Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Euer Filmtagebuch, Kommentare zu Filmen, Reviews

Moderator: jogiwan

Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39047
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

The Apartment - Willkommen im Alptraum

01.jpg
01.jpg (30.2 KiB) 295 mal betrachtet
Sarah ist nach Los Angeles gekommen um dort als Kostümbildnerin zu arbeiten und von ihrem Vater Abstand zu gewinnen. Doch vorerst arbeitet sie als Aushilfe in einer Kanzlei, wohnt mit ihrer Katze in einem heruntergekommenen Motel und bewirbt sich um eine kleine Wohnung in einem schicken Apartmentkomplex. Tatsächlich kommt sie als Bewerberin zum Zug und wird von den restlichen Bewohnern auf fast schon überherzliche Weise empfangen. Das Leben in der Wohnung entwickelt sich aber nicht wie geplant, da die Nachtruhe durch laute Geräusche gestört wird und sich die Nachbarn zunehmend in ihr Leben zu drängen scheinen. Doch das ist erst der Beginn eines furchtbaren Alptraums, in den sich der Umzug in eine vermeintlich bessere Zukunft entpuppen wird.

„The Apartment“ ist auch einer dieser Filme, über deren Inhalt man sich wohl im Vorfeld nicht genauer informieren sollte. Mich hat der bitterböse Streifen ja dann eigentlich auf dem völlig falschen Fuß erwischt, was hier aber positiv zu verstehen ist. Erwartet habe ich mir anhand des Covers einen üblichen Mix aus unbedarfter Mieterin und bösen Nachbarn und das ist es ja auch – aber nicht so, wie ich es mir erwartet habe. Im Verlauf zieht der Streifen in Punkto Intensität ja ziemlich an und die Figur der Sarah wird von Nicole Brydon Bloom auch toll gespielt. Zu viel will ich an dieser Stelle auch gar nicht verraten, nur dass es bis zum Ende spannend und unberechenbar bleibt. In Zeiten in denen leistbarer Wohnraum immer knapper wird, ist „The Apartment“ ja ein bitterböses Statement gegen einige Dinge, die in unserer Gesellschaft momentan sehr propagiert werden. Ich war jedenfalls ziemlich geplättet und für mich zählt der Streifen auch zu den positiven Überraschungen der letzten Zeit. Toller Indie-Horror mit origineller Geschichte, die doch wesentlich länger nachwirkt als gedacht.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39047
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

What happened to Monday

01.jpg
01.jpg (58.45 KiB) 273 mal betrachtet
Düsterer Sci-Fi-Streifen mit Noomi Rapace in sieben (!) Rollen und einer etwas Action-lastigen Inszenierung, die es meines Erachtens aufgrund der originellen Ausgangsidee gar nicht so ausufernd gebraucht hätte. Zwar ist der vermeintlich große Twist am Ende eigentlich schon rasch so zu erahnen, aber prinzipiell einer der tolleren Filme der letzten Zeit. Konsequent finster und hätte ich mir so nicht erwartet. Tipp!

Monster Party

02.jpg
02.jpg (31.9 KiB) 273 mal betrachtet
Indie-Filmchen im Fahrwasser von "Don't breathe" über eine Gruppe von Leutchen, die sich als psychopathische Mörder entpuppen und die Jagd auf unbedarfte Jugendliche ist eröffnet. Der Streifen macht genauso viel richtig wie falsch und ist auch ansonsten eher mittelprächtig ausgefallen. Die Geschichte ist jedenfalls nicht so der Bringer und hat man einfach schon zu oft gesehen.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39047
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Shriek of the Mutilated

