Django - Sein Gesangbuch war der Colt - Lucio Fulci (1966)
Moderator: jogiwan
Re: Django - Sein Gesangbuch war der Colt - Lucio Fulci
Irgendwo habe ich mal gelesen (vergessen wo), die Szenen auf der Ranch wären "Fulci Goes Fellini". Das kann man mal so stehen lassen.
Toller Film übrigens. Ich gab ihm einst 7/10. Zeigt auch mal wieder, was für gute Drehbücher Fernando Di Leo geschrieben hat.
Toller Film übrigens. Ich gab ihm einst 7/10. Zeigt auch mal wieder, was für gute Drehbücher Fernando Di Leo geschrieben hat.
Früher war mehr Lametta
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Re: Django - Sein Gesangbuch war der Colt - Lucio Fulci
Da muss ich dir in einigen Punkten widersprechen: Der Corbucci-Streifen entstand im gleichen Jahr genau wie Leones Abschluss der Dollar-Trilogie, für den im übrigen offensichtlich doch ein gewisses Produktionssümmchen aufgewendet wurde . 1966 also waren die ersten standardsetzenden Klassiker schon in der Welt. Großes Budget für Italowestern? Das war wohl immer die Ausnahme. Die meisten Filme wurden doch mit relativ schmaler Kriegskasse abgedreht mit Ausnahmen etwa bei Leone oder auch Corbucci. Die ersten beiden Dollar-Filme entstanden beispielsweise doch nahezu für'n Appel und'n Ei: gebrauchte Kulissen, preiswerte Akteure etc. Und auch der von dir implizierte, umfassende Markterfolg der Western made in Italy war im allgemeinen überschaubar.Onkel Joe hat geschrieben: Als dieser Streifen anlief war der Siegeszug des Italo-Westerns noch in weiter ferne, Fulci war zu dem Zeitpunkt auch nur in Italien ein begriff.Das ganze kam dann ja erst so richtig ins rollen durch die Leone Filme und der "real" Django wurde sogar erst ein Jahr nach diesem Film gemacht(soweit ich mich entsinnen kann).Das große Budget für Italo Western gab es da einfach noch nicht, daher mein auspruch mit dem "wenig".Deswegen sollte man diesen Film noch etwas höher einschätzen, er hat seine eigene Dynamik und ist nicht erst gemacht worden als alle nach I-Western geschrien haben.Der Film wurde noch mit liebe zum Detail gemacht, Fulci und die Leute die dort vor und hinter der Kamera standen waren noch unverbraucht, das merkt man dem Film an.
Dennoch - und da sind wir uns wieder einig - ist das Gesangbuch auch für mich unbestritten ein mit Abstrichen sehr gelungener Film mit deutlichem Zug zum B-Klassiker.
Re: Django - Sein Gesangbuch war der Colt - Lucio Fulci
Slim Naughton hat geschrieben:Da muss ich dir in einigen Punkten widersprechen: Der Corbucci-Streifen entstand im gleichen Jahr genau wie Leones Abschluss der Dollar-Trilogie, für den im übrigen offensichtlich doch ein gewisses Produktionssümmchen aufgewendet wurde . 1966 also waren die ersten standardsetzenden Klassiker schon in der Welt. Großes Budget für Italowestern? Das war wohl immer die Ausnahme. Die meisten Filme wurden doch mit relativ schmaler Kriegskasse abgedreht mit Ausnahmen etwa bei Leone oder auch Corbucci. Die ersten beiden Dollar-Filme entstanden beispielsweise doch nahezu für'n Appel und'n Ei: gebrauchte Kulissen, preiswerte Akteure etc. Und auch der von dir implizierte, umfassende Markterfolg der Western made in Italy war im allgemeinen überschaubar. Dennoch - und da sind wir uns wieder einig - ist das Gesangbuch auch für mich unbestritten ein mit Abstrichen sehr gelungener Film mit deutlichem Zug zum B-Klassiker.
Big-Budget I-Western gab es ja eigentlich nur wenn Grimaldi als Produzent tätig war oder wenn die Amis Geld in Leone oder Corbucci Produktionen nachgeschoben haben, sonst war alles mehr oder weniger Billig, Ultra-Billig oder billiger ala Fidani und Co.Und das die Filme Geld eingespielt haben müssen liegt doch auf der Hand.Die Locations ausgebucht und knapp 600 I-Western in 5-6 Jahren bis sich die Leute satt gesehen haben spricht doch Bände würde ich sagen.Gerade die Italiener haben immer das gedreht was gut angekommen ist im Kino.Ob Sandalen Filme, Western, Horror, Zombies oder sonstiges, was Geld gebracht hat wurde gedreht.Nochmal kurz zu Gesangbuch, wenn das ein B-Klassiker ist weiß ich bei leibe nicht was man zu einem gelungenen Fidani sagen soll?!
