Blutiger Zahltag - Flavio Mogherini (1977)
Moderator: jogiwan
Blutiger Zahltag - Flavio Mogherini (1977)
Blutiger Zahltag - Flavio Mogherini (1977)
Originaltitel: La ragazza dal pigiama giallo
Alternativtitel: The pyjama girl case / Die Frau aus zweiter Hand / Ein Mann gegen die Mafia
Herstellungsland: Italien / Spanien, 1977
Regie: Flavio Mogherini
Darsteller: Mel Ferrer, Ray Milland, Dalila Di Lazzaro, Michele Placido, Howard Ross, u.a.
Story:
Ein unheimlicher Schlitzer macht Sidney unsicher. Ein alternder, zynischer Kommissar kämpft sich durch die Schwulen- und Hippie-Szene, um den Mörder zu finden. Doch so einfach ist das nicht, wenn man an der falschen Stelle sucht... (Quelle: ofdb)
Originaltitel: La ragazza dal pigiama giallo
Alternativtitel: The pyjama girl case / Die Frau aus zweiter Hand / Ein Mann gegen die Mafia
Herstellungsland: Italien / Spanien, 1977
Regie: Flavio Mogherini
Darsteller: Mel Ferrer, Ray Milland, Dalila Di Lazzaro, Michele Placido, Howard Ross, u.a.
Story:
Ein unheimlicher Schlitzer macht Sidney unsicher. Ein alternder, zynischer Kommissar kämpft sich durch die Schwulen- und Hippie-Szene, um den Mörder zu finden. Doch so einfach ist das nicht, wenn man an der falschen Stelle sucht... (Quelle: ofdb)
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Blutiger Zahltag - Flavio Mogherini (1977)
Wunderbar "schrullig" dieser Film.
Der Sounddreck lief noch gestern abend bei mir.
Der Sounddreck lief noch gestern abend bei mir.
- Nello Pazzafini
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Re: Blutiger Zahltag - Flavio Mogherini (1977)
Hm, ein seltsamer Fall und ein seltsamer Film.......konnte mich aber gut unterhalten! Ziemlich derbe an manchen ecken und enden war er auch......man muss halt auch die richtige fassung sehen. leider in deutschland grausig dvdäää veröffentlicht unter "Ein Mann gegen die Mafia", der titel hat mit dem film nix zu tun, wahrscheinlich wegen allein gegen die mafia michele placido. vor kurzem lief der auch im tv unter "Die Frau aus zweiter Hand"......alles seltsam.
hier das deutsche Action VHS Tape
hier das deutsche Action VHS Tape
Re: Blutiger Zahltag - Flavio Mogherini (1977)
Ein Giallo?
Und wo zum Kuckkuck war die Mafia??
Was ein saublöder Titel, was eine schlechte DVD-VÖ, mecker mecker...
Nö, aber schlecht war der Film wirklich nicht, vor allem hatte der ne etwas andere Erzählweise, die einem aber erst ganz zum Schluß klar geworden ist, ungewöhnlich, aber das hatte was!
Ich hatte den vor Jahren schon mal gesehen, da hat er mich wahrscheinlich auf dem falschen Fuß erwischt, ich fand den total grottig, heute fand ich den sogar sehr amüsant!
6,5/10
Und wo zum Kuckkuck war die Mafia??
Was ein saublöder Titel, was eine schlechte DVD-VÖ, mecker mecker...
Nö, aber schlecht war der Film wirklich nicht, vor allem hatte der ne etwas andere Erzählweise, die einem aber erst ganz zum Schluß klar geworden ist, ungewöhnlich, aber das hatte was!
Ich hatte den vor Jahren schon mal gesehen, da hat er mich wahrscheinlich auf dem falschen Fuß erwischt, ich fand den total grottig, heute fand ich den sogar sehr amüsant!
6,5/10
- Nello Pazzafini
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Re: Blutiger Zahltag - Flavio Mogherini (1977)
jawohl! Riz Ortolani mit Claudio Simonetti an den Keyboards, ich freu mich auf den in der Dschallo Box!
