horror's Reise durch die große Welt der Filme
Moderator: jogiwan
- horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme
Body Puzzle - Mit blutigen Grüßen
(Body Puzzle)
mit Joanna Pacula, Tomas Arana, François Montagut, Gianni Garko, Erika Blanc, Matteo Gazzolo, Susanna Javicoli, Bruno Corazzari, Ursula von Baechler, Sebastiano Lo Monaco, Giovanni Lombardo Radice, Paolo Baroni
Regie: Lamberto Bava
Drehbuch: Lamberto Bava / Teodoro Corrà / Domenico Paolella
Kamera: Luigi Kuveiller
Musik: Carlo Maria Cordio
ungeprüft
USA / 1991
Ein mysteriöser Verkehrsunfall, ein Motorradfahrer kommt ums Leben. Seine Witwe Tracy erhält grausame Botschaften - einzelne Körperteile von entsetzlich zugerichteten Mordopfern, denen zusätzlich ein inneres Organ fehlt. Dazu ein unglaubliches Verbrechen: Die Leiche ihres Mannes Abe wird aus dem Grab gestohlen! Detective Mike steht vor einem Rätsel. Ein Alptraum, der seines gleichen sucht!
Als Sohn in die Fußstapfen eines berühmten Vaters zu treten fällt zumeist recht schwer, wenn dieser dann auch noch Mario Bava heißt, wird die Bürde nicht unbedingt kleiner. Dennoch gibt es auch in der Filmografie eines Lamberto Bava einige durchaus sehenswerte Beiträge und der vorliegende Spät Giallo "Body Puzzle" dürfte dabei nicht gerade zu den schlechtesten gehören. In weiten Teilen beinhaltet dieser feine Thriller sämtliche Zutaten des beliebten italienischen Sub Genres und auch wenn in vorliegendem Fall der Mörder von Anfang an bekannt ist, ändert dieser Umstand keinesfalls etwas an der vorhandenen Qualität der Geschichte. Diese präsentiert sich nämlich mit einer herrlichen Grundstimmung ausgestattet als ein nettes Verwirrspiel und gibt dem Zuschauer so einige kleinere Rätsel auf, bis zum Ende hin dann endlich die Gesamtzusammenhänge zu erkennen sind. Zwar setzt Bava dabei nicht immer auf die logische Komponente, doch vom reinen Unterhaltungswert her offenbart sich ein durchgehend spannendes und interessantes Szenario, das auch mit recht gut agierenden Darstellern aufwarten kann. Zugegebenermaßen spielt Hauptdarstellerin Joanna Pacula ein wenig distanziert und phasenweise fast schon unterkühlt, doch ist sie mit ihrem blendenden Aussehen ein absoluter Farbtupfer und eine wahre Labsal für das männliche Auge.
Seine wahre Stärke beinhaltet das Szenario jedoch in diversen Plot Twists, mit denen der Regisseur insbesondere im letzten Drittel für so manchen Aha Moment beim Betrachter sorgt. Wird man doch zuvor die gesamte Zeit über eher in dem Glauben gelassen das die Lösung der mysteriösen Mordserie doch recht offensichtlich zu erkennen ist und man lediglich die Motive des Täters sucht, so ergeben sich doch zum Ende hin noch einige Wendungen, die auch die Identität des psychopathischen Killers in Frage stellen. Und so zieht sich also ein dramaturgisch gut aufgebauter Spannungsbogen durch die Ereignisse, die dem Betrachter auch so manche etwas blutigere Szene anbietet. Dennoch bewegt sich der enthaltene Härtegrad in einem eher überschaubaren Rahmen und an manchen Stellen hätte man sich sogar eine etwas explizitere Darstellung der Morde gewünscht. Es hätte ja nicht zwangsweise in eine sinnlose Schlateplatte ausarten müssen, doch ein wenig mehr visuelle Konsequenz hätte dem Ganzen sicherlich nicht geschadet.
Meiner Meinung nach hätte die Geschichte so noch weitaus mehr Wucht freigesetzt und in der Gesamtbetrachtung für ein noch überzeugenderes Gesamtbild gesorgt. Doch auch in der vorliegenden Form gestaltet sich "Body Puzzle" immer noch überdurchschnittlich gut, auch wenn das Werk bestimmt nicht zu den absoluten Größen des Genres zu zählen ist. Dafür bekommt man allerdings eine sehr sehenswerte Mischung aus Gialli und Mystery Thriller geboten, die phasenweise sogar ein wenig psychologische Tiefe erkennen lässt. Gleichzeitig trifft man an dieser Stelle jedoch auch auf eine kleinere Schwäche, denn etliche gute Ansätze wurden von Bava letztendlich nicht konsequent genug heraus gearbeitet. Insbesondere die psychologische Komponente des Ganzen hätte nämlich noch weitaus mehr Potential beinhaltet, doch leider wurde ein Großteil davon lediglich leicht angekratzt. In meinen Augen handelt es sich aber um eine Schwäche auf einem guten Niveau, denn trotz kleinerer Versäumnisse bekommt man ein mehr als ordentliches Gesamtpaket geschnürt, das zudem auch noch mit einer äußerst passenden musikalischen Note hervor gehoben wird.
Es liegt wie eigentlich immer im Auge des jeweiligen Betrachters, doch insgesamt gesehen handelt es sich hier um einen oft unterschätzten Genre Film der manchmal vollkommen zu Unrecht eher schlecht bewertet wird. Für die relativ späte Entstehungszeit kann sich dieser Giallo absolut sehen lassen und durch das Einfügen der Mystery Elemente wird dem Szenario eine ganz besondere Würze verliehen. Die nun erschienene deutschsprachige Erstveröffentlichung auf DVD und Blu-ray kann sich sehen lassen, der Film liegt in einer wirklich guten Bild-und Ton Qualität vor. Genre Liebhaber können also ohne große Bedenken zugreifen, denn dieser Film wird ganz bestimmt nicht nur einmal im heimischen Player landen.
Fazit:
"Body Puzzle" hat mich trotz anfänglicher Skepsis sehr positiv überrascht und bietet bis auf einige kleinere Mängel richtig gute Unterhaltung. Dennoch hätte man durchaus noch mehr aus vorhandenem Potential heraus holen können, was den Gesamteindruck noch ein gutes Stück aufgewertet hätte.
7/10
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- horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme
Debug - Feindliches System
(Debug)
mit Tenika Davis, Adrian Holmes, Kerr Hewitt, Kyle Mac, Sidney Leeder, Jadyn Wong, Adam Butcher, Jason Momoa, Jeananne Goossen, Jessica Phillips, Allison Brennan, Dylan Harman, Kate Hewlett, Nathaniel Bacon
Regie: David Hewlett
Drehbuch: David Hewlett
Kamera: Gavin Smith
Musik: Tim Williams
FSK 16
Kanada / 2014
Sechs verurteilte Cyberkriminelle werden von der Federate Correctional Authority eingesetzt, um die Fehlfunktionen eines Raumfrachters der Orcus-Klasse zu reparieren. Die Avatare des Systems zeigen sich kooperativ, doch schon nach kurzer Zeit häufen sich bei der Crew rätselhafte Vorkommnisse. Hacker-Veteranin Kaida (Jeananne Goossen, Navy CIS) entdeckt das Wächterprogramm IAM (Jason Momoa, Game of Thrones), welches mit Hilfe von Bioware weit außerhalb seiner Begrenzungen operiert. Bei dem Versuch es zu deaktivieren beginnt auf dem Raumschiff ein Kampf um Leben und Tod...
David Hewlett ist den meisten Leuten wohl vielmehr als Darsteller bekannt, doch immerhin legt der gebürtige Brite mit "Debug - Feindliches System" nun auch schon seine dritte Regiearbeit vor. Dabei handelt es sich um eine kanadische Produktion in der sich die Zutaten SCI/FI mit denen des Horrorfilms vermischen und zumindest eine streckenweise gelungene Kombination ergeben. Der Film scheint nicht unbedingt mit sehr viel Budget ausgestattet, denn die manchmal recht billige Optik des Ganzen deutet doch ganz eindeutig darauf hin, das nicht äußerst viel Geld für die Realisierung des Projektes zur Verfügung gestanden hat. Desweiteren lässt sich das auch in der hier agierenden Darsteller Riege erkennen, denn bis auf wenige Ausnahmen liefern die größtenteils eher unbekannten Gesichter nicht gerade die Art von Leistungen ab, die den Zuschauer in Verzückung versetzen.
