VIERZEHNTES OFFIZIELLES FORENTREFFEN: DELIRIA ÖVER LÜBECK

Die Info- und Diskussionsthemen zu allen vergangenen Forentreffen

Moderator: jogiwan

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Arkadin
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Re: VIERZEHNTES OFFIZIELLES FORENTREFFEN: DELIRIA ÖVER LÜBECK

Beitrag von Arkadin »

Es ist zwar schon alles gesagt - aber noch nicht von jedem.
Darum an dieser Stelle auch mein Senf, welchen ich mit einigen DANKE SCHÖN! beginnen möchte.

DANKE SCHÖN! an Onkel Joe und Buxte, die das auch dieses Jahr wieder ganz großartig organisiert haben. Ohne Euch gäbe es das Treffen nicht und damit wäre - da bin ich mir sicher - auch das Leben einiger Forianer etwas leerer. Meins auf jeden Fall.
DANKE SCHÖN! an diejenigen, die jedes Jahr noch selbstlos zum Gelingen beitragen, wie Reini und McBrewer, die uns wieder aus ihren Kofferräumen heraus beköstigen! Und auch alle anderen, die etwas beigesteuert haben!
DANKE SCHÖN! An das wunderbare Kino und den tollen Einzelkämpfer dort!
DANKE SCHÖN! An die anderen Vortragenden bei den Einführungen. Es ist immer wieder ein großer Genuss und Glückwunsch an Reini für die bestandenen Feuerprobe. "Um - was?"
DANKE SCHÖN! An die Spenden für die Gewinne und Jogis tolle Lose!
DANKE SCHÖN! Gerade an Buxte und Salvatore für die ausführliche Nacharbeitung.

Und natürlich ein extragroßes DANKE SCHÖN! an alle Teilnehmenden. Ohne Euch wäre das alles nicht das was es ist. Trotz toller (oder zumindest interessanter) Filme - Das Forentreffen lebt von Euch.

Und ich finde es immer wieder faszinierend, wie schön und harmonisch es jedes Mal abläuft. Kein Stinkstiefel dabei, keine Selbstdarsteller, keine Trolle. Ich glaube, die bleiben auch bei so etwas Zuhause und hauen mit Geifer vor dem Mund lieber in die Tasten, statt sich auf ein schönes und konstruktives Gespräch einzulassen. Aber ja - ein Wahnsinn, dass da so viele unterschiedliche Menschen, mit ganz unterschiedlichen Geschichten und Lebensentwürfen zusammen kommen und einfach gemeinsam eine schöne, respektvolle und vor allem liebenswert gesellige Zeit zusammen haben. Das ist schon etwas ganz besonderes und (leider) nicht selbstverständlich.

Das ist der einzige Wermutstropfen immer. Man kommt nicht dazu mit allen zu sprechen, zu klönen, sich Anregungen zu holen, gemeinsam zu lachen. Auch dieses Jahr gab es wieder so manchen, mit dem ich gerne ein Wort mehr gewechselt hätte. Gespräche, die ich gerne geführt hätte. Schultern, die ich gerne geklopft hätte. Aber - verdammt - es bleibt immer so wenig Zeit. Auch durch das fiese Wetter in diesem Jahr, welches so einiges an gemeinsamen Unternehmungen torpediert hat.

Besonders habe ich mich gefreut, den guten alten Santini wiederzusehen. Und auch den ugo! Schade, dass es bei ihm wahrscheinlich das letzte Mal war. Eine wie ich finde traurige, aber dann auch nachvollziehbare Entscheidung.

Lübeck war toll.

Ich freue mich schon auf die hoffentlich zahlreichen Fotos. :)

PS: Apropos Fotos. Eines hat auf Facebook hämische Kommentare ob der extrem hohen Männerquote provoziert, die mich etwas geärgert haben (schließlich können wir nichts dafür, es kann ja jeder und jede zum Forentreffen komme - nur ist das Interesse bei "jede" nicht besonders groß zu sein scheint). Nicht nur deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn sich diese Quote in den folgenden Jahren sich zumindest ein wenig reduziert.
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Onkel Joe
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Re: VIERZEHNTES OFFIZIELLES FORENTREFFEN: DELIRIA ÖVER LÜBECK

Beitrag von Onkel Joe »

ugo-piazza hat geschrieben: Di 10. Okt 2023, 20:53 Die Ereignisse des Jahres 2018 hätten mich seinerzeit fast das Leben gekostet. Und der Weg zurück ist dann nicht nur damit gekennzeichnet, dass Institutionen, die eigentlich helfen sollten, dir dann auch noch Knüppel zwischen die Beine werfen. Ich kam auch nicht umhin, mich mit ganz bitteren Erkenntnissen auseinanderzusetzen, die wohl jeden aus der Bahn geworfen hätten.