- CamperVan.Helsing
- Beiträge: 10884
- Registriert: Sa 26. Dez 2009, 12:40
Re: Blutiger Zahltag - Flavio Mogherini (1977)
Ich denk, der wurde aus der Schallo-Box gekickt?Nello Pazzafini hat geschrieben:jawohl! Riz Ortolani mit Claudio Simonetti an den Keyboards, ich freu mich auf den in der Dschallo Box!
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- horror1966
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Re: Blutiger Zahltag - Flavio Mogherini (1977)
Blutiger Zahltag
(La Ragazza Dal Pigiama Giallo)
mit Ray Milland, Dalila Di Lazzaro, Michele Placido, Mel Ferrer, Howard Ross, Ramiro Oliveros, Rod Mullinar, Giacomo Assandri, Eugene Walter, Fernando Fernán Gómez, Antonio Ferrandis, Vanessa Vitale
Regie: Flavio Mogherini
Drehbuch: Flavio Mogherini / Rafael Sánchez Campoy
Kamera: Raúl Artigot / Carlo Carlini
Musik: Riz Ortolani
FSK 16
Italien / Spanien / 1977
Ein grauenvoller Mord versetzt die Einwohner von Sydney in Angst und Schrecken. Am Strand der Stadt wird eine völlig entstellte Leiche gefunden. Inspektor Ramsey von der Mordkommission vermutet die Mafia hinter diesem Anschlag. Bevölkerung und Presse fordern nun eine schnelle Aufklärung des Falles. Die Polizei steht unter Erfolgszwang. Allein mit einem pensionierten Polizisten nimmt der Inspektor den ungleichen Kampf gegen die Mafia auf...
Die verschiedenen Inhaltsangaben dieses recht außergewöhnlichen Gialli ist ebenso irreführend wie der Alternativtitel "Ein Mann gegen die Mafia", denn weder die Mafia spielt in dieser Geschichte eine Rolle, noch geht ein Serienmörder in Sydney um, wie es in einer anderen Beschreibung des Filmes zu lesen ist. Andererseits passen diese falschen Informationen hervorragend zum Werk von Flavio Mogherini, denn ganz generell zeichnet sich das Geschehen insbesondere dadurch aus, das beim Zuschauer aufgrund der teils verwirrenden Erzählweise leichte Irritierungen entstehen können. Das Ganze dreht sich ausschließlich um eine nicht zu identifizierende Frauenleiche, die am Strand von Sydney gefunden wird und in der Folge entwickelt sich eine Erzählstruktur der Ereignisse, die gegenwärtige Ermittlungen des pensionierten Inspektors Thompson (Ray Milland) mit vergangenen Geschehnissen verbindet, in dem einem die Zusammenhänge präsentiert werden, die zur Ermordung der jungen Frau geführt haben.
Allerdings geschieht dies auf eine Art und Weise die eher verwirrend erscheint, ist die ganze Chose doch so inszeniert, das man eine lange Zeit gar nicht richtig bemerkt, das sich hier Gegenwart und Vergangenheit kreuzen. Das lässt die Geschichte teilweise recht unstrukturiert und unrund erscheinen und es ist selten ein roter Faden zu erkennen, der einen geradlinig durch die Ereignisse führen würde. Zugegebenermaßen verleiht das dem Film aber auch etwas Knuffiges und so lässt man das Ganze erst einmal auf sich zukommen. Dennoch ist man erstaunt darüber, das einerseits immer wieder die recht zähflüssigen und unbeholfenen Ermittlungen auf der Bildfläche erscheinen, um dann wieder von der Story der hübschen Glenda abgelöst zu werden, die insbesondere durch ihren gesteigerten Männer-Verschleiß auffällig wird. Die Kombination der beiden Erzählstränge ist dann eben so gestaltet das einem das Gefühl verliehen wird, das sich alles zur gleichen Zeit abspielt und erst kurz vor dem Ende kristallisiert sich heraus, das sich die Abläufe in Gegenwart-und Vergangenheit abgespielt haben und erst jetzt einen wirklichen Sinn ergeben.