Wegen den Daten der entstehung haste recht, viele der großen Klassiker sind schon im Kasten gewesen aber nur die beiden ersten Dollars haben etwas vorlauf gehabt.Gesangbuch, Django und Glorreiche Halunken sind ja mehr oder weniger fast zu selben zeit entstanden und ohne zu wissen was die anderen machen hat Fulci mit Gesangbuch ohne viel Kohle von Grimaldi oder Co. nen tollen Film gemacht.Alleine das doppelte aufbauen der Brücke in Glorreiche Halunken dürfte 2-3 mal mehr gekostet haben als der gesamte Film von Fulci.Ist ja auch wurscht, WIR LIEBEN ITALO WESTERN darauf kommt es an .
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Re: Django - Sein Gesangbuch war der Colt - Lucio Fulci
Gelungener Fidani ? Nun ja, selbst den ein, zwei Streifen des Trash-Meisters, die nicht unterirdisch sind - betrachtet unter "seriösen" Aspekten - wird man wohl kaum einen Klassiker-Status zusprechen. B-Klassiker sind für mich halt Filme aus der zweiten Reihe - im IW etwa Streifen, an denen z.B. weder die großen und kleinen Sergios beteiligt waren - die aber dennoch auf ihre Art stilprägend sind.
Deinen letzten Satz unterschreibe ich aber ohne Wenn und Aber
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Re: Django - Sein Gesangbuch war der Colt - Lucio Fulci
Das Wort B-Klassiker past in meinen Augen überhaupt nicht zu Gesangbuch, Fidani hat "KEINEN" Kult Film gemacht aber seine Filme würde ich mal in diese Schublade/Kategorie des Italo Western B-Movies(oder sogar C )stecken.So war das ganze gemeint mein lieber.Die Fidanis sind mit viel Bier zu ertragen aber Gesangbuch ist dagegen schon Kunst.In diesem Sinn .Slim Naughton hat geschrieben:Gelungener Fidani ? Nun ja, selbst den ein, zwei Streifen des Trash-Meisters, die nicht unterirdisch sind - betrachtet unter "seriösen" Aspekten - wird man wohl kaum einen Klassiker-Status zusprechen. B-Klassiker sind für mich halt Filme aus der zweiten Reihe - im IW etwa Streifen, an denen z.B. weder die großen und kleinen Sergios beteiligt waren - die aber dennoch auf ihre Art stilprägend sind.
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- sid.vicious
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Re: Django - Sein Gesangbuch war der Colt - Lucio Fulci
Django - Sein Gesangbuch war der Colt wurde in Deutschland auch unter dem Titel, Django– Der Hauch des Todes, vermarktet. Der Film entstand vor Corbuccis Django, wurde allerdings auf Grund des Mitwirkens von Franco Nero, als dessen Nachfolger angesehen.
Nicht nur, dass es sich hier um den besten Western handelt den Lucio Fulci jemals gedreht hat, sondern man kann Django - Sein Gesangbuch war der Colt, getrost unter die Topp 10 aller Italo-Western packen. Fulci hat mit diesem Film ein brillantes Werk dieses Genres geschaffen. Dazu tragen allerdings auch die sehr gute Kameraarbeit von Riccardo Pallottini und die brillante Schnitttechnik von Ornella Micheli (u.a. auch für den Schnitt bei D´Amatos Maneater verantwortlich) bei. Es gibt einige Szenarien, die man sich zigmal ansehen kann, da diese einfach nur Klasse haben. Allein eine Situation in der einer von Scotts Leuten zu Django an den Tresen kommt und sich neben ihn stellt, ist in ihrem Ablauf großartig inszeniert. Der Zuschauer weiß nicht, was im nächsten Moment auf ihn zukommen wird und wird somit in den Bann der Situation gezogen, da die Kamera die Gestik der beiden Beteiligten perfekt einfängt.
Was Fulci in diesem Western abliefert, ist eine düstere Psychostudie der einzelnen Individuen. Dieses wird durch ein perfektes Drehbuch, sprich eine perfekte Story abgerundet. Der Film geht straight gegen den Stil des amerikanischen Westernkinos und somit seinen eigenen Weg. Dieser ist von Brutalität und einem teils sarkastischen Humor gezeichnet.
Franco Nero brilliert in der Rolle des Tom (so der Name in der Originalversion) obwohl George Hilton mit der Rolle des Jeffrey, den dankbareren Part für den objektiven Zuschauer hat.
Fazit: Ein brillanter Italo-Western mit exzellenten Hauptdarstellern, der zweifelsohne ein Meilenstein für das italienische Western-Kino ist und Vorbild für viele weitere Produktionen war.
So muss ein perfekter Western aussehen.
