horror's Reise durch die große Welt der Filme

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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Ich spuck auf dein Grab 2
(Eyes of the Prey)
mit Peggy Dunne, Mitchell Litrofsky, Maurice Chasse, James DeAngelo, Jane Jensen, Kevin Lee Giese, Ken West, Dan Scharbrough, Steve Salge, Sandi Huge, Sheila Hoffmann
Regie: Rick Thompson
Drehbuch: David North
Kamera: Keine Information
Musik: John Garrett
keine Jugendfreigabe
USA / 1992

Eine junge Krankenschwester wurde Opfer einer Vergewaltigung. Da ihr vor Gericht keine Gerechtigkeit zuteil wird, rächt sie sich brutal an ihren drei Peinigern. Ihr drittes Opfer erweist sich jedoch als zäher und klüger als angenommen, und so wird die Jägerin selbst zur Gejagten.


Einmal mehr bekommt man es hier mit einem Film zu tun, bei dem einfach der Titel eines Rape and Revenge Klassikers genommen wurde, um einen zweiten Teil auf die Menschheit loszulassen, der nicht einmal ansatzweise an das Werk von Meir Zarchi aus dem Jahre 1978 herankommt. Regisseur Rick Thompson hat zwar rein inhaltlich eine ähnliche Geschichte aufgebaut, deren Umsetzung jedoch sämtliche Wünsche offen lässt, die man als Zuschauer bei einem Film dieser Art hat. Und so wird einem auch relativ schnell klar, wieso man es hier mit der einzigen Regie-Arbeit des guten Mannes zu tun hat, dessen Talent sich ganz offensichtlich in äußerst überschaubaren Grenzen hält. Selbst wenn man einmal ganz davon absieht das einem hier ein Szenario präsentiert wird, das inhaltlich nicht unbedingt viel Substanz beinhaltet, so ist es insbesondere die mangelhafte Umsetzung der Ereignisse, die zu keiner Zeit auch nur ein wenig Spannung aufkommen lässt. Zu unausgegoren und fehlerhaft gestaltet sich eine größtenteils sogar sehr langweilige Story, die einen nicht nur einmal dazu verleitet, doch frühzeitig die Stop-Taste zu betätigen und sich diesen Müll nicht weiter anzuschauen.

Ganz generell sollte man bei Filmen mit dieser Thematik nicht unbedingt mit hohen Erwartungen im Bezug auf kogische Abläufe-oder Verhaltensweisen der Akteure herangehen, was Rick Thompson hier jedoch präsentiert, ist streckenweise nur mit dem Begriff lächerlich zu beschreiben. Dabei ist es vollkommen egal, ob es sich um das Opfer, die Täter, Beamte der Staatsanwaltschaft oder auch um die Eltern des Anführers der 3 Vergewaltiger handelt, man bekommt Handlungsweisen geboten, die letztendlich jeglicher Beschreibung spotten und teilweise jenseits der Realität angesiedelt sind. Dieser Aspekt zieht den von Haus aus schon sehr dürftigen Eindruck dieses Billig-Filmchens noch einmal zusätzlich nach unten und sorgt nicht gerade dafür, das man hier gut unterhalten wird. Als wenn das nicht schon genügend Defizite wären, kann die Geschichte auch in atmosphärischer Hinsicht keinesfalls überzeugen, denn es fehlt dieser dreckige-und harte Touch, der das Original noch so ausgezeichnet hat.

Die Ereignisse erscheinen nicht glaubhaft und die extrem miesen darstellerischen Leistungen tun ihr Übriges, um die gesamte Choose gegen die Wand zu fahren. Wer nun die Hoffnung hegt das zumindest einige harte Passagen den Gesamteindruck ein wenig aufwerten könnten, der wird eine riesige Enttäuschung erleben. Im Bezug auf visuelle Härte wird nämlich rein gar nichts geboten, stattdessen muss man sich durch eher dämliche Dialoge hindurch quälen, die den extrem billigen Eindruck des Filmes nur noch einmal gesondert in den Vordergrund rücken. Es handelt sich wirklich um eines dieser Werke, das man sich auch durchaus hätte ersparen können, da das Geschehen keinerlei Höhepunkte beinhaltet, die man auch nur ansatzweise lobend hervorheben könnte. Selbst das totale Mittelmaß wäre in diesem Fall noch viel zu hoch gegriffen, denn "Ich spuck auf dein Grab 2" ist ganz einfach ein äußerst schlechter Versuch, dem Zuschauer einen Rape and Revenge Film unter zu jubeln. Hier passt nichts zusammen und Rick Thompson wird schon seine Gründe gehabt haben, warum es bei diesem Regie-Debüt geblieben ist, denn Werke dieser Art braucht nun wirklich keiner.

Um dem Ganzen dann auch noch die Krone aufzusetzen, präsentiert sich die hier vorgestellte DVD in einer Bild-und Ton-Qualität, die man ohne zu übertreiben als grottenschlecht bezeichnen kann. Laute Hintergrund-Musik übertönt die sehr leisen Dialoge, so das man phasenweise kaum etwas vom gesprochenen verstehen kann. Das Bild bewegt sich maximal auf VHS-Niveau und erscheint an diversen Stellen auch nicht ganz störungsfrei. Insgesamt gesehen handelt es sich also um eine Produktion, die man nicht wirklich gesehen haben muss. Dann doch lieber immer wieder zu den echten Klassikern des Genres greifen, als sich nur noch ein einziges Mal diesen filmischen Rotz ansehen zu müssen, der lediglich vergeudete Lebenszeit ist, die man mit einem weitaus besseren-und unterhaltsameren Film hätte verbringen können.


Fazit:


Mittlerweile ist mir schon klar, warum ich gut 20 Jahre lang einen großen Bogen um dieses Werk gemacht habe, denn hier verpasst man nicht wirklich etwas. Es ist und bleibt ein untauglicher Versuch, mit einem sehr bekannten Film-Titel auf die Naivität des Betrachters zu setzen, der einen ähnlich guten Film erwartet, wie ihn Meir Zarchi 1978 präsentiert hat. Wer diesen Müll noch nicht gesehen hat, sollte diesen Zustand auch unbedingt beibehalten, denn Sehenswertes bekommt man auf keinen Fall geboten.


2/10
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Grabbers
(Grabbers)
mit Richard Coyle, Ruth Bradley, Russell Tovey, Lalor Roddy, David Pearse, Bronagh Gallagher, Pascal Scott, Clelia Murphy, Louis Dempsey, Ned Dennehy, Stuart Graham, Michael Hough, Jonathan Ryan
Regie: Jon Wright
Drehbuch: Kevin Lehane
Kamera: Trevor Forrest
Musik: Christian Henson
FSK 16
Großbritannien / Irland / 2012

Auf Erin Island passiert niemals etwas Aufregendes beruhigt Inselpolizist O’Shea seine neue Kollegin. Doch plötzlich verschwinden Fischer, tote Wale säumen den Strand und der alte Paddy hat in seiner Reuse ein ziemlich bizarres Wesen aus dem Wasser gezogen. Das Unglaubliche ist geschehen: Tentakelreiche Aliens sind auf der Insel eingefallen. Die bösartige Brut liebt Wasser und saugt Blut, was für die Einheimischen eher unbekömmlich ist. Aber warum hat ausgerechnet Paddy die Begegnung mit den hungrigen Außerirdischen überlebt? - Er war mal wieder hackedicht - und das mögen die fremden Besucher gar nicht. Damit ist die Überlebensstrategie der Inselbewohner klar: saufen, saufen, saufen … Doch selbst Iren können nicht so schnell trinken, wie die fruchtbaren Gäste sich vermehren ...


