Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

August Undergrounds Penance

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Peter und Crusty, das Psychopathen und Serienkiller-Pärchen von nebenan ziehen ein letztes Mal gemeinsam durch die Gegend um Menschen zu kidnappen, foltern, erniedrigen und zu ermorden. Sie überfallen um Weihnachten ein Haus um dort der Familie den Garaus zu machen und auch ansonsten wird im eigenen Keller munter zerstückelt und ausgeweidet. Im Lauf der Zeit scheint sich das Paar aber auseinandergelebt zu haben und während Crusty so etwas wie Schuld empfindet und immer mehr an ihren Taten zweifelt, macht Peter keinen Hehl daraus, dass er sein Treiben nicht so schnell beenden wird…

Ein drittes und letztes Mal lässt Fred Vogel seine Figuren auf die Menschheit los, wobei „Penance“ nach „August Underground“ und „Mordum“ ja fast verhalten daherkommt. Die Killer haben sich eine neue Kamera besorgt, was zur Folge hat, dass man statt schlechter Bildqualität und Wackeloptik mit Artefakten nun eine bessere Bildqualität serviert bekommt, was das Ganze aber nicht unbedingt besser macht. Die Figuren sind noch immer furchtbar und so etwas wie eine Geschichte oder Figurenzeichnung findet im Grunde nicht statt. Dazu wieder heftige Gore-Einlagen, wobei die im dritten Aufguss kaum noch schockieren können. Der Film ist dann auch eher eine Bestandsaufnahme und die Geschichte wird auch nicht wirklich zu einem Ende geführt. Spannender als alle drei Filme ist hier ja eher das mitgelieferte Bonus-Material, in dem sich Fred Vogel zu meiner Überraschung als durchaus sympathischer Mensch präsentiert, der sich im Gegensatz zu seinen meisten Interview-Partnern als durchaus selbstreflektiert präsentiert und über seine junge, wilde Zeit und ehemalige Mitstreiter erzählt, die den Ausstieg aus der Gore-Metal-Drogen-Schneller-Höher-Weiter-Welt wohl nicht so gut geschafft haben.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Guinea Pig 5: Android of Notre Dame

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Der kleinwüchsige Wissenschaftler Karazawa führt unethische Experimente durch, um seine herzkranke und bettlägerige Schwester vor dem sicheren Tode zu retten. Von einem obskuren Menschenhändler bekommt er kürzlich verstorbene Leichen um an ihnen Versuche durchzuführen und illegale Informationen. Als die Forderungen immer höher werden und der Händler versucht Karazawa zu erpressen, ermordet der Wissenschaftler bei einem Treffen den gierigen Mann um ihn in einen Androiden zu verwandeln - mit durchaus überraschenden Erfolgen…

Nach den zwei düsteren ersten beiden Teilen und den eher weniger ernsthaften Teil 3 und 4 ist „Android of Notre Dame“ wieder ein eher ernster Beitrag über einen „Mad Scientist“, der die titelgebenden Menschenversuche durchführt, um seine herzkranke Schwester zu retten. Dabei ist die Geschichte leider nicht sonderlich der Bringer und auch die durchaus gelungenen Effekte können hier leider nicht darüber hinwegtäuschen, dass die ganze Sache etwas langweilig und sehr kostengünstig um die Ecke biegt. Zudem hat man als Zuschauer mit der österreichischen DVD aus dem Hause XT das Gefühl, dass die Untertiteln nur einen Teil der Dialoge übersetzten und zudem zeitversetzt gesetzt sind, was das Ganze auch nicht besser macht. Mit knapp fünfzig Minuten und Spielfilm-Charakter erinnert kaum noch etwas an das „teuflische Experiment“, sondern eher an eine der vielen Anthologie-Serien, wobei außer dem erhöhten Härtegrad, dem kleinwüchsigen Darsteller und dem von Pinhead geklauten Look für den Androiden kaum etwas zurückbleibt.

