Töte Amigo - Damiano Damiani
Moderator: jogiwan
Töte Amigo - Damiano Damiani
Koch Media (Western Collection Nr. 1)
Originaltitel: ¿Quien sabe?
Herstellungsland: Italien / 1967
Regie: Damiano Damiani
Darsteller: Gian Maria Volonté, Klaus Kinski, Martine Beswick, Lou Castel, Andrea Checchi, Spartaco Conversi, Jaime Fernández, Joaquín Parra, Aldo Sambrell u. A.
Story:
Mexiko zur Zeit der Revolution: Der Bandit El Chuncho (Gian Maria Volonté) zieht mit seiner Bande durchs Land und raubt dem Militär Waffen und Munition, um diese an die Revolutionäre zu verkaufen. Bei einem Zugüberfall treffen sie auf "El Gringo" (Lou Castel), einen Amerikaner, der sich ihnen anschließt. Als sie jedoch auch noch ein Maschinengewehr finden, beginnt sich die Situation zu verändern...
Originaltitel: ¿Quien sabe?
Herstellungsland: Italien / 1967
Regie: Damiano Damiani
Darsteller: Gian Maria Volonté, Klaus Kinski, Martine Beswick, Lou Castel, Andrea Checchi, Spartaco Conversi, Jaime Fernández, Joaquín Parra, Aldo Sambrell u. A.
Story:
Mexiko zur Zeit der Revolution: Der Bandit El Chuncho (Gian Maria Volonté) zieht mit seiner Bande durchs Land und raubt dem Militär Waffen und Munition, um diese an die Revolutionäre zu verkaufen. Bei einem Zugüberfall treffen sie auf "El Gringo" (Lou Castel), einen Amerikaner, der sich ihnen anschließt. Als sie jedoch auch noch ein Maschinengewehr finden, beginnt sich die Situation zu verändern...
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
- unsociable
- Beiträge: 82
- Registriert: Di 22. Dez 2009, 21:51
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40525
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Töte Amigo - Damiano Damiani
Bin grad über meine alten Notizen gestolpert:
Italo-Western von Damiano Damiani aus dem Jahre 1967 mit Klaus Kinski in einer Nebenrolle. Ich sah die ungekürzte Originalfassung auf der DVD von "Koch Media".
Sehr interessanter, ehemals verstümmelter und indizierter Western, der die mexikanische Revolution zum Thema hat und dessen Charaktere vermutlich an Zapata und Villa angeleht wurden. Man begleitet als Zuschauer einen mexikanischen Rebellentrupp, der Waffen stiehlt und an einen Revolutionsführer verkauft - und dem sich eines Tages ein junger Amerikaner anschließt...
Ohne eine der beiden Seiten zu beschönigen, wird der Kampf der Revolutionäre, die auch schon mal getrieben von Rache wehrlose Gefangene töten und mitunter mehr am Geld als an der politischen Idee interessiert zu sein scheinen, gegen die Armee, die alte Ordnungs- und Besitzverhältnisse verteidigt, dargestellt. Dieser Film ist aber mitnichten eine reine Schieß- und Gewaltorgie, im Gegenteil: Man macht auf die Beweggründe der Revolutionäre aufmerksam und zeigt ihre Probleme, unter den damaligen gesellschaftlichen Verhältnissen Bildung und Wohlstand zu erlangen, auf. Getragen wird die Geschichte vom jungen Amerikaner, dessen Beweggründe, sich den Revolutionären anzuschließen, vordergründig die Verdienstmöglichkeiten beim Waffenhandel zu sein scheinen sowie der hervorragenden schauspielerischen Leistung Gian Maria Volontés als raubeinigem Anführer Chuncho. Klaus Kinski brilliert in einer cholerischen Nebenrolle, die ihm wie auf den Leib geschneidert zu sein schien.
Kritischer, Authentizität ausstrahlender, harter Western, wie er mir gefällt.
Italo-Western von Damiano Damiani aus dem Jahre 1967 mit Klaus Kinski in einer Nebenrolle. Ich sah die ungekürzte Originalfassung auf der DVD von "Koch Media".
Sehr interessanter, ehemals verstümmelter und indizierter Western, der die mexikanische Revolution zum Thema hat und dessen Charaktere vermutlich an Zapata und Villa angeleht wurden. Man begleitet als Zuschauer einen mexikanischen Rebellentrupp, der Waffen stiehlt und an einen Revolutionsführer verkauft - und dem sich eines Tages ein junger Amerikaner anschließt...
