Deliria-Italiano

(234)

Tanz der Teufel 2 Weird Xperience.
Cinema Ostertor.
10/10

fritzcarraldo hat geschrieben: ↑So 8. Dez 2024, 23:57 (234)

Tanz der Teufel 2
csm_fw49big_55_0c96957284.jpg
Weird Xperience.
Cinema Ostertor.
10/10

Doch noch 'nen Text.
Evil Dead 2
Der Film geht natürlich auch nach all den Jahren immer noch in die Vollen. Von Anfang an ist solch ein hohes Tempo im Film, dass einem der Atem stockt. Nur selten wird dies dann auch unterbrochen. Sei es, um doch mal inne zu halten, was dem Film auch ganz gut tut, oder aber, um gewisse Schockmomente vorzubereiten. Der ganze Film ist von vorne bis hinten prall gefüllt mit Anspielungen und Zitaten und wirkt wie ein durchgeknallter Horror Comic. Ash durchlebt dabei auch eine Wandlung vom normal guy zum coolen Superhero. Der Film umschifft dabei die größten Logikklippen mit einer Bravour, dass es eine große Freude ist. Ein paar Beispiele. Warum begräbt Ash seine tote Freundin sofort vor der Hütte? Müsste er nicht sofort flüchten und sie mitnehmen bzw. später wiederkommen und alles erledigen? Wieso sind die Dämonen immer so verdammt dämlich? Erst bei den Menschen einschleimen, um sich dann doch, kurz bevor sie sie überzeugt hätten, wieder in die fiese Fratze zu verwandeln! Macht jedesmal gar keinen Sinn. Und da gibt es bestimmt noch einiges mehr. Was ist z.B. mit Ash's ständiger Verwandlung? Warum? Wieso? Warum dann und dann jetzt gerade?
Die Antwort dazu ist klar! Das ist halt so! Im Evil Dead Universum spielt das keine Rolle. So wie Raimi das zusammen fügt, ist das alles komplett groovy! Wenn er es erklären oder anders machen würde, wäre Evil Dead 2 eine herkömmliche Splatter Komödie. Und dies ist der Film auf alle Fälle nicht.

(235)

Die gnadenlose Jagd (Relativ) gemächlicher Film, der aber zum Schluss hin nochmal richtig am Rad dreht.
Ich mag ja auch die Filme sehr, in den Milian ruhiger agiert. Gefiel mir alles auf jeden Fall sehr gut.

Und die guten Birkel Nudeln gab's anscheinend auch in Italien.

(236)

Durch und durch gelb
Die Stimme des Todes Ein mir bisher unbekannter Giallo.
Dieser ist dann aber von vorne bis hinten ein Prototyp des Genres. Ein brutaler Killer, krude Morde (u.a. im heißen Mittagessen verbrühen und ersäufen), eine verfolgte Zeugin, Beweise auf Tonband, der entsprechende Score, die dazugehörigen langen Kamerafahrten und J&B. Wie vom Reißbrett. Aber von dem guten und sehr gelben Reißbrett. Kann man nur mögen.

(237)

"Wenn ich mir was wünschen dürfte
Käm ich in Verlegenheit,
Was ich mir denn wünschen sollte,
Eine schlimme oder gute Zeit.'
Der Nachtportier Die oben genannten Zeilen sind aus dem Marlene Dietrich Song "Wenn ich mir was wünschen dürfte", den Charlotte Rampling in der berühmten Szene des Films zum Besten gibt. Allein diese Zeilen beschreiben den Kern des Films sehr gut. Die Unentschlossenheit der Beiden innerhalb ihrer doch recht ungewöhnlichen Beziehung. Wobei dies nicht ganz stimmt, denn die Konsequenz, die beide bis zum Schluss betreiben, ist dann doch unfassbar dramatisch. Dabei verschieben sich Liebe Gewalt, Machtausübung und Zuneigung immer wieder. Im Prinzip ist dies das genau beobachtete Abbild einer SM Beziehung nur hier innerhalb einer Nachkriegsnazi-Geschichte. Daher ist das Ganze natürlich auch grenzüberschreitend, aber auch der anders geartete Versuch eines Beitrags zum Thema Verarbeitung des Grauens. Dabei kann man sich dem Thema vielschichtig nähern, so wie Cavani ihre Geschichte angelegt hat. Das ist dann Kino wie es sein soll oder besser wie es all seine Möglichkeiten ausschöpfen kann. Ergreifend und abstoßend, eine undenkbare Geschichte erzählend.
Ich benutze dieses Wort nicht oft. Aber hier muss es sein.
Meisterwerk.
'Wenn ich mir was wünschen dürfte
Möchte ich etwas glücklich sein
Denn wenn ich gar zu glücklich wär‘
Hätt‘ ich Heimweh nach dem Traurigsein."
("Wenn ich mir was wünschen dürfte" Marlene Dietrich, Friedrich Hollaender, Burt Bacharach)