Die Geschichte an sich bietet dann zuerst einmal nicht wirklich viele Schauwerte, denn Hewlett vergeudet doch ein wenig zu viel Zeit mit banalen Nichtigkeiten, die für die eigentliche Thematik eher unerheblich sind. Man erlebt lediglich die sechs Kriminellen bei ihren Bemühungen, die Systeme auf einem angeblichen Frachter zu deaktivieren und dieser Umstand lässt das Szenario in dieser Zeitspanne nicht gerade sehr spannend erscheinen. Erst zur Mitte der Geschehnisse nimmt das Ganze dann endlich ein wenig an Fahrt auf und lässt eine deutliche Temposteigerung erkennen, zudem entfaltet sich nun auch ein gewisser Spannungsbogen, den man zuvor leider fast gänzlich vermisst hat. So ist dann die klaustrophobische Beinote der Abläufe auch die einzige wirkliche Konstante, denn da sich die ganze Chose auf einem Frachter abspielt herrscht hier durchgehend eine ordentliche Atmosphäre.
In der zweiten Filmhälfte lassen sich dann auch endlich die beigefügten Horror Elemente erkennen und streckenweise zieht gar ein ansehnlicher visueller Härtegrad in die Story ein. Dabei geht es so manches Mal erstaunlich blutig zur Sache und selbst die Freunde der etwas härteren Gangart dürften nun trotz einer 16er Freigabe durchaus auf ihre Kosten kommen. Dennoch rettet dieser Umstand "Debug - Feindliches System" nicht vor dem normalen Mittelmaß, denn leider ist es dem Regisseur nicht gelungen, teilweise gute Ansätze auch konsequent auszuarbeiten. So bleibt dann am Ende vieles nur Stückwerk, was sich natürlich ganz unweigerlich auf den gewonnenen Gesamteindruck auswirkt. Mit etwas besser agierenden Schauspielern und etwas mehr Finesse wäre ganz sicher mehr drin gewesen, doch in vorliegender Form handelt es sich dann maximal um eine Produktion, die man sich zwar locker einmal anschauen kann, die aber ganz bestimmt keinen allzu nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis des Betrachters hinterlassen wird.
Manch einer mag es eventuell vollkommen anders sehen, doch Hewlett hat hier meiner Meinung nach etwas an vorhandenem Potential verschenkt. Die Story erscheint phasenweise viel zu unausgegoren und manchmal auch seltsam steril. Die scheinbar alle von Lustlosigkeit befallenen Akteure können dem Film zu keiner Zeit ihren Stempel aufdrücken und agieren zumeist recht ungelenk und hölzern. Ganz besonders fällt das im Fall von Jason Momoa auf, denn auch wenn der gute Mann schon von Haus aus nicht mit grandiosen Fähigkeiten ausgestattet ist, wirkt er doch in der Rolle des feindlichen Systems wie die nahezu perfekte Fehlbesetzung. Damit ist nun aber auch wirklich alles über diese Produktion gesagt, die bis auf einige nette und blutige Momente nicht wirklich viel Erwähnenswertes beinhaltet. Am unteren Durchschnittsrand angesiedelt bleibt also lediglich ein Film den man für zwischendurch ohne Weiteres mal sichten kann, der jedoch nicht in nachhaltiger Erinnerung bleiben wird.
Fazit:
David Hewlett bietet einige gelungene Ansätze, versäumt es in der Folge jedoch diese auch konsequent auszuarbeiten. Das ist sehr schaden, denn "Debug - Feindliches System" hätte ein richtig guter Film werden können, ist jedoch in der vorliegenden Form leider nur ein Werk ohne Highlights, das zudem mit lustlos handelnden Akteuren besetzt ist.
4/10
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme
The Mule
(The Mule)
mit Hugo Weaving, Angus Sampson, Leigh Whannell, Ewen Leslie, Geoff Morrell, Georgina Haig, Noni Hazlehurst, John Noble, Nick Farnell, Marney McQueen, Dave Lawson, Emma-Jane Newton, Alex Menglet
Regie: Tony Mahony / Angus Sampson
Drehbuch: Angus Sampson / Leigh Whannell / Jaime Browne
Kamera: Stefan Duscio
Musik: Cornel Wilczek / Mikey Young
FSK 16
Australien / 2014
So abgedreht, dass es wahr sein muss. The Mule erzählt vom eigentlich grundguten Ray (Angus Sampson, Insidious), der sich überreden lässt, ein Kilo Heroin in seinem Magen von Thailand nach Australien zu schmuggeln. Unglücklicherweise wird er am Flughafen festgenommen. Nun darf ihn die Polizei für sieben Tage in einem Hotelzimmer festhalten - in der Hoffnung, dass sich sein Darm entleert und die Beweisstücke zum Vorschein kommen. Doch Ray hat vor, das Zimmer als freier Mann zu verlassen und kämpft tapfer gegen die Natur an, immer unter der strengen Aufsicht des raubeinigen Polizisten Croft (Hugo Weaving, Herr der Ringe, Matrix). Und auch die Schergen des Unterweltbarons, dem Kopf hinter dem Drogen-Deal, lassen nicht lange auf sich warten …
Immer wieder trifft man in regelmäßigen Abständen auf Filme die sich aus mehreren Genres zusammen setzen und insbesondere durch ihre außergewöhnliche Mixtur nachhaltig im Gedächtnis bleiben. "The Mule" fällt ganz eindeutig in diese Kategorie, denn besticht die hier erzählte Geschichte einerseits durch ihren rabenschwarzen Humor, so lässt sie doch auch im gleichen Atemzug die Elemente des Thrillers und die eines waschechten Dramas erkennen. Die Gewichtung der einzelnen Zutaten ist relativ gleichmäßig und sorgt so für ein wirklich beachtenswertes Filmerlebnis, das dem Zuschauer knapp 100 Minuten beste Unterhaltung garantiert. Im Mittelpunkt des Ganzen steht der einfältige und gutmütige Ray, der an dieser Stelle von Angus Sampson nahezu perfekt interpretiert wird und innerhalb kürzester Zeit zu einem echten Sympathieträger aufsteigt.
Fast alle anderen für die Story wichtigen Charaktere werden hingegen eher unsympathisch gezeichnet, wobei insbesondere die ermittelnden Polizisten durch ihre Methoden nicht unbedingt hoch in der Gunst des Betrachters angesiedelt sind. Nun bezieht der Film seinen eigentlichen Reiz fast ausschließlich aus der Frage, ob die Hauptfigur es schafft, mehrere Tage den Gang auf die Toilette zu vermeiden und dieser Aspekt sorgt dann auch für so manche Momente voller skurriler Situationskomik, wobei "The Mule" jedoch zu keiner Zeit mit brachialem Fäkal Humor oder albernem Slapstick aufwartet. Trotz des trockenem schwarzen Humors entfaltet sich ein relativ ernst zu nehmendes Szenario, das streckenweise sogar mit diversen heftigen Momenten daher kommt, in denen einem überhaupt nicht zum lachen zumute ist. Vielmehr steigt in etlichen Passagen so etwas wie Mitleid für den guten Ray auf, der sich immer öfter den manchmal willkürlichen Handlungen der Polizei erwehren muss die nicht gerade zimperlich mit seiner Person umgeht.
Die außergewöhnliche Mixtur die diesem Werk zu Grunde liegt verleiht dem Szenario einen ganz besonderen Reiz, zudem geht in Ray eine erstaunliche Wandlung vor, die aus einem gutmütigen Einfaltspinsel einen cleveren Pfiffikus macht. Mit zunehmender Laufzeit erkennt der gute Mann nämlich die Zeichen der Zeit und heckt einen relativ raffinierten Plan aus, um das von allen begehrte Heroin vor der Polizei in Sicherheit zu bringen. Das Regie-Duo Tony Mahony und Angus Sampson behandelt neben der eigentlichen Thematik des Drogenschmuggels auch die dazu gehörigen Seiten der Gier, Korruption und Brutalität, so das es für eine Geschichte mit so viel schwarzem Humor auch zu diversen harten Augenblicken kommt. Diese nicht unbedingt alltägliche Kombination macht diesen Film in meinen Augen zu etwas ganz Besonderem, denn irgendwie läuft "The Mule" ganz und gar nicht nach dem ansonsten üblichen Schema ab. Die ganze Chose präsentiert sich nämlich phasenweise mit erstaunlich viel Tiefgang, überzeugt durch sehr viel Erzählfluss und ist zudem auch noch durch die Bank mit erstklassig aufspielenden Akteuren besetzt.