Und ob es mir nun gefällt oder nicht, es ging (bzw. geht z.T. immer noch) um wirklich existenzielle Fragen, und das hat Auswirkungen auch auf mich selbst. Es hat mich verändert, natürlich. Ich schau mittlerweile durchaus wieder gerne Filme, auch mit Unterstützung der heimischen Brauwirtschaft oder mit einem Glas Roten.
Ugo ich wünsche dir von ganzem Herzen nur das Beste.
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karlAbundzu
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Re: VIERZEHNTES OFFIZIELLES FORENTREFFEN: DELIRIA ÖVER LÜBECK

Beitrag von karlAbundzu »

@salvatore wow, danke für den Drehort Vergleich. Vielleicht kann man das noch in den thread zum Film kopieren?
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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fritzcarraldo
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Re: VIERZEHNTES OFFIZIELLES FORENTREFFEN: DELIRIA ÖVER LÜBECK

Beitrag von fritzcarraldo »

karlAbundzu hat geschrieben: Do 12. Okt 2023, 08:43 @salvatore wow, danke für den Drehort Vergleich. Vielleicht kann man das noch in den thread zum Film kopieren?
@Salvatore.
Da ist mir der Karl zuvor gekommen.
Wirklich toller Screenshot Vergleich und auch ich dachte, das müsste eigentlich in den entsprechenden Thread.

Übrigens ebenfalls jetzt schon legendär deine Story, wie du doch noch diesen Innenhof erreicht hast.

Überhaupt danke für deinen Gesamtbericht.
Und ich bin gespannt auf deine Cellat Rezi. :lol: (kleiner Insider)

@bux.
Toller Bericht. Danke dafür. :knutsch:
Der J&B Ascher steht hier schon wieder an seinem Platz. Und wartet auf das nächste Forentreffen....

Überhaupt habe ich alle Berichte hier sehr genossen. Bis nächstes Jahr!
"Das Leben ist noch verrückter als Scheiße!" (Joe Minaldi -Burt Young- Es war einmal in Amerika)

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Re: VIERZEHNTES OFFIZIELLES FORENTREFFEN: DELIRIA ÖVER LÜBECK

Beitrag von buxtebrawler »

Salvatore Baccaro hat geschrieben: Mi 11. Okt 2023, 21:42 Obwohl Karlabundzu an den Pforten rüttelte, wollten diese sich uns nicht öffnen – ein Umstand, der mir mittags im Hotelzimmer keine Ruhe ließ, weshalb ich im strömenden Regen noch einmal loszog: Laut Stadtplan führten mehrere Gebäude in diesen Hof, und es sollte doch mit dem Leibhaftigen zugehen, wenn man nicht doch irgendwie dort hineinkommen könne.
:lol:

Großartig! Danke für diese völlig unverhoffte Ergänzung zur Live-Nosferatour vor Ort sowie den tollen Screenshot-Vergleich.

Ja, gern auch in den Filmthread damit:
:arrow: https://www.deliria-italiano.org/deutsc ... t3523.html
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: VIERZEHNTES OFFIZIELLES FORENTREFFEN: DELIRIA ÖVER LÜBECK

Beitrag von purgatorio »

Vielen Dank für die vielen tollen Berichte und Bilder! Als wäre man dabei gewesen :D
und auch ich schließe mich an: pro Drehortvergleich auch im Filmfaden :thup:
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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Re: VIERZEHNTES OFFIZIELLES FORENTREFFEN: DELIRIA ÖVER LÜBECK

Beitrag von Blap »

Vielen Dank für die tollen Berichte & Fotos, natürlich auch vielen Dank an die Organisatoren. Es war wieder sehr schön, nette Stadt, schöne Filme in einem schönen Kino, gutes Essen & schlechter Alkohol, vor allem sehr, sehr angenehme Delirianer!