01.jpg
01.jpg (13 KiB) 259 mal betrachtet
Universitätsprofessor Ernst Prell ist der fixen Überzeugung, dass der Yeti nicht nur ein Mythos ist, sondern real existiert und es sogar bis nach Amerika geschafft hat. Deswegen formiert er mit vier seinen Studenten einen kleinen Forschungstrupp, um den Beweis zu dessen Existenz zu erbringen. Dazu begibt sich die kleine Truppe auf eine abgelegene und nur durch eine Brücke zu erreichende Halbinsel namens Boot Island, auf dem ein Wissenschaftler lebt, der den Yeti auch mit eigenen Augen in seinen Wäldern gesehen haben will. Obwohl die Studenten weniger überzeugt sind, häufen sich aber rasch ein paar unerklärliche Ereignisse und wenig später scheint es gar nicht mehr so abwegig, dass sich die Truppe tatsächlich auf den Spuren der legendären Kreatur befindet…

Lustiger Blödsinn von Regisseur Michael Findlay nach einem Drehbuch aus dem Umfeld von „Invasion oft he Blood Farmers“ bzw. „Invasion der Tollwütigen“, der hierzulande ja ungleich bekannter ist. Hier geht es um eine Gruppe aus Professor und Studenten, die den Yeti suchen und dann natürlich auch etwas finden, dass ihre Vorstellungskraft übersteigt. „Shriek of the Mutilated“ ist dann auch eine grundsympathische Mischung aus Backwood-Abenteuer, Monster-Hatz und noch ein paar anderen Dingen, die ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten möchte. Zwar ist der Streifen doch recht trashig und billig gemacht, aber das passt hier auch gut zum Charakter der Geschichte, bei dem auch herrlich irrational gehandelt werden darf. Dass es ja gleich einmal ein paar Leichen gibt, scheint ja niemanden groß zu stören, geschweige denn irgendjemanden zu veranlassen, die Expedition abzubrechen. Stattdessen wird munter weitergemacht, bis es am Ende dann doch irgendwie anders als geplant kommt. Das Ende ist für heutige Verhältnisse ja nicht mehr so wild, aber man kann sich gut vorstellen, dass im Jahr 1974 wohl doch einige Zuschauer recht verstört gewesen sein könnten. „Shriek of the Mutilated“ ist jedenfalls ein hübscher kleiner Reißer mit Roberta Findlay an der Kamera, der aus geringem Budget, Talent und sonstigen Ressourcen einen durchaus passablen Schocker abliefert, der dem geeichten Publikum auch viel Spaß machen sollte. Die Blu-Ray von Vinegar-Syndrome ist ebenfalls recht hübsch geworden und daher sollte man sich auch von niedrigen Bewertungen auf der OFDB und IMDB nicht abschrecken lassen. Der macht Spaß.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39047
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Nur wiederholte Erneut-Sichtungen die letzten Tage:

Evil Dead Trap 2: noch immer verwirrend
Evil Dead Trap 3: noch immer fad
Foes: noch immer verstörend
Ghostkeeper: noch immer mein Lieblings-Schnee-Slasher
Letztes Jahr in Marienbad: noch immer ganz wunderbar
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39047
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Safe

01.jpg
01.jpg (40.98 KiB) 238 mal betrachtet
Carol lebt im reichen San Fernando Valley in einem geräumigen Haus, das sie liebevoll aber auch etwas steril eingerichtet hat. Ansonsten führt sie ein eher gelangweiltes Luxusleben zwischen Aerobic, Shopping und Geschäftsessen mit ihrem erfolgreichen Mann Greg und bekommt zunehmend das Gefühl der Leere. Eines Tages bekommt sie unerklärliche Kopfschmerzen und fühlt sich zunehmend kraftlos, kränklich und bekommt Atemprobleme. Obwohl ihr Arzt keine Diagnose findet, steigert sich dieser Zustand und Carol findet ihre Erklärung in den zahlreichen Umweltgiften ihrer Umgebung. Durch Zufall findet sie eine Anzeige einer Gruppe von Aussteigern, die eine kleine Gemeinschaft in der Wüste gegründet haben, wo sie den Abgasen und Giften der Großstadt entfliehen und ihre Entfremdung von der Welt schreitet weiter voran…

