat dank der Schauplätze auch einen entrückten Flair - eben alles, was man als Fan auch so an bestimmten Italo-Werken zu schätzen weiß.
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