Sauf dich zu und überlebe


So ungefähr könnte man die Grund-Situation in dieser herrlichen Horror-Komödie beschreiben, die uns von unseren britischen Nachbarn präsentiert wird. Schauplatz des stattfindenden Monster-Horrors ist die beschauliche irische Insel Erin Island, auf der im Prinzip nie etwas Aufregendes passiert. Das ändert sich schlagartig, als eine außerirdische Lebensform vor der Küste im Meer landet, die sich als Krakenartiges Monster offenbart, das sich vom Blut der Menschen ernährt. Zugegebenermaßen dauert es eine geraume Weile, bis das Geschehen so richtig in Schwung kommt und auch Tempo aufnimmt, denn in den ersten gut 40 Minuten passiert nicht sonderlich viel. Dennoch erscheint die Einführung in die skurrilen Ereignisse keineswegs langweilig, denn von Beginn an wartet die Geschichte mit dem typischen britischen Humor auf, der sich in teils grotesker Situationskomik und in teils bissigen Dialogen zu erkennen gibt. Zudem macht es eine Menge Freude, sich mit den größtenteils kauzigen Charakteren zu beschäftigen. In der zweiten Filmhälfte geht es dann streckenweise ordentlich zur Sache und auch in Sachen Komik wird noch einmal eine ordentliche Schippe draufgelegt, so das man insgesamt gesehen einen absolut überzeugenden Gesamteindruck dieses Werkes bekommt, das irgend etwas herrlich Erfrischendes an sich hat.

Das mag in erster Linie auch am Schauplatz liegen, spielt sich das Szenario doch einmal nicht in irgendwelchen dichten Wäldern oder aber an amerikanischen Stränden ab. Hier bekommt man einmal herrliche Landschaftsaufnahmen einer beschaulichen Insel geboten. Ein großes Plus sind sicherlich auch die agierenden Schauspieler, denn die handelsüblichen Schönlinge bekommt man nicht zu sehen, stattdessen wartet Regisseur Jon Wright mit Darstellern auf, die einen sehr authentischen Eindruck vermitteln und zudem auch ein wenig verschroben wirken. Das ist gerade für den humorigen Anteil der Story nicht gerade unwichtig und man nimmt jedem einzelnen Protagonisten auch den trinkfesten Iren ab. Und trinkfest müssen die Charaktere auch sein, denn nur mit einem gewissen Promille-Gehalt kann man den außerirdischen Invasoren begegnen, ohne dabei sein Leben zu verlieren. Mit Alkohol verseuchtes Blut wirkt nämlich wie ein Gift auf den Organismus der Krakenwesen und so muss sich die gesamte Gemeinschaft der Insel so richtig zuschütten, um die Nacht zu überleben.

Man merkt also das es sich rein inhaltlich um charmanten Blödsinn handelt, doch die Umsetzung des Ganzen ist so vortrefflich gelungen, das man ganz einfach einen Riesen-Spaß an dieser skurrilen Horror-Komödie hat, die teils aberwitzige Situationskomik präsentiert, aber auch mit brillantem Wortwitz aufwarten kann, der wunderbar trocken daher kommt. Herrlich amüsant erscheinen insbesondere die Passagen, in denen der Alkohol-Pegel schon die normalen Werte überschritten hat, wobei an dieser Stelle ganz besonders Hauptdarstellerin Ruth Bradley erwähnt werden sollte. Denn ihre Performance als besoffene Polizisten ist überragend und treibt dem Betrachter stellenweise die Tränen in die Augen. Doch auch sämtliche anderen Akteure hinterlassen einen absolut überzeugenden Eindruck und zeichnen sich durch sehr viel Spielfreude aus.

"Grabbers" ist letztendlich eine grandiose Horror-Komödie, die in diversen Passagen an Filme wie "Slither" oder auch "Critters" erinnert. Hier wird einem Monster-Horror der schleimigen Art offenbart und der wie immer herausragende britische Humor macht dieses Werk zu einem wahren Erlebnis. Jon Wright hat wirklich alles richtig gemacht und seiner Geschichte eine unverwechselbare Note beigefügt, die dem Zuschauer auch nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird. Erfrischender Humor, extrem kauzige Charaktere und eine wunderbar abgedrehte Geschichte ergeben ein Gesamtpaket, das man ohne Übertreibung als absolut sehenswert bezeichnen kann. Wer groteske Situationskomik und brillanten Wortwitz in Verbindung mit einem schleimigen Horror-Spaß zu schätzen weiß, kommt einfach nicht an diesem Film vorbei, den man sich auch gern mehrmals anschauen kann.


Fazit:

Saufe um zu überleben heißt das Motto in dieser irischen Produktion und allein schon aufgrund dieses Slogans ist eine Menge Spaß vorprogrammiert. Mich hat dieses Werk jedenfalls absolut begeistert, so das ich nur eine unbedingte Empfehlung an jeden aussprechen kann, der ein ausgeprägtes Faible für trockenen britischen Humor hat, denn dieser kommt hier durchgehend zum Einsatz und sorgt für ein extrem kurzweiliges Film-Erlebnis.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, Deutsch DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 90 Minuten
Extras: Behind the Scenes, Outtakes, Originaltrailer, Trailershow
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Wake of Death - Rache ist alles was ihm blieb
(Wake of Death)
mit Kean-Claude Van Damme, Simon Yam, Philip Tan, Valerie Tian, Tony Schiena, Claude Hernandez, Lisa King, Anthony Fridjohn, Danny Keogh, Pierre Marais, Warrick Grier, Tom Wu, Jacqui Chan
Regie: Philippe Martinez
Drehbuch: Mick Davis / Philippe Martinez
Kamera: Emmanuel Kadosh / Michael Swan
Musik: Guy Farley
SPIO/JK
Deutschland / Frankreich / Großbritannien / Südafrika / 2004

Der ehemalige Clubbesitzer Ben Archer beschließt, mehr Zeit mit seiner Frau Cynthia, die als Sozialarbeiterin bei der Einwanderungsbehörde tätig ist, und seinem Sohn zu verbringen. Eines Abends wird eine Gruppe illegaler Einwanderer aufgegriffen. Unter ihnen, ein kleines Mädchen namens Kim, das Cynthia bei sich aufnimmt, um es zu ihren Adoptiveltern Tommy und Mamma Li zu bringen. Was sie nicht ahnen kann - Kim ist die Tochter von Sun Quan, Boss des asiatischen Drogenkartells, der Mann, der Kims Mutter ermorden ließ. Als Sun Quan den Aufenthaltsort seiner Tochter erfährt, lässt er Cynthia und Kims Adoptiveltern brutal ermorden. Ben trifft kurz nach dem Massaker in Li's Restaurant ein. Nun bleibt ihm nur noch die blutige Rache...


Nach einigen eher schwächeren Filmen wie "Derailed" oder "The Order" kehrte Jean-Claude Van Damme 2004 nun mit diesem Rachethriller zurück und liefert dabei eine in allen Belangen gelungene Performance ab. Obwohl die Action-Legende in diesem Fall einmal selbst einen Bösewicht darstellt kann er von Beginn an viele Sympathiepunkte beim Zuschauer einheimsen, was sicherlich auch in dem Schicksal begründet ist, das ihm hier widerfährt. Die Geschichte an sich bietet selbstverständlich nichts Neues, denn solche oder ähnlich gelagerte Szenarien hat man schon oft genug zu Gesicht bekommen, doch Philippe Martinez ist es gelungen, die Geschehnisse äußerst routiniert und stilvoll in Szene zu setzen, so das sich das Ganze doch recht wohlwollend von etlichen anderen Genre-Kollegen abhebt. Zudem beinhaltet der Film meiner Meinung nach eine echte Überraschung, denn kennt man Van Damme doch eher als schauspielerisch sehr limitierten Mimen, so erscheint der gute Mann darstellerisch gereift und überzeugt nicht mehr ausschließlich durch gelungene Action-Passagen.

Insbesondere in den Passagen in denen er als gebrochener Mann den Tod seiner Frau betrauert kommen ganz neue Talente zum Vorschein, denn Ausdrucksstärke und eine absolut überzeugende Mimik sind doch Aspekte, die man bisher eigentlich nicht von dem alten Haudegen gewöhnt war. Für mich war dies eine absolut positive Überraschung, wodurch der Geschichte auch gleichzeitig mehr Klasse verliehen wurde. Gleichzeitig sollte man jedoch auch anmerken, das man ganz generell mit den darstellerischen Leistungen zufrieden sein kann, denn bis in die Nebenrollen ist "Wake of Death" wirklich sehr gut besetzt. Auch ansonsten zählt dieses Werk für mich durchaus zu den besseren Werken des Belgiers, das Szenario ist mit genügend gut gemachten Action-Sequenzen bestückt, wirkt aber nie überladen und artet schon gar nicht in eine sinnbefreite Klopper-Orgie aus.

