Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Moderator: jogiwan
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Klar, Wehrschloss ständig, die Leute da waren ja prima vernetzt und hatten Geschmack, so dass man eigentlich immer hin könnte, meist ja auch drei Bands.
Schlachthof Keller gerne vier für 10, aber auch oben immer unglaubliche Shows. Bis heute.
Schlachthof Keller gerne vier für 10, aber auch oben immer unglaubliche Shows. Bis heute.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
08.02.2025, Lobusch, Hamburg:
FATAL COLLAPSE + FREVEL + DISILLUSIONED MOTHERFUCKERS

Nur wenige Monate, nachdem unser Basser Holler in der Lobusch mit einem Konzertabend seinen Geburtstag gefeiert hatte, standen wir dort wieder auf der Bühne, an der sogar noch unsere Setlist aus dem November hing. Mit einer Thrash-Metal- und zwei aggressiveren, eher riffbetonten HC-Punkbands ein, wie ich finde, ebenso interessantes wie stimmiges Line-Up. Aufgrund eines zeitgleich stattfindenden Punkkonzerts in den Fanräumen war ich etwas skeptisch, ob die Bude voll werden würde – aber das wurde sie. Von meiner Atemwegsinfektion war ich so weit genesen, dass die letzte Probe passabel hingehauen hatte und ich mir den Gig zutraute. FREVEL aus Schleswig-Holstein kannten wir bereits von einem gemeinsamen Gig im Indra und machten den Soundcheck, da sie diesmal als erste Band spielten. Den nahmen sie relativ genau und testeten mehrere Songs an – soll ja auch vernünftig ballern. Am Mischpult übrigens wieder Eisenkarl in Personalunion als P.A.-Beauftragter und unser Drummer.
Mit leichter Verzögerung öffneten sich auch offiziell die Pforten und um 21:40 Uhr legten FREVEL los. Die vierköpfige Band peitschte ihren wütenden Hardcore-Punk mit deutschen und englischen Texten durch, der von einer metallisch gespielten Gitarre veredelt wurde. Sänger Tim shoutete herrlich kehlig und pogte zwischenzeitlich mit dem Publikum, das vom ersten Song an voll dabei war und für Action vor der Bühne sorgte. Waren mir während des Indra-Gigs vor allem die Parallelen zu RAWSIDE aufgefallen, konzentrierte ich mich jetzt mehr auf die Unterschiede, zu denen z.B. von System- und Sozialkritik und generell „Polit-Punk“-Typischem abweichende, persönlichere Inhalte zählen. Und dass man beileibe keinen Stock im Arsch hat, bewies u.a. das GG-ALLIN-Cover „Bite It You Scum“. Zurecht wurden Zugaben verlangt, derer es zwei an der Zahl gab, darunter eine geile neue Nummer. Spitzen-Gig!
Im Anschluss zockten wir unser Set aus dem November noch mal durch, seitdem neu entstandene Songs müssen noch etwas im Proberaum nachreifen. Auch bei uns war gut was vor der Bühne los, was uns zusätzlich anheizte und manch Song schneller als üblich spielen ließ. Ich glaube, meine Stimme machte weitestgehend mit – unser Bühnensound war lauter als zuletzt, weshalb ich mich weniger selbst hörte –, besonders gegen Ende hin merkte ich aber deutlich, dass mir schon noch was auf den Bronchen lag und meine Kondition entsprechend nachließ. Und da ich Depp mir vor ein paar Wochen auch noch die Hand verstaucht hatte, was noch nicht vollständig abgeheilt war, macht sie noch nicht immer das, was sie soll – sodass mir das Mikro mitten im Song aus der Flosse ins Publikum flog. Es ist, wie es ist, und irgendwas ist immer! Als Zugabe gab’s „A.C.A.B.“ von PROJEKT PULVERTOASTMANN; auf die weiteren Rufe gingen wir aber nicht mehr ein, da ich um Luft japsend intervenierte und FATAL COLLAPSE schließlich auch noch auf die Bühne wollten.
Hamburgs D.I.Y.-Thrasher FATAL COLLAPSE teilen sich mit den THRASHING PUMPGUNS Gitarrist Buddy, und unser Bassist Holler spielt ebenfalls bei den PUMPGUNS – ein bisschen Hamburger Inzest also. FATAL COLLAPSE waren mir kürzlich erstmals über den Weg gelaufen, als sie im Kir für PIZZA DEATH eröffneten. Der Stimmung des wunderbar gemischten Publikums von jung bis alt, aber hauptsächlich punkiger, weniger metallischer Szenezugehörigkeit tat der nun deftig thrashende Sound keinerlei Abbruch, die Bewegungsfreunde blieb erhalten und die Band wurde abgefeiert. Und dies völlig zurecht, denn verglichen mit dem Kir-Gig wirkte das Quartett irgendwie befreiter, frischer und aggressiver auf mich. Vielleicht lag’s an der Energie im Raum, vielleicht am Sound, der Thrash-Riffs und -Rhythmik ebenso voll zur Geltung brachte wie Shouter Niklas‘ derbes Organ. Dieser berichtete zwischenzeitlich, seinen allerersten Gig mit dieser Band seinerzeit auf eben dieser Bühne gespielt zu haben, und führte durchs knackige Set, an das ebenfalls eine Zugabe angehängt werden musste. Toller Gig und krönender Abschluss eines rundum gelungenen Konzertabends, der mich in meiner Auffassung bestätigte, dass HC/HC-Punk und Thrash Metal prima zusammenpassen.
Danke an Jesus und das ganze Lobusch-Team, an FATAL COLLAPSE und FREVEL und an alle, die vorbeigekommen waren!
