Livid - A. Bustillo / J. Maury (2011)

Moderator: jogiwan

Slim Naughton
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Re: Livid - A. Bustillo / J. Maury

Beitrag von Slim Naughton »

@Arkadin: Sehe ich genauso. Hier unser Text zum Film: http://film-maniax.wetpaint.com/page/Li ... Ballerinas
Grrr: Warum funktiert das Einbetten von Links und Filmen eigentlich derzeit nicht vernünftig?
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Arkadin
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Re: Livid - A. Bustillo / J. Maury

Beitrag von Arkadin »

Slim Naughton hat geschrieben:@Arkadin: Sehe ich genauso. Hier unser Text zum Film: http://film-maniax.wetpaint.com/page/Li ... Ballerinas
Grrr: Warum funktiert das Einbetten von Links und Filmen eigentlich derzeit nicht vernünftig?
Hi Slim,

erkenne ich da ein paar meiner Screenshots wieder oder ist das Zufall? ;)
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buxtebrawler
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Re: Livid - A. Bustillo / J. Maury

Beitrag von buxtebrawler »

Slim Naughton hat geschrieben:Grrr: Warum funktiert das Einbetten von Links und Filmen eigentlich derzeit nicht vernünftig?
Hm? Link ist doch drin!?
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Slim Naughton
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Re: Livid - A. Bustillo / J. Maury

Beitrag von Slim Naughton »

Arkadin hat geschrieben:
Slim Naughton hat geschrieben:@Arkadin: Sehe ich genauso. Hier unser Text zum Film: http://film-maniax.wetpaint.com/page/Li ... Ballerinas
Grrr: Warum funktiert das Einbetten von Links und Filmen eigentlich derzeit nicht vernünftig?
Hi Slim,

erkenne ich da ein paar meiner Screenshots wieder oder ist das Zufall? ;)
Ist Zufall, wenn. Meine Screens habe ich direkt von meiner Rezi-DVD gezogen: Bei mir kannste leider "Presse DVD" oben rechts lesen ;-).

@buxte: hast recht. Der Link ist drinnen, aber der Youtube-Trailer von gestern hat irgendwie nicht geklappt.
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Arkadin
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Re: Livid - A. Bustillo / J. Maury

Beitrag von Arkadin »

Slim Naughton hat geschrieben: Ist Zufall, wenn. Meine Screens habe ich direkt von meiner Rezi-DVD gezogen: Bei mir kannste leider "Presse DVD" oben rechts lesen ;-)
Ja, den gleich Mist hatte ich gerade bei "Sleepless Night".
Echt witzig, dass wir beide z.T. genau das gleiche Bild, ja sogar den selben Frame ausgesucht haben. Man sieht, man versteht sich. :thup:
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Slim Naughton
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Re: Livid - A. Bustillo / J. Maury

Beitrag von Slim Naughton »

:prost: Ja, wir Norddeutschen halt.
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jogiwan
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Re: Livid - A. Bustillo / J. Maury

Beitrag von jogiwan »

Was kommt dabei raus, wenn man Versatzstücke vom Vampirfilm, Gothic-Horror, Mystery, Splatter, Haunted House, Seelenwanderung, Zombies und allerlei sonstigen Gruselkram miteinander verbindet? Ein seltsames und unausgegorenes Flickwerk wie "Livid", dass zwar zweifelsfrei über tolle Momente und eine schöne Optik verfügt, aber den Zuschauer letzten Endes doch etwas unbefriedigt zurücklässt. Der französische Streifen fängt vielversprechend an, wird aber mit zunehmender Laufzeit immer seltsamer und anstatt wie eingangs auf Atmosphäre zu setzten, wird wieder einmal die Gore-Keule ausgepackt. Das sich zahlreiche der angedeuteten Handlungsstänge erst gar nicht auflösen, spricht auch nicht gerade für die Qualität des Drehbuchs. Weniger wäre hier sicher mehr gewesen - vor allem, weil das Ende eigentlich wirklich gelungen ist: 6/10
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untot
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Re: Livid - A. Bustillo / J. Maury