Einzig und allein das Ende des Filmes verlief ein klein wenig enttäuschend, denn obwohl eigentlich alles auf einen finalen Showdown zwischen Van Damme und seinem Gegenspieler Simon Yam hinausläuft, bleibt ein echter Endkampf leider aus. Man beschränkt sich vielmehr auf ein sehr nüchternes Finale, das einerseits zwar durchaus realistisch erscheint, aber die zuvor aufsteigenden Hoffnungen beim Betrachter auf einen grandiosen Showdown nicht erfüllen kann. Das soll jedoch den insgesamt sehr guten Gesamteindruck nicht sonderlich schmälern, den man von diesem äußerst gelungenen Film gewonnen hat, denn die vielen positiven Aspekte überwiegen ganz eindeutig. Dazu zählt auch die grandiose musikalische Untermalung des ganzen, wobei der Score an diversen Stellen schon fast epische Züge erkennen lässt, die absolut perfekt in das Gesamtbild hineinpassen.

Und so kann man insgesamt sehr zufrieden sein, denn nach mehreren Enttäuschungen bietet "Wake of Death" endlich einmal wieder einen wirklich sehenswerten Film mit der belgischen Action-Ikone, der auf seine alten Tage sogar ungeahnte darstellerische Qualitäten offenbart, die man ihm ehrlich gesagt gar nicht zugetraut hätte. Ein rundum gelungenes Film-Erlebnis, das zwar keine Geschichte voller Innovation erzählt, dafür aber eine stilvolle Umsetzung erfährt, die sich Fans keinesfalls entgehen lassen sollten.


Fazit:


Ein schauspielerisch gereifter Hauptdarsteller, eine spannende Story, ein grandioser Score und absolut gelungene Action-Passagen ergeben hier ein Gesamtpaket, das man letztendlich nur als überdurchschnittlich gut einstufen kann. Van Damme kann es also doch noch, was er hier eindrucksvoll unter Beweis stellt. Nach mehreren Rohrkrepierern stellt "Wake of Death" für mich ein gelungenes Comeback eines Schauspielers dar, der mittlerweile nicht nur ausschließlich durch seine Kampfkünste zu überzeugen weiß.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 87 Minuten
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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The Dark Knight Rises
(The Dark Knight Rises)
mit Christian Bale, Gary Oldman, Tom Hardy, Joseph Gordon-Levitt, Anne Hathaway, Marion Cotillard, Morgan Freeman, Michael Caine, Matthew Modine, Alon Aboutboul, Ben Mendelsohn, Burn Gorman
Regie: Cjristopher Nolan
Drehbuch: Jonathan Nolan / Christopher Nolan
Kamera: Wally Pfister
Musik: Hans Zimmer
FSK 12
Großbritannien / USA / 2012

Acht Jahre sind vergangen, seitdem Batman die Verbrechen von Two-Face auf seine Kappe genommen hat und für immer aus Gotham vertrieben wurde. Acht Jahre, in denen der fragile Frieden in der Metropole Bestand hatte. Doch als der nihilistische Bane die Stadt mit Terror von ungeahntem Ausmaß überzieht und der Polizei ihre Grenzen aufweist, hat Bruce Wayne keine andere Wahl. Er muss sein Versteck verlassen und den Schwarzen Rächer wieder zu Leben erwecken: Nur Batman kann die Stadt retten, die ihn zu ihrem größten Feind erklärt hat.


Das war er nun also, der angebliche Abschluss der Batman-Trilogie, der schon im Vorfeld die unterschiedlichsten Meinungen auf den Plan gerufen hat. Einerseits durchaus verständlich, denn hat doch der Vorgänger "The Dark Knight" einen überdimensional großen Schatten gworfen, so das vorliegender Film im Prinzip von Beginn an kaum eine faire Chance hatte. Wie sollte Christopher Nolan beispielsweise die brillante Performance eines Heath Ledger in der Rolle des Jokers toppen und gleichzeitig einen würdigen Abschluss in Szene setzen, der auch als Gesamtpaket nur annähernd an seinen schier übermächtigen Vorgänger herankommen kann? Die Antwort liegt eigentlich auf der Hand, denn man braucht sich nur vorliegenden Film anzuschauen, der weitaus besser gelungen ist als es so manche Kritik vermuten lassen könnte. Sicherlich liegt das am Ende wie immer im Auge des jeweiligen Betrachters, doch die oft angesprochenen angeblichen Schwächen dieses Werkes kann ich persönlich überhaupt nicht nachvollziehen. Der größte Kritikpunkt liegt dabei wohl augenscheinlich in der Figur des Schurken Bane, dem angeblich die charakterlich tiefer gehende Skizzierung fehlt. Dabei ist hier doch der nahezu perfekte Gegenspieler für Batman gefunden worden, wobei man selbstverständlich nicht unbedingt den Vergleich zu Ledgers Performance in der Rolle des Jokers ziehen sollte, die auf ihre ganz besondere Art für immer absolut einmalig bleiben wird. Dennoch liefert Tom Hardy eine absolut überzeugende Leistung ab und verleiht dem Schurken eine äußerst bedrohliche Ausstrahlung, die sich den ganzen Film über mehr als deutlich bemerkbar macht.

Ein weiteres Manko soll die mit gut 160 Minuten üppige Laufzeit des Filmes sein, was mich zu Beginn ehrlich gesagt auch ein wenig verschreckt hat. Nach der Sichtung des Werkes muss ich jedoch feststellen, das ich keinerlei Längen oder gar überflüssige Szenen erkennen konnte, denn jede einzelne Einstellung ist für das gewonnene Gesamtbild absolut notwendig und wertet den Gesamteindruck letztendlich nur noch auf, als das es ihm schaden würde. Nolan hat hier ganz bewusst den Focus nicht nur auf die wie immer sensationellen Action-Passagen gelegt, sondern seiner Geschichte sehr wohl eine Menge an Tiefe verliehen, um diesen abschließenden Teil nicht nur als sehr gelungenen und eigenständigen Film, sondern als grandiosen und schlüssigen Abschluss seiner Trilogie zu präsentieren, der möglichst keine Fragen offen lässt. Das ist ihm auch hervorragend gelungen, schließt sich doch mit dem Werk der Kreis und man kommt auch thematisch gesehen wieder zu den Anfängen zurück, die mit "Batman Begins" ihren Anfang hatten. Zeitlich gesehen siedelt sich dieser Teil übrigens 8 Jahre nach den Geschehnissen des Vorgängers an und Batman hat sich vollkommen zurückgezogen, was gleichzeitig natürlich auch auf Bruce Wayne zu beziehen ist, der sich in die einsamen Winkel seines Herrenhauses zurückgezogen hat. Dabei präsentiert sich ein Mann, der rein gar nichts mehr von seiner ehemaligen Stärke erkennen lässt, vielmehr bekommt man einen ehemaligen Superhelden präsentiert, der aufgrund körperlicher Gebrechen fast schon wie ein Pflegefall erscheint, aber auch innerlich gebrochen daher kommt.