Das mag nicht jedermanns Sache sein und man hätte diese Schiene auch durchaus verständlicher in Szene setzen können, doch trotzdem versprüht "Blutiger Zahltag" einen ganz eigenen Charme, denn auf eine skurrile Art und Weise hat man dieses Werk ziemlich schnell in sein Herz geschlossen. Es sind nämlich gerade einige offensichtliche Mankos, die der Geschichte etwas ganz Spezielles verleihen und auch das manchmal äußerst holprige Schauspiel der Darsteller trägt seinen Teil dazu bei, das man hier schon von einem wirklich phasenweise skurril anmutenden Genre-Vertreter sprechen kann, den man in dieser Form nicht oft zu sehen bekommt. Selbst der gute Ray Milland kann nicht wirklich überzeugen und erscheint in so mancher Passage recht fehl am Platz, was man jedoch im Prinzip von jedem der agierenden Darsteller behaupten kann. Wie dem aber auch sei, die etlichen offensichtlichen Defizite des Filmes machen ihn auch irgendwie liebenswert, man sollte aber keinesfalls einen Gialli erwarten, der das ansonsten übliche Strickmuster aufweist.
Letztendlich ist "Blutiger Zahltag" ein Vertreter, der den Zuschauer ziemlich in die Irre führen kann, bevor sich die größtenteils unstrukturiert erscheinenden Ereignisse am Ende zu einem Ganzen zusammenfügen. So kommt auch während der gesamten Laufzeit nicht der sonst übliche Spannungsbogen zustande und auch in atmosphärischer Hinsicht hat das Werk nicht wirklich viel zu bieten. Hier muss man schon ein echter Fan dieser Film-Gattung sein um zu einem überdurchschnittlichen Gesamteindruck gelangen kann, denn ohne den Gialli-Bonus würde sich der Film ganz objektiv gesehen im unteren Durchschnittsbereich ansiedeln. Flavio Mogherini hat hier alles andere als einen Meilenstein geschaffen, denn rein filmisch gesehen bietet das Szenario kaum Bemerkenswertes. Dennoch offenbart sich über gut 90 Minuten angenehme Unterhaltung, die sich aber wohl in der Hauptsache nur den echten Genre-Freaks erschließen wird.
Fazit:
Trotz oder gerade wegen seiner vielen Unzulänglichkeiten empfinde ich persönlich diesen Film schon fast als Unikat. Selten habe ich einen so komischen und dennoch unterhaltsamen Genrefilm gesehen, der sich in fast allen Belangen von anderen Vertretern unterscheidet. Wenn man es ganz streng sieht, dann dürfte man "Blutiger Zahltag" eigentlich gar nicht als Gialli einordnen, denn die dafür nötigen Zutaten sind im Prinzip nur recht dezent zu erkennen.
6/10
(La Ragazza Dal Pigiama Giallo)
mit Ray Milland, Dalila Di Lazzaro, Michele Placido, Mel Ferrer, Howard Ross, Ramiro Oliveros, Rod Mullinar, Giacomo Assandri, Eugene Walter, Fernando Fernán Gómez, Antonio Ferrandis, Vanessa Vitale
Regie: Flavio Mogherini
Drehbuch: Flavio Mogherini / Rafael Sánchez Campoy
Kamera: Raúl Artigot / Carlo Carlini
Musik: Riz Ortolani
FSK 16
Italien / Spanien / 1977
Ein grauenvoller Mord versetzt die Einwohner von Sydney in Angst und Schrecken. Am Strand der Stadt wird eine völlig entstellte Leiche gefunden. Inspektor Ramsey von der Mordkommission vermutet die Mafia hinter diesem Anschlag. Bevölkerung und Presse fordern nun eine schnelle Aufklärung des Falles. Die Polizei steht unter Erfolgszwang. Allein mit einem pensionierten Polizisten nimmt der Inspektor den ungleichen Kampf gegen die Mafia auf...