Letztendlich mag das eventuell nicht jeder so sehen, doch ehrlich gesagt zeigt sich in vorliegendem Fall einmal mehr, das es zumeist die eher unscheinbaren Filme sind, die im Endeffekt den nachhaltigsten Eindruck im Gedächtnis hinterlassen. Diese australische Produktion kann man jedenfalls als einen echten Geheimtipp ansehen, den man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Bissiger Wortwitz, skurrile Situationskomik, großartige Schauspieler und jede Menge Sarkasmus dürfte genügend Gründe darstellen, um "The Mule" zumindest einmal anzuschauen, wobei es bei etlichen Leuten ganz sicher nicht bei einer einmaligen Sichtung bleiben dürfte.
Fazit:
Außergewöhnliche Genre Kombinationen sind immer besonders reizvoll und hinterlassen zumeist auch einen bleibenden Eindruck. Im Prinzip und je nach persönlichem Geschmack müsste das auch hier der Fall sein, denn neben äußerst witzigen Szenen bekommt man auch noch eine ganze Menge mehr geboten. mich persönlich hat der Film jedenfalls total überzeugt, so das ich an dieser Stelle definitiv eine dicke Empfehlung aussprechen kann.
8/10
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme
Ruhet in Frieden
(A Walk Among the Tombstones)
mit Liam Neeson, Maurice Compte, Patrick McDade, Luciano Acuna Jr., Hans Marrero, Laura Birn, David Harbour, Adam David Thompson, Boyd Holbrook, Kim Rosen, Dan Stevens, Eric Nelsen, Jon Goracy, Razane Jammal
Regie: Scott Frank
Drehbuch: Scott Frank / Lawrence Block
Kamera: Mihai Malaimare Jr.
Musik: Carlos Rafael Rivera
FSK 16
USA / 2014
Acht Jahre ist es her, dass Matthew Scudder den Polizeidienst quittierte, nachdem er beim Versuch, die Täter eines Überfalls zu stellen, einen unschuldigen Passanten erschoss. Inzwischen verdient er seinen Lebensunterhalt als Privatermittler, hat dem Alkohol entsagt und lebt zurückgezogen. Als Scudder von dem Drogendealer Kenny den Auftrag erhält, die Männer ausfindig zu machen, die seine Frau gekidnappt und brutal ermordet haben, führt ihn der Fall tief in die Unterwelt von New York. Langsam offenbart sich, dass die Entführung nicht die einzige war, sondern Teil einer ganzen Serie äußerst gewalttätiger Straftaten - immer mit tödlichem Ausgang. Scudder sieht sich auf seiner Suche nach Gerechtigkeit gezwungen, selbst die Grenzen des Gesetzes zu überschreiten, während die Täter bereits ihr nächstes Opfer ins Visier nehmen…
Liam Neeson zählt meiner persönlichen Meinung nach mit zu den vielschichtigsten Schauspielern unserer Zeit und hat auch schon mehr als einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt, das er im Prinzip in fast jeder Rolle überzeugen kann. Spätestens seit dem 2008 erschienenen "96 Hours" stellt der Nordire nun jedoch fast ausschließlich sein Können in den Dienst des Action Filmes und hat in dieser Zeit fast schon einen Ikonen Status erreicht, wie es in früheren Zeiten bei Legenden wie Charles Bronson oder auch Clint Eastwood der Fall war. Das mag sicherlich nicht jedem gefallen, doch immerhin können sich die meisten Filme des Briten jederzeit sehen lassen und bieten zudem äußerst kurzweilige und actionreiche Unterhaltung für Fans des Genres. Der vorliegende "Ruhet in Frieden" schlägt da ein wenig aus der Reihe und entpuppt sich vielmehr als relativ ruhig erzählter Thriller, der zudem auch mit diversen Elementen des Dramas ausgestattet ist. Regisseur Scott Frank setzt hier weniger auf grandiose Action Kost und serviert hier vielmehr eine Detektiv Geschichte in bester Oldschool Manier, die phasenweise ziemlich dreckig und düster daher kommt.
Zeitlich ist das Szenario Ende der 90er Jahre angesiedelt und das Ambiente dieser Zeit wurde auch verhältnismäßig gut eingefangen. Neeson selbst spielt einen ehemaligen Cop und Ex-Alkoholiker, der mittlerweile ohne Lizenz als Privatdetektiv arbeitet und dabei als einerseits recht mürrischer und am Leben gescheiterter Mann auf den Plan tritt, auf der anderen Seite jedoch auch hinter seiner rauen Schale einen deutlich erkennbaren weichen Kern hat. Bei seinem neuen Auftrag wird er mit dem Drogen Milieu konfrontiert und gerät dabei mitten in eine brutale Mordserie hinein, die allerdings schon nach einer relativ kurzen Zeitspanne sowohl die Täter, als auch deren Motive aufzeigt. Darin liegt eventuell die einzige Schwäche dieses extrem stimmigen Thrillers, denn da der Zuschauer frühzeitig die Identitäten der Killer und auch deren Beweggründe kennt, baut sich nicht unbedingt ein so straff gezogener Spannungsbogen auf, wie man ihn sich eventuell gewünscht hätte. Auf diesen Aspekt hat Scott Frank aber auch keinesfalls sein Hauptaugenmerk gelegt, denn der Fokus des Geschehens liegt vielmehr auf den moralischen Gesichtspunkten, die durch die Ereignisse immer stärker in den Vordergrund gerückt werden. Immer klarer kristallisiert sich dadurch der Begriff von Gerechtigkeit heraus und zwangsläufig stellt sich damit auch die Frage, wie man diese am besten erlangen kann. Nicht nur die Hauptfigur hat sich mit dieser Frage auseinanderzusetzen, denn auch der Betrachter ist hin und her gerissen zwischen einer gesetzestreuen Linie und dem puren Rachegedanken.
Daraus bezieht "Ruhet in Frieden" dann auch seine volle Intensität und Kraft, die sich ganz unweigerlich auch auf einen selbst überträgt. Vergessen ist die teilweise vorhandene Vorhersehbarkeit der Abläufe und man konzentriert sich ganz automatisch auf die einzelnen Charaktere, die bis auf Scudder (Neeson) allerdings keine allzu ausführliche Beleuchtung erfahren. Meiner Meinung nach hat Frank diesen Schachzug jedoch ganz bewusst eingebaut und den Großteil seiner Figuren etwas schwammig in der Darstellung gehalten, denn so entsteht eine leicht geheimnisvolle Note im Bezug auf die jeweiligen Akteure, die das Interesse des Zuschauers bis zum Ende oben halten. Das mag ein jeder anders sehen und letztendlich ist es natürlich reine Geschmackssache, doch dem gewonnenen Gesamtbild ist dieser Umstand sicher nicht abträglich. Man muss die ruhige und eher bedachte Erzählung auf sich einwirken lassen und vor allem die sehr gelungene Atmosphäre in sich aufsaugen, dann dürfte "Ruhet in Frieden" als wirklich gelungenes Thriller/Drama auf einen einwirken, in dem temporeiche Action Passagen eher wie ein Fremdkörper erscheinen würden. So wurde dann auch bis auf einige wenige Momente darauf verzichtet und die vorhandenen Sequenzen sind auch nicht unbedingt mit einem höheren Härtegrad ausgestattet. Dieser entfaltet sich aber dennoch im Kopf des Betrachters, denn die unzähligen Andeutungen von körperlicher und seelischer Gewalt verfehlen keinesfalls ihre äußerst intensive Wirkung, so das der Film in dieser Beziehung definitiv seine Spuren hinterlässt.