Beitrag von untot »

Auch mir hat dieser Genre-Mix gefallen, lange hab ich keinen Film mit einer so genial unheimlichen Atmo gesehen!
Hier war meiner Meinung nach alles stimmig, wenn auch die Stroy am Ende ewas nachlässt, denn auch ich hätte mir eine Auflösung am Schluß gewünscht, schade.
Aber da es für mich sonst absolut nix auszusetzen gab und ich mich mal wieder herrlich gegruselt hab, gibts...

8/10
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purgatorio
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Re: Livid - A. Bustillo / J. Maury

Beitrag von purgatorio »

LIVID – Das Blut der Ballerinas (LIVIDE, Frankreich 2011, Regie: Alexandre Bustillo, Julien Maury)
Atmosphärisch dicht und unglaublich gutes Set-Design. Das Haus der alten Dame ist der Wahnsinn! Dennoch kann ich mir nach der Erstsichtung noch keinen richtigen Reim machen – war mir das zu einfach gestrickt? Funktioniert die Verknüpfung von Ruhe, Atmosphäre und kleiner aber heftiger Gewaltausbrüche? Funktioniert die Verknüpfung von harter Realität und Märchen? Ich bin mir unsicher. Sehr gut unterhalten wurde ich auf jeden Fall! Und richtig creepy war der Streifen auch!
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
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buxtebrawler
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Re: Livid - A. Bustillo / J. Maury

Beitrag von buxtebrawler »

„Was machst du denn mit dem Tuch auf dem Kopf?“

Alexandre Bustillo und Julien Maury – das sind die Namen der beiden französischen Regisseure, die 2007 in „Inside“ einer schwangeren Frau übel zusetzten und damit einen aufmerksamkeitserregenden Beitrag zur neuen Härte im französischen Horrorfilm leisteten. 2011 folgte dann mit „Livid – Das Blut der Ballerinas“ ihr Zweitwerk, das sich ebenfalls dem Horrorgenre verschreibt, jedoch weniger auf Splatter und Gore setzt – zunächst.

Lucie (Chlóe Coulloud, „Späte Entscheidung – La Surprise“), die gerade ihre Mutter verloren hat und eine Iris-Heterochromie, sprich: zwei verschiedenfarbige Augen aufweist, jobbt in ihren Ferien als Altenpflegerin. Catherine Wilson (Catherine Jacob, „Das Glück liegt in der Wiese“) nimmt sie zu den Patienten mit nach Hause und weist sie in ihr Aufgabengebiet ein. Diese Tour führt beide auch ins Anwesen der seit Jahren im eigenen Bett im Koma vegetierenden ehemaligen Ballett-Lehrerin Jessel (Marie-Claude Pietragalla), die laut Catherine einen Schatz irgendwo im Haus versteckt haben soll. Als Lucie ihrem Freund William (Félix Moati, „LOL (Laughing Out Loud) ®“) davon berichtet, ist dieser Feuer und Flamme, ins Haus einzudringen und den Schatz zu bergen, um mit Lucie ein neues Leben zu beginnen. Nach anfänglicher Skepsis macht sich Lucie mit William und seinem Bruder Ben (Jérémy Kapone, ebenfals „LOL (Laughing Out Loud) ®“) auf den Weg zur alten Villa und steigt durch ein geöffnetes Kellerfenster ein. Doch was die drei dort finden, ist nicht der erhoffte Schatz, sondern ein düsteres Geheimnis – und absolut tödlich…

