Die Mühle der versteinerten Frauen - Giorgio Ferroni (1960)
Moderator: jogiwan
Re: Die Mühle der versteinerten Frauen - Giorgio Ferroni
"Haus der lachenden Fenster", kenn ich gar nicht, auch auf OFDb kann ich nix drüber finden.
Re: Die Mühle der versteinerten Frauen - Giorgio Ferroni
Versuchs mal damit: House with Laughing Windowsuntot hat geschrieben:"Haus der lachenden Fenster", kenn ich gar nicht, auch auf OFDb kann ich nix drüber finden.
Mühle der versteinerten Frauen ist auch in meinen Augen ein richtig guter Film, beim ersten mal fand ich den ziemlich ermüdend aber bei der zweiten sichtung hat sich das Potential des Films umso mehr gezeigt.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
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Re: Die Mühle der versteinerten Frauen - Giorgio Ferroni
House with the laughing Windows wurde leider nie dt. synchronisiert.Für mich das Meisterwerk überhaupt von Pupi Avati.
Re: Die Mühle der versteinerten Frauen - Giorgio Ferroni
DVD: New Entertainment World (Kleine Hartbox, Cover A)
Die Mühle der versteinerten Frauen (Italien, Frankreich 1960, Originaltitel: Il mulino delle donne di pietra)
Massenmord statt Mehl? Tod in Technicolor!
Hans van Harnim (Pierre Brice) soll Aufzeichnungen über eine ungewöhnliche Mühle anfertigen. In diesem alten Bauwerk befinden sich zahlreiche Statuen, die Ausstellung zieht immer wieder zahlreiche Besucher in die Mühle. Zwar begrüßt Mühleneigentümer Professor Gregorius Wahl (Herbert A.E. Böhme) den Neuankömmling nicht allzu herzlich, aber immerhin kann Hans sich sofort an die Arbeit machen. Liselotte (Dany Carrel) hofft auf baldige Vermählung mit ihrem Hans, ergo passt die wunderschöne Tochter Professor Wahls nicht in ihren Plan, denn offenbar zeigt sich Hans zunehmend von Elfie (Scilla Gabel) fasziniert. Tatsächlich kommen sich Hans und Elfie näher, drohendes Unheil nimmt den jungen Mann gefangen, er stürzt in einen Taumel zwischen Realität und Wahn. Welche Rolle spielt der eifersüchtige Dr. Bolem (Wolfgang Preiss), der unverhohlen um Elfies Zuneigung buhlt? Wer kann der Mühle ihr schreckliches Geheimnis entreißen, dem tödlichen Treiben endgültig Einhalt gebieten ...???
Regisseur Giorgio Ferroni beeindruckte mich nachhaltig mit dem meisterlichen Gruselstreifen "La notte dei diavoli" (Night of the devils, 1972). Zu Beginn der sechziger Jahre inszenierte er mit "Die Mühle der versteinerten Frauen" einen ebenfalls bemerkenswerten Film, von Pier Ludovico Pavoni wunderschön fotographiert. Langsam dreht sich die Spirale auf, nimmt der ruhige Erzählfluss mich mehr und mehr gefangen. In der zweiten Hälfte ziehen Tempo und Spannung deutlich an, überdies entfaltet sich die herrliche Gothic Horror Atmosphäre nun vollständig. Prächtige Ausstattung und Kulissen sorgen für Begeisterung, darüber soll aber nicht das starke Ensemble vergessen werden!