Leider ist es in unseren materialistischen, Leistungs-getriebenen und auf Aufmerksamkeit bedachten Zeiten nicht ungewöhnlich, dass sich immer mehr Menschen überfordert, übergangen und abgehängt fühlen und sich diese Überforderung in vielfacher Weise äußert. In Todd Haynes spannenden „Safe“ ist eine gutsituierte Frau, die auf einmal merkwürdige Krankheitssymptome entwickelt, die sich schulmedizinisch nicht wirklich erklären lassen. Zwar gibt es mittlerweile schon neuere Diagnosen als noch in den Neunzigern, aber dennoch ändert das nur wenig an dem Gefühl der Hilflosigkeit der Betroffenen und deren Umfeld. Haynes bleibt aber kühl und distanziert und inszeniert seine Protagonistin als unnahbare Frau, die alles in ihrem Leben zu haben scheint und sich dennoch leer fühlt. Als die ersten Symptome auftreten reagiert ihr Umfeld unterkühlt und vermutet eher psychische Probleme. Der Film erzählt von der Angst der Entfremdung von sich selbst, seinem Partner und seinem Leben und lässt sich dabei auch sehr viel Zeit und ist so auch auf vielseitige Weise lesbar. Was passiert wirklich, wenn Körper und Geist sich nicht mehr im Einklang befinden und auch nicht mehr zueinander finden und was sind die Gründe dafür? Einer Erklärung verweigert sich „Safe“ auch und zeigt eher Menschen, die es nach Krisensituationen nicht mehr auf die Beine schaffen und von Menschen, die in solchen Situationen vermeintlich Hilfe versprechen. Ein psychologisches und vielschichtiges Drama in Form eines ruhigen Horrorfilms, der heutzutage fast noch zeitgemäßer erscheint, als im Jahr seiner Entstehung.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39047
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Allegra non troppo

01.jpg
01.jpg (41.5 KiB) 225 mal betrachtet
Ein aus älteren Damen bestehenden Konzertorchester versammelt sich in einem etwas heruntergekommenen Theater um klassische Musik zu interpretieren und diese mit gezeichneten Bildern zum Leben zu erwecken. Zu diesem Zweck wird auch ein Zeichner aus seinem Verließ geholt, der nach den Angaben des resoluten Dirigenten und Gastgebers unterhaltsame Bilder zeichnen soll. Doch dessen Schöpfungen zeugen von wenig Optimismus und zeigen eher den traurigen Zustand der Welt in allegorischen Bildern, die eher im Widerspruch zu den schönen Klängen stehen und so kommt es rasch zu Meinungsverschiedenheiten, die in einem turbulenten Finale gipfeln.

„Allegro non troppo“ ist wohl so etwas wie die Erwachsenen-Variante von Disneys „Fantasia“ oder auch die ironische Abrechnung mit dessen Lieblichkeit und Zugänglichkeit, wenn man so will. Bei Bozzetto sehen die Bilder zwar ebenfalls fantastisch aus, aber der Inhalt ist wesentlich düsterer und sexueller ausgefallen. Zusammengehalten wird alles von einer albernen Realfilm-Rahmenhandlung, die mir leider nicht zugesagt hat und ein Orchester aus alten Damen in einem noch älteren Theater zeigt. Eine Art Moderator erklärt und das Vorhaben animierte Bilder zu klassischen Klängen zu präsentieren, was dann mit sechs extravagant animierten Sequenzen auch passiert. Diese sind natürlich auch super ausgefallen und wesentlich wilder als es bei Disney jemals der Fall sein könnte. Die Episode zu „Bolero“ muss man auch mit eigenen Augen gesehen haben und auch die Geschichte der Katze und das völlig ausufernde Finale haben mir ausnehmend gut gefallen, während der Rest dann eher etwas abfällt. Viel Licht und viel Schatten in einem ungewöhnlichen Werk, das sich ebenfalls nicht zwischen Komödie, Musikfilm und Drama entscheiden möchte. Zu düster wollte man „Allegro non troppo“ wohl auch nicht anlegen, aber der Slapstick-Anteil war leider so gar nicht mein Fall, sodass sich meine Wertung im Mittelfeld einpendeln würde.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39047
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Der Wildeste Weste