Die verschiedenen Inhaltsangaben dieses recht außergewöhnlichen Gialli ist ebenso irreführend wie der Alternativtitel "Ein Mann gegen die Mafia", denn weder die Mafia spielt in dieser Geschichte eine Rolle, noch geht ein Serienmörder in Sydney um, wie es in einer anderen Beschreibung des Filmes zu lesen ist. Andererseits passen diese falschen Informationen hervorragend zum Werk von Flavio Mogherini, denn ganz generell zeichnet sich das Geschehen insbesondere dadurch aus, das beim Zuschauer aufgrund der teils verwirrenden Erzählweise leichte Irritierungen entstehen können. Das Ganze dreht sich ausschließlich um eine nicht zu identifizierende Frauenleiche, die am Strand von Sydney gefunden wird und in der Folge entwickelt sich eine Erzählstruktur der Ereignisse, die gegenwärtige Ermittlungen des pensionierten Inspektors Thompson (Ray Milland) mit vergangenen Geschehnissen verbindet, in dem einem die Zusammenhänge präsentiert werden, die zur Ermordung der jungen Frau geführt haben.
Allerdings geschieht dies auf eine Art und Weise die eher verwirrend erscheint, ist die ganze Chose doch so inszeniert, das man eine lange Zeit gar nicht richtig bemerkt, das sich hier Gegenwart und Vergangenheit kreuzen. Das lässt die Geschichte teilweise recht unstrukturiert und unrund erscheinen und es ist selten ein roter Faden zu erkennen, der einen geradlinig durch die Ereignisse führen würde. Zugegebenermaßen verleiht das dem Film aber auch etwas Knuffiges und so lässt man das Ganze erst einmal auf sich zukommen. Dennoch ist man erstaunt darüber, das einerseits immer wieder die recht zähflüssigen und unbeholfenen Ermittlungen auf der Bildfläche erscheinen, um dann wieder von der Story der hübschen Glenda abgelöst zu werden, die insbesondere durch ihren gesteigerten Männer-Verschleiß auffällig wird. Die Kombination der beiden Erzählstränge ist dann eben so gestaltet das einem das Gefühl verliehen wird, das sich alles zur gleichen Zeit abspielt und erst kurz vor dem Ende kristallisiert sich heraus, das sich die Abläufe in Gegenwart-und Vergangenheit abgespielt haben und erst jetzt einen wirklichen Sinn ergeben.
Das mag nicht jedermanns Sache sein und man hätte diese Schiene auch durchaus verständlicher in Szene setzen können, doch trotzdem versprüht "Blutiger Zahltag" einen ganz eigenen Charme, denn auf eine skurrile Art und Weise hat man dieses Werk ziemlich schnell in sein Herz geschlossen. Es sind nämlich gerade einige offensichtliche Mankos, die der Geschichte etwas ganz Spezielles verleihen und auch das manchmal äußerst holprige Schauspiel der Darsteller trägt seinen Teil dazu bei, das man hier schon von einem wirklich phasenweise skurril anmutenden Genre-Vertreter sprechen kann, den man in dieser Form nicht oft zu sehen bekommt. Selbst der gute Ray Milland kann nicht wirklich überzeugen und erscheint in so mancher Passage recht fehl am Platz, was man jedoch im Prinzip von jedem der agierenden Darsteller behaupten kann. Wie dem aber auch sei, die etlichen offensichtlichen Defizite des Filmes machen ihn auch irgendwie liebenswert, man sollte aber keinesfalls einen Gialli erwarten, der das ansonsten übliche Strickmuster aufweist.
Letztendlich ist "Blutiger Zahltag" ein Vertreter, der den Zuschauer ziemlich in die Irre führen kann, bevor sich die größtenteils unstrukturiert erscheinenden Ereignisse am Ende zu einem Ganzen zusammenfügen. So kommt auch während der gesamten Laufzeit nicht der sonst übliche Spannungsbogen zustande und auch in atmosphärischer Hinsicht hat das Werk nicht wirklich viel zu bieten. Hier muss man schon ein echter Fan dieser Film-Gattung sein um zu einem überdurchschnittlichen Gesamteindruck gelangen kann, denn ohne den Gialli-Bonus würde sich der Film ganz objektiv gesehen im unteren Durchschnittsbereich ansiedeln. Flavio Mogherini hat hier alles andere als einen Meilenstein geschaffen, denn rein filmisch gesehen bietet das Szenario kaum Bemerkenswertes. Dennoch offenbart sich über gut 90 Minuten angenehme Unterhaltung, die sich aber wohl in der Hauptsache nur den echten Genre-Freaks erschließen wird.