Guinea Pig 6: Mermaid in a Manhole

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02.jpg (47.9 KiB) 482 mal betrachtet
Nachdem ihn seine Frau verlassen hat, stürzt ein Maler in die kreative Krise und besucht fortan die Kanalisation, um dort Inspiration für seine Werke zu finden. Er malt Dinge, die im Kanal landen und träumt von der Vergangenheit, als er eines Tages zufällig eine Meerjungfrau findet, die er ebenfalls aus früheren Tagen zu kennen scheint. Er malt fortan die junge Frau, die jedoch ein Geschwür am Bauch hat und alle Versuche die Krankheit zu heilen scheitern. Als sich die Krankheit immer weiter am Körper der jungen Meerjungfrau ausbreitet, nimmt er diese mit zu sich nach Hause, bis der kreative Schaffensprozess der Beiden in einem Meer aus Blut, Eiter und sonstigen Körperflüssigkeiten unterzugehen droht…

Der Abschluss der eigentlich eher mehr schlecht als recht beleumdeten Serie ist dann noch eine kleine positive Überraschung mit ekligen Effekten, surrealistisch-nihilistischer Grundstimmung und einem dreckigen Tokyo, dass trotzdem in bunten Farben erstrahlt. Hier kommt die Widersprüchlichkeit der Serie eigentlich auch gut zusammen und „Mermaid in a Manhole“ ist einerseits durchaus ansprechend gemacht, dann aber wieder so ekelig, dass sich viele ZuschauerInnen eher mit Grausen abwenden werden. Die tragische Geschichte ist eher behäbig erzählt, hat einen netten Twist und bietet dem Effektkünstlern genug Möglichkeit sich ordentlich auszutoben. Irgendwie fand ich das Ganze aber durchaus okay und im Vergleich zu den eher unterdurchschnittlichen Episoden davor, macht „Mermaid in a Manhole“ auch wieder vieles richtig. Ich würde zwar nicht so weit gehen um von meiner Lieblings-Folge sprechen, aber hier überwiegen die positiven Momente gegenüber den Sachen, die es meines Erachtens eher nicht braucht. Als Abschluss einer eher arg durchwachsenen und kontroversen Reihe stimmt mich „Mermaid in a Manhole“ dann doch noch etwas versöhnlich.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Fear Street: Prom Queen

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01.jpg (47.36 KiB) 459 mal betrachtet
Auf der Shadyside-Highschool steht der Abschlussball an und im Zuge dessen soll natürlich auch eine Ballkönigin gewählt werden. Zur Auswahl stehen dabei die wohlhabende Tiffany und ein paar Mädchen aus ihrer Clique, sowie die Außenseiterin Lori, die von ihrer nerdigen Freundin unterstützt wird und aufgrund einer unrühmliche Familiengeschichte nur eingeschränkte Chancen hat. Wenig später ereignen sich aber mysteriöse Dinge und im kurz vor dem Ball wird die erste Bewerberin grausam ermordet und verschwindet spurlos. Am Tag des Balls ist die Stimmung unter den Bewerberinnen nicht nur angespannt, sondern bald schon mörderisch und als der Ball beginnt, mischt sich auch der Mörder unter die Besucher und sorgt dafür, dass sich der Kreis der hoffnungsfrohen Bewerberinnen weiter dezimiert…

Weiterer Beitrag aus dem Fear-Street-Franchise auf Netflix, dieses Mal mit den Themen-Schwerpunkt Achtziger und Slasher, wobei hier wieder einmal weniger Authentizität, sondern verklärte „Stranger-Things“-Nostalgie am Programm steht. Die Story ist im Jahre 1988 angesiedelt und die Figuren sind dennoch divers, ziemlich cool und die Settings wie man sich mittlerweile dieses Jahrzehnt so vorstellt, sodass es wie selbstverständlich erscheint, dass im Zimmer einer Fünfzehnjährigen ein Plakat zu einem Lucio Fulci-Film hängt. Auch die Geschichte wirkt dabei einerseits altbekannt, dann wieder ziemlich konstruiert und gleichzeitig auch etwas seelenlos, wenn die Figuren gar so klischeehaft erscheinen. Als kleiner Slasher-Snack geht das für Zwischendurch schon in Ordnung, aber als alter Hase im Geschäft, wird man hier eher wenig Spannendes entdecken, außer der Tatsache, dass das Gewaltlevel angesichts der angepeilten Zielgruppe recht hoch erscheint. „Fear Street“ wildert sich also für Netflix weiter durch die Klassiker des Horror-Genres und variiert bekannte Motive zu einem eigenen Süppchen, dass im Falle vom „Prom Queen“ etwas dünn erscheint.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