„Livid“ beginnt nicht nur mit sympathischen, nachvollziehbaren Charakterzeichnungen, sondern vor allem wunderschönen Außen- wie Innenaufnahmen voll morbider Poesie und dazu passend entschleunigten Szenen, die der Ästhetik der Bilder Kraft und Zeit zur Entfaltung bieten. Der Streicher- und Klavier-Soundtrack begleitet das Trio in ein im wahrsten Sinne des Wortes unheimlich detailreich ausgestattetes, gruseliges Gebäude, das reichlich gotischen Schauer-Charme ausdünstet und unzweifelhaft etwas Organisches an sich zu haben scheint – sei es durch den sichtbar einsetzenden Verfall des Uralt-Baus, sei es durch die schwer atmende Greisin und Komapatientin, die es wie ein Herzmuskel am Leben zu halten scheint. Mit seiner Ballett-Thematik und der alten röchelnden Frau in einem geheimnisvollen Gebäude erinnert „Livid“ sicher nicht von ungefähr an Dario Argentos „Suspiria“ und wenn ein blutbeschmiertes Mädchen im weißen Kleid einen grünen Garten betritt, ist das nicht nur überaus stilvollendet, sondern lässt vermuten, dass die Regisseure auch mit Bavas und Rollins Filmkunst vertraut sind. Jugendliches Schauspieltalent, beispielsweise der sich für weitere Produktionen empfehlenden Coulloud, trifft hier auf die gute alte Ballett- und Filmschule gleichermaßen. Dass man ausgerechnet „Halloween III“ zitiert, ließ mich wiederum schmunzeln.

Lange Zeit ist „Livid“ große europäische Gruselfilmkunst, die sich Zeit lässt, zum Zurücklehnen und Genießen einlädt, die wohlige Schauer und ein angenehmes Maß an Spannung produziert. Der erste Mord geschieht nach 55 Minuten, eine Rückblende in die dunkle Vergangenheit zu Zeiten der Ballett-Schule liefert erst nach ungefähr einer Stunde Hintergrundinformationen. Diese läuten jedoch eine jähe Zäsur ein: „Livid“ verliert zeitweise an Mystik, gewinnt dafür an Tempo sowie an blutigen Einlagen, als würden Bustillo und Maury sich ihres Debüts entsinnen. Ob der Stilbruch in diesem Ausmaße bewusst herbeigeführt wurde, kann ich nicht beurteilen, er wirkt auf mich jedenfalls, als hätte man nicht so recht gewusst, wie man die Geschichte im bisherigen Stil weitererzählen könnte. Die brutalen Splatter-Einlagen sind zweifelsfrei auf einem technisch hohen Niveau angesiedelt, doch profanisieren sie ein Stück weit die geheimnisumwitterte Grundstimmung und ich ertappte mich dabei, mich nach ihr zurückzusehnen. Den Anschluss an diese zu wiederzufinden versucht man durch ein etwas langgezogenes Ende, das sich leicht kitschiger Fantasy-Märchen-Atmosphäre bedient und somit einen weiteren Stil in die Waagschale wirft.

Damit ist „Livid“ eine stilistisch leider inkohärentere Schauermär geworden, die auf ungewöhnliche Weise gotischen Vampir-Horror in die Neuzeit transferiert und fleißig diverse weitere Motive zusammenwürfelt, bis manch eingestreute Szene sowie die überraschende Pointe zwar immer noch schaurig-schön, jedoch auch etwas überambitioniert wirken und dabei viele Fragen unbeantwortet lassen, ohne dafür dauerhaft auf die mystische Grundstimmung der ersten beiden Drittel bauen zu können. Nichtsdestotrotz wurde „Livid“ handverlesen besetzt (beispielsweise mit der tatsächlichen Balletttänzerin Marie-Claude Pietragalla und ihrer unheimlichen Aura, in einer Nebenrolle gar Béatrice Dalle aus „Inside“) und bedeutet in Zeiten seelenloser CGI-Blockbuster ein für Genre-Freunde prachtvolles Filmerlebnis, das zum Ende hin etwas strauchelt, aber dennoch einen überwiegend positiven Eindruck hinterlässt und Lust aufs bald noch einmal Gucken macht. Chapeau!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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