Schön, nackt und liebestoll - Roberto Bianchi Montero (1972)

Bava, Argento, Martino & Co.: Schwarze Handschuhe, Skalpelle & Thrills

Moderator: jogiwan

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Reinifilm
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Re: Schön, nackt und liebestoll - Roberto Bianchi Montero

Beitrag von Reinifilm »

Auch "Schön, nackt und liebestoll" heute endlich mal gesehen...

Contra;
- Etwas lahme Inszenierung
- Optisch recht bieder

Pro:
- Fieses Ende
- Schön schmierige Synchro
- Guter Soundtrack
- Fast alle Frauen halten irgendwann mal ihre Brüste nackt in die Kamera

Insgesamt 'ne 7,5/10
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horror1966
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Re: Schön, nackt und liebestoll - Roberto Bianchi Montero

Beitrag von horror1966 »

Ich mag den Film ungemein, gerade aufgrund der kleinen Macken. :thup:
Big Brother is watching you
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Il Grande Racket
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Re: Schön, nackt und liebestoll - Roberto Bianchi Montero

Beitrag von Il Grande Racket »

Schön schmuddelig, nicht immer ganz geschmackssicher. Story und Auflösung hauen nicht vom Hocker, und es schleicht sich auch die ein oder andere Länge ein. Kann man aber glotzen. 6/10
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Il Grande Racket
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Re: Schön, nackt und liebestoll - Roberto Bianchi Montero

Beitrag von Il Grande Racket »

Il Grande Racket hat geschrieben: Do 11. Feb 2016, 21:22 Schön schmuddelig, nicht immer ganz geschmackssicher. Story und Auflösung hauen nicht vom Hocker, und es schleicht sich auch die ein oder andere Länge ein. Kann man aber glotzen. 6/10
Das ist schon ein kurioses Ding, geht mit den Giallo-Trademarks wuchern, als gebe es kein Morgen mehr: ein schwarzer Mann, der schöne Frauen mordet; eine Klinge; High Society; ein zwiespältiger Held, der gehörig unter Druck steht. Farley Granger trägt als Kommissar eigentlich nur einen einzigen Gesichtsausdruck spazieren, der aber passenderweise von Resignation kündet, denn wirklich ermitteln darf er, aus Rücksichtnahme auf die bessere Gesellschaft, nicht wirklich. Also wühlt er sich durch die Randfiguren der Geschichte, während das gesellschaftliche Leben parallel dazu weiter läuft, mit viel Getuschel ob des fremdgehender Frauen meuchelnden Mörders. Dieser schwarzgewandete Mann und die tuschelnden Frauen, von der jede sein nächstes Opfer sein könnte, erinnern mich deutlich an Bavas BLUTIGE SEIDE. Auch die heruntergekommenen Villen, die alle mal einen Anstrich benötigen könnten, gemahnen an den Großmeister, wenn sie auch hier nur, ob gewollt oder nicht, die Verkommenheit dieser als unantastbar geltenden Gesellschaftsschicht widerspiegeln. Dennoch hört sich das alles viel besser an, als es sich dann auf der Leinwand in der Folge abspielt; SCHÖN, NACKT UND LIEBESTOLL nimmt sich über weite Strecken tatsächlich so oberflächlich aus, wie es der deutsche Titel suggeriert (der italienische kündet von den Erkenntnissen, die der Täter dem Ermittler vermittelt, was tatsächlich in doppelter Weise zutrifft, wenn man jetzt auch das Finale hinzuzieht). Die beste Idee des Drehbuchs ist es noch, zwei Ehepaare nebeneinander zu betrachten, einmal die bürgerlichen Farley Granger, unser Held der blassen Sorte, und Frau Sylva Koscina, und demgegenüber der angesehen Anwalt Sylvano Tranquili und Annabella Incontrera, die sich längst im Klaren darüber sind, dass ihre Ehe nur noch auf dem Papier existiert und deswegen bevorzugt eigene Wege gehen, allerdings ohne damit Aufsehen zu erregen. Im Großen und Ganzen interessiert sich der Film aber weniger um die gesellschaftlichen Verwicklungen der High Society, die immer nur impliziert werden, sondern mehr dafür, die schönen Aktricen nackt zu präsentieren, was mit Blick auf den Cast vollkommen legitim ist. Die Mordszenen sind leider genauso wenig raffiniert, wie auch nicht sehr spannend inszeniert, einer der größten Negativpunkte des Films. Sowieso ist es mit Spannung hier nicht sehr weit her. Dafür entschädigen einige gute Darsteller, u.a. Silvano Tranquili und Luciano Rossi, eine allgemein angenehme technische Umsetzung in Bild und Ton (also abseits der Mordszenen) und ein recht unangenehmes Ende.
Erwähnenswert ist (leider) noch die wirklich misslungene deutsche Synchro, die zum einen mit einem wirklich miesen Dialogbuch, vollgestopft mit Ausdrucks- und Grammatikfehlern, zum anderen teils sehr unpassenden Sprechern das Vergnügen, das der Film vor allem aufgrund seiner exploitativen Elemente bereitet, doch ein wenig schmälert. Nächstes Mal schalte ich dann lieber zur italienischen Tonspur. 7/10
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Adalmar
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Re: Schön, nackt und liebestoll - Roberto Bianchi Montero (1972)

Beitrag von Adalmar »

Wieder mal ein Film, wo der deutsche Titel einfach nur peinlich ist. Jedoch ein unterhaltsamer und sehenswerter Giallo.
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