Freilich denkt beim Namen Pierre Brice jeder Leser sofort an dessen Paraderolle Winnetou, oft wird der Franzose auf seine Darbietungen im Karl May Kosmos reduziert. Schade, denn hier stellt er durchaus eindrucksvoll unter Beweis, dass er auch abseits der Pseudo-Prärie zu überzeugen vermag. Brice zeigt uns Hans van Harnim als sympathischen Jungspund, meistert auch schwierige Momente ohne Fehl und Tadel. Herbert A.E. Böhme übertreibt bei seiner Darstellung des Professor Wahl hemmungslos, seine Auftritte verleihen dem Treiben einen Hauch Theaterbühne. Wolfgang Preiss gibt den kantig-kühlen Gehilfen, heissblütig beim Anblick der von ihm verehrten Elfie. Pünktlich zum Finale bricht der Mad Scientist hervor, remember Dr. Mabuse? Großartig die Auseinandersetzung zwischen Wahl und Bolem, gezeichnet von gegenseitiger Verachtung, Zorn und blankem Hass! Gothic Horror, da dürfen schöne Frauen nicht fehlen! Welche Dame setzt sich hier in der Disziplin Schönste der Schönen durch? Ich bin noch unentschlossen, tendiere zu Liana Orfei (in einer Nebenrolle zu sehen). Beeindruckend Scilla Gabel, viel mehr als lediglich hübsches Beiwerk, sie zeigt uns Elfie nicht nur als leidendes Schätzchen, packt mich vor allem mit erschreckend psychotischen und kaltherzigen Auswüchsen. Für Dany Carrel bleibt dementgegen nur der Part des braven Liebchens, obschon gefesselt zu reizvollen Einblicken gezwungen.
Vielleicht kommt "Die Mühle der versteinerten Frauen" auf den ersten Blick etwas unscheinbar daher. Lässt man sich allerdings wirklich auf den Film ein, winkt ein prächtiges Gothic Grusel Erlebnis als prächtige Belohnung. Stilsicher gewählte Kulissen/Ausstattung, grandiose Kameraarbeit, punktgenaue Inszenierung und ein starkes Ensemble, wohlige Gruselschauer runden das feurige Finale ab. Ein Film für Einsteiger oder Fortgeschrittene? Ein Werk für aufmerksame Einsteiger und erfahrene Genießer!
NEW präsentiert uns eine brauchbare DVD, diverse Sprachoptionen und eine überschaubare Dosis Bonusmaterial stehen zur Verfügung. Ursprünglich wurden drei unterschiedliche Motive ausgeliefert, verteilt auf zwei kleine und eine große Hartbox. Wer sich nach einer anderen Ausgabe umschauen möchte, sollte auf dem internationalen Markt Alternativen (ohne deutsche Synchronisation) finden.
7/10 (gut)
Lieblingszitat:
"Hier sind die Damen schon öfter in Ohnmacht gefallen. Das kenne ich."
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Die Mühle der versteinerten Frauen - Giorgio Ferroni
DIE MÜHLE DER VERSTEINERTEN FRAUEN / IL MULINO DELLE DONNE DI PIETRA (1960)
mit Scilla Gabel, Pierre Brice, Wolfgang Preiss, Dany Carrel, Liana Orfei, Marco Guglielmi und Herbert A.E. Böhme
eine Produktion der C.E.C. Films | Faro Film | Explorer Film | Galatea Film | Wanguard Film | im Atlas Filmverleih
ein Film von Giorgio Ferroni
»Wer ist die gefesselte Frau da?«
Der junge Kunst-Student Hans van Harnim (Pierre Brice) reist nach Amsterdam um dort in einer alten Mühle über die Arbeit des Bildhauers namens Professor Gregorius Wahl (Herbert A.E. Böhme) zu recherchieren. Dieser Ort bietet eine bizarre Attraktion: Angetrieben durch das Windrad, läuft im Inneren eine Drehbühne für interessierte und sensationslustige Zuschauer, die historische Figuren in Ketten und am Galgen zeigt. Doch die unheimliche Mühle birgt noch weitere Geheimnisse wie zum Beispiel die rätselhafte Tochter des Professors, Elfie (Scilla Gabel), die sich in Hans verliebt und der ihr wie von einem Zwang getrieben verfällt. Elfie wird von ihrem Vater und seinem undurchsichtigen Assistenten Dr. Bohlem (Wolfgang Preiss) vollkommen von der Außenwelt abgeschirmt. Da der Student die merkwürdige Situation nicht ordnen kann, Elfie sich in immer stärkere Gefühle hineinsteigert und Hans bedrängt, beschließt er, sie zu verlassen und sich zu seiner Jugendliebe Liselotte (Dany Carrel) zu bekennen. Die Zurückgewiesene, die unter einer rätselhaften Krankheit leidet, wird hysterisch und erleidet einen schweren Anfall. Sie stirbt. Erschrocken und von Schuldgefühlen geplagt will er am folgenden Tag den Professor über die schrecklichen Tatsachen aufklären, doch es geschieht etwas Unfassbares: Elfie steht plötzlich wieder sehr lebendig vor ihm. Hat Hans den Verstand verloren oder hat er nur geträumt? Welches düstere Geheimnis wird die Mühle noch ans Tageslicht bringen...?