Nicht nur, dass es sich hier um den besten Western handelt den Lucio Fulci jemals gedreht hat, sondern man kann Django - Sein Gesangbuch war der Colt, getrost unter die Topp 10 aller Italo-Western packen. Fulci hat mit diesem Film ein brillantes Werk dieses Genres geschaffen. Dazu tragen allerdings auch die sehr gute Kameraarbeit von Riccardo Pallottini und die brillante Schnitttechnik von Ornella Micheli (u.a. auch für den Schnitt bei D´Amatos Maneater verantwortlich) bei. Es gibt einige Szenarien, die man sich zigmal ansehen kann, da diese einfach nur Klasse haben. Allein eine Situation in der einer von Scotts Leuten zu Django an den Tresen kommt und sich neben ihn stellt, ist in ihrem Ablauf großartig inszeniert. Der Zuschauer weiß nicht, was im nächsten Moment auf ihn zukommen wird und wird somit in den Bann der Situation gezogen, da die Kamera die Gestik der beiden Beteiligten perfekt einfängt.
Was Fulci in diesem Western abliefert, ist eine düstere Psychostudie der einzelnen Individuen. Dieses wird durch ein perfektes Drehbuch, sprich eine perfekte Story abgerundet. Der Film geht straight gegen den Stil des amerikanischen Westernkinos und somit seinen eigenen Weg. Dieser ist von Brutalität und einem teils sarkastischen Humor gezeichnet.
Franco Nero brilliert in der Rolle des Tom (so der Name in der Originalversion) obwohl George Hilton mit der Rolle des Jeffrey, den dankbareren Part für den objektiven Zuschauer hat.
Fazit: Ein brillanter Italo-Western mit exzellenten Hauptdarstellern, der zweifelsohne ein Meilenstein für das italienische Western-Kino ist und Vorbild für viele weitere Produktionen war.
So muss ein perfekter Western aussehen.
- AL NORTHON
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Re: Django - Sein Gesangbuch war der Colt - Lucio Fulci
Da haben wir was gemeinsam Onkel Joe,denn genau dieses Plakat ist das Einzige,dass die Ehre hat bei mir zu Hause an der Wand hängen zu dürfen.Geiler Film,geiles Poster.Onkel Joe hat geschrieben:Das freut mich sehr, der Film ist unbeschreiblich gut, mein deutsches Plakat (das Motive zähle ich auch zu den besten) wurde von Nero auf dem Buio Event signiert.Es hängt auf ewig in unserer Wohnung und nur nur noch Dawn of the Dead hat solche einen Platz für immer sicher .buxtebrawler hat geschrieben:Wie du hier schreibst, machst du mir grad verdammt Lust auf den Film. Ist durch diesen Thread auf meiner "Watch again"-Liste ganz weit nach oben gerutscht.
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Re: Django - Sein Gesangbuch war der Colt - Lucio Fulci
Einen Lektor und meinen Fulci zurückmarkus hat geschrieben:ja eben dachte ich mir, seit wann der Fucli an DJANGO offiziell gemacht hat!?
He HILTOn, NERO und Fucli als Regiesseur, was willste mehr???
und natürlich endlich den Film
Re: Django - Sein Gesangbuch war der Colt - Lucio Fulci
Puh, ich glaub den muß ich mir nach den Kommentaren hier auch unbedingt mal wieder ansehen. Hab den auf jeden Fall als sehr stimmigen Film in Erinnerung. Geiler Theme-Song übrigens. Ich habe nur das Boot von Dr. Dressler DVD, maue Qualität aber lustige Aufmachung Die offizielle DVD ist ja wirklich nicht spektakulär geworden, irgendwie warte ich immer noch darauf, dass mich dieses Double Feature mal für'n Heiermann oder so aus der Grabbelkiste anlacht, dann wäre ich dabei.
Aber wenn ich an meine eigenen Versäumnisse denke, gerade auch im Italowestern-Bereich. Nicht mein Genre bis jetzt, hab' ungelogen noch NIX von Leone gesehen, und dass obwohl zumindest "Spiel mir das Lied vom Tod" seit Jahren als todschickes Digi im Regal steht
Oh je, Freudstein, erst Endgame und dann der hier, da tun sich ja Bildungslücken aufdr. freudstein hat geschrieben:Einen Lektor und meinen Fulci zurückmarkus hat geschrieben:He HILTOn, NERO und Fucli als Regiesseur, was willste mehr???
und natürlich endlich den Film
Aber wenn ich an meine eigenen Versäumnisse denke, gerade auch im Italowestern-Bereich. Nicht mein Genre bis jetzt, hab' ungelogen noch NIX von Leone gesehen, und dass obwohl zumindest "Spiel mir das Lied vom Tod" seit Jahren als todschickes Digi im Regal steht
Re: Django - Sein Gesangbuch war der Colt - Lucio Fulci
AL NORTHON hat geschrieben:Da haben wir was gemeinsam Onkel Joe,denn genau dieses Plakat ist das Einzige,dass die Ehre hat bei mir zu Hause an der Wand hängen zu dürfen.Geiler Film,geiles Poster.
So muss das sein
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!