Fazit:
Trotz oder gerade wegen seiner vielen Unzulänglichkeiten empfinde ich persönlich diesen Film schon fast als Unikat. Selten habe ich einen so komischen und dennoch unterhaltsamen Genrefilm gesehen, der sich in fast allen Belangen von anderen Vertretern unterscheidet. Wenn man es ganz streng sieht, dann dürfte man "Blutiger Zahltag" eigentlich gar nicht als Gialli einordnen, denn die dafür nötigen Zutaten sind im Prinzip nur recht dezent zu erkennen.
6/10
Big Brother is watching you
Re: Blutiger Zahltag - Flavio Mogherini (1977)
Am Strand von Sydney wird eine halb verbrannte Frauenleiche in einem gelben Pyjama gefunden. Die Polizei setzt alles daran, das Opfer zu identifizieren. Sogar eine öffentliche Zurschaustellung der Leiche wird initiiert, führt aber, wie die übrigen Nachforschungen, zu keinem Erfolg. Erst der pensionierte Inspektor Thompson (Ray Milland) scheint eine Spur zu finden. In einem zweiten Erzählstrang hat die junge, lebenshungrige, ehemalige Prostituierte Glenda (Dalila Di Lazzaro) ein Problem. Sie unterhält gleichzeitig drei Liebhaber: Den reichen Professor Douglas (Mel Ferrer), den prolligen Roy (Howard Ross) und den sensiblen Antonio (Michele Placido). Sie heiratet Antonio, doch auch mit ihm wird sie nicht glücklich. Sie fühlt sich eingesperrt und ihre Vergangenheit lässt sie auch nicht los..
Ein Film, der es einem nicht leicht macht und sein Publikum erst einmal verwirrt. Und dies nicht nur aufgrund seines unpassenden deutschen Titel, der Assoziationen an einen Gangsterfilm hervorruft. Was wohl durchaus beabsichtigt war, weist doch auch das Cover der alten deutschen VHS in diese Richtung. Noch verwirrter dürften allerdings diejenigen gewesen sein, die ihn später unter seinem Alternativtitel „Ein Mann gegen die Mafia“ sahen. Dieser blödsinnige und vollkommen sinnlose Titel (weder kommt hier die Mafia, noch ein sie bekämpfender Mann vor) sollte wohl von der ungeheuren Popularität Michele Placidos profitieren, der gerade auch im deutschen TV „Allein gegen die Mafia“ kämpfte. Im Originaltitel geht es um ein Mädchen im gelben Pyjama, und tatsächlich beruht der Film auf dem in Australien recht bekannten „Gelber Pyjama“-Fall, der sich in den 30er Jahren zugetragen hatte.
Aber vor allem die Handlung sorgt zunächst für Verwirrung und macht es dem Zuschauer nicht leicht, sich mit dem Film anzufreunden. Er beginnt mit dem Fund einer teilweise verbrannten Leiche an einem Strand in Australien. Diese Szene ist noch ausgesprochen stimmungsvoll und durchaus gialloesque gefilmt. Nun beginnen die Polizeiarbeiten, um die Identität der Leiche herauszufinden und auf die Spur des Mörders zu kommen. Wenn sich Ray Milland als alter, bereits pensionierter Ex-Kommissar einmischt, bekommt das Ganze fast schon Colombo-ähnliche Züge. Milland spielt den Ex-Inspektor Thompson mit einem permanenten Augenzwinkern. Man merkt ihm an, dass er viel Spaß am Set hatte, aber den Film nicht besonders ernst genommen hat. Giallo-Elemente sucht man nun fast vergeblich. Am Ehesten erinnert noch Riz Orlandis wunderbare Musik, die zwischen Keyboard-Beats und klassischem Score wechselt, an einen Giallo. Eine Szene, in der die verbrannte Leiche vor Hunderten von Schaulustigen ausgestellt wird, ist hervorragend in Szene gesetzt. Sie zeigt das Ausgeliefertsein der Toten, und wie ihr von den Blicken der Gaffer die letzte Würde genommen wird.