Reich bebildert auch hier:
https://www.pissedandproud.org/08-02-20 ... erfuckers/
FATAL COLLAPSE + FREVEL + DISILLUSIONED MOTHERFUCKERS

Nur wenige Monate, nachdem unser Basser Holler in der Lobusch mit einem Konzertabend seinen Geburtstag gefeiert hatte, standen wir dort wieder auf der Bühne, an der sogar noch unsere Setlist aus dem November hing. Mit einer Thrash-Metal- und zwei aggressiveren, eher riffbetonten HC-Punkbands ein, wie ich finde, ebenso interessantes wie stimmiges Line-Up. Aufgrund eines zeitgleich stattfindenden Punkkonzerts in den Fanräumen war ich etwas skeptisch, ob die Bude voll werden würde – aber das wurde sie. Von meiner Atemwegsinfektion war ich so weit genesen, dass die letzte Probe passabel hingehauen hatte und ich mir den Gig zutraute. FREVEL aus Schleswig-Holstein kannten wir bereits von einem gemeinsamen Gig im Indra und machten den Soundcheck, da sie diesmal als erste Band spielten. Den nahmen sie relativ genau und testeten mehrere Songs an – soll ja auch vernünftig ballern. Am Mischpult übrigens wieder Eisenkarl in Personalunion als P.A.-Beauftragter und unser Drummer.
Mit leichter Verzögerung öffneten sich auch offiziell die Pforten und um 21:40 Uhr legten FREVEL los. Die vierköpfige Band peitschte ihren wütenden Hardcore-Punk mit deutschen und englischen Texten durch, der von einer metallisch gespielten Gitarre veredelt wurde. Sänger Tim shoutete herrlich kehlig und pogte zwischenzeitlich mit dem Publikum, das vom ersten Song an voll dabei war und für Action vor der Bühne sorgte. Waren mir während des Indra-Gigs vor allem die Parallelen zu RAWSIDE aufgefallen, konzentrierte ich mich jetzt mehr auf die Unterschiede, zu denen z.B. von System- und Sozialkritik und generell „Polit-Punk“-Typischem abweichende, persönlichere Inhalte zählen. Und dass man beileibe keinen Stock im Arsch hat, bewies u.a. das GG-ALLIN-Cover „Bite It You Scum“. Zurecht wurden Zugaben verlangt, derer es zwei an der Zahl gab, darunter eine geile neue Nummer. Spitzen-Gig!
Im Anschluss zockten wir unser Set aus dem November noch mal durch, seitdem neu entstandene Songs müssen noch etwas im Proberaum nachreifen. Auch bei uns war gut was vor der Bühne los, was uns zusätzlich anheizte und manch Song schneller als üblich spielen ließ. Ich glaube, meine Stimme machte weitestgehend mit – unser Bühnensound war lauter als zuletzt, weshalb ich mich weniger selbst hörte –, besonders gegen Ende hin merkte ich aber deutlich, dass mir schon noch was auf den Bronchen lag und meine Kondition entsprechend nachließ. Und da ich Depp mir vor ein paar Wochen auch noch die Hand verstaucht hatte, was noch nicht vollständig abgeheilt war, macht sie noch nicht immer das, was sie soll – sodass mir das Mikro mitten im Song aus der Flosse ins Publikum flog. Es ist, wie es ist, und irgendwas ist immer! Als Zugabe gab’s „A.C.A.B.“ von PROJEKT PULVERTOASTMANN; auf die weiteren Rufe gingen wir aber nicht mehr ein, da ich um Luft japsend intervenierte und FATAL COLLAPSE schließlich auch noch auf die Bühne wollten.
Hamburgs D.I.Y.-Thrasher FATAL COLLAPSE teilen sich mit den THRASHING PUMPGUNS Gitarrist Buddy, und unser Bassist Holler spielt ebenfalls bei den PUMPGUNS – ein bisschen Hamburger Inzest also. FATAL COLLAPSE waren mir kürzlich erstmals über den Weg gelaufen, als sie im Kir für PIZZA DEATH eröffneten. Der Stimmung des wunderbar gemischten Publikums von jung bis alt, aber hauptsächlich punkiger, weniger metallischer Szenezugehörigkeit tat der nun deftig thrashende Sound keinerlei Abbruch, die Bewegungsfreunde blieb erhalten und die Band wurde abgefeiert. Und dies völlig zurecht, denn verglichen mit dem Kir-Gig wirkte das Quartett irgendwie befreiter, frischer und aggressiver auf mich. Vielleicht lag’s an der Energie im Raum, vielleicht am Sound, der Thrash-Riffs und -Rhythmik ebenso voll zur Geltung brachte wie Shouter Niklas‘ derbes Organ. Dieser berichtete zwischenzeitlich, seinen allerersten Gig mit dieser Band seinerzeit auf eben dieser Bühne gespielt zu haben, und führte durchs knackige Set, an das ebenfalls eine Zugabe angehängt werden musste. Toller Gig und krönender Abschluss eines rundum gelungenen Konzertabends, der mich in meiner Auffassung bestätigte, dass HC/HC-Punk und Thrash Metal prima zusammenpassen.
Danke an Jesus und das ganze Lobusch-Team, an FATAL COLLAPSE und FREVEL und an alle, die vorbeigekommen waren!
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Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
25.02.2025, Uber-Arena, Berlin:
CYNDI LAUPER + TRACY YOUNG

Meine Gebete waren erhört worden, mein Lieblings-‘80er-New-Wave/Synth-Pop-Schnuckel, die Sängerin, Menschenrechtsaktivistin, Schauspielerin und ehemalige Wrestling-Managerin CYNDI LAUPER, begab sich ein letztes Mal auf Monstertour und machte dabei einen Abstecher nach Deutschland. Zwar nicht nach Hamburg, aber Berlin ist ja nicht weit und meine wesentlich bessere Hälfte und ich konnten ein günstiges Hostel ganz in der Nähe der Arena in Friedrichshain beziehen. „Time After Time” war schon immer eines meiner Lieblingslieder, mich eingehender mit Laupers Alben beschäftigt hatte ich mich aber erst als Erwachsener – und war und bin immer noch insbesondere von ihrem ‘80er-Oevre begeistert. Später entdeckte sie den Jazz und den Blues für sich, wo ich musikalisch dann raus war (oder erst mal raus zu sein glaubte). Live gesehen hatte ich sie nie, aber gehofft, vielleicht doch noch einmal die Gelegenheit zu bekommen. Hier war sie!