Nichts ist mehr zu sehen vom ehemaligen Helden der Stadt Gotham City, denn der ehemals strahlende Held scheint physisch wie auch psychisch am Ende seiner Kräfte zu sein. Dadurch werden der Figur sehr menschliche Züge verliehen, die erkennbaren Schwächen der Fledermaus lassen den Charakter nur noch symphatischer erscheinen, als es schon vorher der Fall war. Und diese bisher kaum gekannten Schwächen erstrecken sich nicht nur über die Anfangsphase der Story, sondern ziehen sich wie ein roter Faden durch das gesamte Szenario. Auch dieser Aspekt mag manch einem Fan nicht so wirklich schmecken, möchten viele doch viel lieber den glänzenden Helden in schwarzer Rüstung sehen, der keine Mankos erkennen lässt. Dabei ist es doch insbesondere die hier zur Schau gestellte Verletzlichkeit, die dem Ganzen einen ganz eigenen Stempel aufdrückt. Endlich bekommt man einmal einen Helden präsentiert, der nicht mit spielerischer Leichtigkeit agiert, sondern vielmehr auch des Öfteren an seine Grenzen geführt wird, was auch im ersten Aufeinandertreffen mit seinem Gegner Bane sehr gut zum Ausdruck kommt. Hier muss Batman nämlich seine wohl empfindlichste Niederlage einstecken, ist er doch absolut chancenlos und hoffnungslos unterlegen. Auch in diesem Punkt hat Nolan meiner Meinung nach alles richtig gemacht und seiner Geschichte eine Menge Tiefgang verliehen, wobei die darauf folgende "Auferstehung" des Helden auch nicht einfach banal eingefügt wurde, sondern einen sehr detaillierten Kampf eines gebrochenen Mannes gegen sich selbst zeigt, der etliche Widerstände überwinden muss, bevor er den kampf gegen das drohende Unheil wieder aufnehmen kann.

Insgesamt gesehen ist "The Dark Knight Rises" ein in allen Belangen sehr überzeugender Abschluss einer Trilogie, die im Bereich der Comic-Verfilmungen ihresgleichen sucht. Absolut perfekt besetzt und in sich stimmig präsentiert sich ein äußerst atmosphärischer Film, der durch das vorhandene Ende doch noch die Hoffnung aufkeimen lässt, das hier noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Jede Menge Action, aber in erster Linie eine wirklich tolle Story sorgen auf jeden Fall für ein grandioses Film-Erlebnis, das auch bei einer Laufzeit von gut 160 Minuten zu keiner Zeit auch nur den Anflug von Langeweile aufkommen lässt. Wie sich dieser Teil nun in der Trilogie einordnet muss ein jeder für sich selbst entscheiden, doch meiner Meinung nach sollte man an dieser Stelle sowieso das Gesamtwerk von Nolan würdigen, das insgesamt gesehen absolut herausragend daher kommt. Auch wenn "The Dark Knight" sicherlich vollkommen zu Recht das absolute Highlight darstellt, nehmen sich alle 3 Teile nicht viel und unterscheiden sich lediglich durch kleinere Nuancen.


Fazit:


Bei kaum einem anderen Film gingen in der letzten Zeit die Meinungen so weit auseinander, wie es bei "The Dark Knight Rises" der Fall ist. Von vielen Leuten als schwächster Teil der Reihe abgestempelt, offenbart sich vielmehr ein bildgewaltiges Szenario, das kaum Wünsche offen lässt. Dabei liegt das Hauptaugenmerk des Szenarios längst nicht nur auf den spektakulären Action-Sequenzen, sondern bietet auch eine richtig gute Geschichte mit Tiefgang, die zudem auch noch mit erstklassig aufspielenden Darstellern besetzt ist, denen man die Spielfreude jederzeit anmerken kann.


9/10
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Priest of Evil
(Harjunpää ja pahan pappi)
mit Inna Björklund, Peter Franzen, Tommi Korpela, Jenni Banerjee, Jorma Tommila, Ville Virtanen, Eero Milonoff, Inka Kallen, Rauno Juvonen, Sampo Sarkola, Petri Manninen, Rosa Salomaa, Kalle Holmberg
Regie: Olli Saarela
Drehbuch: Matti Yrjänä / Leo Viirret
Kamera: Rauno Ronkainen
Musik: Tomi Malm / Jyrki Rahkonen
FSK 16
Finnland / 2010

20 Jahre lang war das finnische Gesetzbuch Timo Harjunpääs Bibel. Jetzt soll der junge Mann, der seine Tochter erschlagen hat, nach nur zwei Jahren aus der Haft entlassen werden. Rachefantasien quälen seitdem den erfahrenen Kripomann. Wenn er ihnen nachgibt, wäre es das Ende des Polizisten Harjunpää. Mitten in seine persönliche Hölle bricht ein spektakulärer Fall. In Helsinkis U-Bahn geht ein Killer um, der Menschen vor den Zug stößt und etwas von Erlösung murmelt. Seine Ermittlungen führen Harjunpää in die religiöse Wahnwelt, die der Täter sich erschaffen hat. Er ahnt nicht, dass seine Frau Elisa in ihrer Trauer auf einem Weg ist, der sich bereits mit dem des Killers gekreuzt hat …


Mit "Priest of Evil" präsentiert sich eine finnische Produktion, die einerseits einen Thriller mit religiöser Hintergrundthematik darstellt, in weiten Zügen jedoch vielmehr ein menschliches Drama ist, das sich um den Haupt-Charakter Timo Harjunpääs (Peter Franzen) dreht. So offenbart die Geschichte dann auch 2 parallel zueinander laufende Erzählstränge die zwar durchaus spannende Unterhaltung bieten, gleichzeitig aber auch diverse Defizite beinhalten. Diese offenbaren sich in erster Linie durch die visuelle Umsetzung des Geschehens, denn Regisseur Olli Saarela überflutet den Zuschauer teilweise mit einem wahren Wulst von hektisch geschnittenen Bild-Passagen, so das es manchmal gar nicht einmal so leicht ist, den Handlungen aufmerksam zu folgen. Das Szenario erscheint dadurch in einigen Phasen recht sperrig und es dauert eine geraume Zeit, bis man den richtigen Zugang zu den Ereignissen findet.

Dennoch handelt es sich hier um einen sehr gelungenen Film, der sich vor allem die nötige Zeit nimmt, dem Betrachter die einzelnen Figuren näher zu bringen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei sicherlich auf dem Hauptdarsteller, der durch unglückliche Umstände den Tod seiner Tochter betrauert, die von einem Jugendlichen vergewaltigt und hinterher ermordet wurde. Peter Franzen interpretiert den gebrochenen Polizisten wirklich erstklassig und vermittelt einem die innere Zerrissenheit des Familien-Vaters auf eindrucksvolle Art und Weise. Nicht selten entsteht dabei der Eindruck, das man es hier mit einem Mann zu tun hat, dessen Leben nach der grausamen Tat vollkommen aus den Fugen geraten ist. Wie eine leere Hülle erledigt er nur noch mehr schlecht als recht seine Arbeit und das Familienleben ist vollkommen zerstört. Bei diesem Handlungsstrang handelt es sich dann auch um eine tiefgehende Charakter-Studie, wobei die in der Inhaltsangabe erwähnte Mordserie ziemlich stark in den Hintergrund gerät. Erst im letzten Drittel der Story tritt diese dann immer stärker in den Vordergrund und der Film lässt nun die Thriller-Elemente die Oberhand gewinnen. Man mag dieser stellenweise ungewöhnlichen Mixtur gegenüberstehen wie man will, auf jeden Fall geht von "Priest of Evil" eine spürbare Faszination aus, der man sich beim besten Willen nicht entziehen kann.

Selbst die in der ersten Filmhälfte sehr hektischen Bilder sieht man auf einmal aus einer ganz anderen Sichtweise, stehen sie im Prinzip doch stellvertretend für den inneren Zwiespalt, in dem sich die Hauptfigur befindet. Erst mit zunehmender Laufzeit entwickelt man als Zuschauer das richtige Gespür für die Gemütsverfassung des Mannes, der unbedingt den sinnlosen Tod seiner Tochter rächen will und dafür seine Arbeit fast gänzlich aus den Augen verliert. Erst nachdem er dem Mörder persönlich gegenüber gestanden hat und ihn lediglich aufgrund des Eingreifens einer Kollegin nicht töten konnte, scheint eine zentnerschwere Last von ihm abzufallen. Sofort ändert sich auch das Szenario, die Bilder sind nun klar und deutlich und das vorher phasenweise sperrige Geschehen nimmt klare Konturen an. Nun konzentriert sich alles auf die Suche nach dem scheinbar wahnhaft veranlagten Serienkiller, dessen Identität zu diesem Zeitpunkt aber längst schon kein Geheimnis mehr ist. Für die Abläufe ist dieser Aspekt aber keinesfalls negativ zu bewerten, ist man doch vielmehr an den Motiven interessiert, die zu den offensichtlich religiös motivierten Morden führen. In dieser Beziehung wird man dann auch mit den nötigen Informationen versorgt, so das am Ende des Filmes eigentlich keinerlei offene Fragen zurückbleiben.