Diese französisch-italienische Co-Produktion aus dem Jahre 1960 genießt vielenorts einen gewissen Kultstatus und transportiert eine erstaunlich dichte und noch mehr beunruhigende Atmosphäre. Elemente aus Gothic-Horror, Science-Fiction und klassischem, aus heutiger Sicht sogar eher konservativem Grusel, gestalten eine überaus morbide und vollkommen überzeugende Grundstimmung, die diesen Film von Giorgio Ferroni zu einem kleinen Geheimtipp werden lässt. Sicherlich kommt einem die Geschichte letztlich irgendwie bereits bekannt vor, denn sie fand dem Empfinden nach Verwendung in etlichen zuvor und danach entstandenen Filmen, dennoch steht "Die Mühle der versteinerten Frauen" grundsolide auf eigenen Beinen und bietet insbesondere für damalige Verhältnisse einige ungewöhnlich intensiv dargestellte Schockmomente und Schauwerte. Besondere Akzente werden mit einer hervorragenden Bildgestaltung im Rahmen von intensiven Kameraeinstellungen gesetzt, außerdem besitzt der Film eine permanent spürbare Stringenz, so dass man nicht nur auf einen packenden Verlauf, sondern auch auf ein ebenso stark umgesetztes Finale blicken kann. Außerdem ist eine gewisse Tragik in der Geschichte aufzuspüren, die dem Verlauf einen sehr guten Schliff gibt und ihn daher wesentlich greifbarer macht. Des Weiteren versammelt der Ferronis Arbeit eine recht unorthodox zusammen gestellte Besetzung, die zunächst beinahe befremdlich wirkt, aber mit präzisen Zeichnungen und kruden Färbungen überzeugende Arbeit leistet.
Pierre Brice kann hier einmal fernab der Rolle seines Lebens bestaunt werden und er macht seine Sache überdurchschnittlich gut. Er kreiert eine ernste Figur und arbeitet die innere Zerrissenheit beachtlich heraus. Darstellerisch gesehen und für die Verhältnisse des Franzosen bekommt man eine erstaunlich prägnante Interpretation geboten, die schon irgendwie überrascht, wenn nicht sogar beeindruckt. Hans ist hin- und hergerissen zwischen unschuldiger Anmut und zwanghafter Verführung, die Ereignisse reißen ihn in einen Strudel zwischen Traum und Wirklichkeit. Dany Carrel spielt seine leicht naive und bürgerliche Freundin weitgehend unscheinbar und muss sich den anderen Darstellungen unterordnen, bildet jedoch einen notwendigen Kontrast zu Elfie und wird Spiegel des Wahns von Hans, außerdem Magnet für die tödliche Gefahr. Wolfgang Preiss als Dr. Bohlem hatte hier leider kaum Möglichkeiten, aus seiner dubiosen Figur viel herauszuholen, seine Rolle ist im Gesamtgeschehen zwar nicht unwichtig, vermittelt aber nicht im genügenden Ausmaß die latente Gefahr, die von ihm ausgehen soll. Das Kabinettstückchen dieses Szenarios liefert ganz eindeutig Herbert A.E. Böhme, der mit einer beinahe teuflischen Aura glänzen kann. Professor Wahl ist durch und durch beunruhigend und verkörpert eine bedrohliche Präsenz. Die beeindruckendste Leistung zeigt jedoch die schöne Italienerin Scilla Gabel, die damals als aufsteigender europäischer Star gehandelt wurde. Ihre Erscheinung wird dem Titel der Produktion zusätzlich gerecht, sie wirkt selbst wie eine der Puppen aus dem Gruselkabinett der Mühle. Mit ihrem maskenhaften, fast leblosen und emotionslosen Gesicht scheint ihr Wesen ebenso versteinert zu sein, sie vereint Unschuld und Verführung sehr nachhaltig. Ihre Auftritte wirken einerseits sehr gespenstisch, andererseits aber auch anziehend und bleiben wenig greifbar, denn sie baut eine hohe Distanz auf. Die Schauspiel-Kolleginnen verlieren neben Scilla Gabel somit deutlich an Farbe und vor allem an Reiz.