Wir trafen uns mit einer Freundin meiner Liebsten und deren erwachsener Tochter, machten an ‘nem Imbiss Halt, glühten etwas vor und begaben uns dann in die Uber-Arena, einem dieser typischen seelenlosen Multifunktionsklötze, der aber nun einmal Platz für zigtausend Leute bietet. Der halbe Liter Veltins wird zu Champagnerpreisen (7,- EUR + 3,- EUR Pfand!) ausgeschenkt, aber damit hatte ich ebenso gerechnet wie mit T-Shirt-Preisen von 45,- EUR (mein älteres Cyndi-Shirt im Punk-Look, das ich mir übergestreift hatte, war wesentlich günstiger gewesen) und derlei Unwägbarkeiten. Alles nebensächlich an diesem Abend. Wir waren früh genug da, um im Innenraum nah genug an die Bühne zu kommen; und kamen wir uns anfänglich noch etwas verloren vor, füllte es sich zwischen 19:00 und 20:00 Uhr doch rasch. Ganz ausverkauft sei’s wohl nicht gewesen, meinten meine Begleiterinnen in Erfahrung gebracht zu haben, aber wohl kurz davor. Gut 12.000 Gäste sollen es gewesen sein.
Als Hintergrundmusik lief diverser jüngerer Pop ausschließlich weiblicher Interpreten; auf der Bühnenrückwand, die als Video-Screen diente, lief eine Animation mit Songtexten des einen oder anderen Lauper-Klassikers. Auf den beiden Bildschirmen links und rechts der Bühne wurde auf Laupers „Girls Just Wanna Have Fundamental Rights“-Stiftung hingewiesen. Mit einem Support-Act hatten wir nicht gerechnet, bekamen aber trotzdem einen: Techno-DJane TRACY YOUNG durfte eine knappe Dreiviertelstunde hinter ihrem Mischpult stehen und ihre Elektro-Tracks abfeuern. Das war schon arg genrefremd, aber immerhin meinte ich Techno-Laie Youngs Früh-‘90er-Verwurzelung anhand von House-Instrumentierung und Vocal-Sample-Lastigkeit herauszuhören, was die eine oder andere Nummer erträglich machte. Auf der Bühnenrückwand wurden bunte, psychedelische Animationen abgespult, während Young hinter ihrem Pult stehend ein paar Knöpfchen drehte. Es ist eben keine Live-Musik; und dass sie mit erhobenen, rhythmisch wedelnden Armen das Publikum anfeuerte und dafür auch immer mal wieder an den Bühnenrand schritt, sah bei ihr genauso albern aus wie bei anderen Techno-DJs. Naja, wenigstens wurde die P.A. nun endlich mal angeworfen und durchgepustet.
Nach der Umbaupause, während der u.a. das Percussion-Set und das Drumkit auf der schwarzlackiert geflieste Bühne enthüllt wurden und einen Hinweis darauf gaben, dass wir es nun bald tatsächlich mit handgemachter Musik zu tun bekommen würden, stimmte BLONDIEs „One Way Or Another“ aus der Konserve auf den Gig ein, in den Lauper direkt mit „She Bop“ einstieg und dessen Blockflötensolo höchstpersönlich zum Besten gab, gefolgt von einem meiner Alltime-Faves, „When You Were Mine“, der einst ein PRINCE-Song war – bevor Lauper ihn zu ihrem eigenen machte. Das Licht tauchte die Bühne in ein kräftiges Violett; die eine mintgrüne Perücke tragende Lauper bewegte sich im endcoolen Roboterstakkato zum unwiderstehliche Rhythmus des Songs und erhielt Szenenapplaus, als sie ihre Stimme in jene ungeahnten Höhen erhob, die zu einem ihrer vielen Markenzeichen zählen. Sie schien – wie so viele gerade – etwas erkältet gewesen zu sein, wobei ihre Hüsterchen verdeutlichten, dass eben auch der Gesang 100%ig live war. Ob mit oder ohne Atemwegsinfekt: Dass sie derart exzessiv wie früher das Hohe C suchen und treffen würde, hatte ich nicht erwartet und war auch nicht der Fall. Ihre „normale“ Gesangsstimme aber war nach wie vor voll da.
Und bunt war’s – sehr bunt! Jeder Song wurde anders illuminiert und mittels Videoanimationen auf der Bühnenrückwand illustriert, wenn nicht gerade Livebilder aufgegriffen und multipliziert dargestellt wurden. Lauper zog sich mehrmals um und wechselte die Perücken – einmal gar mitten auf der Bühne –, eines ihrer Outfits erinnerte an einen buntgefiederten Papagei. Zudem wurden im Laufe des Konzerts mehrere Konfetti- und Luftschlangenkanonen gezündet. Auch wenn es die „Girls Just Wanna Have Fun Farewell Tour“ ist, beschränkte sie sich bei der Songauswahl natürlich nicht auf ihr erstes und erfolgreichstes Album, wenngleich „True Colors“ und „A Night To Remember“ sehr kurz kommen. Überraschend waren für mich die Berücksichtigungen der Studioalben 4 und 5 („Hat Full of Stars“ und „Sisters of Avalon“) aus den 1990ern, die jeweils mit mehreren Songs zum Zuge kamen („Sally's Pigeons“, „Who Let in the Rain“, „Fearless“ (a cappella vorgetragen!) und „Sisters Of Avalon“). Diese überwiegend sehr ruhigen, zurückgenommen Stücke sorgten in Verbindung mit den persönlichen Geschichten und Anekdoten, für die Lauper sich Zeit nahm, für eine sehr spezielle, fast schon intime Atmosphäre, die ich so nicht erwartet hatte und meinen Lauper-Horizont erweiterten.