Freue mich auf nächstes Jahr! :knutsch:
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buxtebrawler
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Re: VIERZEHNTES OFFIZIELLES FORENTREFFEN: DELIRIA ÖVER LÜBECK

Beitrag von buxtebrawler »

Danke auch für deinen Bericht, Salvatore!
Salvatore Baccaro hat geschrieben: Mi 11. Okt 2023, 20:01 Dass mich ein externer Gast auf der Kinotoilette nach dem Screening von SOLO CONTRO ROMA ansprach, das Beste an dem Film sei noch mein „Intro“ gewesen, ansonsten habe er die Zeit für ein Nickerchen genutzt, denn, beileibe, ein solcher Streifen gehöre doch nun wirklich nicht auf ein „Exploitation-Festival“, besser einen Italowestern oder mehr Zombies und Kannibalen.
:D

Wir werden einen Teufel tun, die Forentreffen zum reinen "Exploitation-Festival" zu erklären.
Wir zeigen natürlich, worauf wir Lust haben. Das kann Exploitation sein, muss es aber nicht zwingend. Und das wird auch so bleiben.
Salvatore Baccaro hat geschrieben: Mi 11. Okt 2023, 20:01Irgendwann findet wohl jeder einmal sein ureigenes Kryptonit – und meines durfte ich während der Sichtung von LA FINE DELL’INNOCENZA literweise aus dem sprichwörtlichen Schierlingsbecher saufen. Ich habe mich fast durch das gesamte Oeuvre Andreas Bethmanns gekämpft, ich bin mit etlichen Shockumentaries der menschenverachtendste Sorte à la TRACES OF DEATH auf Tuchfühlung gegangen, ich verbrachte über 13 Stunden in einem Kinosaal, unterbrochen nur von kurzen Toilettenpausen, um mir die Langfassung von Jacques Rivettes OUT 1 in einem Rutsch zu besehen – und dann kommt ein italienisches Erotikdrama mit einem vollkommen unschuldigen Titel daher, und scheucht mich vorzeitig aus dem Kommunalkino Lübeck. Tatsächlich riss mein Geduldsfaden relativ spät, etwa zehn Minuten vor Abspann: Die Sequenz, in der unsere Titelheldin von einer buddhistischen Nonne mit Glückskeks-Kalendersprüchen konfrontiert wird, bildete den letzten Tropfen, der noch fehlte, um mein inneres Fass zum Überlaufen zu bringen. Zuvor malträtierte mich LA FINE DELL’INNOCENZA mit einer absolut abscheulichen Vergewaltigungsszene, bei der das (weibliche) Opfer nur lange genug bearbeitet werden muss, um Lust zu empfinden; mit einer Holzhammermetaphorik, die Annie Belle zu Beginn, obwohl längst im fortgeschrittenen Teenager-Alter, ständig im Spiel mit irgendwelchen Püppchen zeigt, von denen sie dann, je weiter sie zur Frau heranreift, zunehmend die Finger lässt; mit einem dahingehauchten Titelsong aus der Feder, unter anderem, Fabio Frizzis, der derart permanent und penetrant in unterschiedlichen Versionen dudelt, dass meine Ohren Blut weinten; mit humorvoll gemeinten Entgleisungen wie einer sich in rassistischen Fernost-Klischees suhlenden Spielkasinosequenz, bei der – welch Spaß! – Annie Belle, nachdem sie beim Glücksspiel verloren hat, dem Croupier und seinem überdimensionalen Glied zur Verfügung stehen soll; mit einem Sugar Daddy, der sich im Laufe des Films zur einer Figur mausert, mit der ich offenbar Mitleid und Sympathie empfinden soll; mit einer derart uninspirierten Inszenierung, dass man kaum glauben mag, Massimo Dallamano, immerhin der Schöpfer einiger interessanter Gialli und Polizeithriller, soll auf dem Regiestuhl gesessen haben. Im Grunde vereint LA FINE DELL’INNOCENZA wie im Brennglas all die Dinge, die mich an einem Film vergraulen, und es fällt mir schwer, irgendein lobendes Wort über dieses Machwerk zu verlieren, dessen Postkartenästhetik mich genauso abtörnt wie seine gedankenlose Sexualisierung (zumindest intradiegetischer) Minderjähriger, sein neo-kolonialistischer Blick auf die asiatische Welt, seine ganze Attitüde, wir hätten es mit einem profunden Liebesdrama zu tun, wo größtenteils doch nur eklige Altmännerphantasien abgefackelt werden. Puh, selbst die Blödeleien von LA COMPAGNA DI BANCO beim Forentreffen 2021 in Freiburg erscheinen mir im Rückblick golden im direkten Vergleich. Zu diesem schrieb ich damals: „Mit diesem Streifen wurde ich während eines Deliria-Forentreffens zum ersten Mal in unmittelbare Nähe zu meiner eigenen Belastbarkeitsgrenze gebracht, und überhaupt ist mir kein Film bekannt, den ich in letzter Zeit gesichtet hatte, und der mir derart wie ein hartes Brot erschienen ist, dass mir sämtliche Zähne abzubrechen drohten.“ LA FINE DELL’INNOCENZA beließ es nunmehr nicht bei der Drohung, sondern hat mir die gesamte Kauleiste mit gezielten Tritten aus dem Mund befördert – und mich dazu gebracht, zahnlos vor Ende der Vorstellung durch das verregnete Lübeck ins Hotel zu eilen, um im süßen Schlaf Vergessen zu suchen.
Es ist mir wirklich ein Rätsel, wie du, wie du selbst schreibst, menschenverachtendste Shockumentaries, die reale Tode und Verstümmelungen zeigen, fast mit Anspruch auf Vollständigkeit gucken und sogar deine Doktorarbeit darüber verfassen kannst, es aber nicht schaffst, ein fast 50 Jahre altes, rein fiktionales Sexploitation-Tittenfilmchen mit fragwürdiger, für Zeit und Genre nun aber auch nicht so furchtbar unüblichen Story auf der Meta-Ebene zu rezipieren. Müsste dir dann nicht bei "Schulmädchen-Report" und Konsorten der ganze Kopf wegfliegen? :-?