"Die Mühle der versteinerten Frauen" vermittelt vielleicht nicht die höchste Glaubwürdigkeit, aber es handelt sich dabei um ein düsteres Märchen, das darüber hinaus sehr eingängig und geradlinig umgesetzt wurde. Ausgestattet mit einem klaren Aufbau, offeriert das Szenario für die damalige Zeit sehr ausgefallene Bilder, die den einen oder anderen Zuschauer schon schockiert haben dürften. Wie es wohl üblich ist, wurde die Produktion von der Kritik in der Luft zerrissen, beispielsweise mit Aussagen wie »Entartungsprodukt kranker Fantasie« oder »Gruselfilm übelster Sorte«. Geschenkt! Die Gruseleffekte erscheinen heute natürlich etwas angestaubt zu sein, doch muss man hier die über 50 vergangenen Jahre berücksichtigen, so dass man schon wieder sagen kann, dass für damalige Verhältnisse ungewöhnliche Register gezogen wurden. Neben der positiv auffallenden Besetzung gibt es viele weitere Vorzüge. Der gewählte Ort des Geschehens bekommt durch die Grusel-Mühle ein sonderbares, wenn auch überzeugendes Flair, im Inneren wirkt alles geheimnisvoll und düster, die skurrilen Personen tun das Übrige dazu. Ständig hat man das Gefühl, dass etwas Unheilvolles passieren wird, gewürzt wird der Verlauf schließlich mit einigen Schock-Passagen. Auch die Außenaufnahmen sind mit der charakteristischen Mühlenlandschaft sehr gelungen, die Effekte weisen eine optimale Dosierung auf. Musikalisch begleitet wurde das ganze von Komponist Carlo Innocenzi, der ein gutes Gespür für Spannungsförderung und Abstimmung bewieist. Im Finale wird es dann schließlich richtig heiß hergehen, obwohl die Frage bestehen bleibt, ob es aus heutiger Sicht eher amüsiert oder das Fürchten lehrt. Für mich hat "Die Mühle der versteinerten Frauen" schon etwas beinahe Herausragendes und Fesselndes an sich gehabt und wirkt mit seinen vielleicht nicht gerade imposanten Mitteln durchaus extravagant. Ein rundum gelungenes Experiment!
Diese französisch-italienische Co-Produktion aus dem Jahre 1960 genießt vielenorts einen gewissen Kultstatus und transportiert eine erstaunlich dichte und noch mehr beunruhigende Atmosphäre. Elemente aus Gothic-Horror, Science-Fiction und klassischem, aus heutiger Sicht sogar eher konservativem Grusel, gestalten eine überaus morbide und vollkommen überzeugende Grundstimmung, die diesen Film von Giorgio Ferroni zu einem kleinen Geheimtipp werden lässt. Sicherlich kommt einem die Geschichte letztlich irgendwie bereits bekannt vor, denn sie fand dem Empfinden nach Verwendung in etlichen zuvor und danach entstandenen Filmen, dennoch steht "Die Mühle der versteinerten Frauen" grundsolide auf eigenen Beinen und bietet insbesondere für damalige Verhältnisse einige ungewöhnlich intensiv dargestellte Schockmomente und Schauwerte. Besondere Akzente werden mit einer hervorragenden Bildgestaltung im Rahmen von intensiven Kameraeinstellungen gesetzt, außerdem besitzt der Film eine permanent spürbare Stringenz, so dass man nicht nur auf einen packenden Verlauf, sondern auch auf ein ebenso stark umgesetztes Finale blicken kann. Außerdem ist eine gewisse Tragik in der Geschichte aufzuspüren, die dem Verlauf einen sehr guten Schliff gibt und ihn daher wesentlich greifbarer macht. Des Weiteren versammelt der Ferronis Arbeit eine recht unorthodox zusammen gestellte Besetzung, die zunächst beinahe befremdlich wirkt, aber mit präzisen Zeichnungen und kruden Färbungen überzeugende Arbeit leistet.