The Skull - Der Schädel des Marquis de Sade

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01.png (148.21 KiB) 447 mal betrachtet
Inhaltlich arg konventionell erscheinender Gothic-Horror aus dem Haus Amicus mit Paradegespann Peter Cushing und Christopher Lee, der sich zwar immer noch gut gucken lässt, aber andererseits auch nicht wirklich punkten kann. Die Geschichte des Schädels vom ollen Marquis, der seine Besitzer am Rad drehen lässt, ist zwar passabel erzählt, aber irgendwie wirkt hier alles etwas beliebig und etwas arm an Höhepunkten. Peter Cushing spielt zwar wie üblich sehr passabel, aber die Geschichte entwickelt sich auch immer so, wie man es sich erwarten würden und auch die surrealen Momente wollen nicht so wirklich passen. Am Ende wird zwar noch hübsch in die Trickkiste gegriffen und der Schädel fliegt von Geisterhand durch die Gegend, aber der Weg bis dahin ist leider nur von erwartbaren Ereignissen geprägt, die nie sonderlich gruselig oder stimmig wirken wollen. Schön, dass ich den endlich mal gesehen hab, weniger schön, dass ich ihn nur mittelprächtig fand.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Heretic

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01.jpg (25.23 KiB) 386 mal betrachtet
Man kennt das Szenario in so einer oder ähnlicher Form: man kommt irgendwo hin und man sitzt auf einmal jemanden gegenüber, der sehr gläubig, vegan oder was auch immer ist und man ist auf einmal in einer Grundsatzdiskussion und muss Dingen lauschen, die einem gar nicht interessieren. So ist es mir mit „Heretic“ gegangen, in dem es größtenteils nur über Religionen und ihre unterschiedlichen Ausprägungen geht und den ich mit zunehmender Laufzeit langweilig und sehr nervig empfand. Hugh Grant spielt einen älteren Herrn, dem zwei junge Mormoninnen in die Falle tapsen und der darauf eigenmächtig und etwas ungewöhnlich die große Glaubensprüfung abhalten möchte. Als Grusel- oder Horrorfilm taugt das wirre Szenario über Variationen, Wünsche und Wunder allerdings nur bedingt und mit 111 Minuten ist der Film nicht nur zu lang, es geht einfach um Dinge, die mich persönlich so gar nicht interessieren und die ich eigentlich auch nicht am sprichwörtlichen Schirm haben möchte. Religiöser Eifer in unterschiedlichster Ausprägung ist für so viel Leid auf der Welt verantwortlich und da muss ich mir so etwas nicht auch noch ins Wohnzimmer holen. Soll jeder Mensch machen und glauben, was er oder sie möchte, aber seinem Nächsten tunlichst damit nicht auf die Nerven gehen. Hätten das doch auch nur Scott Beck und Bryan Woods beherzigt…
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Riddle of Fire

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01.png (197.62 KiB) 364 mal betrachtet
Die beiden jungen Brüder Hazel und Jodie und ihre Freundin Alice klauen eines Tages eine Spielkonsole aus einem Lager, doch als diese in Betrieb genommen werden soll, ist das TV-Gerät durch ein Passwort geschützt. Dieses weiß jedoch nur die Mutter der Beiden, die mit Grippe im Bett liegt und dieses auch nicht herausgeben möchte, damit nicht die ganze Zeit mit Zocken verbracht wird. Als wird beschlossen die kränkliche Mutter mit ihrem Lieblingskuchen zu bestechen, der jedoch ausverkauft ist. Das jugendliche Trio beschließt den Kuchen selbst zu backen, doch beim Versuch die wichtigste Zutat zu kaufen, werden die drei von dem grobschlächtigen John überrumpelt, der ihnen die Zutat vor der Nase wegschnappt. Doch die drei lassen sich nicht so einfach beirren und bei dem Versuch doch noch zu der wichtigen Zutat zu kommen, landen die drei unvermittelt in einem waghalsigen Abenteuer aus Action, Magie, Wilderei und echter Freundschaft…