Wie immer liegt es im Auge des jeweiligen Betrachters, doch mich persönlich konnte dieses Werk absolut überzeugen. Während viele der letzten Filme mit Liam Neeson immer nach dem gleichen Schema aufgebaut waren, stellt die vorliegende Produktion doch eine recht willkommene Abwechslung dar und zeigt den Mimen einmal nicht in der Rolle des unbesiegbaren Action Helden, dem anscheinend nichts und niemand etwas antun kann. Gleichzeitig handelt es sich um eine weitaus charismatischere Performance des Mimen, der hier auch in schauspielerischer Hinsicht wieder etwas mehr von seinem Können in die Waagschale werfen kann. Hart und mürrisch, aber auch verletzbar und nachdenklich, so gestaltet sich die Figur, die von einem glänzend aufgelegten Neeson absolut erstklassig verkörpert wird. Von mir gibt es jedenfalls eine dicke Empfehlung an all jene, die einen Film nicht ausschließlich nach der enthaltenen Action, sondern auch aufgrund vorhandener inhaltlicher Tiefe beurteilen.
Fazit:
Ein riesiges Action Spektakel und ein unverwundbarer Held, das sind eigentlich zwei Dinge die einen Film mit Liam Neeson in den letzten Jahren ausgezeichnet haben. Beides bekommt man hier nicht geboten und wahrscheinlich ist "Ruhet in Frieden" gerade aus diesem Grund in seiner Wirkung so absolut überzeugend. Natürlich muss sich jeder sein eigenes Bild davon machen, doch verpassen sollte man dieses Werk auf keinen Fall.
8/10
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme
Jurassic City
(Jurassic City)
mit Ray Wise, Kevin Gage, Dana Melanie, Kayla Carlyle, Vernon Wells, Jack Forcinito, Sofia Mattsson, Robert LaSardo, Benjamin Easterday, Kelcey Watson, Monique Parent, Timothy Muskatell, Vanessa V. Johnston
Regie: Sean Cain
Drehbuch: Sean Cain
Kamera: Stuart Brereton
Musik: Mario Salvucci
FSK 16
USA / 2014
Als es in einem streng geheimen Labor zu einem Unfall kommt, können hochgefährliche Raptoren ausbrechen. Eine Spezialeinheit wird losgeschickt, um die hungrigen Dinosaurier aufzuhalten, bevor sie Los Angeles dem Erdboden gleichmachen. Doch nach ihrer Flucht kennen die Fleischfresser kein Halten mehr: Sie sorgen dafür, dass das Blut in der Stadt fließt. Einige junge Studentinnen, die von der Polizei wegen einer aus dem Ruder gelaufenen Party mit aufs Revier genommen werden, trifft es besonders hart: Sie müssen sich mit den mörderischen Gefängnisinsassen zusammentun - sonst haben sie keine Chance, den Dinosauriern zu entkommen...
Der deutsche Filmtitel deutet schon an, das der Zuschauer in vorliegendem Fall wohl ganz augenscheinlich mit einer recht billigen "Jurassic Park" Variante geködert werden soll. Nun könnte man in diesem Fall zumindest mit einer kurzweilig unterhaltenden Trash Produktion rechnen, doch ehrlich gesagt gestaltet sich "Jurassic City" in großen Teilen viel eher schlecht und bietet einem eher selten erwähnenswerte Schauwerte. In erster Linie ist das wohl auf die visuelle Darstellung der Dinosaurier zu beziehen, denn diese ist doch von eher mittelmäßigen bis schlechten CGI Effekten gekennzeichnet. Doch auch im Bezug auf die Geschichte und das dargebotene Schauspiel der Akteure gibt es kleider nicht viel gutes zu berichten, offenbart sich doch einerseits eine vollkommen hanebüchene Story Line und zum anderen fällt die eher unbekannte Darsteller Riege lediglich dadurch ins Auge, das sie durch ständiges Gekreische einiger Studentinnen und ungelenkem Schauspiel auf sich aufmerksam macht.
Spannung oder eine dichte Atmosphäre sucht man leider völlig vergebens, stattdessen wird man von der ersten Minute an mit einem Plot konfrontiert, der noch nicht einmal diskrete Andeutungen für die Ereignisse beinhaltet. So erscheint das Ganze dann auch stellenweise absolut sinnfrei und lässt in diversen Passagen auch den Eindruck entstehen, das in dem teils skurrilen Geschehen relativ wenig Dinge wirklich zusammen passen. Durchzogen von zumeist dümmlichen Dialogen kämpfen sich die Protagonisten durch die mehr oder minder abwegige Situation in der sie sich befinden, was die Chose nun auch nicht unbedingt erwähnenswert aufwerten kann. Das der Film nicht zu einem totalen Rohrkrepierer mutiert ist ausschließlich dem Umstand zu verdanken, das Regisseur Sean Cain zumindest ein wenig Dino Action eingebaut hat, was an mehreren Stellen für ein wenig Kurzweil sorgen kann.
Allerdings sollte man keinesfalls grandiose Action Sequenzen erwarten, bewegt man sich hier doch vielmehr im Bereich eines B oder gar C Movies, was man "Jurassic City" auch in jeder Phase anmerkt. Wirklich erfreuen kann man sich lediglich am Anblick einiger recht hübsch anzusehender Mädels im Bikini, was letztendlich aber auch nicht über deren mangelndes Schauspieltalent hinweg täuschen kann, denn an diesem Punkt wird ganz eindeutig mangelndes Talent durch optische Reize ersetzt. Nun hört sich das alles in der Summe nicht wirklich überzeugend an, doch trotzdem kann man sich dieses Werk durchausd einmal zu Gemüte führen, wenn man gerade nichts Besseres zu tun hat. Die eigenen Erwartungen sollte man dabei allerdings relativ niedrig ansetzen, denn im Endeffekt handelt es sich maximal um einen Film auf typischem RTL 2 Niveau.
Man hat wahrlich schon weitaus bessere Filme gesehen, doch trotz seiner unübersehbaren Unzulänglichkeiten bereitet "Jurassic City" zumindest phasenweise recht trashige Unterhaltung. Jenseits jeglicher Logik und nachvollziehbarer Handlungsweisen präsentiert sich ein Szenario, das im Grunde genommen nur einem kranken Hirn entsprungen sein kann. Aus diesem Blickwinkel betrachtet ergibt sich aber auch ein gewisser Reiz, denn irgendwie ist es schon recht interessant auf welch dümmliche Ideen manche Regisseure kommen. Sean Cain setzt in diesem Bezug fast schon neue Maßstäbe, denn seine Geschichte ist dermaßen abstrus, das man gelegentlich nur noch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen kann.
Fazit:
Rein filmisch gesehen handelt es sich hier fast schon um einen Totalschaden, doch aus der Sichtweise eines Trash Liebhabers kann man dieser Produktion zumindest streckenweise etwas abgewinnen. Wenn man bereit ist eine Menge Abstriche in Kauf zu nehmen kann man einen Blick riskieren, ansonsten sollte man lieber gar nicht erst zu der Blu-ray greifen.
4/10
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme
The Guest
(The Guest)
mit Dan Stevens, Maika Monroe, Brendan Meyer, Sheila Kelley, Leland Orser, Lance Reddick, Tabatha Shaun, Chase Williamson, Joel David Moore, Steve Brown, Brenden Wedner, Alex Knight, Ethan Embry, Nancy Jeris
Regie: Adam Wingard
Drehbuch: Simon Barrett
Kamera: Robby Baumgartner
Musik: Steve Moore
keine Jugendfreigabe
USA / 2014
Die Familie Peterson trauert noch um ihren jüngst im Krieg gefallenen Sohn und Bruder, als auf einmal ein Unbekannter namens David vor der Tür steht: ein Soldat, der vorgibt, mit ihm gut befreundet gewesen zu sein. Von den tröstenden Worten des smarten Ex-Kameraden gerührt, bieten die Petersons ihm für ein paar Tage eine Unterkunft in ihrem Haus an. Hilfsbereit und freundlich, scheint er der perfekte Gast zu sein. Nach einer Reihe von mysteriösen Unfällen im Umfeld der Familie, wird Tochter Anna jedoch misstrauisch. Heimlich lässt sie seine Identität überprüfen. Mit einem schockierenden Ergebnis ...