Pierre Brice kann hier einmal fernab der Rolle seines Lebens bestaunt werden und er macht seine Sache überdurchschnittlich gut. Er kreiert eine ernste Figur und arbeitet die innere Zerrissenheit beachtlich heraus. Darstellerisch gesehen und für die Verhältnisse des Franzosen bekommt man eine erstaunlich prägnante Interpretation geboten, die schon irgendwie überrascht, wenn nicht sogar beeindruckt. Hans ist hin- und hergerissen zwischen unschuldiger Anmut und zwanghafter Verführung, die Ereignisse reißen ihn in einen Strudel zwischen Traum und Wirklichkeit. Dany Carrel spielt seine leicht naive und bürgerliche Freundin weitgehend unscheinbar und muss sich den anderen Darstellungen unterordnen, bildet jedoch einen notwendigen Kontrast zu Elfie und wird Spiegel des Wahns von Hans, außerdem Magnet für die tödliche Gefahr. Wolfgang Preiss als Dr. Bohlem hatte hier leider kaum Möglichkeiten, aus seiner dubiosen Figur viel herauszuholen, seine Rolle ist im Gesamtgeschehen zwar nicht unwichtig, vermittelt aber nicht im genügenden Ausmaß die latente Gefahr, die von ihm ausgehen soll. Das Kabinettstückchen dieses Szenarios liefert ganz eindeutig Herbert A.E. Böhme, der mit einer beinahe teuflischen Aura glänzen kann. Professor Wahl ist durch und durch beunruhigend und verkörpert eine bedrohliche Präsenz. Die beeindruckendste Leistung zeigt jedoch die schöne Italienerin Scilla Gabel, die damals als aufsteigender europäischer Star gehandelt wurde. Ihre Erscheinung wird dem Titel der Produktion zusätzlich gerecht, sie wirkt selbst wie eine der Puppen aus dem Gruselkabinett der Mühle. Mit ihrem maskenhaften, fast leblosen und emotionslosen Gesicht scheint ihr Wesen ebenso versteinert zu sein, sie vereint Unschuld und Verführung sehr nachhaltig. Ihre Auftritte wirken einerseits sehr gespenstisch, andererseits aber auch anziehend und bleiben wenig greifbar, denn sie baut eine hohe Distanz auf. Die Schauspiel-Kolleginnen verlieren neben Scilla Gabel somit deutlich an Farbe und vor allem an Reiz.
"Die Mühle der versteinerten Frauen" vermittelt vielleicht nicht die höchste Glaubwürdigkeit, aber es handelt sich dabei um ein düsteres Märchen, das darüber hinaus sehr eingängig und geradlinig umgesetzt wurde. Ausgestattet mit einem klaren Aufbau, offeriert das Szenario für die damalige Zeit sehr ausgefallene Bilder, die den einen oder anderen Zuschauer schon schockiert haben dürften. Wie es wohl üblich ist, wurde die Produktion von der Kritik in der Luft zerrissen, beispielsweise mit Aussagen wie »Entartungsprodukt kranker Fantasie« oder »Gruselfilm übelster Sorte«. Geschenkt! Die Gruseleffekte erscheinen heute natürlich etwas angestaubt zu sein, doch muss man hier die über 50 vergangenen Jahre berücksichtigen, so dass man schon wieder sagen kann, dass für damalige Verhältnisse ungewöhnliche Register gezogen wurden. Neben der positiv auffallenden Besetzung gibt es viele weitere Vorzüge. Der gewählte Ort des Geschehens bekommt durch die Grusel-Mühle ein sonderbares, wenn auch überzeugendes Flair, im Inneren wirkt alles geheimnisvoll und düster, die skurrilen Personen tun das Übrige dazu. Ständig hat man das Gefühl, dass etwas Unheilvolles passieren wird, gewürzt wird der Verlauf schließlich mit einigen Schock-Passagen. Auch die Außenaufnahmen sind mit der charakteristischen Mühlenlandschaft sehr gelungen, die Effekte weisen eine optimale Dosierung auf. Musikalisch begleitet wurde das ganze von Komponist Carlo Innocenzi, der ein gutes Gespür für Spannungsförderung und Abstimmung bewieist. Im Finale wird es dann schließlich richtig heiß hergehen, obwohl die Frage bestehen bleibt, ob es aus heutiger Sicht eher amüsiert oder das Fürchten lehrt. Für mich hat "Die Mühle der versteinerten Frauen" schon etwas beinahe Herausragendes und Fesselndes an sich gehabt und wirkt mit seinen vielleicht nicht gerade imposanten Mitteln durchaus extravagant. Ein rundum gelungenes Experiment!