Insgesamt gesehen handelt es sich bei "Priest of Evil" um einen absolut sehenswerten Film, dessen Qualitäten man jedoch eventuell nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennt. Einige zu Beginn eher als Mankos ausgemachte Dinge verwandeln sich mit zunehmender Laufzeit zu äußerst wichtigen Bestandteilen für eine ausführliche Charakter-Beleuchtung der Hauptfigur, die letztendlich unverzichtbar für das gesamte Szenario sind. Olli Saarela hat eine Mischung aus menschlichem Drama-und einem Thriller gefunden, die sicherlich nicht jeden begeistern wird. Wer sich der Geschichte jedoch unbefangen öffnet, der wird mit einem außergewöhnlich guten Seh-Erlebnis belohnt, das absolut empfehlenswert erscheint.


Fazit:


Man sollte sich bei diesem Film nicht von anfänglich als Defizit eingestuften Dingen abschrecken lassen und "Priest of Evil" erst einmal in Ruhe zu Ende anschauen. Eventuell geht es dann manch einem so wie mir selbst und man sieht Vieles aus einer ganz anderen Sichtweise. Hektisch erscheinende Bildfolgen ergeben auf einmal einen Sinn und sind im Zusammenhang mit der seelischen Verfassung des Hauptdarstellers zu sehen, wobei sie plötzlich als unverzichtbarer Bestandteil einer Geschichte erscheinen. Ich fühlte mich jedenfalls bestens unterhalten und kann diese finnische Produktion nur wärmstens weiterempfehlen.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS, DD 5.1 / Finnisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 101 Minuten
Extras: Originaltrailer, Trailershow
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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The Day - Fight Or Die
(The Day)
mit Shawn Ashmore, Ashley Bell, Michael Eklund, Cory Hardrict, Dominic Monaghan, Shannyn Sossamon, Brianna Barnes, Kassidy Verreault, Sophia Ewaniuk, Robert Baldwin, Patrick Beriault, Daniel Lavigne
Regie: Douglas Aarnikoski
Drehbuch: Luke Passmore
Kamera: Boris Mojsovski
Musik: Rock Mafia
keine Jugendfreigabe
USA / 2011

Mit letzter Munition bestückt und teilweise völlig erschöpft, ziehen fünf Überlebende durch eine zerstörte, öd-karge Landschaft. Die in Tristesse gehauchte Welt um sie herum stirbt. Auf der Suche nach nützlichen Überresten der untergegangenen Zivilisation, zwingt sie ein Zwischenfall, Zuflucht in einem verlassenen Farmhaus zu suchen. Als sie dort auf ein verstecktes Proviant-Lager stoßen, währt ihre Freude darüber nicht lange. Eine blutrünstige Horde Banditen aus dem angrenzenden Wald ist bereits im Anmarsch. Und diese will ebenfalls ihren Hunger stillen. Nur ist es nicht der Proviant, auf den sie es abgesehen hat. Ein unerbittlicher Kampf auf Leben und Tod beginnt .


Endzeitfilme sind immer wieder interessant anzusehen, hofft man doch als Zuschauer dabei auf innovative Impulse des jeweiligen Regisseurs, einer altbekannten Thematik neues Leben einzuhauchen. Leider kann "The Day" diese Hoffnungen nicht so ganz erfüllen, präsentiert sich doch in der Hauptsache eine Geschichte, die so ganz auf irgendwelche Überraschungsmomente verzichtet und dadurch einen eher durchschnittlichen Gesamteindruck hinterlässt. Dabei sind durchaus gute Ansätze zu erkennen, so entsteht beispielsweise durch den fast totalen Verzicht auf Farben eine visuelle Darstellung des Geschehens, die eine wirklich gelungene Endzeit-Atmosphäre verbreitet. Man kann dabei die Tristesse-und Hoffnungslosigkeit fast körperlich spüren, die sich in jeder einzelnen Szene zu erkennen gibt und durch einen ständigen Dauerregen noch zusätzlich unterstützt wird. Auch die insbesondere in der ersten Filmhälfte eher sehr ruhige Erzählweise der Geschehnisse trägt dazu bei die eigene Neugier zu wecken, denn in dieser Phase des Filmes weiß man noch gar nicht so genau, was im Endeffekt auf einen zukommen wird.

Die Gründe für die Apokalypse werden nämlich überhaupt nicht erklärt, man wird lediglich mit der Zeit danach konfrontiert. Zudem wird der Zuschauer auch eine verhältnismäßig lange Zeit darüber im Unklaren gelassen, um wen es sich bei den Gegnern der kleinen Gruppe handelt und das sorgt ganz automatisch für einen im Prinzip sehr gelungenen Spannungsaufbau. In der Folgezeit fokussiert sich das Szenario dann vollkommen auf einen moralischen Aspekt und es wird ein Punkt thematisiert, der auch schon in etlichen anderen Genre-Vertretern immer wieder angeschnitten wurde. In einer zerstörten Welt wird der Mensch selbst zur größten Gefahr und wirft dabei sämtliche Moral über Bord, wenn es darum geht die eigene Haut zu retten. So entwickelt sich dann ein eher banaler Kampf zwischen Gut und Böse, wobei die 5-köpfige Moralisten-Gruppe gegen eine Übermacht von Menschenfressern antreten muss. Dies geschieht dann im zweiten Teil der Story mit einem durchaus sehenswerten-und beachtlichen Härtegrad, denn in diversen Passagen geht es ordentlich zur Sache und es wird auch keinesfalls am Kunstblut gespart, das nun immer öfter zum Einsatz kommt.

Gleichzeitig erfahren die Ereignisse auch eine ordentliche Temposteigerung und die zu Beginn noch äußerst bedächtige Erzählweise gehört endgültig der Vergangenheit an. Obwohl sich das alles jetzt eigentlich sehr positiv anhört, fehlt es "The Day" irgendwie an zündenden Ideen, das Geschehen ist zwar routiniert umgesetzt worden, aber zu keiner Zeit will der richtige Funke überspringen, um einen so wirklich zu begeistern. Das mag auch eventuell an den eher schwach beleuchteten Charakteren liegen, unter denen sich kein echter Symphatieträger herauskristallisieren will, es fehlt am nötigen Tiefgang, um sich gänzlich auf die Seite der kleinen Gruppe zu schlagen. Mangelnder Tiefgang ist in diesem Fall aber auch das generelle Problem der gesamten Geschichte, die phasenweise lediglich vor sich hin plätschert, ohne eine wirkliche Faszination zu erzeugen, die auf einen selbst überspringen könnte. Dennoch handelt es sich immer noch um einen sehenswerten Film, aus dem man jedoch weitaus mehr hätte herausholen können. Etwas mehr inhaltliche Tiefe und einige Überraschungsmomente wären sicherlich hilfreich gewesen, um einen besseren Gesamteindruck entstehen zu lassen, doch so verliert sich diese Produktion in den unendlichen Weiten des Durchschnitts-Films, dr keinen sonderlich nachhaltigen Eindruck hinterlässt.

Douglas Aarnikoski hat mit "The Day" letztendlich einen Genre-Beitrag geschaffen, den man sich gern einmal anschauen kann, der sich aber in keinster Weise von anderen Vertretern abhebt. Zu eindimensional erscheint die Story, der man die mangelnde Tiefe fast durchgehend anmerkt. manch einer mag das eventuell vollkommen anders sehen, aber vom Hocker gerissen hat mich diese Produktion nun wirklich nicht, die ihr Hauptaugenmerk lediglich auf moralische Aspekte legt, die mit ein wenig Härte untermalt wurden. Lediglich die visuelle Umsetzung und ein gelungener Score sorgen für echte Höhepunkte, ansonsten bewegt man sich im absoluten Mittelmaß, das man meiner Meinung nach auf jeden Fall hätte vermeiden können.