Sehr gefreut habe ich mich über ihre „Funnel Of Love“-Coverversion vom 2016er-Album „Detour“. Etwaige weitere Deep Cuts wie z.B. Single-B-Seiten blieben aber ebenso aus wie der BLUE-ANGEL-Neo-Rockabilly-Klassiker „Maybe He'll Know“ oder der „The Goonies“-Hit „Good Enough“. Die mittlerweile 71-Jährige gönnte sich viele Gesangspausen und füllte die Zeit mit ihren Geschichten oder auch einer ausführlichen Vorstellung der Mitglieder ihrer Band. Das sei ihr gegönnt. Vor „Sisters of Avalon“ begab sie sich hinter die Bühne, scheinbar in die Maske – jedenfalls zeigte ein komödiantischer Einspielfilm, wie sie dort übertrieben nachgeschminkt wurde und sie sich eine Gitarre umschnallte, mit der sie ihren eigenen Song daraufhin auf der Bühne begleitete. „Time After Time“, für das sie zum Einsatz der Smartphone-Taschenlampen aufrief, und das rockige BRAINS-Cover „Money Changes Everything” beendeten schließlich den regulären Teil des Sets, bevor „Shine“ den Zugabenblock einleitete, mir eine Gänsehaut bescherte und mir bewusst machte, welch Rabenfan ich bin, mich noch gar nicht ausreichend mit Laupers Spätwerk beschäftigt zu haben – denn diese Nummer zündete sofort, offenbar gibt’s da noch einiges zu entdecken. Für „True Colors“ wechselte sie auf eine Plattform im Publikumsbereich und ließ eine Regenbogenfahne im Wind flattern, und fürs große Finale, natürlich „Girls Just Wanna Have Fun“, betrat die Sängerin PEACHES als Überraschungsgast die Bühne, um diesen Evergreen zusammen mit Cyndi zu schmettern. Die kleine Panne, dass PEACHES‘ Mikro zunächst offenbar nicht eingeschaltet war, tat der Stimmung keinen Abbruch.
Das war’s dann. Zugegeben: Zu „All Through The Night“ hätte ich schon noch gern geschwoft! Trotzdem dankbar für dieses Konzerterlebnis nahm ich dann auch ohne groß mit der Wimper zu zucken Unannehmlichkeiten wie die Pfandrückgabe in Kauf (Getränkestand im Innenraum baute schon ab, musste daher an eine lange Schlange im Außenbereich – und dort gab’s auch kein Bargeld, sondern man bekam die Knete aufs Bankkonto gebucht) und verlor glatt meine Begleiterinnen, traf dafür aber die Kielerin Anna, die ich mal in einer Hamburg Punk-Spelunke kennengelernt hatte. Überhaupt, das Publikum: Teenies waren’s nun nicht sonderlich viele und wenn, dann in Begleitung eines Elternteils, aber bunt gemischt von Twens bis Ü50 war’s trotzdem, darunter Teile der LBGTQ+-Community, für die sich Lauper immer eingesetzt hat, und sogar vereinzelte Leute mit Metal-Shirts und ein paar Punks, einer davon, ein Altpunk, stilecht mit Iro und THE-EXPLOITED-Shirt. Meine Leute fand ich dann auch bald wieder und so ging’s noch auf ‘nen Absacker vom Hostel-Tresen, bevor wir ‘ne Mütze Schlaf nahmen und am nächsten Tag nach ‘nem Frühstück vor Ort die reibungslose Heimreise antraten.
Ich freue mich, an „CYNDI LAUPER mal live sehen“ ‘nen Haken machen zu können – nichts als Liebe und Respekt für diese kleine, aber ganz große Frau! Und jetzt werde mich mal mit ihren jüngeren Alben beschäftigen – versprochen…
Reich bebildert auch hier:
https://www.pissedandproud.org/25-02-20 ... acy-young/
CYNDI LAUPER + TRACY YOUNG

Meine Gebete waren erhört worden, mein Lieblings-‘80er-New-Wave/Synth-Pop-Schnuckel, die Sängerin, Menschenrechtsaktivistin, Schauspielerin und ehemalige Wrestling-Managerin CYNDI LAUPER, begab sich ein letztes Mal auf Monstertour und machte dabei einen Abstecher nach Deutschland. Zwar nicht nach Hamburg, aber Berlin ist ja nicht weit und meine wesentlich bessere Hälfte und ich konnten ein günstiges Hostel ganz in der Nähe der Arena in Friedrichshain beziehen. „Time After Time” war schon immer eines meiner Lieblingslieder, mich eingehender mit Laupers Alben beschäftigt hatte ich mich aber erst als Erwachsener – und war und bin immer noch insbesondere von ihrem ‘80er-Oevre begeistert. Später entdeckte sie den Jazz und den Blues für sich, wo ich musikalisch dann raus war (oder erst mal raus zu sein glaubte). Live gesehen hatte ich sie nie, aber gehofft, vielleicht doch noch einmal die Gelegenheit zu bekommen. Hier war sie!
Wir trafen uns mit einer Freundin meiner Liebsten und deren erwachsener Tochter, machten an ‘nem Imbiss Halt, glühten etwas vor und begaben uns dann in die Uber-Arena, einem dieser typischen seelenlosen Multifunktionsklötze, der aber nun einmal Platz für zigtausend Leute bietet. Der halbe Liter Veltins wird zu Champagnerpreisen (7,- EUR + 3,- EUR Pfand!) ausgeschenkt, aber damit hatte ich ebenso gerechnet wie mit T-Shirt-Preisen von 45,- EUR (mein älteres Cyndi-Shirt im Punk-Look, das ich mir übergestreift hatte, war wesentlich günstiger gewesen) und derlei Unwägbarkeiten. Alles nebensächlich an diesem Abend. Wir waren früh genug da, um im Innenraum nah genug an die Bühne zu kommen; und kamen wir uns anfänglich noch etwas verloren vor, füllte es sich zwischen 19:00 und 20:00 Uhr doch rasch. Ganz ausverkauft sei’s wohl nicht gewesen, meinten meine Begleiterinnen in Erfahrung gebracht zu haben, aber wohl kurz davor. Gut 12.000 Gäste sollen es gewesen sein.