Auf den ersten Blick ist „Riddle of Fire“ ein einziger Nerd-Traum mit schönen Bildern, drei Kindern auf einer abenteuerlichen Reise und jeder Menge schräger Einfälle, die hier in einem knapp zweistündigen Film zusammenkommen. Im bester „Stranger Things“-Tradition kommen hier allerlei Genre-Versatzstücke und Einflüsse zusammen und von „Goonies“ bis hin zu „Chihiros Reise ins Zauberland“ wird hier für die „Coming-of-Age“- und Retro-Nostalgie-Ecke ganz große Dinge aufgefahren. Doch leider funzt „Riddle of Fire“ so gar nicht und ich würde nichts lieber schreiben, als dass der Film liebevoll, herzlich und originell ausgefallen ist. Leider ist er so ziemlich das Gegenteil davon und das fängt schon damit an, dass die Kinder, wie auch die Erwachsenen nervig sind, andauernd Waffen, Alkohol und Drogen ins Spiel kommen, darstellerisch doch einiges im Argen liegt und auch die ständig bemühte Magie wie ein einziger Fremdkörper wirkt. Die episodenhaften Ereignisse finden nicht zueinander und Herr Razooli beweist kaum Gespür für Tempo, Witz, Charme oder wie man ein ambitioniertes Debüt kurz, knackig und unterhaltsam machen kann und da hilft auch die musikalische Unterstützung von Riz Ortolani wenig. Vielleicht ist es auch nur die Western-artige Atmosphäre, die mir so gar nicht zusagt, aber die Geschichte, Ereignisse und Figuren wirken mit zunehmender Laufzeit eher befremdlich, künstlich gestreckt, pseudo-cool und irgendwie ist der ganze Film bei aller Liebe zu Nerd-Kram, schrulligen Charakteren und schrägen Ereignissen doch völlig verkackt.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Black Ribbon for Deborah

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01.png (144.59 KiB) 331 mal betrachtet
„Un Fiocco Nero per Deborah“ ist ein Film, den ich immer schon sehen wollte und dessen VÖ ich auch mit großer Vorfreude zur Kenntnis genommen hab. Leider ist der Film jetzt aber leider nicht so der Bringer und die langsame Erzählweise und die eher wirre Geschichte über eine junge Künstlerin am Rande des Nervenzusammenbruchs wird eher mit angezogener Bremse erzählt. Marina Malfatti mit ihrem mehr als gewöhnungsbedürftigen Kurzhaarschnitt erinnert etwas an Mia Farrow und auch sie wird in einen Strudel unheimlicher und unerklärlicher Ereignisse gezogen, während ihr Umfeld zunehmend an ihrem Verstand zweifelt. Mit knapp 110 Minuten ist „A Black Ribbon for Deborah“ auch viel zu lange ausgefallen und der Verlauf mehr oder minder auch erwartbar, auch wenn mich die bitterböse Pointe am Ende doch in ihrer Konsequenz überrascht hat. Ein Film aus der zweiten Reihe der italienischen Genre-Produktionen, der es nun löblicherweise auf Blu-Ray geschafft hat und den sich jeder Italo-Fan gerne ins Regal stellen wird, selbst wenn der Streifen mich insgesamt und bei aller Liebe nicht wirklich überzeugen konnte.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Nope

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Der dritte Streifen von Regisseur Jordan Peele entpuppt sich abermals als Gewinner, auch wenn er eine andere Marschrichtung als seine Vorgänger einschlägt und ich mich im Vorfeld jeglicher Information darüber verweigert habe. Hier geht es um seltsame Ereignisse in einer verlassenen Gegend, aber auch um das Thema, was Menschen machen, um ihre sprichwörtlichen „fünfzehn Minuten Ruhm“ zu erlangen. Die Geschichte scheint ja auf den ersten Blick etwas umständlich erzählt und viele Dinge fließen hier eher subtil in den Handlungsrahmen einer Alien-Invasion ein, ehe es im Finale des Zweistunden-Films dann etwas mehr ins Eingemachte geht. Ich hab mir teils auch recht schwer mit den Figuren getan, deren Zeichnung doch recht oberflächlich bleiben und ich mir persönlich vielleicht auch etwas mehr gewünscht hätte. Es ist auch die Mischung aus überraschenden Entwicklungen, eher sperrigen Figuren und einer stetig anziehenden Bedrohungsspirale, die „Nope“ meines Erachtens nach etwas längerer Anlaufzeit einen fast schon hypnotischen Sog verleihen und nach zwei Stunden war ich auch ziemlich geplättet, obwohl mir bei längerem Nachdenken wohl immer mehr Ungereimtheiten auffallen könnten. Nein, ich fand den wie schon seine beiden Vorgänger auf eine originelle Weise verstörend gut.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Paradise Hills

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In einer unbestimmten Zukunft soll die junge Uma auf Geheiß ihrer Mutter einen schwerreichen Mann heiraten, den sie aber verabscheut. Sie findet sich daher unvermittelt in einer Art Psychoklinik wieder, die sich auf einer idyllischen Insel befindet und auf der mit Zuckerbrot und Peitsche das Mindset der jungen Frauen geändert werden soll. Uma denkt aber nicht daran, sich zu verändern und versucht auch die restlichen jungen Mitinsassinnen mit ihrer rebellischen Art gegen die strengen Richtlinien der Leitung anzustecken. Doch das ist alles andere als einfach und schon wenig später entdeckt Uma, dass es in der Klinik noch weitere und sehr dunkle Geheimnisse gibt, die Umas Vorstellungskraft überschreiten...