Ohne eine der beiden Seiten zu beschönigen, wird der Kampf der Revolutionäre, die auch schon mal getrieben von Rache wehrlose Gefangene töten und mitunter mehr am Geld als an der politischen Idee interessiert zu sein scheinen, gegen die Armee, die alte Ordnungs- und Besitzverhältnisse verteidigt, dargestellt. Dieser Film ist aber mitnichten eine reine Schieß- und Gewaltorgie, im Gegenteil: Man macht auf die Beweggründe der Revolutionäre aufmerksam und zeigt ihre Probleme, unter den damaligen gesellschaftlichen Verhältnissen Bildung und Wohlstand zu erlangen, auf. Getragen wird die Geschichte vom jungen Amerikaner, dessen Beweggründe, sich den Revolutionären anzuschließen, vordergründig die Verdienstmöglichkeiten beim Waffenhandel zu sein scheinen sowie der hervorragenden schauspielerischen Leistung Gian Maria Volontés als raubeinigem Anführer Chuncho. Klaus Kinski brilliert in einer cholerischen Nebenrolle, die ihm wie auf den Leib geschneidert zu sein schien.
Kritischer, Authentizität ausstrahlender, harter Western, wie er mir gefällt.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Töte Amigo - Damiano Damiani
Lief heute Nacht am TV und wurde für sehr gut befunden.
Spannendes Thema, das mit der nötigen Härte umgesetzt wurde.
Man fragt sich den ganzen Film über was El Gringo denn nun eigentlich vor hat, gut man hat zwar irgendwann einen gewissen Verdacht, den man natürlich bestätigt sehen will.
Auch finde ich die Beziehung zwischen El Chuncho und El Gringo sehr interessant, das Verhältnis der beiden grundverschiedenen Männer zueinander ist das eigentlich faszinierende an dem Film, denn man kann nie einschätzen was am Ende passieren wird.
Kinski ist in einer kleinen, aber feinen Nebenrolle zu sehen, die er souverän gut ausfüllt und Gian Maria Volonté fasziniert mich immer wieder, der Mann hat einen Blick, der einem durch Mark und Bein geht, auch Lou Castel war gut gewählt, nur für seinen albernen Hut hätte er ne Backpfeife verdient.
8/10
Spannendes Thema, das mit der nötigen Härte umgesetzt wurde.
Man fragt sich den ganzen Film über was El Gringo denn nun eigentlich vor hat, gut man hat zwar irgendwann einen gewissen Verdacht, den man natürlich bestätigt sehen will.
Auch finde ich die Beziehung zwischen El Chuncho und El Gringo sehr interessant, das Verhältnis der beiden grundverschiedenen Männer zueinander ist das eigentlich faszinierende an dem Film, denn man kann nie einschätzen was am Ende passieren wird.
Kinski ist in einer kleinen, aber feinen Nebenrolle zu sehen, die er souverän gut ausfüllt und Gian Maria Volonté fasziniert mich immer wieder, der Mann hat einen Blick, der einem durch Mark und Bein geht, auch Lou Castel war gut gewählt, nur für seinen albernen Hut hätte er ne Backpfeife verdient.
8/10
- DrDjangoMD
- Beiträge: 4329
- Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:19
- Wohnort: Wien, Österreich
Re: Töte Amigo - Damiano Damiani
Ich fand den auch mehr als super. Volonte und Castel legten ihre Figuren äußerst komplex und undurchschaubar an, es kommt zu genug Wendungen in der Geschichte und Action in der Inszenierung, dass es nie langweilig wird und eine Botschaft vermittelt der Film auch noch obendrein. Als kleinen Bonus bekommen wir einen Kinski in Kutte, der betet während er Bomben wirft (nennt mir etwas Tolleres). 10/10
Herr Damiani, der hier in der Tat hervorragende Arbeit geleistet hat, war sich übrigens zu gut um Italowestern zu drehen und wollte nicht, dass "Töte Amigo" in dieses Genre eingestuft wird...Tja, meinen Respekt hat er sowieso verloren nach dem in meinen Augen grottenschlechten "Nobody ist der Größte".
Herr Damiani, der hier in der Tat hervorragende Arbeit geleistet hat, war sich übrigens zu gut um Italowestern zu drehen und wollte nicht, dass "Töte Amigo" in dieses Genre eingestuft wird...Tja, meinen Respekt hat er sowieso verloren nach dem in meinen Augen grottenschlechten "Nobody ist der Größte".