Adam Wingard legte schon mit seinem Film "You're Next" einen sehr überzeugenden Film ab und hat zudem auch in Werken wie "V/H/S - Eine mörderische Sammlung", "S-V/H/S" oder auch "ABCs of Death" jeweils eine Episode beigesteuert. Desweiteren hat der gute Mann auch noch diverse andere Titel in seiner Filmografie stehen, die man aber aufgrund ihres Bekanntheitsgrades durchaus vernachlässigen kann. Mit dem nun vorliegenden Thriller "The Guest" bekommt es der Zuschauer nun mit der neuesten Arbeit des Regisseurs zu tun und kann sich dabei ohne Weiteres auf ein überraschendes, intensives und extrem unterhaltsames Filmerlebnis einstellen. Die Geschichte an sich hört sich im ersten Moment eher vorhersehbar und bekannt an und zunächst deutet auch relativ wenig darauf hin, das die dargestellte Szenerie größere Überraschungsmomente beinhalten würde. An dieser Stelle kann man jedoch sehr schnell einem Trugschluss erliegen, denn Wingard hat den Plot sehr wohl mit geschickt eingefügten Wendungen bestückt, die insbesondere in der zweiten Filnhälfte immer stärker in den Vordergrund drängen. Bis dahin bekommt man erst einmal eine handelsübliche Geschichte präsentiert, die sich aber dennoch äußerst wohlwollend von ähnlich gelagerten Genre Vertretern abhebt. In erster Linie ist dies den hervorragend agierenden Darstellern zu verdanken die allesamt einen sehr guten Job abliefern. Herausragend ist dabei jedoch die Vorstellung von Dan Stevens (Downtown Abbey, Ruhet in Frieden), der in der Rolle des Psychopathen David das absolute Glanzstück dieser Produktion darstellt.
Dabei deutet zu Beginn noch nichts darauf hin, das es der Zuschauer hier mit einem eiskalten Menschen zu tun bekommt, denn rein optisch gesehen und von seinem charmanten Auftreten her erscheint der junge Mann vielmehr wie der perfekte Schwiegersohn. Dieser Umstand ändert sich dann jedoch auch verhältnismäßig schnell und der gute David lässt phasenweise eine Seite an sich erkennen, die man ihm in der dargestellten Form auf keinen Fall zugetraut hätte. Lediglich die junge Anna (Maika Monroe) ahnt das irgend etwas mit David nicht stimmen kann, wohingegen der Rest der Familie mehr oder minder dem Charme des jungen Mannes verfällt. In der Folge bezieht das Szenario dann auch eine ganze Menge Kraft aus der Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren und wird dabei durch das grandiose Schauspiel von Stevens und Monroe noch zusätzlich mit einer faszinierenden Note versehen, die einen ganz unweigerlich in Beschlag nimmt. Nun gibt es ja wahrlich genügend Filme in denen ein Psychopath im Fokus des Geschehens steht, doch nur wenigen ist es dabei gelungen eine solch charismatische Überzeugungskraft an den Tag zu legen wie es bei Stevens der Fall ist. Kein Wunder also das sich an dieser Stelle auch kein wirkliches Feindbild aufbauen will, denn trotz seiner immer brutaler erscheinenden Handlungen erscheint die Hauptfigur durchgehend irgendwie sympathisch. Das liegt sicherlich zusätzlich in dem Aspekt begründet, das im letzten Drittel auch die Gründe für sein Verhalten ein wenig beleuchtet werden, wobei Wingard an dieser Stelle auf ausführliche Erklärungen verzichtet, aber dennoch genügend Informationen liefert damit man das Ganze auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann.
"The Guest" überzeugt in erster Linie durch seinen dramaturgisch erstklassig aufgebauten Spannungsbogen und setzt dabei trotz einer größtenteils ruhigeren Erzählweise eine Menge Intensität frei. Dabei wird das Szenario durch eine durchgehend äußerst atmosphärische Grundstimmung unterstützt und auch der enthaltene Härtegrad kann sich jederzeit sehen lassen. Bei diesem Punkt ist man dann auch ganz besonders sorgsam vorgegangen, indem man keinesfalls ein mit Action überladenes Filmchen produziert hat, sonder die Gewaltspirale Stück für Stück nach oben schraubt, was letztendlich ein rundes und mehr als nur stimmiges Gesamtbild entstehen lässt. Im Gegensatz zu etlichen ähnlich gelagerten Vertretern muss man an dieser Stelle noch einmal auf die Performance der Hauptfigur zu sprechen kommen, denn die Figur von David wird mit einer solchen Brillanz in Szene gesetzt, das man streckenweise regelrecht in Verzückung geraten kann. Stevens agier ungemein facettenreich und transportiert dabei vor allem die sprunghaften Stimmungswechsel so überzeugend zum Betrachter, das man es kaum für möglich halten will. Ist er in der einen Sekunde noch der liebenswerte Charmeur, so tritt schon im nächsten Moment der Psychopath aus im heraus, der durch seine perfekt in Szene gesetzte Eiseskälte das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Trotz aller dabei auftretenden Härte schwingt bei den manchmal recht derben Passagen immer ein gewisser Sympathie Faktor mit, wodurch der tiefe Einblick in die Abgründe der menschlichen Seele noch wuchtiger und vehementer auf einen einprasselt. Vielleicht mag es nicht jeder so sehen, doch mit "The Guest" liegt ein extrem intensiver und auch überraschender Thriller vor, den man wohl schon jetzt als einen der besten Filme dieses Jahres bezeichnen kann. Eine faszinierende Geschichte, sehr gut agierende Darsteller, überraschende Plot Twists und ein gesundes Maß an Härte lassen kaum eine andere Möglichkeit, als das man im Endeffekt zu einem fast schon überragenden Gesamteindruck gelangen sollte. Natürlich liegt das im Auge des jeweiligen Betrachters, doch diese Produktion bietet weitaus mehr als den ansonsten üblichen Einheitsbrei den man ständig vorgesetzt bekommt. Freunde des Genres sollten hier unbedingt zugreifen, denn viel besser kann man eine solche Geschichte kaum umsetzen, die mit ihrer Schlusseinstellung sogar die Hoffnung des Zuschauers nährt, das in Zukunft eventuell sogar noch mehr von "The Guest" zu sehen sein wird.
Fazit:
Schon im Vorfeld sollte man darauf achten, das man mit so wenig Vorkenntnissen wie möglich an diesen Film heran geht, denn dann trifft einen die Geschichte mit der Wucht eines Keulenschlages. Wingard hat hier ein in allen Belangen überzeugendes Gesamtpaket geschnürt, das man sicherlich nicht zum letzten Mal in den heimischen Player eingelegt hat.
9/10
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme
Europa Report
(Europa Report)
mit Daniel Wu, Sharlto Copley, Christian Camargo, Karolina Wydra, Michael Nyqvist, Anamaria Marinca, Embeth Davidtz, Isiah Whitlock Jr., Dan Fogler
Regie: Sebastián Cordero
Drehbuch: Philip Gelatt
Kamera: Enrique Chediak
Musik: Bear McCreary
FSK 12
USA / 2013
In naher Zukunft ist die Technik reif für eine Expedition zum Jupitermond Europa. Unter dessen Oberfläche wurde schon viele Jahre zuvor von Satelliten Wasser entdeckt, nun soll eine sechsköpfige Crew bestehend aus Wissenschaftlern beiderlei Geschlechts und diverser Sparten mal nachsehen, ob sich darin nicht vielleicht Leben befindet. Nach langer Reise finden ihre Hoffnungen vor Ort neue Nahrung, als sich weite Teile des Wassers als flüssig entpuppen, und sowohl Lichtsensoren als auch Bewegungsmelder anschlagen.
Der von nicht allen Leuten geliebte Found Footage Drehstil scheint sich bei Regisseuren anscheinend immer noch größter Beliebtheit zu erfreuen. Wurde in den letzten Jahren zum Großteil das Horror Genre für unzählige Beiträge dieser Art herbei gezogen, so liegt mit "Europa Report" nun auch ein SCI/FI Werk vor, in dem man sich dieses Stils bedient hat. Natürlich stellt man sich dabei unweigerlich die Frage ob das denn überhaupt funktionieren kann und geht mit einer gewissen Skepsis an die hier erzählte Geschichte heran, doch ehrlich gesagt hätte man meiner Meinung nach kaum eine bessere Erzählweise für das Szenario wählen können. Man sollte sich jedoch von Beginn an darüber bewusst sein, das hier definitiv kein actiongeladener Film vorliegt, denn vielmehr hat Regisseur Sebastián Cordero sein Hauptaugenmerk auf eine äußerst klaustrophobische Grundstimmung gelegt, die auch in weiten Teilen der Erzählung sehr gut zur Geltung kommt. Angesiedelt ist das Ganze in der nahen Zukunft und Ziel der Mission ist ein Jupiter Mond namens Europa. Bis man ausführlich mit der Aufgabe der sechs Astronauten konfrontiert wird vergeht eine geraume Zeit und so bekommt man erst einmal diverse Puzzle Teilchen serviert, die im Laufe des Filmes ein relativ rundes Gesamtbild ergeben.