Die, wie ich im Filmthread schrieb, von mir anders (nämlich ohne Lustempfinden des Opfers) interpretierte Vergewaltigungsszene ist vermutlich der Schlüsselmoment dafür, wie der Film aufgefasst wird. Zugegeben, um das nachprüfen und sichergehen zu können, müsste ich mir das noch mal ansehen, worauf ich nun aber auch nicht übermäßig Bock habe und was sich ohnehin schwierig gestalten würde, da mir der Film nicht vorliegt.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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CamperVan.Helsing
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Re: VIERZEHNTES OFFIZIELLES FORENTREFFEN: DELIRIA ÖVER LÜBECK

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Onkel Joe hat geschrieben: Do 12. Okt 2023, 06:42
ugo-piazza hat geschrieben: Di 10. Okt 2023, 20:53 Die Ereignisse des Jahres 2018 hätten mich seinerzeit fast das Leben gekostet. Und der Weg zurück ist dann nicht nur damit gekennzeichnet, dass Institutionen, die eigentlich helfen sollten, dir dann auch noch Knüppel zwischen die Beine werfen. Ich kam auch nicht umhin, mich mit ganz bitteren Erkenntnissen auseinanderzusetzen, die wohl jeden aus der Bahn geworfen hätten.

Und ob es mir nun gefällt oder nicht, es ging (bzw. geht z.T. immer noch) um wirklich existenzielle Fragen, und das hat Auswirkungen auch auf mich selbst. Es hat mich verändert, natürlich. Ich schau mittlerweile durchaus wieder gerne Filme, auch mit Unterstützung der heimischen Brauwirtschaft oder mit einem Glas Roten.
Ugo ich wünsche dir von ganzem Herzen nur das Beste.
Vielen Dank!
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CamperVan.Helsing
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Re: VIERZEHNTES OFFIZIELLES FORENTREFFEN: DELIRIA ÖVER LÜBECK

Beitrag von CamperVan.Helsing »

buxtebrawler hat geschrieben: Mi 11. Okt 2023, 13:48 Lieber ugo, danke für deinen Beitrag, der mir zu verstehen hilft!
ugo-piazza hat geschrieben: Di 10. Okt 2023, 20:53 Du hattest lange Zeit in deiner Signatur stehen "Die Kunst im Leben ist, immer einmal mehr aufzustehen als man umgeworfen wird." Und damit hast du vollkommen recht.