Als Hintergrundmusik lief diverser jüngerer Pop ausschließlich weiblicher Interpreten; auf der Bühnenrückwand, die als Video-Screen diente, lief eine Animation mit Songtexten des einen oder anderen Lauper-Klassikers. Auf den beiden Bildschirmen links und rechts der Bühne wurde auf Laupers „Girls Just Wanna Have Fundamental Rights“-Stiftung hingewiesen. Mit einem Support-Act hatten wir nicht gerechnet, bekamen aber trotzdem einen: Techno-DJane TRACY YOUNG durfte eine knappe Dreiviertelstunde hinter ihrem Mischpult stehen und ihre Elektro-Tracks abfeuern. Das war schon arg genrefremd, aber immerhin meinte ich Techno-Laie Youngs Früh-‘90er-Verwurzelung anhand von House-Instrumentierung und Vocal-Sample-Lastigkeit herauszuhören, was die eine oder andere Nummer erträglich machte. Auf der Bühnenrückwand wurden bunte, psychedelische Animationen abgespult, während Young hinter ihrem Pult stehend ein paar Knöpfchen drehte. Es ist eben keine Live-Musik; und dass sie mit erhobenen, rhythmisch wedelnden Armen das Publikum anfeuerte und dafür auch immer mal wieder an den Bühnenrand schritt, sah bei ihr genauso albern aus wie bei anderen Techno-DJs. Naja, wenigstens wurde die P.A. nun endlich mal angeworfen und durchgepustet.
Nach der Umbaupause, während der u.a. das Percussion-Set und das Drumkit auf der schwarzlackiert geflieste Bühne enthüllt wurden und einen Hinweis darauf gaben, dass wir es nun bald tatsächlich mit handgemachter Musik zu tun bekommen würden, stimmte BLONDIEs „One Way Or Another“ aus der Konserve auf den Gig ein, in den Lauper direkt mit „She Bop“ einstieg und dessen Blockflötensolo höchstpersönlich zum Besten gab, gefolgt von einem meiner Alltime-Faves, „When You Were Mine“, der einst ein PRINCE-Song war – bevor Lauper ihn zu ihrem eigenen machte. Das Licht tauchte die Bühne in ein kräftiges Violett; die eine mintgrüne Perücke tragende Lauper bewegte sich im endcoolen Roboterstakkato zum unwiderstehliche Rhythmus des Songs und erhielt Szenenapplaus, als sie ihre Stimme in jene ungeahnten Höhen erhob, die zu einem ihrer vielen Markenzeichen zählen. Sie schien – wie so viele gerade – etwas erkältet gewesen zu sein, wobei ihre Hüsterchen verdeutlichten, dass eben auch der Gesang 100%ig live war. Ob mit oder ohne Atemwegsinfekt: Dass sie derart exzessiv wie früher das Hohe C suchen und treffen würde, hatte ich nicht erwartet und war auch nicht der Fall. Ihre „normale“ Gesangsstimme aber war nach wie vor voll da.
Und bunt war’s – sehr bunt! Jeder Song wurde anders illuminiert und mittels Videoanimationen auf der Bühnenrückwand illustriert, wenn nicht gerade Livebilder aufgegriffen und multipliziert dargestellt wurden. Lauper zog sich mehrmals um und wechselte die Perücken – einmal gar mitten auf der Bühne –, eines ihrer Outfits erinnerte an einen buntgefiederten Papagei. Zudem wurden im Laufe des Konzerts mehrere Konfetti- und Luftschlangenkanonen gezündet. Auch wenn es die „Girls Just Wanna Have Fun Farewell Tour“ ist, beschränkte sie sich bei der Songauswahl natürlich nicht auf ihr erstes und erfolgreichstes Album, wenngleich „True Colors“ und „A Night To Remember“ sehr kurz kommen. Überraschend waren für mich die Berücksichtigungen der Studioalben 4 und 5 („Hat Full of Stars“ und „Sisters of Avalon“) aus den 1990ern, die jeweils mit mehreren Songs zum Zuge kamen („Sally's Pigeons“, „Who Let in the Rain“, „Fearless“ (a cappella vorgetragen!) und „Sisters Of Avalon“). Diese überwiegend sehr ruhigen, zurückgenommen Stücke sorgten in Verbindung mit den persönlichen Geschichten und Anekdoten, für die Lauper sich Zeit nahm, für eine sehr spezielle, fast schon intime Atmosphäre, die ich so nicht erwartet hatte und meinen Lauper-Horizont erweiterten.
Sehr gefreut habe ich mich über ihre „Funnel Of Love“-Coverversion vom 2016er-Album „Detour“. Etwaige weitere Deep Cuts wie z.B. Single-B-Seiten blieben aber ebenso aus wie der BLUE-ANGEL-Neo-Rockabilly-Klassiker „Maybe He'll Know“ oder der „The Goonies“-Hit „Good Enough“. Die mittlerweile 71-Jährige gönnte sich viele Gesangspausen und füllte die Zeit mit ihren Geschichten oder auch einer ausführlichen Vorstellung der Mitglieder ihrer Band. Das sei ihr gegönnt. Vor „Sisters of Avalon“ begab sie sich hinter die Bühne, scheinbar in die Maske – jedenfalls zeigte ein komödiantischer Einspielfilm, wie sie dort übertrieben nachgeschminkt wurde und sie sich eine Gitarre umschnallte, mit der sie ihren eigenen Song daraufhin auf der Bühne begleitete. „Time After Time“, für das sie zum Einsatz der Smartphone-Taschenlampen aufrief, und das rockige BRAINS-Cover „Money Changes Everything” beendeten schließlich den regulären Teil des Sets, bevor „Shine“ den Zugabenblock einleitete, mir eine Gänsehaut bescherte und mir bewusst machte, welch Rabenfan ich bin, mich noch gar nicht ausreichend mit Laupers Spätwerk beschäftigt zu haben – denn diese Nummer zündete sofort, offenbar gibt’s da noch einiges zu entdecken. Für „True Colors“ wechselte sie auf eine Plattform im Publikumsbereich und ließ eine Regenbogenfahne im Wind flattern, und fürs große Finale, natürlich „Girls Just Wanna Have Fun“, betrat die Sängerin PEACHES als Überraschungsgast die Bühne, um diesen Evergreen zusammen mit Cyndi zu schmettern. Die kleine Panne, dass PEACHES‘ Mikro zunächst offenbar nicht eingeschaltet war, tat der Stimmung keinen Abbruch.