Fazit:


Eine gelungene Grundstimmung, ein ansehnlicher Härtegrad und eine gelungene musikalische Untermalung sind leider nicht ausreichend, um andere Mankos auszugleichen. Der Film ist zwar durchaus unterhaltsam und bietet solide Kost, ist jedoch kein Highlight, das man sich unbedingt mehrmals anschauen muss. Wieder einmal wurde unnötig vorhandenes Potential verschenkt, so das im Endeffekt kein wirklich überzeugender Eindruck entstehen konnte


6/10
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

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Crossclub - The Legend of the Living Dead
(Crossclub - The Legend of the Living Dead)
mit Zachi Noy, Sibylle Rauch, Oliver Krekel, Andreas Kleinböhl, Olaf Clobes, Sylvie Rauch, Kai Borchardt, Nadine Krekel, Eckhard Baum, Dirk Demonie, Thomas Aue, Marc Fehse, Jürgen Hartmann, Timo Rose
Regie: Oliver Krekel
Drehbuch: Oliver Krekel
Kamera: Jürgen Hartmann
Musik: keine Information
ungeprüft
Deutschland / 1999

1969 - Eine Gruppe von Sektenmitgliedern tritt zusammen, um ihren Meister in einer blutigen Zeremonie zum Leben zu erwecken. Plötzlich taucht die Polizei auf, Schüsse fallen, Menschen sterben. Nur ein Baby und ein kleiner Junge überleben.
1999 - Zahlreiche Morde halten die Welt in Atem, zerstückelte Menschenteile werden gefunden. Auch Andy und seine Freunde interessiert dieser Fall, was kein Wunder ist, denn Andy ist der Adoptivsohn des Hauptkommissars. In einem Alptraum begegnet Andy lebenden Toten. Als er erwacht, steht vor ihm ein Voodoo-Priester, der ihm in rätselhaften Worten erklärt, daß sein Traum mit den Morden und mit seiner Vergangenheit zu tun hat. Als Andy dann auf Estelle trifft, die ihm erzählt, daß sie auf der Flucht vor ihrem Mann, dem Meister, ist, der für die Morde verantwortlich zu sein scheint, beginnt eine spannende Suche, die in einer wilden Verfolgungsjagd endet



Ach ja, mit deutschen Amateur-Produktionen ist es manchmal schon eine echte Seuche, denn die meisten entpuppen sich doch mehr oder minder als absolut filmischer Bodensatz und stechen lediglich durch den an den Tag gelegten Diletantismus ins Auge. Was Oliver Krekel mit seinem Film "The Cross Club" jedoch auf den Weg gebracht hat, lässt diese Dinge noch einmal in einer ganz neuen Dimension erstrahlen. Das fängst schon mit der vollkommen hanebpchenen Geschichte an, die dann zu allem Überfluss auch noch eine Laufzeit von knapp 2 Stunden hat, was selbst für einen absolut eingefleischten Trash-Fan eine absolute Herausforderung darstellt. Zugegebenermaßen kann man sich durchaus an der zur Schau gestellten Unfähigjeit des Regisseurs ergötzen, doch was hier anscheinend bewust komisch und überzogen dargestellt wird, offenbart sich vielmehr als peinlicher Versuch, dem Zuschauer ein Szenario unterzujubeln das wirklich jeder Beschreibung spottet. Zuerst einmal macht sich ziemlich schnell die pure Langeweile breit, denn die Story und insbesondere deren Umsetzung bietet überhaupt nichts an, was auch nur im Entferntesten als interessant oder gar spannend angesehen werden könnte. Einzig und allein die diletantische Inszenierung des Ganzen hält einen komischerweise davon ab, nicht schon frühzeitig die Stop-Taste zu drücken und diesen filmischen Schund wieder aus dem DVD-Player zu entfernen.

Es ist nämlich einzig die Frage, ob man sich gut 120 Minuten lang auf einem nicht vorhandenen Niveau einpendelt, die einen vor dem heimischen Bildschirm ausharren lässt. Diese Frage ist dann auch ganz eindeutig mit ja zu beantworten, im Prinzip ist es eher eine Quälerei sich diesen Mist reinzuziehen, wenn da nicht einige Kleinigkeiten wären, die einem streckenweise die Tränen in die Augen treiben. Beginnen wir da doch ganz einfach mit den sogenannten Schauspielern, von denen die bekanntesten wohl Zachi Noy (Eis am Stiel) und Sybille Rauch sein dürften, was nun nicht unbedingt ein Qualitäts-Prädikat darstellen dürfte. So gestaltet sich dann auch das gesamte Schauspiel vielmehr als Sammelsurium aus Peinlichkeiten, das theatralische-und aufgesetzte Auftreten der Protagonisten ist unter aller Sau und wird eigentlich nur von den extrem dämlichen Dialogen übertroffen, die man die gesamte Laufzeit über sich ergehen lassen muss. Oliver Krekel selbst ist es dann auch, der in dieser Beziehung den Vogel abschießt, schon seine schrille-und nervtötende Stimme ist als akkustische Umweltverschmutzung anzusehen, was von seinen hohlen Sprüchen jedoch noch einmal zusätzlich übertroffen wird. Anscheinend soll es sich hier um humorige Wortwechsel handeln, doch im Endeffekt schämt man sich selbst als Zuschauer für die peinliche Verbal-Akrobatik, die allerdings sämtliche Darsteller von sich geben.

Als wenn das noch nicht genügend Zutaten für ein grausames Film-Erlebnis wären, bekommt man dann als absolutes Highlight auch noch Effekte geboten, die diese Bezeichnung gar nicht verdient haben. Ich möchte diese gar nicht näher beschreiben, denn es fällt doch äußerst schwer, den gewonnenen Eindruck in Worte zu fassen, ohne dabei zu beleidigend zu werden. Andererseits steigt dadurch kedoch der Unterhaltungswert dieses grotesken treibens doch ein wenig in die Höhe und man kann zumindest ein paar Lachtränen vergießen, die einem ganz automatisch in die Augen treten. Hat man dann irgendwann die Tortur hinter sich gebracht stellt man sich automatisch die Frage, was für einen vollkommen sinnlosen Mist man sich die letzten 2 Stunden angesehen hat. Eine richtige Antwort gibt es nicht darauf und nach dem warum sollte man erst gar keine nachforschungen anstellen. "The Cross Club" ist nahezu ein Paradebeispiel dafür, warum der deutsche Amateur-Film mit so vielen Vorurteilen behaftet ist und wieso es doch verhältnismäßig wenig Menschen gibt, die sich dafür begeistern können. Ein pffensichtlich unfähiger Regisseur, vollkommen untalentierte Darsteller und Komik, die einen eher zum fremdschämen einladen sind nicht unbedingt Dinge, die so etwas wie den hauch von Qualität andeuten würden.

Wer sich vorliegenden Film bis zum Ende anschauen kann und dabei nicht vollkommen verblödet, verfügt schon einmal über echte Nehmer-Qualitäten. Wer sich dann auch noch so wie ich gleich im Anschluss die Fortsetzung von Jochen Taubert anschaut (dazu an anderer Stelle mehr), den kann man schon fast als todesmutig einstufen. Hier sollte man wirklich mit überhaupt keinen Erwartungen an einen Film herangehen, der selbst diese noch unterschreiten kann und das sagt so ziemlich alles über dieses obskure Werk aus, das noch nicht einmal den Rohling wert ist, auf den es gepresst wurde. Nur wer eine ausgeprägte Vorliebe für den ganz schlechten Geschmack sein Eigen nennt, wird diesem strunz-dummen Szenario etwas abgewinnen können, für alle anderen gilt: Finger weg von diesem Rotz!!!


Fazit:


Oliver Krekel hat hier eindrucksvoll unter Beweis gestellt, das man ohne Probleme eine Zeitspanne von 120 Minuten mit einer Geschichte bestücken kann, die jegliche sehenswerte Komponenten vermissen lässt. Hirnlos, schlecht und einfach peinlich präsentiert sich eine Ansammlung von Absurditäten,die man kaum in Worte fassen kann, so das man diesen Film nicht wirklich gesehen haben muss.


