Arizona Colt - Michele Lupo (1966)
Moderator: jogiwan
Re: Arizona Colt - Michele Lupo
Ein Cover der Filmwoche von 1966:
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
- Italo-West-Fan
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Re: Arizona Colt - Michele Lupo
Tampeko läst grüßen...
Re: Arizona Colt - Michele Lupo
Wie meinste das ??Italo-West-Fan hat geschrieben:Tampeko läst grüßen...
Das ist ja ne Orginal Zeichnung von Rolf Goetze das hat ja irgendwie schon Hand und Fuß denke ich.
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- Italo-West-Fan
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Re: Arizona Colt - Michele Lupo
Die Szene, die dort dargestellt wird ist eine leicht veränderte Szene aus dem Film Tampeko - Ein Dollar hat zwei Seiten:
Re: Arizona Colt - Michele Lupo
Ich muss mal auf den Tampeko Plakaten schauen ob er diese auch gezeichnet hat .
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Re: Arizona Colt - Michele Lupo
Handlung:
Als die Männer des Banditen Gordo (Sancho) ein Gefängnis überfallen, befreien sie zusätzlich den Revolverheld Arizona Colt (Gemma). Gordo zwingt die Gefangenen seiner Bande beizutreten, nur ist dies nicht in Arizonas Sinne, welcher vor den Banditen flieht, nur um sich in der nächst besten Stadt den Auftrag zu hohlen, die gefährlichen Männer dingfest zu machen.
Kritik:
Um es gleich vorweg zu sagen, der Film bietet alles, was man von einem guten Italowestern erwartet. Wir bekommen einen sympathischen Helden, einen unsympathischen Bösewicht, massenhaft Schießereien, bezaubernde Landschaftsaufnahmen Spaniens, nach einem etwas abschreckenden US-Western-artigen Titelsong eine schöne italotypische Instrumentalbegleitmusik und eine gekonnte Regie, die all das zu einem spannenden und mitreißendem Gemisch puren Abenteuers verschmilzt.
Wo der Film aber nicht nur gut sondern herausragend ist, ist in seinen Nebencharakteren, welche allesamt erstaunlich dreidimensional geworden sind. Dies reicht von Sanchos Gehilfen Nummer 1 (Pazzafini) bis hin zum Dorfpfarrer, der zwar nur ein zweimal kurz zu sehen ist, über den wir aber trotzdem einiges über seine Intuitionen, Ziele, Charaktereigenschaften und was sonst noch eine gute Figur ausmacht, sagen können.
Roberto Camardiel spielt als „Whisky“ einen Charakter, den man anfangs gerne in die Schublade „witzige Nebencharaktere“ tun will. Sowohl sein plumper Running Gag (er mag Whisky, haha) als auch sein ganzes Auftreten sprechen dafür. Doch dann greift er plötzlich aktiv in die Geschichte ein, wir lernen ihn ein wenig besser kennen und müssen uns eingestehen, dass er weit über den üblichen Clowns steht, die allein der Unterhaltung des Publikums dienen. Er ist ein entscheidendes Handlungselement und, betrachtet man seine Verdienste am Ende des Filmes, ein würdiger Zweitheld an Gemmas Seiten.
Die meiner Meinung nach größte Leistung kommt allerdings von Seiten Fernando Sanchos. Ich wage gar nicht zu zählen, wie viele Mexikanische Banditen-Hauptmänner der gute Mann schon in seinem Leben verkörpert hat. Sie alle sind sich in gewisser Weise ähnlich, sehr verschmitzt, nicht immer die hellsten, aber dennoch fähige Führer. Gordo ist ein wenig auch in diese Kategorie einzuordnen, unterscheidet sich aber dennoch in einigen Punkten von all den anderen. In erster Linie ist er wesentlich brutaler. Sicher in „Django – Die Geier stehen Schlange“ und „Eine Pistole für Ringo“ war er auch kein pazifistischer Zeitgenosse doch hier legt er einen Bodycount an den Tag der Leute wie Major Jackson schamhaft zur Seite treten lässt. Besondere Freude scheint er am abknallen Unbewaffneter zu haben und auch sinnlose Morde begeht er sichtlich gerne, nur um seine eigenen Leute einzuschüchtern. Dieser extreme Sadismus macht ihn zu einer hassenswerten, aber auch gefährlich wirkenden Figur. Oft haben wir das Gefühl, dass Gegenspieler unseren Helden sowieso nicht gewachsen sind, aber bei Gordo, der permanent eine Blutspur hinter sich herzieht, besteht kein Zweifel daran, dass Arizona all sein können aufwenden muss, um diesen Satan zur Strecke zu bringen.