(238)
Maximum Warp. Vollgas!
Star Trek (2009)
Hach. Die Kelvin Zeitlinie ist mir wirklich die liebste!
Im ersten Reboot Teil geht es die Ganze Zeit zur Sache. Das Teil macht immer noch verdammt großen Spaß. Schauspieler, Story und der unfassbar vorantreibende Score hauen dermaßen auf die Weltraumkacke, dass einem gefühlt alles um die aufgesetzten Spockohren fliegt!
J.J. Abrams hat dem Franchise mit der Kelvin Zeitlinie, die jetzt alle Möglichen bietet, einen großen Gefallen getan. Jetzt muss nur noch Teil 4 her. Und man sollte ihm diese Lensflare Sache verbieten.
Ich spiele erstmal Szenen mit meinem Hot Wheels Modell nach. Aber Vorsicht! Heiß!

(239)

Alter Khan...
Star Trek Into Darkness "Niemand fährt ein Fluchtfahrzeug mit einem Platten"
Der zweite Teil der neuen Kelvin Timeline Reihe ist düsterer und wirkt in Teilen manchmal auch etwas langatmiger als der erste Teil. Aber letzteres fällt nicht weiter ins Gewicht.

"Du hast ihn gerade ohne ein vernünftiges Blatt zum Bluff an den Pokertisch gesetzt!"
Der Rest ist eher ein Spionage-Thriller im All. Und dies auf höchstem Niveau.
Ein paar Worte noch zu der Crew. Chris Pine (Kirk), Zachary Quinto (Spock) und besonders Karl Urban (Pille) geben alles und noch viel mehr, um wie die Originale zu sein, aber mit neuen Zwischentönen. Das ist schon beeindruckend.

'Mr. Sulu, Ihnen möchte ich niemals ans Bein pinkeln!"
Sulu (John Cho) , Uhura (Zoe Saldana), Scott (Simon Pegg) und Chekov (Anton Yelchin) interpretieren dafür ihre Rollen relativ anders und neu und brillant und bekommen auch genug Screentime dafür.

"Jetzt Schluss mit den Metaphern!"
Und jetzt noch STAR TREK BEYOND

17 Filme bisher im Dezember. Noch 11 bis zum Ziel.

(240)

Nicht im Vollgasmodus
Star Trek Beyond
Vielleicht lag es doch an einer gewissen Überfrachtung, da ich alle 3 Kelvin Teile hintereinander sah, aber ich hatte Beyond als etwas pulpiger und und schneller in Erinnerung. Aber es dauert schon ein bisschen bis der Kram so richtig ins Rollen kommt. Klar ist auch hier immer was los, aber der Captain befindet sich in einer Sinnkrise, Spock und Uhura haben Beziehungsprobleme, Pille und Spock mögen sich nicht und überhaupt müssen sich alle irgendwie finden. Nun ja. Der Rest ist dann zwar Standard, aber durchaus gut gemacht.
Idris Elba als Villain ging dann schon ein wenig unter. Aber das war in den vorangegangenen Filmen ähnlich. Auch da spielten sich Eric Bana und Benedict Cumberbatch den Hintern ab, aber im Vordergrund steht irgendwie immer die Enterprise Crew. Wobei bei Cumberbatch war es noch ganz okay.
Insgesamt ist Beyond aber gelungen wie ich finde. Macht schon Spaß. Und Sofia Boutella ist ja auch noch dabei.

(241)

The Killer (2024)
Regie: John Woo
Laufzeit: 2 Stunden.
Zu streamen auf WOW.
Okay. Ich hab ihn auch geschaut.
Aber die erste Frage muss natürlich lauten, für wen wird sowas produziert? Viele können mit DEM Killer von John Woo heutzutage sowieso nichts mehr anfangen und die Fans des Originals sind im Prinzip von Anfang an auf Anti-Haltung gepolt. Also schlecht ist das eigene Remake des Klassikers nicht, aber im Endeffekt auch nicht richtig gut. Hatte Woo mit SILENT NIGHT noch aus meiner Sicht etwas gutes Neues ausprobiert, ist hier schon auch der gute alte old school Kram zu sehen, aber eben ohne den letzten Rest Pepp.
Die Schauspieler sind gut und die Action ist handegemacht, auch "drüber", gut geschnitten und Slow Motion auch am Start. Nur wo ist das gute alte Heroic Bloodshed hin?
Wo gibt es noch die total überdrehten ikonischen Szenen?
Dazu ist die besagte Action einfach zu kurz und die Pseudohandlung zu lang, was einem das Gefühl gibt, einer "geschwedeten" Version vom Killer beizuwohnen, falls Ihr wisst was ich meine, da auch fleißig zitiert wird. Was bleibt ist eine Produktion vom Niveau her etwas über dem Actiongüllestandard.