1/10
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dr. freudstein
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von dr. freudstein »

Ooooh ja Nein, eine meiner Kandidaten für meinen Amateur-Corner :palm: Sehr peinliche Sache das Ding :thdown:
Bin auch schon wieder raus aus deinem FTB, aber der "Film" ist schon wahrlich grottig, trotzdem werde ich den wohl mal wieder anschauen und gucken, ob ich was zu tippsen kann. Wird aber eher kurz ausfallen, ließe sich das Geschehen doch schon mit wenigen Icons (rechts neben mir :arrow: natürlich nur beim Beitrag schreiben) anschaulich erklären. Ich will euch aber nicht die Spannung nehmen :kicher:
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

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Blood Letter - Schrift des Todes
(Thien Menh Anh Hung)
mit Huynh Dong, Midu, Khuong Ngoc, Minh Thuan, Kim Hien, Van Trang, Jayvee Mai The Hiep
Regie: Victor Vu
Drehbuch: keine Information
Kamera: K'Linh Nguyen
Musik: Christopher Wong
FSK 16
Vietnam / 2012

Der starke, kluge und begabte Mann Tran Nguyen Vu lebt zurück gezogen auf einem einsamen Berg. Als er die tragische Geschichte seiner Familie erfährt, beschließt er sich Zugang zum Palast der Königinmutter Tuyen Tu Hoang zu verschaffen, um sich an seinen Feinden, die für die Ermordung seiner Familie verantwortlich sind, zu rächen. Im Palast stößt Nguyen Vu auf weitere Intrigen, geschmiedet zwischen der königlichen Armee und anderen Verschwörern. Doch Gerüchte über die Existenz eines Blutbriefes als Angriffsbefehl für das Massaker von Le Chi Vien lässt sie zögern, ihre Pläne umzusetzen. Mit der Hilfe von Hoa Xuan, die das Königshaus ebenfalls hasst, macht er sich auf die Suche nach dem Blutbrief. Gemeinsam kämpfen sie gegen die tödlichen Machenschaften ihrer Gegner, bis sie schließlich am Ziel sind. Doch nach all den Entbehrungen und all dem Leid stellt sich ihnen die entscheidende Frage: Ist Rache wirklich der einzige Weg zum inneren Frieden?


Asiatische Historienfilme sind gerade in den letzten Jahren sehr beliebt und bieten im Prinzip immer sehr gute-und hochwertige Filmkost. Nicht anders verhält es sich bei vorliegendem Vertreter, der dieses Mal aus Vietnam kommt und einmal mehr die übliche Kost aus Rache, Intrigen und Melodram anbietet. Und obwohl diese ganzen Filme eigentlich immer nach dem gleichen Strickmuster gefertigt werden, offenbart sich von der ersten Minute an diese ganz eigene Faszination, die den Zuschauer immer wieder in ihren Bann zieht. Wie gewohnt wird auch die hier erzählte Geschichte in prächtigen Farben präsentiert und die teilweise sehr imposanten Bilder verleihen dem Szenario schon einen epischen Eindruck und lassen das Ganze äußerst opulent und groß erscheinen. Ein absoluter Höhepunkt sind sicherlich die extrem gelungenen Kampf-Choreografien, denn die vorhandenen Fights-und Action-Passagen können sich wirklich sehen lassen. Allerdings sollte man dabei anmerken, das man schon eine Vorliebe für diverse Fantasy-Einflüsse haben sollte, bekommt man es doch hier mit meterweit durch die Luft fliegenden Kämpfern zu tun, die scheinbar das Unmögliche spielend bewältigen.

Ich persönlich kann diesen visuell stark übertrieben in Szene gesetzten Kämpfen normalerweise nicht so viel abgewinnen, doch Regisseur Victor Vu hat wirklich ganze Arbeit geleistet und eine Gesamt-Choreografie geschaffen, die gänzlich zu überzeugen weiß. Streckenweise geht es dabei äußerst spektakulär zur Sache und dem Auge wird eine ganze Menge geboten. Über die Glaubwürdigkeit der entsprechenden Szenen sollte man sich dabei weniger Gedanken machen, denn es sieht ganz einfach absolut fantastisch aus, wie hier gegeneinander gekämpft wird. In den gut 100 Minuten Spielzeit wird man als Fan wahrlich gut bedient und dennoch gerät die eigentliche Geschichte zu keiner Zeit in den Hintergrund. Vielmehr ist es eindrucksvoll gelungen, eine erstklassige Mixtur aus Action und der Thematik des Filmes zu kreieren, die dem Gesamtbild einen qualitativ hochwertigen Anstrich verleiht.

Das ist zudem auch den sehr guten Darstellern zu verdanken, die allesamt einen sehr spielfreudigen Eindruck hinterlassen und wirklich mit viel Eifer bei der Sache sind. Einzig und allein der streckenweise vorhandene Humor war für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Es handelt sich dabei zwar nicht um den oft verwendeten-und vollkommen überzogenen asiatischen Humor, dennoch erscheinen einige Stellen etwas albern, was irgendwie so gar nicht zum Rest dieses tollen Filmes passt. Hauptsächlich äußerst sich dies in Situationskomik, die zwischen Tran Nguyen und der jungen Hoa Xuan entsteht und diese erscheint doch wie ein nicht nötiger Fremdkörper, der den ansonsten sehr guten Gesamteindruck doch ein wenig trübt. Hier handelt es jedoch lediglich um Kritik auf sehr hohem Niveau und viele Leute werden diese unfreiwillig wirkende Komik eventuell sogar als nette Anekdote ansehen.

Insgesamt gesehen handelt es sich aber um einen absolut gelungenen Historienfilm, der alles beinhaltet, was diese Art von Film so sehenswert macht. Erstklassige-und farbenprächtige Bilder, eine gut erzählte Geschichte, gut agierende Schauspieler und eine überzeugende Gesamt-Choreografie lassen zu jeder Zeit den Eindruck entstehen, das es sich um eine hochwertige Produktion handelt. Zudem wird auch noch der Aspekt sehr gut herausgearbeitet, das der Rachegedanke eines Menschen nicht immer der richtige Weg ist um Gerechtigkeit zu erlangen, sondern eventuell Ereignisse nach sich zieht, die eine Spirale aus Gewalt und Tod nach sich ziehen könnte, die irgendwann vollkommen außer Kontrolle gerät. Und so bietet "Blood Letter" nicht nur ausschließlich gelungene Action-Sequenzen, sondern lässt auch eine gewisse inhaltliche Tiefe erkennen, die dem Gesamtwerk äußerst gut zu Gesicht steht.


Fazit:


Einmal mehr bekommt der Zuschauer einen erstklassigen asiatischen Historienfilm zu Gesicht, der durch seine stark in den Vordergrund tretenden Fantasy-Einflüsse eine fast magische Wirkung erzielt. Es ist schier unmöglich , sich der Faszination des Geschehens zu entziehen, die einen von der ersten bis zur letzten Minute in Beschlag nimmt. Freunde des Genres kommen hier voll auf ihre Kosten und sollten sich diese vietnamesische Produktion auf keinen Fall entgehen lassen.


7/10
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

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The Walking Dead (Staffel 2)
(The Walking Dead)
mit Andrew Lincoln, Jon Bernthal, Sarah Wayne Callies, Laurie Holden, Jeffrey DeMunn, Steven Yeun, Chandler Riggs, IronE Singleton, Norman Reedus, Lauren Cohan, Scott Wilson, Jane McNeill, Madison Lintz
Regie: Guy Ferland / Bill Gierhart u.a.
Drehbuch: Charlie Adlard / Tony Moore u.a.
Kamera: David Boyd / Rohn Schmidt
Musik: Bear McCreary
keine Jugendfreigabe
USA / 2011

Eine kleine Gruppe Überlebender unter Führung des ehemaligen Hilfssheriffs Rick Grimes durchstreift die von Zombies und diversen Ausschreitungen entvölkerte Provinz Amerikas auf der Suche nach weiteren Überlebenden und Familienmitgliedern. Auf der abgelegenen Farm der Familie Greene findet man vorübergehend Unterschlupf, ohne zunächst zu ahnen, welch grausiges Geheimnis die Greenes in ihrer Scheune hüten. Unterdessen spitzt sich ein Eifersuchtskonflikt zwischen Rick und seinem besten Freund Shane dramatisch zu.


