Deliria-Italiano

Argentinischer Versuch, einen Giallo zu drehen. Dabei keine Hommage, oder Parodie oder artifizielle künstlerische Auseinandersetzung mit dem Genre, sondern wirklich im alten Stil zu arbeiten.
Und da gelingt durchaus: Die Kamera, es gibt extravagante Ideen, die Morde sind graphisch und ausgefallen und betreffen oft die Gesichtssinne, Hören, Sehen, Schmecken. Die Musik schmeisst sich an Simonetti ran und gönnt sich ein paar 80er Spielereien. Das ist alles ganz stimmig und läßt mich schon die Atmosphäre geniessen.
Probleme gibt es bei den Schauspielern, die vielleicht nicht besonders gut sind, aber vielleicht hatten die 70er Schauspieler auch eine besondere Ausstrahlung und einen Stil, der eben ncht so einfach nach zu ahmen ist wie das technische. So ist man froh, dass es nicht besonders viele Dialoge sind, denn da offenbart sich auch die bemühte lückenhafte Story. Und die Nachabspannszene hat ja irgendwie nix mit dem Film zu tun, und bringt nur eine Kelle Sleaze mit hinein.
Okayes Vergnügen, dass die Frage aufwirft, ob es möglich ist einen 1:1 Giallo heute zu drehen, oder sich doch eher davon inspirieren zu lassen.
Ich bin ansonsten eher bei Cattet/Forzani.