Fazit: Der Film erfüllt alle Kriterien eines guten Italowesterns, die bunten Charaktere und die harsche Brutalität machen ihn aber außergewöhnlich. 9/10
Als die Männer des Banditen Gordo (Sancho) ein Gefängnis überfallen, befreien sie zusätzlich den Revolverheld Arizona Colt (Gemma). Gordo zwingt die Gefangenen seiner Bande beizutreten, nur ist dies nicht in Arizonas Sinne, welcher vor den Banditen flieht, nur um sich in der nächst besten Stadt den Auftrag zu hohlen, die gefährlichen Männer dingfest zu machen.
Kritik:
Um es gleich vorweg zu sagen, der Film bietet alles, was man von einem guten Italowestern erwartet. Wir bekommen einen sympathischen Helden, einen unsympathischen Bösewicht, massenhaft Schießereien, bezaubernde Landschaftsaufnahmen Spaniens, nach einem etwas abschreckenden US-Western-artigen Titelsong eine schöne italotypische Instrumentalbegleitmusik und eine gekonnte Regie, die all das zu einem spannenden und mitreißendem Gemisch puren Abenteuers verschmilzt.
Wo der Film aber nicht nur gut sondern herausragend ist, ist in seinen Nebencharakteren, welche allesamt erstaunlich dreidimensional geworden sind. Dies reicht von Sanchos Gehilfen Nummer 1 (Pazzafini) bis hin zum Dorfpfarrer, der zwar nur ein zweimal kurz zu sehen ist, über den wir aber trotzdem einiges über seine Intuitionen, Ziele, Charaktereigenschaften und was sonst noch eine gute Figur ausmacht, sagen können.
Roberto Camardiel spielt als „Whisky“ einen Charakter, den man anfangs gerne in die Schublade „witzige Nebencharaktere“ tun will. Sowohl sein plumper Running Gag (er mag Whisky, haha) als auch sein ganzes Auftreten sprechen dafür. Doch dann greift er plötzlich aktiv in die Geschichte ein, wir lernen ihn ein wenig besser kennen und müssen uns eingestehen, dass er weit über den üblichen Clowns steht, die allein der Unterhaltung des Publikums dienen. Er ist ein entscheidendes Handlungselement und, betrachtet man seine Verdienste am Ende des Filmes, ein würdiger Zweitheld an Gemmas Seiten.
Die meiner Meinung nach größte Leistung kommt allerdings von Seiten Fernando Sanchos. Ich wage gar nicht zu zählen, wie viele Mexikanische Banditen-Hauptmänner der gute Mann schon in seinem Leben verkörpert hat. Sie alle sind sich in gewisser Weise ähnlich, sehr verschmitzt, nicht immer die hellsten, aber dennoch fähige Führer. Gordo ist ein wenig auch in diese Kategorie einzuordnen, unterscheidet sich aber dennoch in einigen Punkten von all den anderen. In erster Linie ist er wesentlich brutaler. Sicher in „Django – Die Geier stehen Schlange“ und „Eine Pistole für Ringo“ war er auch kein pazifistischer Zeitgenosse doch hier legt er einen Bodycount an den Tag der Leute wie Major Jackson schamhaft zur Seite treten lässt. Besondere Freude scheint er am abknallen Unbewaffneter zu haben und auch sinnlose Morde begeht er sichtlich gerne, nur um seine eigenen Leute einzuschüchtern. Dieser extreme Sadismus macht ihn zu einer hassenswerten, aber auch gefährlich wirkenden Figur. Oft haben wir das Gefühl, dass Gegenspieler unseren Helden sowieso nicht gewachsen sind, aber bei Gordo, der permanent eine Blutspur hinter sich herzieht, besteht kein Zweifel daran, dass Arizona all sein können aufwenden muss, um diesen Satan zur Strecke zu bringen.
Fazit: Der Film erfüllt alle Kriterien eines guten Italowesterns, die bunten Charaktere und die harsche Brutalität machen ihn aber außergewöhnlich. 9/10
- Die Kroete
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Re: Arizona Colt - Michele Lupo
Arizona Colt aka Halleluja Companeros kommt aus der Cinema Classic Collection, im Juni erneut auf DVD.
Es ist eine FSK 18 geplant, also voraussichtlich UNCUT
...und das, zu einem durchaus günstig zu nennnenten Preis von unter 8.-Teuro.
Es ist eine FSK 18 geplant, also voraussichtlich UNCUT
...und das, zu einem durchaus günstig zu nennnenten Preis von unter 8.-Teuro.