Fiel die erste Staffel der beliebten TV-Serie mit gerade einmal 6 Episoden noch ziemlich spärlich aus, so kann man als Fan nun auf 13 Episoden zurückgreifen, womit Staffel 2 gleich doppelt so lohnenswert erscheint. Doch gerade in diesem Punkt scheinen die Meinungen ein wenig auseinander zu gehen, gibt es doch nicht gerade wenige Leute die eine gewisse Straffung der Folgen bevorzugt hätten. Zu wenig Zombie-Action und dafür fast endlose Dialoge um immer wieder die gleichen Dinge sind dabei die größten Kritikpunkte, die dabei immer wieder zur Sprache kommen. Ich selbst sehe das jedoch vollkommen anders, denn insbesondere der Aspekt das hier die trotz einer schier ausweglosen-und hoffnungslosen Situation die alltäglichen Probleme der Gruppe eingehend beleuchtet werden, drückt die ganz besondere Stärke dieser Serie aus. In einer von Zombies überfluteten Welt sind es doch gerade die zwischenmenschlichen Töne, die ein wenig Normalität aber auch Hoffnung aufkommen lassen, das irgendwann ein besseres Leben möglich sein kann. Und von diesen Tönen gibt es zugegebenermaßen eine ganze Menge und selbstverständlich beanspruchen diese auch eine gewisse Zeit, um angemessen bearbeitet werden zu können. Das dies dabei ein wenig auf Kosten der Action geht, sehe ich gar nicht einmal als negativen Kritikpunkt an, außerdem gibt es doch für die reinen Action-Junkies wohl mehr als genügend Zombie-Filme, in denen man sich fast ausschließlich an Härte-und Brutalität erfreuen kann.

"The Walking Dead" bietet aber viel mehr als das stumpfe SFX-Spektakel, das man gerade aus den neueren Filmen mit Untoten-Thematik her kennt, denn hier geht es doch auch ganz eindeutig darum, einen immer weiter ansteigenden Spannungsaufbau einzubauen, der das Interesse des Zuschauers konstant hoch hält und ihm auch immer wieder neue Wendungen zu bieten, so das sich die Geschichte weiterentwickeln kann. Und das ist den Machern des Formates mit dieser zweiten Staffel absolut herausragend gelungen, die altbekannten Probleme werden weiter vertieft und die einzelnen Charaktere erfahren eine äußerst tiefe Beleuchtung, was dem Ganzen insgesamt gesehen sehr viel Qualität verleiht. Einige Aspekte wie beispielsweise die Differenzen zwischen Rick und Shane werden auf die Spitze getrieben und eskalieren am Ende sogar in soweit, das eine endgültige Lösung für das Problem der beiden Männer gefunden wird. Diese ist zudem vollkommen logisch und passt absolut perfekt in das Gesamtbild. Das es sich dabei durch die gesamte Staffel zieht ist meiner Meinung nach sogar absolut notwendig, bietet doch insbesondere dieser Punkt immer wieder Reizpunkte, der auch den Rest der Gruppe betrifft und diese dabei auch in verschiedene Lager spaltet. Davon lebt das Szenario und die dabei entstehenden Spannungen kann man förmlich spüren. Die gesamte Zeit über hat man das Gefühl auf einem Pulverfass zu sitzen, das jeden Moment explodieren kann. Bis es jedoch endgültig soweit ist, vergeht eine geraume Zeit und das ist auch gut so. Wäre das Problem zu einem früheren Zeitpunkt aus der Welt geschafft worden, wäre irgendwie die Luft raus gewesen und das gesamte Format hätte darunter gelitten. So aber hing dieser Handlungsstrang die ganze Zeit über wie ein Damoklesschwert über den Ereignissen, was jederzeit für äußerste Spannung und eine knisternde Grundstimmung gesorgt hat, die man kaum dichter hätte gestalten können.

Absolut unerlässlich ist auch das Ausscheiden diverser Hauptfiguren wie auch die Einführung neuer Gesichter. Gerade Ersteres ist im ersten Moment sicherlich bedauerlich, hat man doch im Laufe der Zeit zu jeder einzelnen Person einen Bezug hergestellt. Dennoch ist der Verlust lieb gewonnener Charaktere notwendig, um dem geschehen auch immer wieder neue Impulse zu verleihen. Außerdem wäre es auch ziemlich unglaubwürdig, wenn keiner der Helden den Untoten oder anderen Dingen zum Opfer fallen würde und gerade in diesem Aspekt beinhaltet "The Walking Dead" eine seiner größten Stärken. Auch die neu eingebauten Figuren entpuppen sich als wichtiger Baustein im Gesamtbild und präsentieren sich gleichzeitig als starke Sympathieträger, die frisches Blut in die Geschichte einfließen lassen.Neue Bande werden geknüpft und aus anfänglichen Differenzen entwickelt sich eine teils neue Gemeinschaft, die in der Zukunft ganz sicher noch für etliche interessante Serien-Kost sorgen wird. Nun gestaltet sich diese Box bestimmt weitaus dialoglastiger als Staffel 1, doch die Thematik entpuptt sich auch immer komplexer und beinhaltet etliche Nebenerzählstränge, die allesamt perfekt ineinander fließen und das Gesamtbild extrem interessant erscheinen lassen. Zudem gestalten sich die Passagen ohne Action jederzeit als absolut sehenswert und es entstehen meiner Meinung nach überhaupt keine Längen. Es werden jederzeit wichtige Themen bearbeitet, jede einzelne Folge bietet immer wieder Neuerungen und bearbeitet gleichzeitig wichtige Punkte, die erst ganz am Ende dieser Staffel eine Klärung erfahren. Manch einem mag das nicht genug sein, doch insgesamt gesehen gibt es auch genügend Action zu sehen und gerade zum Ende hin wird noch einmal aus allen Rohren gefeuert, so das jedem Fan das Herz im Leibe vor Freude hüpft.

Letztendlich ist die Weiterführung der Geschichte mehr als nur gelungen und für mich handelt es sich hier um ein echtes Serien-Highlight, das seine Stärken nicht ausschließlich in expliziten Gewaltdarstellungen sucht. Vielmehr handelt es sich um eine ausgewogene Mischung, bei der auch der menschliche Aspekt nicht zu kurz kommt. In der komprimierten Form eines Zombie-Films legt man das Hauptaugenmerk ganz bestimmt viel mehr auf die Anzahl der Splatter-und Gore-Effekte und das ist auch vollkommen in Ordnung, in einer hoffentlich langlebigen Serie muss man ganz andere Prioritäten setzen, um das Ganze auch über einen langen Zeitraum interessant erscheinen zu lassen. Dieser Punkt kommt bei "The Walking Dead" besonders gut zur Geltung, wodurch wohl auch der sensationelle Erfolg dieses Formates zu erklären ist. Das man nicht immer den Geschmack aller Zuschauer trifft ist keine sonderliche Überraschung, denn wenn man will, findet man immer etwas zum kritisieren. In meinen Augen ist dieses Format als fast perfekt zu bezeichnen, denn auch die vorhandenen Effekte sind als grandios zu bezeichnen und unterstützen nur noch mehr den herausragenden Gesamteindruck, den man von dieser TV-Serie gewinnt.


Fazit:


Wusste schon die erste Staffel voll zu überzeugen, so wird mit der zweiten noch einmal die Qualität gesteigert. Gorehounds werden das wohl etwas anders sehen, doch ich empfinde den vorhandenen Härtegrad als vollkommen ausreichend und die enthaltenen Szenen sind teilweise ganz schön derbe-und wuchtig. Am meisten überzeugt jedoch die Weiterentwicklung der Ereignisse, denn hier ist jede Menge Spannungs-Potential vorhanden, das auch hervorragend ausgeschöpft-und umgesetzt wurde.


9/10
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