"Es heißt ja, dass man seinen Augen nicht immer trauen soll. Gerade in einem ausgeprägt visuellen Medium wie dem Film trifft das gleich doppelt zu, da man den erzählerischen und inszenatorischen Kniffen der Filmemacher ausgesetzt ist und möglicherweise an der Nase herumgeführt wird, weil man nicht weiß, was wahr ist oder nur geflunkert, was Illusion oder Realität. Können wir dem Erzähler und dem, was wir sehen, trauen?
A LIZARD IN A WOMAN’S SKIN beginnt fast schon folgerichtig mit einem Traum..."
"Der rote Faden im Skript von A LIZARD IN A WOMAN’S SKIN findet sich darin, dass es zu keinem Zeitpunkt eine klare Aussage zum Geschehen zulässt. Von den Dialogen, etwa zwischen Frank und Deborah oder Frank und Edmond, erhaschen wir nur Auszüge oder bekommen keinen eindeutigen Kontext dazu hergestellt, weil uns eben grundlegende Informationen fehlen. Damit befinden wir uns zumeist auf einer Ebene mit beiden Ermittlern, die immer wieder die erlangten Erkenntnisse resümieren. Allerdings weicht ihr Kenntnisstand auch immer noch leicht (und im weiteren Verlauf zunehmend) von dem unseren ab. Sobald wir uns wieder in Carols Kopf wähnen, ihre Alpträume hautnah miterleben, können wir uns aber auch bis zum Ende nicht sicher sein, ob es nun wirklich nur Träume waren oder ob sie nur die Wahrheit damit zu verschleiern sucht."
"Und während die Kamera verstohlen, zwischen den Grabsteinen hindurch, beobachtet, wie der Wagen
8,5/10