Das war’s dann. Zugegeben: Zu „All Through The Night“ hätte ich schon noch gern geschwoft! Trotzdem dankbar für dieses Konzerterlebnis nahm ich dann auch ohne groß mit der Wimper zu zucken Unannehmlichkeiten wie die Pfandrückgabe in Kauf (Getränkestand im Innenraum baute schon ab, musste daher an eine lange Schlange im Außenbereich – und dort gab’s auch kein Bargeld, sondern man bekam die Knete aufs Bankkonto gebucht) und verlor glatt meine Begleiterinnen, traf dafür aber die Kielerin Anna, die ich mal in einer Hamburg Punk-Spelunke kennengelernt hatte. Überhaupt, das Publikum: Teenies waren’s nun nicht sonderlich viele und wenn, dann in Begleitung eines Elternteils, aber bunt gemischt von Twens bis Ü50 war’s trotzdem, darunter Teile der LBGTQ+-Community, für die sich Lauper immer eingesetzt hat, und sogar vereinzelte Leute mit Metal-Shirts und ein paar Punks, einer davon, ein Altpunk, stilecht mit Iro und THE-EXPLOITED-Shirt. Meine Leute fand ich dann auch bald wieder und so ging’s noch auf ‘nen Absacker vom Hostel-Tresen, bevor wir ‘ne Mütze Schlaf nahmen und am nächsten Tag nach ‘nem Frühstück vor Ort die reibungslose Heimreise antraten.
Ich freue mich, an „CYNDI LAUPER mal live sehen“ ‘nen Haken machen zu können – nichts als Liebe und Respekt für diese kleine, aber ganz große Frau! Und jetzt werde mich mal mit ihren jüngeren Alben beschäftigen – versprochen…
Reich bebildert auch hier:
https://www.pissedandproud.org/25-02-20 ... acy-young/
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- FarfallaInsanguinata
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
@ bux
Danke für diesen schönen und ausführlichen Konzertbericht, Tatsächlich habe ich diesmal sogar den Link zu deinem Blog genutzt, um ebenso einen visuellen Eindruck zu bekommen. Und ich muss zugeben, dass ich beim Lesen die eine oder andere Träne der Rührung zerdrückte.
Ich bin ja Fan von Cyndi seit "Girls Just Wanna Have Fun", erst recht nachdem ich den Text kapiert hatte. So eine feministische Botschaft in einem Popsong zu transportieren, der dann auch noch in den Charts landet, fand ich absolut großartig. Für alle, die es nicht wissen, es geht um das Recht der Frauen an Masturbation, also eine selbstbestimmte Sexualität.
Ihr erstes Album besitze ich gleich doppelt, einmal als ganz frühe CD von 1984, einmal als Audiokassette fürs Auto. Ihr zweites Album besitze ich ebenfalls als CD-Erstausgabe.
Danach verlor ich sie leider aus dem Focus und das 1989er Album rutschte mir komplett durch. Bei "Hat Full Of Stars", das ich nebenbei absolut toll finde, stieg ich dann nochmal ein, aber danach war wieder Schluss. Lediglich das "Blue Angel"- Album von 1980, das stilistisch bereits erstaunlich nahe an ihrem Solo-Output ist, holte ich zwischendurch nach.
Wir haben also beide noch einige Hausaufgaben zu erledigen, ich z.B. auch die gesamte schauspielerische Tätigkeit.
Danke für diesen schönen und ausführlichen Konzertbericht, Tatsächlich habe ich diesmal sogar den Link zu deinem Blog genutzt, um ebenso einen visuellen Eindruck zu bekommen. Und ich muss zugeben, dass ich beim Lesen die eine oder andere Träne der Rührung zerdrückte.
Ich bin ja Fan von Cyndi seit "Girls Just Wanna Have Fun", erst recht nachdem ich den Text kapiert hatte. So eine feministische Botschaft in einem Popsong zu transportieren, der dann auch noch in den Charts landet, fand ich absolut großartig. Für alle, die es nicht wissen, es geht um das Recht der Frauen an Masturbation, also eine selbstbestimmte Sexualität.
Ihr erstes Album besitze ich gleich doppelt, einmal als ganz frühe CD von 1984, einmal als Audiokassette fürs Auto. Ihr zweites Album besitze ich ebenfalls als CD-Erstausgabe.
Danach verlor ich sie leider aus dem Focus und das 1989er Album rutschte mir komplett durch. Bei "Hat Full Of Stars", das ich nebenbei absolut toll finde, stieg ich dann nochmal ein, aber danach war wieder Schluss. Lediglich das "Blue Angel"- Album von 1980, das stilistisch bereits erstaunlich nahe an ihrem Solo-Output ist, holte ich zwischendurch nach.
Wir haben also beide noch einige Hausaufgaben zu erledigen, ich z.B. auch die gesamte schauspielerische Tätigkeit.

Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
- karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Ja, die Cindy.
Vielen Dank für den Konzert Bericht, bin tatsächlich ein wenig neidisch, freue mich aber in erster Linie für euch, dass es ein schönes Erlebnis war.
Natürlich war ich Fan der ersten und zweiten LP. Ihren Beitrag bei USA. Durch sie stieß ich auf Miles Davis (dessen wunderbare Version von time after time). Und dann immer wieder mal, aber wie bei so vielen 80er Popstars aus den Augen verloren.
Aber immer wieder tauchte sie auf, und das Country Album Detour gab es dann auch zu normalen Konditionen auf Vinyl.
Und auch der Auftritt mit anderen für ihr True Colours United Projekt, Höhepunkt Rise above mit Henry Rollins.