Doch immer wieder schneidet der Film zu einer Parallelhandlung, die auf dem ersten Blick scheinbar gar nichts mit dem Mord zu tun hat. Hier folgt man auf einmal der Geschichte einer junge Frau, die drei Liebhaber hat und letztendlich denjenigen der Drei heiratet, der als einziger romantische Gefühle für sie hegt und von den beiden Anderen nichts weiß. Der junge Michele Placido spielt diesen italienischen Einwanderer mit viel Schmerz in den samtenen Augen. Auch seine Wandlung zur konservativen Sofakartoffel gelingt ihm sehr gut. Die junge Frau wird von Dalila Di Lazzaro gegeben, die man als dekoratives Beiwerk in diversen Genreproduktionen kennt. Fiel sie dort nur durch ihr gutes Aussehen auf, muss man ihr in „Blutiger Zahltag“ bescheinigen, dass sie eine wirklich gute Schauspielerin ist, deren Leistung sich zum Ende des Filmes hin kontinuierlich steigert. Ihren älteren Liebhaber spielen Mel Ferrer, der nicht viel zu tun hat und mehr oder weniger nur seinen Namen fürs Filmplakat zur Verfügung gestellt hat. Der andere Liebhaber wird von Howard Ross recht überzeugend als unangenehmer, proletenhafter Macho gespielt.
Trotzdem fragt man sich die ganze Zeit, warum der Film immer wieder für längere Zeit zu diesem Liebesdrama zurückkehrt, wo doch die Krimigeschichte ungleich interessanter ist. Natürlich ahnt man, dass beide Geschichten miteinander zu tun haben, die Zusammenhänge weiß Regisseur Flavio Mogherini aber lange Zeit gut zu verschleiern. So gut, dass man einige „Fehler“ für Unzulänglichkeiten der Inszenierung hält und manchmal von der „schlampigen“ Erzählweise etwas genervt ist. An dieser Stelle muss ich leider etwas deutlicher werden, was Menschen, die den Film noch nicht gesehen haben, den Spaß nehmen könnte. Daher schnell ein Kurzfazit: Der Film hat mich überrascht und nachdem ich lange dachte, er wäre gedankenlos konstruiert und seine Dramageschichte ausgesprochen belanglos, wurde ich im letzten Drittel eines Besseren belehrt und litt mit den Protagonisten förmlich mit. Jetzt möchte ich aber des Filmes unkundigen Lesern raten, zur nächsten Rezension zu wechseln.
Für alle anderen noch ein paar Anmerkungen. Mich störte zunächst extrem, dass in der „Dramahandlung“ die zeitlichen Abläufe überhaupt nicht mit denen aus der „Krimihandlung“ übereinstimmten. Wenn man am Ende weiß, dass die beiden Handlungen nicht parallel ablaufen, sondern das Drama die Vorgeschichte zum Krimi ist, macht das natürlich wieder Sinn. Aber in den ersten zwei Dritteln habe ich mich über diese scheinbare Nachlässigkeit schon geärgert. Das letzte Drittel hat es dann mächtig in sich. Wenn man erkennt, wie die Zusammenhänge sind, und dass Glenda ihrem Tod entgegen geht, zieht nicht nur die Spannungsschraube kräftig an, sondern man empfindet auch tiefes Mitleid für diese verzweifelte Person, die nach und nach erkennen muss, dass sie von allen nur ausgenutzt und als reines Sexobjekt betrachtet wurde. Vor diesem Hintergrund macht die bereits oben schon einmal beschriebene Szene, in der ihr toter Körper ausgestellt und von Hunderten Neugierigen beglotzt wird, einen noch viel stärkeren Eindruck. Und wenn sie in einem Akt der Verzweiflung, Trauer und Resignation ihren Körper für ein paar lumpige Dollar an zwei widerwärtige Typen und deren minderjährigen Neffen verkauft, so tut das Zusehen fast schon weh. Flavio Mogherinis Regie und Dalila Di Lazzaros Schauspielkunst gehen hier eine kongeniale Liaison ein. „Blutiger Zahltag“ ist ein Film der überrascht und begeistern, wenn man sich auf ihn einlässt. Als Krimi oder gar Giallo funktioniert er aber nur bedingt, was durchaus in der Intention von Flavio Mogherini gelegen haben kann. Es geht eben um die Höllenfahrt einer freiheits- und lebensliebenden Frau, die nicht in gesellschaftliche Konventionen von Moral und Anstand passt und auch nicht passen will.