Cordero spielt dabei auch mit verschiedenen Zeitebenen, zudem werden immer wieder mehrere Rückblenden eingebaut, in denen auch Personen vom Bodenpersonal zu Wort kommen. Dadurch erhöht sich der dokumentarische Eindruck der Abläufe um ein Vielfaches und streckenweise wird man als Zuschauer das Gefühl nicht los, das man sich mitten in einem interessanten Tatsachenbericht befindet. In gewissen Teilen erinnert "Europa Report" dann von der Atmosphäre her auch an einen Klassiker wie "2001 - Odyssee im Weltraum" und spätestens jetzt müsste eigentlich jeder wissen, auf welche Art von Film man sich hier einlassen wird. Der ruhige und bedächtige Aufbau der Ereignisse ist sicher nicht jedermanns Sache und wer an dieser Stelle etliche Tempowechsel oder gar ein Effekt Feuerwerk erwartet wird eher enttäuscht sein. Wenn man allerdings geheimnisumwitterte Storys mit einer ständig ansteigenden Intensität zu schätzen weiß, dann dürfte dieses Werk genau richtig sein.
Seinen Spannungsbogen bezieht das Szenario aus der üblichen Frage ob es fremdes Leben im Weltall gibt, außerdem ist das Schicksal der Astronauten ein weiterer Reizpunkt, denn durch die Einführung in das Geschehen wird schon verhältnismäßig schnell klar, das die Mission zu keinem guten Ende gekommen ist. Nach manchmal etwas fahrig wirkenden ersten Minuten in denen auch des Öfteren die Split Screen Technik zu Tage tritt, besinnt man sich auf das Wesentliche und beleuchtet dabei die Ereignisse die sich an Bord des Raumschiffes abgespielt haben. Das gestaltet sich auch größtenteils interessant, wobei man allerdings ein Faible für das wissenschaftliche Element haben sollte. Besteht der Film doch zu großen Teilen aus Dialogen, in denen einem etliche Erklärungsversuche für die Abläufe geliefert werden. Wenn man also auf Action und viel Tempo steht wird "Europa Report" auf wenig Gegenliebe stoßen, so das dieses Werk auch sicherlich nur für eine bestimmte Zielgruppe zugänglich sein wird.
Auch wenn es sich an dieser Stelle um keinen pompös ausgestatteten Blockbuster handelt, kann das Szenario gerade in optischer Hinsicht durchgehend überzeugen. Zwar fehlt es an spektakulären Effekten, aber insbesondere das Innere des Raumschiffes hinterlässt doch einen sehr überzeugenden Eindruck. Auch bei den Darstellern gibt es nichts zu beanstanden, zwar fällt hier niemand besonders ins Auge, doch in der Summe sind die Performances durchaus als gelungen anzusehen. Das bekannteste Gesicht unter den Akteuren dürfte wohl Michael Nyqvist sein, den die meisten hauptsächlich aus der Millennium Trilogie von Stieg Larsson kennen werden. Letztendlich kan man dieses Werk meiner Meinung nach auf jeden Fall als gut gelungenes Experiment bezeichnen, in dem man den Found Footage Look in das SCI/FI Genre integriert hat. Das wird nicht jedem zusagen, sollte doch aber zumindest so neugierig machen, das man diesem Film eine faire Chance gibt die er ganz bestimmt verdient hat.
Fazit:
Obwohl ich nicht der größte Fan des Found Footage bin, hat mich Sebastián Cordero mit seinem "Europa Report" äußerst positiv überrascht. Mit der richtigen Erwartungshaltung kommt der Betrachter fast durchgehend auf seine Kosten und dürfte seine Freude an diesem eher ruhigen, aber deswegen nicht minder intensivem Szenario haben.
7/10
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme
Camp Evil
(Welp)
mit Maurice Luijten, Evelien Bosmans, Titus De Voogdt, Stef Aerts, Jan Hammenecker, Gill Eeckelaert, Noa Tambwe Kabati, Ricko Otto, Louis Lemmens, Thomas De Smet, Pieter De Brabandere, Jessie Tweepenninckx, Isah De Zutter
Regie: Jonas Govaerts
Drehbuch: Jonas Govaerts / Roel Mondelaers
Kamera: Nicolas Karakatsanis
Musik: Steve Moore
keine Jugendfreigabe
Belgien / 2014
Der 12-jährige Sam ist mit seiner Pfadfinder-Gruppe und den Anführern Peter und Chris sowie Quartiermeisterin Jasmijn auf dem Weg in ein großes Abenteuer. Die Reise führt sie in ein abgelegenes Waldstück. Im dortigen Camp angekommen, bleibt es jedoch nicht lange bei Lagerfeuerromantik und Gruselgeschichten. Sam, der selbst eine ebenso dunkle wie mysteriöse Vergangenheit zu haben scheint, bemerkt schnell, dass etwas nicht stimmt. Als er ein geheimnisvolles Baumhaus entdeckt, trifft er auf eine aggressive, jungenhafte Kreatur mit unheimlicher Maske. Das kleine Monster hat raffinierte, tödliche Fallen im gesamten Waldstück installiert. Sam kann entkommen und versucht, alle zu warnen. Keiner glaubt ihm und noch viel schlimmer: die Kreatur ist nur der Helfer vom blutrünstigen "Poacher". Als im Zeltlager die Nacht hereinbricht, ist es bereits zu spät und das grausame Schicksal aller Camper längst besiegelt ...
Seit mehreren Jahren wird die europäische Horror Landschaft ja nun schon ziemlich stark vom französischen Horrorfilm geprägt, der insbesondere in Sachen Härte teilweise neue Maßstäbe gesetzt hat. Filme wie "High Tension", "Inside" oder auch "Martyrs" zählen dabei wohl zu den heftigsten Vertretern und nun scheint die Welle mittlerweile auch bei den belgischen Nachbarn angekommen zu sein. Mit "Camp Evil" liegt nun das Spielfilm Debüt von Jonas Govaerts vor, der gleichzeitig auch am Drehbuch mitgearbeitet hat und die Geschichte offenbart sich als eine recht gelungene Mixtur aus Backwood-Slasher und Feriencamp Horror der 80er Jahre, in denen diese Art von Film absolute Hochkonjunktur hatte. Gleich mit der Einführungssequenz wird der Zuschauer in die richtige Stimmung gebracht und kann dabei erahnen, das man wohl ganz offensichtlich mit einem atmosphärisch sehr dichten Genre Vertreter konfrontiert wird. Dieser Eindruck soll sich dann auch schnell bestätigen, denn Govaerts baut minütlich eine immer bedrohlicher anschwellende Grundstimmung auf, von der die Ereignisse auch durchgehend zehren können. Dabei verleiht er den Abläufen allein schon durch den Einstieg in das Geschehen eine äußerst mysteriöse Note, die sich im weiteren Verlauf auch noch immer stärker heraus kristallisieren soll.
Dennoch geschieht in den ersten gut 45 Minuten nicht sonderlich viel und gerade in dieser Zeitspanne könnten einige böse Zungen eventuell verschenktes Potential erkennen. Für den Aufbau der danach folgenden Ereignisse ist die vielleicht um ein paar Minuten zu lang geratene Einführung jedoch nicht unwichtig, zudem bietet sie einen wunderbaren Kontrast zur zweiten Filmhälfte, die sich dann gänzlich anders gestalten soll. Und so wird man zunächst lediglich mit der Gruppe von Pfadfindern konfrontiert und muss sich größtenteils mit den Spannungen auseinandersetzen, die zwischen der Gruppe und dem jungen Sam immer wieder in den Mittelpunkt treten. Der Junge ist nämlich ganz offensichtlich der geborene Außenseiter und wird von seinen Kameraden auch dementsprechend behandelt. Doch auch bei den Aufsichtspersonen hat er keinen guten Stand und so gestaltet sich phasenweise ein regelrechter Spießrutenlauf für Sam, der allein schon aufgrund dieses Aspektes hohe Sympathiewerte beim Betrachter auf sich vereinen kann. Nun baut sich zwar gegen die restlichen Figuren nicht unbedingt ein echtes Feindbild auf, doch als wirklich sympathisch kann man im Prinzip keinen der anderen Charaktere bezeichnen. Erst im Finale des Filmes sieht man das Ganze aus einem etwas anderen Blickwinkel und an dieser Stelle hat Govaerts meiner Meinung nach gute Arbeit geleistet, da durch diverse Aktionen eine akute Verschiebung der Betrachtungsweise zustande kommt.