Schön in Szene gesetzte Dystopie mit allerlei bekannten Versatzstücken, die ich an dieser Stelle aber nicht verraten möchte, um nicht zu spoilern. Die Geschichte ist ja im Grunde eher bekannt, dafür ist das Setting ein Neues, auf das sehr viel Wert gelegt wurde. Regisseurin Alice Weddington serviert uns ein blumenreiches Cosplay-Universum in Pastelltönen wie aus der Zuckerlwerbung, hinter dem erwartungsgemäß Abgründe lauern. Emma Roberts und ihre Kolleginnen machen ihre Sache auch recht gut und im Grunde ist hier auch alles passabel, wenn da die mittlerweile etwas ausgelutschte Story nicht wäre, die hier für eine neue Zielgruppe aufbereitet wird. Am Anfang ist alles zu schön um wahr zu sein, am Ende wird es etwas ruppiger. Kann man gucken, muss man aber nicht.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Small Town Massacre / Die Experimente des Dr. S

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Kurzweilige Mischung aus Slasher, Mad Scientist und Kleinstadt-Befindlichkeiten im ersten neuseeländischen Horrorfilm, der auch alles bietet, was man sich als Fan solcher Werke erwartet. Die Geschichte über jugendliche Versuchskaninchen an einer Universität, die daraufhin seltsame Verhaltensweisen entwickeln fand ich jedenfalls durchaus spannend, auch wenn der wechselnde Fokus der Geschichte nicht unbedingt zuträglich ist. Aber ansonsten hat „Dead Kids“, „Strange Behaviour“, „Small Town Massacre“ oder auch “Die Experimente des Dr. S“ schon ziemlich meinen Geschmack getroffen. Es ärgert mich fast ein bissl, dass ich den nicht schon viel früher am Schirm hatte, was wohl auch am Cover der deutschen DVD liegt, die mit den reißerischen Titel und der klobigen Cover-Gestaltung jetzt nicht unbedingt den Ton des Streifens wiederspiegelt. Mir hats gefallen und ich bin da völlig bei Sergio: der landet sicher wieder im Player.

With Love, Meghan

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Sommerlich sonnige Reality-Serie über Meghan, vormals Markle und jetzige Herzogin von Sussex und ihren frugalen Lifestyle, zwischen Buttermilch-Muffins, Blumengestecken, Hundekeks und selbstgebastelten Badesalz. Immer bodenständig, immer fürsorglich und rein zufällig lassen sich auch einige vorgestellte Produkte online erwerben...

Hochgradig bizarre Serie von und mit Meghan, dass ein völlig konträres Bild von ihr zeigt, als wie sie üblicherweise von der breiten Masse dank Boulevard und Eigen-Regie wahrgenommen wird. Als Genre-Fan ist man Seltsames, Widersprüchliches und Gewagtes gewohnt, aber was hier von Netflix serviert wird, muss man fast selber gesehen haben. Die Serie ist ja im Grunde das übliche sonnendurchflutete Influencer-Standard-Programm mit Tips, Tricks und Shoppings-Tipps mit viel weiß, beige, sommerlichen Flair und Chichi, aber warum die Macher annehmen könnten, dass dieses von irgendjemanden abgenommen wird, ist schon das größte Wunder der Sendung. Meghan präsentiert sich bodenständig und lässt doch keinen Zweifel, dass sie ausnahmslos Mittelpunkt der Sendung ist und sich alles um sie herum unterzuordnen hat. Freundschaftliche Besuche wirken gezwungen, andere scheinen wohl mit Geld geködert worden zu sein und fügen sich brav als Stichwortgeber, während man hier mit passiver Aggressivität nur so zugeschüttet wird. Eine Zeit lang haben sich die Medien ja gegenseitig mit Verrissen überboten und eigentlich ist auch jedes Wort gerechtfertigt, wenn es in den Episoden einzig und allein darum geht, Frau Markle als Lifestyle-Ikone zu etablieren und ihren gesamten Background zu negieren. Herausgekommen ist wohl eine Serie, die so über alle Maßen so völlig unauthentisch und steril wirkt, dass man es selbst mit neutralem Standpunkt kaum glauben kann.
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