Chefin.
Vielen Dank für den Konzert Bericht, bin tatsächlich ein wenig neidisch, freue mich aber in erster Linie für euch, dass es ein schönes Erlebnis war.
Natürlich war ich Fan der ersten und zweiten LP. Ihren Beitrag bei USA. Durch sie stieß ich auf Miles Davis (dessen wunderbare Version von time after time). Und dann immer wieder mal, aber wie bei so vielen 80er Popstars aus den Augen verloren.
Aber immer wieder tauchte sie auf, und das Country Album Detour gab es dann auch zu normalen Konditionen auf Vinyl.
Und auch der Auftritt mit anderen für ihr True Colours United Projekt, Höhepunkt Rise above mit Henry Rollins.
Chefin.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Vielen Dank fürs positive Feedback!FarfallaInsanguinata hat geschrieben: ↑Di 4. Mär 2025, 19:43 @ bux
Danke für diesen schönen und ausführlichen Konzertbericht, Tatsächlich habe ich diesmal sogar den Link zu deinem Blog genutzt, um ebenso einen visuellen Eindruck zu bekommen. Und ich muss zugeben, dass ich beim Lesen die eine oder andere Träne der Rührung zerdrückte.
Ich bin ja Fan von Cyndi seit "Girls Just Wanna Have Fun", erst recht nachdem ich den Text kapiert hatte. So eine feministische Botschaft in einem Popsong zu transportieren, der dann auch noch in den Charts landet, fand ich absolut großartig. Für alle, die es nicht wissen, es geht um das Recht der Frauen an Masturbation, also eine selbstbestimmte Sexualität.
Ihr erstes Album besitze ich gleich doppelt, einmal als ganz frühe CD von 1984, einmal als Audiokassette fürs Auto. Ihr zweites Album besitze ich ebenfalls als CD-Erstausgabe.
Danach verlor ich sie leider aus dem Focus und das 1989er Album rutschte mir komplett durch. Bei "Hat Full Of Stars", das ich nebenbei absolut toll finde, stieg ich dann nochmal ein, aber danach war wieder Schluss. Lediglich das "Blue Angel"- Album von 1980, das stilistisch bereits erstaunlich nahe an ihrem Solo-Output ist, holte ich zwischendurch nach.
Wir haben also beide noch einige Hausaufgaben zu erledigen, ich z.B. auch die gesamte schauspielerische Tätigkeit.![]()
Du verwechselst "Girls..." mit "She Bop", der aber ebenfalls eine Hitsingle-Auskopplung aus dem Debütalbum war. Die drei '80er-Alben habe ich alle auf Vinyl, dazu ein paar Vinyl-Singles und eine Live-DVD. Und die Blue-Angel-Platte. Und heute war ihre Weihnachts-CD in der Post

Bootleg-Tipp: "Live at the Summit", ein Auftritt aus dem Jahr 1984, also ihrer Früh- und zugleich erfolgreichsten Phase. Für einen Bootleg tolle Audio-Qualität, aufgrund derer sich Sound und Atmosphäre gut nachvollziehen lassen. Cyndi ist in Topform, in den schrillsten Höhen unterwegs und hat auch die eine oder andere interessante Ansage parat:
Gibt's anscheinend in verschiedenen Auflagen als CD, mir reichen aber meine MP3s.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
6.3.25, 20 Uhr, Die Glocke, Bremen
Tindersticks
Tindersticks sind ja eine von einigen interessanten Bands aus England, die Mitte der 90er mal andere Sounds versuchten. Nur leider fand das meist auf CD statt, und tatsächlich war ich da ja taper und brenner, und habe mich nie so intensiv mit diesen Gruppen befasst.
Doch die Tinders tauchten immer wieder irgendwie bei mir auf. Spätestens dann wieder in den Claire Denis Soundtracks.
Die Glocke ist ein ehrwürdiger Veranstaltungsort, meist findet da etwas statt, was man früher mit Hochkultur bezeichnet hat. Und ist praktischerweise nur 10 Minuten zu Fuß entfernt. Das man da sitzen muss, ist bei Tindersticks eher auch ein Vorteil. Denn sie bedienen ja die Bandbreite von langsam bis sehr langsam.
Pünktlich um 20 Uhr ging es los. Zu siebt kamen sie auf die Bühne. Gitarre, Drums/Percussion, zwei Bläser (diverse Saxophone und Trompete), Bass, Tasten, und Stuart am Gesang, neben der Instrumentierung wohl das auffäligste der Gruppe: seine Stimme und Art zu singen. Die hat im Grunde eine Traurigkeit, die nicht so sehr zum Weinen anregt, sondern sich irgendwo befindet, wo Verzweiflung schon durch ist, gepaart mit einer tiefsitzenden Melancholie. Die Songs sind trotz des großen Aufgebots eher spärlich instrumentiert, bei fehlendem Tempo werden Akzente gesetzt, Akkorde aufgelöst, die Bläser dürfen auch mal länger sitzen. In den ersten zwei Dritteln haben die Songs eine Zerbrechlichkeit, sind teils fragmentarisch, im Pop-Sinne unfertig. Denn irgendwie bewegen wir uns im weiter gefassten Pop, angelehnt an Jazz und Kammermusik. Vergleiche sind schwierig, vielleicht späte Talk Talk, später Nick Cave, Bonnie Prince Billy, Bohren und der Club of Gore. Und doch anders. Und Stuart A Staples wirklich ganz bei der Sache. Nur seinen Hobohut passte nicht. Zum Glück saß ich recht weit vorne mittig und hatte gute Sicht. Intensiv.
Nach circa zwei Dritteln kam eine Begleitsängerin dazu, soulige Stimme, und dann kamen die tendenziell klassischeren Songs. Sogar mit Groove, wenn auch sehr verschleppt. Obwohl die Sängerin nur bei drei Songs mittat, waren es jetzt runde, fertige Lieder, es klang Joe Jackson und portishead an. Auch wunderschön. Aber klar, immer noch melancholisch, I wouldnt let my love weaken me hiess eine Refrain -Zeile.