"Camp Evil" bietet also durchaus sehr unterhaltsame und überdurchschnittliche Genrekost, ist aber dennoch nicht der extrem böse europäische Beitrag den sich manch einer eventuell erhofft hat. Dazu fehlt es dem Szenario dann doch an der nötigen visuellen Härte, denn bis auf mehrere nett anzusehende Effekte im letzten Drittel kocht man hier eher ein wenig auf Sparflamme. Trotzdem ist die Kennzeichnung "Keine Jugendfreigabe" absolut angemessen, denn auch wenn man nicht gerade mit einem Splatter und Gore Festival bedient wird, beinhaltet die Geschichte genügend Härtespitzen. Wer jedoch eine wahre Schlachteplatte erwartet wird eher enttäuscht sein, doch in meinen Augen sollte man das Szenario auch keinesfalls nur auf den Härtegrad reduzieren, sondern vielmehr das gelungene Gesamtpaket betrachten. Und das ist alles andere als schlecht, denn in der Gesamtbetrachtung braucht sich diese belgische Produktion auf keinen Fall hinter etlichen ähnlich gelagerten Filmen verstecken. Kommt dann noch die Tatsache hinzu das es sich um einen Regieerstling handelt der auch in optischer Hinsicht erstklassig in Szene gesetzt wurde, dann dürfte man als Fan des Genres letztendlich definitiv zu einem überdurchschnittlich guten Eindruck gelangen.
Mir hat "Camp Evil" jedenfalls äußerst gut gefallen, denn die sehr stimmungsvolle Umsetzung der interessanten Geschichte und die gehörigen Tempowechsel in der Erzählung sind eigentlich ein Garant dafür, das man hier mit bester Horror Unterhaltung bedient wird. Außerdem agieren auch die eher unbekannten Darsteller auf einem äußerst soliden Niveau und auch der dramaturgische Spannungsaufbau kann sich jederzeit sehen lassen. Einzig und allein das Finale hätte man etwas spektakulärer in Szene setzen können, doch auch in vorliegender Form wird die ganze Chose recht ordentlich abgerundet. Letztendlich kann man "Camp Evil" also ohne Weiteres empfehlen, denn auch wenn der Film kleinere Schwächen offenbart handelt es sich auf jeden Fall um einen gelungenen Erstling eines Regisseurs, der hoffentlich auch in der Zukunft noch auf sich aufmerksam machen wird.
Fazit:
Atmosphärisch, spannend und mit einem angemessenen Härtegrad ausgestattet bietet "Camp Evil" mehr als nur solide Horrorkost, die man sich als Fan keinesfalls entgehen lassen sollte. Zwar hätte das Ganze durchaus noch etwas böser ausfallen dürfen, doch auch so kann man Jonas Govaerts insgesamt gesehen ein sehr gutes Zeugnis für seinen ersten Film ausstellen.
7/10
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme
The Outsider
(The Outsider)
mit Craig Fairbrass, James Caan, Jason Patric, Shannon Elizabeth, Melissa Ordway, Johnny Messner, Tim Fields, Natalie Arias, Bryce Blackman, Chelsea Bruland, Stephen Conroy, David Danello, Darren Drude, Tonie Farace
Regie: Brian A Miller
Drehbuch: Craig Fairbrass / Brian A Miller
Kamera: Eduardo Enrique Mayén
Musik: Patrick Savage / Holeg Spies
keine Jugendfreigabe
USA / 2013
Lex Walker wird aus dem Einsatz in Afghanistan abberufen, weil er in der Heimat die Leiche seiner Tochter identifizieren soll. Aber in der Pathologie merkt er, dass die Leiche nicht seine Tochter ist. Zusammen mit einem Detektiv sucht er nun nach seiner Tochter und folgt einer Spur, die zu deren früheren Boss führt, einem verkommenen Cyber-Millionär, der alles tun würde, um sein Imperium zu beschützen. Hat er die Frau verschwinden lassen? Walker ist sich dessen sicher. Er will seine Tochter retten - oder sie rächen!
Im Grunde genommen handelt es sich bei "The Outsider" um einen äußerst soliden B-Actioner dem eine erstaunlich interessante Geschichte zu Grunde liegt. So beginnt die ganze Chose auch sehr vielversprechend und versorgt den Zuschauer sogleich mit der Hoffnung, das es sich an dieser Stelle um einen recht unterhaltsamen Vertreter seiner Art handelt. Leider werden eventuell aufkommende Erwartungen schon ziemlich schnell wieder relativiert, denn spätestens als Hauptdarsteller Craig Fairbrass nach einigen Minuten das erste Mal die Bühne betritt wird einem schnell klar, das der spannende Einstieg in das Geschehen wohl gleichzeitig auch als einer der wenigen Höhepunkte angesehen werden kann die dieser Film zu bieten hat. Von nun an wird man nämlich mit sämtlichen Klischees konfrontiert die sich dabei nicht nur auf so manche Handlungsweisen der Protagonisten beziehen, sondern in erster Linie durch die Darstellung der Hauptfigur in Erscheinung treten. Fairbrass wirkt in der Rolle des Lex Walker wie ein Dinosaurier aus längst vergangenen Zeiten und agiert auch dementsprechend, so sind diverse billig in Szene gesetzte Prügeleien nicht unbedingt als Action Highlights zu bezeichnen.
Dieser negative Kritikpunkt zieht sich dann auch wie ein roter Faden durch das gesamte Szenario das leider nur sehr wenige echte Schauwerte beinhaltet und zudem die immer gleichen Abläufe wiederholt, die lediglich immer durch wechselnde Schauplätze gekennzeichnet sind. Ehrlich gesagt ist das auf die Dauer ganz schön ermüdend und so ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, das man als Betrachter eher teilnahmslos die Geschehnisse an sich vorbei ziehen lässt. Echte Kurzweil sieht dann doch etwas anders aus und Regisseur Brian A Miller hat es versäumt, aus durchaus vorhandenem Potential und einer von der Thematik her recht spannenden Story ein ordentliches Gesamtpaket zu schnüren, das einen durchgehend bei Laune halten kann.
Stattdessen wurde die Chose jedoch mit einer Darsteller Riege besetzt die diese Bezeichnung nur in teilweise erkennbaren Ansätzen verdient. Und das obwohl hier einige bekannte Gesichter am Start sind, so gibt es beispielsweise auch ein Wiedersehen mit dem in die Jahre gekommenen James Caan, der allerdings vom Aussehen und auch von der schauspielerischen Leistung her nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Man kann allerdings durch die Bank kein überzeugendes Zeugnis für die Akteure ausstellen, die allesamt seltsam lustlos und steif agieren, so das die gesamten Ereignisse auch nicht gerade glaubhaft erscheinen. Das wertet den ohnehin schon nicht sonderlich guten Gesamteindruck nicht gerade auf und die deutsche Synchronisation dieses Werkes setzt dem Ganzen dann zusätzlich noch die absolute Krone auf. Ohne Ausnahme wurden hier nämlich alle Protagonisten mit deutschen Stimmen versehen die im Grunde genommen jeglicher Beschreibung spotten. Bei diesem Punkt hat man dann ganz augenscheinlich nicht viel von den geschätzten 4.000.000 $ ausgegeben die für die Produktion zur Verfügung standen. Wahrscheinlich hat man die Synchronsprecher ganz nebenbei an einer Pommes Bude verpflichtet und gleichzeitig vertraglich fest geschrieben, das sie die ihnen zugeteilten Dialoge doch bitte so befremdlich wie nur möglich von sich geben, denn anders ist das Ergebnis kaum logisch zu erklären.