- Il Grande Silenzio
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Re: Die Mühle der versteinerten Frauen - Giorgio Ferroni
Quelle: Subkultur bei dp
Gothische Zeiten brechen an...
Mit einer Fähre kommt der junge Schriftsteller Hans van Arnim in Veeze an, ein abgelegener Ort in der Nähe von Amsterdam.
In wenigen Tagen soll er anlässlich des Jubiläums eine Monografie über das Figurenkarussell von Professor Wahl verfassen,
welches dieser in einer alten Mühle betreibt, die von den Einwohnern als die Mühle der versteinerten Frauen bezeichnet wird.
Während seiner Recherchen lernt Hans die schöne und mysteriöse Elfi kennen, die Tochter des Professors,
der mit allen Mitteln verhindern will, dass jemand etwas von ihrer Existenz erfährt. Doch Hans ahnt, dass in der Mühle
etwas nicht mit rechten Dingen vor sich geht und stößt bei seinen Nachforschungen auf ein morbides Familiengeheimnis,
das ihm das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Ein Schauermärchen, inszeniert von Altmeister Giorgio Ferroni, erstmals weltweit in High-Definition!
Internationale Fassung
- Brandneue 2k Abtastung des Dup-Negativs
- 95 Minuten Laufzeit
- Originalformat 1.66:1 (1080p/23.976fps)
- Originaler und unkomprimierter Monoton, wahlweise in deutsch und englisch DTS-HD MA Mono
- Vollständig deutsch untertitelt
Screenshots des fertigen Encodes
Französische Fassung
- Brandneue 2k Abtastung, inkl. den Umschnitten und alternativen Szenen,
welche exklusiv nur für den französischen Produzenten gedreht wurden.
- 90 Minuten
- Originalformat 1.66:1 (1080p/23.976fps)
- Originaler und unkomprimierter Monoton, wahlweise in deutsch und französisch DTS-HD MA Mono
- Vollständig deutsch untertitelt + partielle deutsche Untertitel für die zuvor nicht synchronisierten Szenen.
Screenshots des fertigen Encodes
Italienische Fassung
- Erstmals weltweit in HD: Giorgio Ferronis intendierte Originalfassung
- 96 Minuten Laufzeit
- Originalformat 1.66:1 (1080p/23.976fps)
- Originaler und unkomprimierter Monoton, wahlweise in deutsch, englisch und italienisch DTS-HD MA Mono
- Vollständig deutsch untertitelt
Screenshots des fertigen Encodes
Ausstattung:
- Audiokommentar von Christoph Huber und Olaf Möller (deutsch)
- "Das Plauderstündchen des Dr. Mabuse" - Archivinterview mit Wolfgang Preiss (deutsch + optionale englische Untertitel)
- Original deutscher Kinotrailer aus dem Jahr 1962 (HD)
- Internationaler Trailer
- Deutsche Kinofassung aus dem Jahr 1962 (1080p/23.976fps/HD, Deu 1.0 Mono DTS Master Audio Mono, 93 Minuten)
- Umfangreiche Bildergalerie mit mehr als 90 Bildern (HD)
"You can´t love animals and eat them too."
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
Re: Die Mühle der versteinerten Frauen - Giorgio Ferroni (1960)
• Die Mühle der versteinerten Frauen (Italien, Frankreich 1960) - Zu diesem kleinen Schätzchen habe ich bereits 2013 ein paar Zeilen geschrieben. Damals lag die DVD von NEW im Player, zur erneuten Sichtung wanderte die BD aus dem Hause Subkultur in den Schacht. Stattliche vier Versionen (!) findet der geneigte Zuschauer auf der Scheibe, ich habe eben die italienische Fassung geschaut, offenbar die von Regisseur Giorgio Ferroni angedachte Version.