01.jpg
01.jpg (36.41 KiB) 216 mal betrachtet
Ein widerwärtiger Ganove versetzt im Wilden Westen mit seinen zwei Schergen und hemmungslosen Plünderungen ein ganzes Tal in Angst und Schrecken. Nur Miss Clementine und ihre fruchtbare Ranch wird von dem Ganoven verschont, da dieser sowohl auf die adrette Dame als auch ihr Land ein Auge geworfen hat. Clementine will davon jedoch nichts wissen und lässt sich auch von zahlreichen Einschüchterungen nicht davon überzeugen, den Ganovenboss zu ehelichen. Eines Tages erscheint Cowboy Johny auf der Bildfläche, der der Gewalt eigentlich abgeschworen hat, doch als Clementine entführt wird, bleibt dem smarten Cowboy nichts anderes übrig, als den Kampf gegen die Bösewichte aufzunehmen.

Wie soll man groß ein Genre parodieren, dass eigentlich schon eine Parodie ist und „Der Wildeste Westen“ bietet auch nur wenig Neues, was man nicht auch schon in anderen Filmen aus der Ecke kennt. Der zweite Animationsfilm aus Italien von Bruno Bozzetto bietet auch nur die übliche Rollenverteilung zwischen Gut und Böse, ein paar nette Einfälle und viele Klischees, die man eigentlich auch nicht mehr sehen möchte. Zwar ist „Der Wildeste Westen“ charmant animiert, aber die Geschichte kann nichts und die Gangs sind auch mehr als lahm. Zum schweigsamen Revolverhelden und den Bösewichten kommen noch ein paar sprechende Tiere, eine wildgewordene Indianerhorde und ein erwartbarer Verlauf, in den sich lediglich eine Handvoll guter Ideen eingeschlichen hat. Insgesamt hat mich das Ergebnis abgesehen von Stil der Animationen nicht überzeugen können und irgendwie wird „Der Wildeste Westen“ auch rasch fad, weil ihm Mut und Witz fehlen und hier einfach nur auf zeichnerischer Ebene das weitergeführt wird, was schon die filmischen Vorbilder zu Tode geritten haben. Für Western-Fans mag der Film vielleicht noch lustiger daherkommen, aber ich hab mich doch ziemlich durch das Teil gequält.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39047
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

VIP - Mein Bruder, der Supermann

01.jpg
01.jpg (31.14 KiB) 204 mal betrachtet
Die VIPs sind ein Geschlecht der Superhelden, die stets den Schwachen zur Seite stehen um Unrecht zu bekämpfen. Als sich eines Tages ein VIP in eine Normalsterbliche verliebt und heiratet, hat das zur Folge, dass erstmals zwei unterschiedliche VIPs aus dieser Verbindung hervorgehen. Super-VIP, der übermenschliche Kräfte hat und Mini-VIP, der verletzlich ist und mit seinen kleinen Fledermausflügeln auch nur ein paar Meter über den Boden fliegen kann. Als dieser genervt von Schatten und Ruhm seines übergroßen Bruders eine Schiffsreise antritt, landet er wenig später auf einer abgelegenen Insel und mitten in einem großen Abenteuer.

Turbulentes Superhelden-Abenteuer von Bruno Bozzetti, bei dem aber weniger das Genre persifliert wird, als viel mehr das Konsumverhalten der Menschen, Materialisums und totalitäre Strömungen unserer Gesellschaft. Die Geschichte der zwei ungleichen Brüder ist ja eigentlich schwer unterhaltsam und voller Überraschungen und einem mitunter durchaus düsteren Unterton, den ich mir nach dem eher etwas kindisch anmutenden „Der Wildeste Westen“ nicht unbedingt erwartet haben. Der Animationsstil ist liebenswert herzig, die Gags stimmig und die spaßige Geschichte mit erstem Hintergrund wird flott und vor allem mit viel Musik und schmissigen Gesangsnummern erzählt. Eigentlich verwunderlich, dass die VIPs anschließend nicht in Serie gegangen sind, weil das ungleiche Duo und die zwei weiblichen Hauptcharaktere ja durchaus sehr viel Potential besitzen. Sehr spannend auch, wie hier im Jahr 1968 bereits visionär über Konsumenten-Manipulation durch Werbung und andere Mittel nachgedacht wurde und wie wild und unbeschwert das gleichzeitig daherkommt. Ich habe hier jedenfalls nichts auszusetzen und von allen drei Bozzetti-Filmen hat mir als großer Animationsfilm-Fan der spaßige „VIP - Mein Bruder, der Superheld“ mit Abstand am besten gefallen. Tipp!
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39047
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Hell's Gate