Es gibt also bis auf einen vielversprechenden Beginn herzlich wenig Positives zu bemerken, so das "The Outsider" letztendlich auch nicht auf allzu große Gegenliebe beim Zuschauer treffen dürfte. Lediglich ganz hart gesottene Genre Freaks und Vielseher könnten diesem Werk etwas abgewinnen, das in seiner Gesamtheit gerade einmal knapp über einem typischen Rohrkrepierer anzusiedeln ist. Bedenkt man allerdings das ungelenke Schauspiel und die richtig üble Synchronisation, so könnte sich unter Umständen auch ein Fest für so manchen Trash Liebhaber zu erkennen geben. Wie dem aber auch sei, einen nachhaltigen Eindruck dürfte diese Produktion jedenfalls nicht hinterlassen.
Fazit:
Gute 5 Minuten kann man sich der Hoffnung hingeben das man es eventuell mit einem sehenswerten B-Movie zu tun bekommt. Danach ergeht sich das Szenario in der absoluten Banalität und Vorhersehbarkeit, wobei der Betrachter auch die unsäglichen Dialoge und das miese Schauspiel über sich ergehen lassen muss. Von einer Empfehlung ist man also ziemlich weit entfernt, so das man am besten einen großen Bogen um diesen Film machen sollte.
3/10
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- horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme
Everly
(Everly)
mit Salma Hayek, Hiroyuki Watanabe, Laura Cepeda, Togo Igawa, Akie Kotabe, Gabriella Wright, Caroline Chikezie, Jennifer Blanc, Jelena Gavrilovic, Aisha Ayamah, Masashi Fujimoto, Uros Certic, Dragana Atlija
Regie: Joe Lynch
Drehbuch: Joe Lynch / Yale Hannon
Kamera: Steve Gainer
Musik: Bear McCreary
keine Jugendfreigabe
USA / 2014
Als Everlys Zuhälter und hochrangiger Yakuza-Boss Taiko herausfindet, dass sie eine FBI-Informantin ist, wird Everlys luxuriöse Bleibe zur tödlichen Falle. Um das vom Boss versprochene Kopfgeld zu kassieren, steht bald eine ganze schwer bewaffnete Armada von Profikillern vor der Tür. Gefangen in ihrer Wohnung, wehrt sich die unbedarfte Everly mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln und kennt dabei keine Gnade …
Nach dem schon sehr unterhaltsamen "Knights of Badassdom" präsentiert Regisseur Joe Lynch nun mit "Everly" seinen neuesten Film und wagt sich damit in das Genre des Action Thrillers. Mit der mittlerweile reifen Salma Hayek wurde dabei die Titelrolle absolut perfekt besetzt, denn die bekannte Schauspielerin scheint geradezu prädestiniert für die Rolle der chancenlosen Einzelkämpferin, die hier gegen eine zahlenmäßige Übermacht der japanischen Yakuza ihr Leben verteidigen muss und gleichzeitig auch noch darauf achten muss, das ihrer kleinen Tochter nichts passiert. Zwar bietet die Geschichte nicht sonderlich viel inhaltliche Substanz und ist zudem durch den Aspekt das sich das gesamte Geschehen lediglich in einer Wohnung abspielt räumlich sehr begrenzt, doch Lynch hat seiner Erzählung dermaßen viel Tempo, Witz und Action eingefügt das es eine wahre Pracht ist. So lässt das Szenario auch gleich zu Beginn keinerlei Zweifel daran aufkommen, das es der Zuschauer hier höchstwahrscheinlich mit einem äußerst unterhaltsamen Spektakel zu tun bekommt und dieser Eindruck soll sich dann auch wie ein roter Faden durch die ganzen 90 Minuten Spielzeit verfestigen.
Ehrlich gesagt ist "Everly" phasenweise ein richtig hartes Brett von einem Film, das mit etlichen richtig derben Momenten gepflastert ist in denen es blutig und vollkommen kompromisslos zur Sache geht. Gleichzeitig ergeben sich aber im Laufe der Zeit auch einige sehr skurrile Passagen die sich aus der Situation an sich ergeben, so das jederzeit eine unterschwellige note des bissigen Humors mitschwingt. Nun mag sich manch einer eventuell über die mangelnde Glaubwürdigkeit der Ereignisse aufregen, denn ehrlich gesagt ist es relativ schwer vorstellbar, das sich die hier dargestellten Abläufe auch in der Realität so abspielen könnten. Diesen Gesichtspunkt sollte man jedoch meiner Meinung nach von Beginn an vernachlässigen, denn immerhin handelt es sich um einen temporeichen und actiongeladenen Vertreter seiner Art, der keineswegs darauf ausgelegt ist intellektuell hochgestochene Ansprüche zu befriedigen. Die gesamte Chose ist darauf ausgelegt bestens zu unterhalten und in dieser Beziehung ist es dann auch verhältnismäßig schwer, "Everly" das Wasser zu reichen. Das dabei die Aspekte von Logik und Glaubwürdigkeit des Öfteren in den Hintergrund treten kann man getrost verkraften, denn diese famose Action Granate macht einfach nur riesigen Spaß. Joe Lynch hat alles richtig gemacht und trotz des eingeschränkten Schauplatzes keinesfalls ein kammerspielartiges Drama geschaffen das mit unzähligen Dialogen gepflastert ist. Vielmehr hat er den Beweis angetreten, das man auch mit einer räumlich stark eingeschränkten Geschichte ein wahres Feuerwerk an Action abbrennen kann.
Bewegt sich der enthaltene Härtegrad des Szenarios zu beginn noch in einem recht normalen Rahmen, so offenbart sich mit zunehmender Laufzeit eine immer weiter ansteigende Gewaltspirale, die in visueller Hinsicht extrem blutig daher kommt. Streckenweise ist es dabei äußerst verwunderlich das der Film ohne Zensuren durch die Prüfung gelangen konnte, da man die Empfindlichkeiten der FSK ja nur allzu gut kennt. Wie dem aber auch sei, dem geneigten Genre Liebhaber präsentiert sich so jedenfalls ein ungeschnittenes Spektakel, in dem die glänzend aufgelegte Salma Hayek meiner persönlichen Meinung nach in einer ihrer besten Rollen zu sehen ist. Die restliche Darstellerriege dient allerdings lediglich dazu den Bodycount zu erhöhen und keine einzige der Figuren erfährt eine tiefer gehende Beleuchtung. Wäre man gehässig dann könnte man die Akteure auch als Schlachtvieh bezeichnen die der Titelheldin zum Opfer fallen, denn die gute Everly hält hier wirklich reiche Ernte wenn es darum geht, ihr Leben mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen. Und bei den Mitteln ist die gute Frau auch nicht unbedingt wählerisch, wodurch dem Ganzen auch eine gewisse Vielfalt bei den Tötungen zu Grunde liegt, denn aus der Not heraus geboren ergeben sich diverse Tötungsarten, die dem Zuschauer bei aller vorhandenen Härte auch ein leichtes Schmunzeln ins Gesicht zaubern. Aber auch wenn sich das nun höchst amüsant anhören mag ist dieser Film keineswegs als Action Komödie anzusehen, denn dafür ist die Ausgangslage des Szenarios doch viel zu ernst.
Im Endeffekt wir wahrscheinlich nicht jeder meine Meinung teilen, doch "Everly" ist in meinen Augen einer der kurzweiligsten Actionfilme der letzten Zeit. Das Szenario versteht es den Genre Liebhaber regelrecht zu begeistern und beinhaltet zudem keinerlei Phasen, die man auch nur annähernd als langatmig bezeichnen könnte. Sicherlich muss man im Bezug auf die Logik einige Abstriche machen und auch die Abläufe hinterlassen nicht immer einen glaubhaften Eindruck, doch dafür wird man mit einer echten Action Bombe bedient, die keinerlei Wünsche offen lässt. Und so handelt es sich letztendlich um einen weiteren Film der unter der Regie von Joe Lynch entstanden ist und der auch wie die vorherigen Werke beste Unterhaltung bietet.
Fazit:
"Everly" ist für mich schon jetzt eine der positivsten Überraschungen des Jahres und mit so viel sehenswerter Action bestückt, das man vor Begeisterung nur die Hände über dem Kopf zusammen schlagen kann. Wer hier nicht auf seine Kosten kommt hat selber schuld und echte Freaks kommen an diesem Werk auf keinen Fall vorbei, das man nur uneingeschränkt empfehlen kann.
9/10
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