Re: Arizona Colt - Michele Lupo
Hier gehts nochmals zur ankündigung und zum Cover:
http://deliria-italiano.org/phpbb/film- ... tml#p59708
http://deliria-italiano.org/phpbb/film- ... tml#p59708
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
- sid.vicious
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Re: Arizona Colt - Michele Lupo
Alternativer Titel: Halleluja Companeros
Alternativer Titel: 1000 Kugeln für ein Halleluja
Produktionsland: Italien, Frankreich
Produktion:
Erscheinungsjahr: 1966
Regie: Michele Lupo
Drehbuch: Ernesto Gastaldi, Luciano Martino
Kamera: Guglielmo Mancori
Schnitt: Antonietta Zita
Musik: Francesco De Masi
Länge: ca. 112 Min.
Freigabe: FSK 18
Darsteller:
[center]Giuliano Gemma: Arizona Colt
Corinne Marchand: Jane
Giovanni Pazzafini: Clay
Fernando Sancho: Gordon Watch
Andrea Bosic: Pedro
Ivano Staccioli: Captain
Roberto Camardiel: Whiskey
Mirko Ellis: Sheriff
Gérard Lartigau: John
Rosalba Neri: Dolores
Pietro Tordi: Priester
Tom Felleghy: Will[/center]
Der Gesetzlose Torrez Gordo Watch überfällt ein Gefängnis um anschließend die Insassen als neue Mitglieder seiner Bande zu rekrutieren. Zu diesem Zweck erhalten alle ein Brandzeichen. Unter den Inhaftierten befindet sich allerdings auch der Revolverheld Arizona Colt, der sich Gordo natürlich nicht unterwerfen will und sein eigenes Spiel spiet. Diese Vorgangsweise führt zu hochexplosiven Auseinandersetzungen.
Mit dem von Raoul gesungenen Titelsong „The Man from Nowhere“ starten wir in einen äußerst bleihaltigen und richtig genialen Western. Bereits in den ersten Momenten geben Fernando Sancho und Nello Pazzafini, in den Credits als Giovanni Pazzafini vorgestellt, eine wunderbare Vorstellung. Ein Überfall auf ein Gefängnis, der bereits erahnen lässt, dass dieser Film noch Einiges im Petto hat. Dabei sind nicht allein Actionmomente angesprochen, sondern auch die Dialoge und die Verhaltensweisen der Charaktere. Das erste Aufeinandertreffen zwischen Nello Pazzafini und Giuliano Gemma ist da schon aller Ehren Wert. Ein Humor wie man ihn liebt, schwarz und null Bezug zum Klamauk. Gesetz den Fall der Film droht in ein wenig Entspannung zu fallen, so ist entweder Nello, Roberto Camardiel oder eine anderer zur Stelle um dem Film wieder schlagartig den Wind in die Segel zu bugsieren.
„Hier wird verdammt hart gespielt, da bleibt das Kleinviech schnell auf der Strecke“
Demnach sind bereits allerbeste Vorraussetzungen geschaffen um in den nächsten ca. 100 Minuten bestens unterhalten zu werden. Alles weitere kann die gute Kameraarbeit erzielen. Die Aufnahmen der kargen Landschaften und einige Naheinstellungen sind dabei sehr angenehm. Die Naheinstellungen werden zum rechten Zeitpunkt eingesetzt und lassen somit eine stärkere Brisanz der jeweiligen Situationen vermitteln.
Giuliano Gemma gibt als Arizona Colt einen reinen Antihelden. Jemanden der es mit der Moral nicht so genau nimmt, beim Pokern falsch spielt und recht gern provoziert. Eigenschaften mit denen er bei Fernando Sancho sprich Torrez Gordo Watch an der falschen Adresse ist. Dass es hier nicht allein zu Auseinandersetzungen kommt, sondern dass diese recht brutal umgesetzt wurden, gibt dem Film eigentlich noch wesentlich mehr, als er ohnehin schon zu bieten hat.
„Ich lebe nämlich davon, Kastanien aus dem Feuer zu holen.“ (Arizona Colt)
Fazit: Ein erstklassiger Italo-Western, der nicht viel von Moral hält und einen hervorragenden Showdown zu bieten hat.
Abschließend ein Zitat von Bert Markus für die Zeitschrift Filmecho/Filmwoche aus dem Jahr 1967.