Re: Töte Amigo - Damiano Damiani
Okay, nach einem (Deiner Meinung nach) misslungen Film hast du keinen Respekt mehr vor dem GROSSMEISTER des kritischen Italo-Mafia-Films?DrDjangoMD hat geschrieben:Tja, meinen Respekt hat er sowieso verloren nach dem in meinen Augen grottenschlechten "Nobody ist der Größte".
Das Verfahren ist eingestellt, Doc2: Vergessen Sie's!
Früher war mehr Lametta
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40525
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Töte Amigo - Damiano Damiani
Arkadin hat geschrieben:Das Verfahren ist eingestellt, Doc2: Vergessen Sie's!
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- DrDjangoMD
- Beiträge: 4329
- Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:19
- Wohnort: Wien, Österreich
Re: Töte Amigo - Damiano Damiani
Ihr immer mit euren Nicht-Western Genres
Ich meintes auch nicht wirklich ernst und habe mehr darauf angespielt, dass er 1967 noch keine Western machen wollte und seine Filme als etwas Höheres erachtete und dann diesen von mir nicht wirklich gemochten Western abgeliefert hat. Wie gesagt, war nicht ganz ernst gemeint, das Damianchen bleibt in meinem Herzen
Ich meintes auch nicht wirklich ernst und habe mehr darauf angespielt, dass er 1967 noch keine Western machen wollte und seine Filme als etwas Höheres erachtete und dann diesen von mir nicht wirklich gemochten Western abgeliefert hat. Wie gesagt, war nicht ganz ernst gemeint, das Damianchen bleibt in meinem Herzen
- Vinz Clortho
- Beiträge: 1486
- Registriert: Mi 25. Mai 2011, 21:27
- Wohnort: NRW
Re: Töte Amigo - Damiano Damiani
Jawoll, aus der Koch Räinbo Kollektschn! Endlich ist sie mein ... Muhahaha! Natürlich direkt geguckt und für sehr cool befunden. Bestes Genrekino und auf der ellenlangen Must-See-Spaghetti-Liste sicher einer der besten Vertreter, die mir bislang untergekommen sind ... Der blonde Klaus mit den stahlblauen Augen gibt hier zwar den Coverboy, hat aber im Film letztendlich nur einen wirklich denkwürdigen Auftritt als Granat(en)werfer im Mönchsgewand. Ich frage mich ja allen Ernstes, ob's die Rolle unbedingt gebraucht hätte? Gian Maria Volonté spielt brachial und leidenschaftlich wie eh und je und mimt den schmierigen Revolutionär mit derartiger Inbrunst, dass es eine Freude ist - eine Fiesta für die Sinne quasi. Lou Castel als eiskalter Manipulator halten einige für fehlbesetzt, meines Erachtens kontrastieren die beiden jedoch ganz wunderbar. Fazit: schnörkellos, zynisch, brutal und visuell nur knapp hinter Leones Alltime-Klassikern. Und ja: Volonté ist eine Wucht! Sagte ich das schon?
8,5/10
8,5/10
Noch Sand und schon warm drauf.
- sergio petroni
- Beiträge: 8318
- Registriert: Sa 2. Feb 2013, 20:31
- Wohnort: im Schwarzen Wald
Re: Töte Amigo - Damiano Damiani
Endlich zum ersten Mal gesehen. Ganz toller Italo-Revolutionswestern (einer der ersten?)!
Volonté ist einfach überragend und auch Kinski bietet eine erstaunlich solide Leistung.
Castel spielt seine Rolle als Manipulator und Kapitalist völlig hurmorlos. Beide Kriegs-
Parteien bekommen hier ihr Fett weg. Einige krasse Anschlußfehler gibt's allerdings
auch zu bewundern (z.B. bei Kinskis großem Auftritt als predigender Granatenwerfer).
Insgesamt großartiges und kritisches Italo-Monumentalkino.
8/10
Volonté ist einfach überragend und auch Kinski bietet eine erstaunlich solide Leistung.
Castel spielt seine Rolle als Manipulator und Kapitalist völlig hurmorlos. Beide Kriegs-
Parteien bekommen hier ihr Fett weg. Einige krasse Anschlußfehler gibt's allerdings
auch zu bewundern (z.B. bei Kinskis großem Auftritt als predigender Granatenwerfer).
Insgesamt großartiges und kritisches Italo-Monumentalkino.
8/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“