Screenshots: http://www.filmforum-bremen.de/2013/11/ ... 2/#zahltag
Ein Film, der es einem nicht leicht macht und sein Publikum erst einmal verwirrt. Und dies nicht nur aufgrund seines unpassenden deutschen Titel, der Assoziationen an einen Gangsterfilm hervorruft. Was wohl durchaus beabsichtigt war, weist doch auch das Cover der alten deutschen VHS in diese Richtung. Noch verwirrter dürften allerdings diejenigen gewesen sein, die ihn später unter seinem Alternativtitel „Ein Mann gegen die Mafia“ sahen. Dieser blödsinnige und vollkommen sinnlose Titel (weder kommt hier die Mafia, noch ein sie bekämpfender Mann vor) sollte wohl von der ungeheuren Popularität Michele Placidos profitieren, der gerade auch im deutschen TV „Allein gegen die Mafia“ kämpfte. Im Originaltitel geht es um ein Mädchen im gelben Pyjama, und tatsächlich beruht der Film auf dem in Australien recht bekannten „Gelber Pyjama“-Fall, der sich in den 30er Jahren zugetragen hatte.
Aber vor allem die Handlung sorgt zunächst für Verwirrung und macht es dem Zuschauer nicht leicht, sich mit dem Film anzufreunden. Er beginnt mit dem Fund einer teilweise verbrannten Leiche an einem Strand in Australien. Diese Szene ist noch ausgesprochen stimmungsvoll und durchaus gialloesque gefilmt. Nun beginnen die Polizeiarbeiten, um die Identität der Leiche herauszufinden und auf die Spur des Mörders zu kommen. Wenn sich Ray Milland als alter, bereits pensionierter Ex-Kommissar einmischt, bekommt das Ganze fast schon Colombo-ähnliche Züge. Milland spielt den Ex-Inspektor Thompson mit einem permanenten Augenzwinkern. Man merkt ihm an, dass er viel Spaß am Set hatte, aber den Film nicht besonders ernst genommen hat. Giallo-Elemente sucht man nun fast vergeblich. Am Ehesten erinnert noch Riz Orlandis wunderbare Musik, die zwischen Keyboard-Beats und klassischem Score wechselt, an einen Giallo. Eine Szene, in der die verbrannte Leiche vor Hunderten von Schaulustigen ausgestellt wird, ist hervorragend in Szene gesetzt. Sie zeigt das Ausgeliefertsein der Toten, und wie ihr von den Blicken der Gaffer die letzte Würde genommen wird.
Doch immer wieder schneidet der Film zu einer Parallelhandlung, die auf dem ersten Blick scheinbar gar nichts mit dem Mord zu tun hat. Hier folgt man auf einmal der Geschichte einer junge Frau, die drei Liebhaber hat und letztendlich denjenigen der Drei heiratet, der als einziger romantische Gefühle für sie hegt und von den beiden Anderen nichts weiß. Der junge Michele Placido spielt diesen italienischen Einwanderer mit viel Schmerz in den samtenen Augen. Auch seine Wandlung zur konservativen Sofakartoffel gelingt ihm sehr gut. Die junge Frau wird von Dalila Di Lazzaro gegeben, die man als dekoratives Beiwerk in diversen Genreproduktionen kennt. Fiel sie dort nur durch ihr gutes Aussehen auf, muss man ihr in „Blutiger Zahltag“ bescheinigen, dass sie eine wirklich gute Schauspielerin ist, deren Leistung sich zum Ende des Filmes hin kontinuierlich steigert. Ihren älteren Liebhaber spielen Mel Ferrer, der nicht viel zu tun hat und mehr oder weniger nur seinen Namen fürs Filmplakat zur Verfügung gestellt hat. Der andere Liebhaber wird von Howard Ross recht überzeugend als unangenehmer, proletenhafter Macho gespielt.