„Das alles hat nichts mehr mit Abenteuer-Romantik, Wild-West-Idylle oder Karl-May-Color zu tun. Dies ist der härteste und grausamste Western einer allmählich Ärgererregenden Welle rüder Erzeugnisse, weil sie die Verwilderung der menschlichen Gefühle zum Idol ihrer Antihelden erhebt.“
In diesem Sinne: Amen…
…schließlich sagte das ein paar Jahre später auch der Tod.
9/10
Mit dem von Raoul gesungenen Titelsong „The Man from Nowhere“ starten wir in einen äußerst bleihaltigen und richtig genialen Western. Bereits in den ersten Momenten geben Fernando Sancho und Nello Pazzafini, in den Credits als Giovanni Pazzafini vorgestellt, eine wunderbare Vorstellung. Ein Überfall auf ein Gefängnis, der bereits erahnen lässt, dass dieser Film noch Einiges im Petto hat. Dabei sind nicht allein Actionmomente angesprochen, sondern auch die Dialoge und die Verhaltensweisen der Charaktere. Das erste Aufeinandertreffen zwischen Nello Pazzafini und Giuliano Gemma ist da schon aller Ehren Wert. Ein Humor wie man ihn liebt, schwarz und null Bezug zum Klamauk. Gesetz den Fall der Film droht in ein wenig Entspannung zu fallen, so ist entweder Nello, Roberto Camardiel oder eine anderer zur Stelle um dem Film wieder schlagartig den Wind in die Segel zu bugsieren.
„Hier wird verdammt hart gespielt, da bleibt das Kleinviech schnell auf der Strecke“
Demnach sind bereits allerbeste Vorraussetzungen geschaffen um in den nächsten ca. 100 Minuten bestens unterhalten zu werden. Alles weitere kann die gute Kameraarbeit erzielen. Die Aufnahmen der kargen Landschaften und einige Naheinstellungen sind dabei sehr angenehm. Die Naheinstellungen werden zum rechten Zeitpunkt eingesetzt und lassen somit eine stärkere Brisanz der jeweiligen Situationen vermitteln.
Giuliano Gemma gibt als Arizona Colt einen reinen Antihelden. Jemanden der es mit der Moral nicht so genau nimmt, beim Pokern falsch spielt und recht gern provoziert. Eigenschaften mit denen er bei Fernando Sancho sprich Torrez Gordo Watch an der falschen Adresse ist. Dass es hier nicht allein zu Auseinandersetzungen kommt, sondern dass diese recht brutal umgesetzt wurden, gibt dem Film eigentlich noch wesentlich mehr, als er ohnehin schon zu bieten hat.
„Ich lebe nämlich davon, Kastanien aus dem Feuer zu holen.“ (Arizona Colt)
Fazit: Ein erstklassiger Italo-Western, der nicht viel von Moral hält und einen hervorragenden Showdown zu bieten hat.
Abschließend ein Zitat von Bert Markus für die Zeitschrift Filmecho/Filmwoche aus dem Jahr 1967.
„Das alles hat nichts mehr mit Abenteuer-Romantik, Wild-West-Idylle oder Karl-May-Color zu tun. Dies ist der härteste und grausamste Western einer allmählich Ärgererregenden Welle rüder Erzeugnisse, weil sie die Verwilderung der menschlichen Gefühle zum Idol ihrer Antihelden erhebt.“
In diesem Sinne: Amen…
…schließlich sagte das ein paar Jahre später auch der Tod.
9/10
Re: Arizona Colt - Michele Lupo
Giuliano Gemma spielt den Arizone colt sehr gut, und Fernando Sancho spielt zu Beginn noch einen Halbstarken mMn eher tollpatschigen Ganovenboss, der aber mit der Zeit im Film wächst, und deswegen sage ich IMMER wieder ein unterschätzter Schauspieler.
Der Film wird an keinem Punkt langweilig, und auch der Ganovenboss wird zu einem skrupelosen Motherfucker.
Der Soundtrack passt auch sehr gut zum Film, und auch der Arizone Colt wirkt wie aus dem Ei gepellt, aber dennoch ist er von Sekunde 1 an sympatisch. Heute ist mir übrigens fad, deswegen werde ich einen auf "Double Whiskey" machen.
9/10
Der Film wird an keinem Punkt langweilig, und auch der Ganovenboss wird zu einem skrupelosen Motherfucker.
Der Soundtrack passt auch sehr gut zum Film, und auch der Arizone Colt wirkt wie aus dem Ei gepellt, aber dennoch ist er von Sekunde 1 an sympatisch. Heute ist mir übrigens fad, deswegen werde ich einen auf "Double Whiskey" machen.
9/10
fight FASCISM!!!!!!!!!