01.jpg
01.jpg (52.84 KiB) 195 mal betrachtet
„Hell’s Gate“ mag für manche ja noch Unterhaltungswert besitzen, aber technisch gesehen ist das Teil ja meines Erachtens eine ziemliche Katastrophe. Das beginnt bei der lahmen Geschichte über sieben untote Mönche, die zusammengewürfelten Protagonisten heißen Erna und Manfred und agieren auch so und wandeln schlafwandlerisch durch ein vermeintliches Höllenlabyrinth, wo sie von Silvesterknallerei, Trockeneisnebel und einer Handvoll Splatter-Effekten unsanft aus ihrer schlafwandlerischen Lethargie geholt werden. Alles recht mau und spannungsarm erzählt gibt es hier auch nicht viel Positives zu entdecken, außer dem Wiedersehen mit Giacomo Rossi Stuart und Paul Muller. Zwar sind diese End-Achtziger-Horrorfilme von der Stange und aus Italien irgendwie alle noch irgendwie sympathisch, aber „Hell’s Gate“ zählt für mich schon zu den uninspiriertesten Filmen aus der Zeit und die lieblose Synchro und das dunkle Bild der deutschen VÖ verstärken diesen Eindruck noch und machen es für den Zuschauer ebenfalls nicht einfacher.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39047
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Histoires extraordinaires à faire peur ou à faire rire

01.png
01.png (176.81 KiB) 173 mal betrachtet
Auf einer Dienststelle erzählen sich vier Polizisten gegenseitig seltsame Geschichten von Mördern, Psychopathen und sonstigen Verrückten, die in der Gegend ihr Unwesen getrieben haben. Die Geschichten handeln von einem Mörder, der es auf junge Frauen abgesehen hat, einem psychopathischen Angestellten, der den Anblick seines reichen Chefs nicht mehr ertragen kann, einem Geschäftsmann mit finsteren Plänen und einem reichen Gutsbesitzer, der eines Tages von einer Geschäftsreise nicht mehr zurückkommt.

Außergewöhnliche Geschichten, die einem das Fürchten lehren oder zum Lachen bringen ist der übersetzte Titel dieses frühen Anthologie-Filmes aus Frankreich, der Geschichten von Edgar Allen Poe und Thomas de Quincey auf die Leinwand bringt. Angesichts des Entstehungsjahres kann man sich ja schon vorstellen, dass die teils etwas seltsam erzählten Geschichten ja eher harmlos daherkommen und bis auf die letzte Episode wirken sie auch sehr zahm und verhalten. Außerdem geht es weniger um übernatürliche Dinge, als eher um sehr weltliche Motive wie Habgier, Neid oder die Lust am Töten. Die Rahmenhandlung um eine Handvoll Polizisten, die alle Episoden auch immer einen Ticken zu amüsant finden, wirkt eigentlich befremdlich auch eher deplatziert und man kann sich dem Eindruck nicht verwehren, dass hier inklusive Gesangsdarbietung einfach alles zusammengerührt wurde, was man so finden konnte. Außergewöhnliches steht hier ja eher weniger am Programm, sondern eher viel bieder-altbackene Durchschnittlichkeit und ein verklärtes Weltbild, in der sich das Böse stets selbst verrät und das Gute triumphiert. Wer Anthologie-Filme mag, kann ja auf Netflix einen Blick riskieren, aber für meinen Geschmack war das alles etwas zu behäbig, zu Höhepunkts-los und insgesamt auch viel zu wenig erschaudernd.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Antworten