Trotzdem fragt man sich die ganze Zeit, warum der Film immer wieder für längere Zeit zu diesem Liebesdrama zurückkehrt, wo doch die Krimigeschichte ungleich interessanter ist. Natürlich ahnt man, dass beide Geschichten miteinander zu tun haben, die Zusammenhänge weiß Regisseur Flavio Mogherini aber lange Zeit gut zu verschleiern. So gut, dass man einige „Fehler“ für Unzulänglichkeiten der Inszenierung hält und manchmal von der „schlampigen“ Erzählweise etwas genervt ist. An dieser Stelle muss ich leider etwas deutlicher werden, was Menschen, die den Film noch nicht gesehen haben, den Spaß nehmen könnte. Daher schnell ein Kurzfazit: Der Film hat mich überrascht und nachdem ich lange dachte, er wäre gedankenlos konstruiert und seine Dramageschichte ausgesprochen belanglos, wurde ich im letzten Drittel eines Besseren belehrt und litt mit den Protagonisten förmlich mit. Jetzt möchte ich aber des Filmes unkundigen Lesern raten, zur nächsten Rezension zu wechseln.
Für alle anderen noch ein paar Anmerkungen. Mich störte zunächst extrem, dass in der „Dramahandlung“ die zeitlichen Abläufe überhaupt nicht mit denen aus der „Krimihandlung“ übereinstimmten. Wenn man am Ende weiß, dass die beiden Handlungen nicht parallel ablaufen, sondern das Drama die Vorgeschichte zum Krimi ist, macht das natürlich wieder Sinn. Aber in den ersten zwei Dritteln habe ich mich über diese scheinbare Nachlässigkeit schon geärgert. Das letzte Drittel hat es dann mächtig in sich. Wenn man erkennt, wie die Zusammenhänge sind, und dass Glenda ihrem Tod entgegen geht, zieht nicht nur die Spannungsschraube kräftig an, sondern man empfindet auch tiefes Mitleid für diese verzweifelte Person, die nach und nach erkennen muss, dass sie von allen nur ausgenutzt und als reines Sexobjekt betrachtet wurde. Vor diesem Hintergrund macht die bereits oben schon einmal beschriebene Szene, in der ihr toter Körper ausgestellt und von Hunderten Neugierigen beglotzt wird, einen noch viel stärkeren Eindruck. Und wenn sie in einem Akt der Verzweiflung, Trauer und Resignation ihren Körper für ein paar lumpige Dollar an zwei widerwärtige Typen und deren minderjährigen Neffen verkauft, so tut das Zusehen fast schon weh. Flavio Mogherinis Regie und Dalila Di Lazzaros Schauspielkunst gehen hier eine kongeniale Liaison ein. „Blutiger Zahltag“ ist ein Film der überrascht und begeistern, wenn man sich auf ihn einlässt. Als Krimi oder gar Giallo funktioniert er aber nur bedingt, was durchaus in der Intention von Flavio Mogherini gelegen haben kann. Es geht eben um die Höllenfahrt einer freiheits- und lebensliebenden Frau, die nicht in gesellschaftliche Konventionen von Moral und Anstand passt und auch nicht passen will.
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Früher war mehr Lametta
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Re: Blutiger Zahltag - Flavio Mogherini (1977)
Arkadin hat geschrieben:Riz Orlandi
Muss den Film mal wieder gucken. Toll fand ich die Szene, wo Milland einen etwas verlotterten Typen zur Selbstbefriedigung ermutigt.
Re: Blutiger Zahltag - Flavio Mogherini (1977)
Hups. Ist ja gar nicht mit der Nora verwandt.Adalmar hat geschrieben:Arkadin hat geschrieben:Riz Orlandi
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