Nach gut hundert Minuten gab es eine herzliche Ansage, ein letztes Lied. Das sehr disziplinierte Publikum wurde laut, und sie ließen sich länger bitten, um noch zwei Songs zum besten zu geben. So richtig fit wirkte Staples tatsächlich nicht.
Wunderbares Konzert.
Tindersticks
Tindersticks sind ja eine von einigen interessanten Bands aus England, die Mitte der 90er mal andere Sounds versuchten. Nur leider fand das meist auf CD statt, und tatsächlich war ich da ja taper und brenner, und habe mich nie so intensiv mit diesen Gruppen befasst.
Doch die Tinders tauchten immer wieder irgendwie bei mir auf. Spätestens dann wieder in den Claire Denis Soundtracks.
Die Glocke ist ein ehrwürdiger Veranstaltungsort, meist findet da etwas statt, was man früher mit Hochkultur bezeichnet hat. Und ist praktischerweise nur 10 Minuten zu Fuß entfernt. Das man da sitzen muss, ist bei Tindersticks eher auch ein Vorteil. Denn sie bedienen ja die Bandbreite von langsam bis sehr langsam.
Pünktlich um 20 Uhr ging es los. Zu siebt kamen sie auf die Bühne. Gitarre, Drums/Percussion, zwei Bläser (diverse Saxophone und Trompete), Bass, Tasten, und Stuart am Gesang, neben der Instrumentierung wohl das auffäligste der Gruppe: seine Stimme und Art zu singen. Die hat im Grunde eine Traurigkeit, die nicht so sehr zum Weinen anregt, sondern sich irgendwo befindet, wo Verzweiflung schon durch ist, gepaart mit einer tiefsitzenden Melancholie. Die Songs sind trotz des großen Aufgebots eher spärlich instrumentiert, bei fehlendem Tempo werden Akzente gesetzt, Akkorde aufgelöst, die Bläser dürfen auch mal länger sitzen. In den ersten zwei Dritteln haben die Songs eine Zerbrechlichkeit, sind teils fragmentarisch, im Pop-Sinne unfertig. Denn irgendwie bewegen wir uns im weiter gefassten Pop, angelehnt an Jazz und Kammermusik. Vergleiche sind schwierig, vielleicht späte Talk Talk, später Nick Cave, Bonnie Prince Billy, Bohren und der Club of Gore. Und doch anders. Und Stuart A Staples wirklich ganz bei der Sache. Nur seinen Hobohut passte nicht. Zum Glück saß ich recht weit vorne mittig und hatte gute Sicht. Intensiv.
Nach circa zwei Dritteln kam eine Begleitsängerin dazu, soulige Stimme, und dann kamen die tendenziell klassischeren Songs. Sogar mit Groove, wenn auch sehr verschleppt. Obwohl die Sängerin nur bei drei Songs mittat, waren es jetzt runde, fertige Lieder, es klang Joe Jackson und portishead an. Auch wunderschön. Aber klar, immer noch melancholisch, I wouldnt let my love weaken me hiess eine Refrain -Zeile.
Nach gut hundert Minuten gab es eine herzliche Ansage, ein letztes Lied. Das sehr disziplinierte Publikum wurde laut, und sie ließen sich länger bitten, um noch zwei Songs zum besten zu geben. So richtig fit wirkte Staples tatsächlich nicht.
Wunderbares Konzert.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- FarfallaInsanguinata
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Mit den verwechselten Songs hast du recht!buxtebrawler hat geschrieben: ↑Mi 5. Mär 2025, 12:53 Vielen Dank fürs positive Feedback!
Du verwechselst "Girls..." mit "She Bop", der aber ebenfalls eine Hitsingle-Auskopplung aus dem Debütalbum war. Die drei '80er-Alben habe ich alle auf Vinyl, dazu ein paar Vinyl-Singles und eine Live-DVD. Und die Blue-Angel-Platte. Und heute war ihre Weihnachts-CD in der Post
Bootleg-Tipp: "Live at the Summit", ein Auftritt aus dem Jahr 1984, also ihrer Früh- und zugleich erfolgreichsten Phase. Für einen Bootleg tolle Audio-Qualität, aufgrund derer sich Sound und Atmosphäre gut nachvollziehen lassen. Cyndi ist in Topform, in den schrillsten Höhen unterwegs und hat auch die eine oder andere interessante Ansage parat:
Gibt's anscheinend in verschiedenen Auflagen als CD, mir reichen aber meine MP3s.

Ich werde alt, früher wären mir solche Fehler nicht passiert.

Danke für den Konzert-Tipp auf YT!
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
- fritzcarraldo
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Isolation Berlin am 8.3.25 im Chez Heinz/ Hannover
Freitag 7.3. Kneipe. Planung Fussball in Havelse 8.3.
Plötzlich. Hey der Soundso hat noch 2 Tickets für irgendwas / irgendein Konzert in Hannover. Jau was denn. Hmm....
.... Isolation Berlin! Jau lass machen.
Fazit:
Isolation is good for me.
Samstagabend. Kompletter Abriss.
Isolation Berlin spielen im "Bei Chez Heinz" in Hannover zum Tanz auf und geben ihre schönsten Lieder zum Besten.
Danke für die laute Traurigkeit!
Da dröhnt der Tinnitus doch noch nach. Alles richtig gemacht.
Freitag 7.3. Kneipe. Planung Fussball in Havelse 8.3.
Plötzlich. Hey der Soundso hat noch 2 Tickets für irgendwas / irgendein Konzert in Hannover. Jau was denn. Hmm....
.... Isolation Berlin! Jau lass machen.
Fazit:
Isolation is good for me.
Samstagabend. Kompletter Abriss.
Isolation Berlin spielen im "Bei Chez Heinz" in Hannover zum Tanz auf und geben ihre schönsten Lieder zum Besten.
Danke für die laute Traurigkeit!

Da dröhnt der Tinnitus doch noch nach. Alles richtig gemacht.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
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