Die Ereignisse des Jahres 2018 hätten mich seinerzeit fast das Leben gekostet. Und der Weg zurück ist dann nicht nur damit gekennzeichnet, dass Institutionen, die eigentlich helfen sollten, dir dann auch noch Knüppel zwischen die Beine werfen. Ich kam auch nicht umhin, mich mit ganz bitteren Erkenntnissen auseinanderzusetzen, die wohl jeden aus der Bahn geworfen hätten.

Und ob es mir nun gefällt oder nicht, es ging (bzw. geht z.T. immer noch) um wirklich existenzielle Fragen, und das hat Auswirkungen auch auf mich selbst. Es hat mich verändert, natürlich.
Ich erinnere mich natürlich und bin noch immer tief bewegt von deinen Schilderungen. Dass das auch noch mit Ärger mit Institutionen einhergeht, ist beschämend. Mir ist klar, dass "der Weg zurück", der nicht zuletzt auch psychische Heilungsprozess u.ä. seine Zeit brauchen. Nimm dir alle Zeit der Welt, so lange du sie brauchst. Du hast jedes Recht dazu und brauchst dich dafür vor niemandem zu rechtfertigen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass du tatsächlich in Lübeck aufgetaucht bist, wenn auch nur speziell für den einen Film :thup:
ugo-piazza hat geschrieben: Di 10. Okt 2023, 20:53Ich schau mittlerweile durchaus wieder gerne Filme, auch mit Unterstützung der heimischen Brauwirtschaft oder mit einem Glas Roten.

Aber ich habe eben auch so einiges aussortiert bzw. werde das auch im nächsten Jahr noch weiter voranbringen. Und gerade, was Italoploitation angeht, habe ich so manche heilige Kuh mittlerweile geschlachtet. Polizeifilm- :vhs: müssen freilich noch bis zum Frühling warten -> Veronika, der Lenzi ist da! :mrgreen:

Klar, für "Milano Kaliber 9" gilt natürlich weiterhin :knutsch: Und ich besorg mir auch durchaus auch wieder breitgefächert neuen Stoff, und habe auch wieder Interesse an älteren Sachen gefunden (ein gewisses Retrofilmmagazin aus dem Saarland ist daran vielleicht nicht ganz unschuldig).
Es stimmt mich sehr froh, zu lesen, dass du der Filmleidenschaft wieder bzw. weiterhin fröhnst - ob nun etwas anders ausgerichtet als früher ist dabei ganz egal. Und wie immer gilt: Nichts wegschmeißen, im Zweifelsfall nehme ich alles, was übrigbleibt, und bringe es irgendwie unters Volk :D
ugo-piazza hat geschrieben: Di 10. Okt 2023, 20:53Italien freilich wird eine weitaus geringere Rolle spielen als früher. Selbst Herbert und Marcia wurden bereits ausgewiesen. Für ein Forum namens Deliria italiano ist das ein klarer Fall von Häresie und somit nicht die beste Zukunftsbasis...
Was das betrifft, verweise ich gern auf meine Signatur, meine Giallo-Skepsis, meine differenzierte Betrachtung von Polizeifilmen etc. pp - und darauf, dass allein der Amerika-Bereich hier glaube ich mittlerweile umfangreicher ist als die gesamte Italo-Sparte. Will sagen: Kontroverse Meinungen sind hier ja nun nichts Seltenes und die gesamte Filmwelt (und einiges darüber hinaus) findet hier statt, vom deutschen Stummfilm bis zum aktuellen US-Kino-Blockbuster. Du bist hier weiterhin herzlich willkommen und ein mit Vergnügen gelesener Schreiber :knutsch:
Danke für deine Worte. Aber ich habe auch erkennen müssen, dass ich keine Lust mehr habe, über Filme zu schreiben. Ich möchte da einfach nur der Zuschauer sein. No more, no less.

Leuten aus dem norddeutschen Raum wird man bestimmt gelegentlich über den Weg laufen, ich hab mir just gestern noch den Flyer zum diesjährigen "Monster basteln Mobiles" (oder so ähnlich...) besorgt. Und ich habe auch in den letzten Monaten das Forum als Informationsquelle weiter genutzt.

Aber eine Rückkehr zu dem Ugo vor diesen existenziellen Erfahrungen kann und wird es nicht geben. Und da wird dann z.B. wie Anfang diesen Jahres ein von Jess Franco höchstselbst signiertes Buch aussortiert. Wat mutt, dat mutt!
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