Ich bleibe bei meiner damaligen Einschätzung, "Die Mühle der versteinerten Frauen" ist ein sympathischer kleiner Gruselfilm für Liebhaber. Langsam bauen sich Spannung und Atmosphäre auf, nach rund 45 Minuten ziehen Tempo und Terror sanft an. Ein niedliches Knuffelchen aus der leicht angestaubten Kiste, sehr angenehm.
Ich bleibe bei meiner damaligen Einschätzung, "Die Mühle der versteinerten Frauen" ist ein sympathischer kleiner Gruselfilm für Liebhaber. Langsam bauen sich Spannung und Atmosphäre auf, nach rund 45 Minuten ziehen Tempo und Terror sanft an. Ein niedliches Knuffelchen aus der leicht angestaubten Kiste, sehr angenehm.
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
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Re: Die Mühle der versteinerten Frauen - Giorgio Ferroni (1960)
Gibt es denn da deutliche Unterschiede zwischen diesen 4 BD-Versionen?
..oder ist das einfach nur ne andere Titelsequenz und hie und da mal en paar Sekündchen mehr (oder weniger)!?
..oder ist das einfach nur ne andere Titelsequenz und hie und da mal en paar Sekündchen mehr (oder weniger)!?
Re: Die Mühle der versteinerten Frauen - Giorgio Ferroni (1960)
Diese Frage wurde vor einiger Zeit auf Schnittberichte ausführlich behandelt:
Quelle und noch mehr Hintergrundinfos gibts hier: http://www.schnittberichte.com/schnittb ... ?ID=519772schnittberichte.com hat geschrieben: Die Fassungen:
Italienische Fassung:
Bei der italienischen Fassung handelt es sich um die ursprüngliche von Regisseur Giorgio Ferroni bevorzugte Fassung des Films. Es handelt sich auch, wenn man die Laufzeit betrachtet, um die längste Schnittfassung. In der französischen Fassung befindet sich eine Szene, die von den französischen Produzenten gewünscht wurde, aber sich nicht in der italienischen Schnittfassung befindet.
Internationale Fassung:
Die internationale Fassung, die primär für den US und UK Markt bestimmt war, weicht in einigen Punkten von der italienischen Originalfassung ab. So wurde für die internationale Fassung das Schild der Kunstakademie eingefügt um den Übergang von der Mühle zu der Szene etwas klarer zu gestalten. Die Traumszene, die im Original etwas später zu sehen ist, als Hans durch die Mühle irrt, wurde für die internationale Fassung vorgezogen, zudem wurde im Gespräch mit Dr. Bohlem das Bild verfremdet um den Einfluss der Medikamente auf Hans zu verdeutlichen. Im Finale wurden über einige Einstellungen der Mühle mehr Nebel gelegt um die Szenerie wohl noch atmosphärischer zu gestalten. Interessant ist, dass die Szene in der Liselotte von Dr. Bohlem geknebelt wird, etwas verkürzt wurde, weil dort ihre Brust teilweise entblößt war. Elfies Brief wurde durch eine alternative Szene mit englischem Text ausgetauscht.
Französische Fassung:
Die französische Fassung basiert auf der italienischen Schnittfassung, wurde aber um einige Minuten an Handlung gekürzt, vermutlich um das Tempo des Films etwas zu erhöhen. Interessant ist allerdings, dass die Fassung eine neue Szene speziell für den französischen Markt enthält. Nach dem Unterricht laufen Ralf und Liselotte über eine Brücke auf der gerade eine Drehorgel steht. Liselotte redet über ihre Gefühle zu Hans und die beiden beschließen bei einer öffentlichen Vorführung der Wachsfiguren in der Mühle, Hans zu besuchen. Elfies Brief und das Kunstwerk von Ralf wurden durch alternative Szenen mit französischem Text ausgetauscht.
Deutsche Kinofassung:
Die deutsche Kinofassung befindet sich im Bonusmaterial der Subkultur Blu-ray und dürfte primär für Freunde des Bahnhofskinos interessant sein. Basierend auf der italienischen Fassung ist sie aufgrund zahlreicher Filmrisse und verkürztem Ende ca. 2 Minuten kürzer. Das Bild wurde nicht restauriert, so dass sich dort immer noch zahlreiche Verschmutzungen befinden, dafür sieht man aber den deutschen Vorspann inkl. Titeleinblendung.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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