Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke
Moderator: jogiwan
- sid.vicious
- Beiträge: 2314
- Registriert: Sa 26. Jun 2010, 11:16
- Wohnort: Bochum
Re: Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke
EMOTIONAL RESCUE - ROLLING STONES
Das Alben wird mittels „Dance“ sehr funkig eröffnet. Der Einsatz von Blechblasinstrumenten ist freilich exakt abgestimmt und der typische Funk-Bass gibt unbeirrbar den Takt an. Das klingt okay, ist aber nicht meine Tasse Tee – und selbst ungeachtet meiner Präferenzen muss da einfach mehr kommen?
„Summer Romance”
- Jau, es geht tatsächlich mehr, denn „Summer Romance” ist ein simpler kleiner Rocker mit coolem Refrain.
„Send It To Me”
- Eine Reggae-Komposition, die mehr Werbewirksamkeit für weißen Rum versprüht, als es mir als Antialkoholiker eigentlich lieb ist. Zudem bin ich eh kein Sommerfan, sodass ich mit der Komposition nicht wirklich warm werde.
„Let Me Go”
- Klasse. Ein straighter Rocker mit rotzigem Gesang. Die Vocals wurden mehrfach übereinander gelegt, sodass der Refrain auch richtig schön knallt. Das sind die Stones, die ich mag.
„Indian Girl”
- Jaggers Gesang fällt hier sehr schmachtend aus. Begleitet von mexikanischen Trompeten und Country-Klampfen erzählt er die Geschichte eines Mädchens während des Bürgerkriegs irgendwo in Lateinamerika.
„Where The Boys Go”
- Eröffnet die zweite Seite. Nach „Summer Romance” der zweite Rocker auf dem Alben. Der Song lässt sich durch nichts und niemand beirren und hält demgemäß eisern an einem Tempo fest. Er liefert einen eingängigen Shouter-Refrain und das, was man schon zigmal gehört habe, aber stets toll finde.
„Down In The Hole”
- Ein RnB-Song, der in die dunkle Seite des Lebens eintaucht und Schweiß wie Nikotin schnuppern lässt. Nichts Außergewöhnliches, aber gut hörbar.
„Emotional Rescue”
- Ich habe den Song („Emotional Rescue”) seit unserer Erstbegegnung (Schlager-Ralley auf WDR 2) nicht gemocht. Vornehmlich ging und geht mir Jaggers Falsett schwer auf die Eier. Diese Bee Gees Kopfstimme ist schrecklich. Das es deutlich besser geht, beweist der zweite Part des Songs, wo Jagger seine übliche Gesangstechnik einsetzt, die Vokale gewohnt lang zieht und den Song für mich etwas freundlicher gestaltet.
„She's So Cold”
- Ich glaube, es war die zweite Single-Auskopplung aus dem Alben. Wie „Summer Romance” und „Let Me Go” ein straighter Rocker mit coolem (im doppeltem Sinn) Gesangs-Refrain. Höre ich immer wieder gern.
„All About You”
- Man sagt, dass die Lyrics dieser Ballade die Beziehung Keith Richards/Anita Pallenberg ansprechen. Man sagt auch, das Jagger und Richards den Song gemeinsam geschrieben hätten, was ich allerdings mal ganz frech anzweifle und „All about You” Keith zuschreibe. Die Gesangslinien (hier singt auch Keith) als auch die Musik klingen notabene nach Abschied und „All about You” wurde demgemäß zu Recht an das Ende der Scheibe gesetzt.
Die Stones kehrten bereits im Folgejahr mit („Tattoo You“) zurück, aber ob sie sich mit diesem nächsten Alben steigern konnten? Ich kann es noch nicht sagen, denn ich habe die Songs ewig nicht mehr gehört. Aber am 5. März ist Plattenbörse in Dortmund und da werden bestimmt einige Stones-Scheiben eingesackt, sodass ich alsbald schlauer bin.
Ich habe mir „Emotional Rescue“ innerhalb von 3 Tagen dreimal angehört. Ich hatte viel Spaß dabei und genoss einen tollen Sound. Das Musikhören von Vinyl ist halt ein unbeschreibliches Vergnügen und das leichte Knistern in den Rillen zwischen den Songs wirkt vermutlich ähnlich wie der sanft fallende Schnee in den Schweizer Alpen. Aufgrund dieses Wohlfühlbonus bewerte ich „Emotional Rescue“ mit sehr großzügigen
7 von 10 Punkten
„Emotional Rescue“ habe ich erstmals relativ zeitnah zur bundesdeutschen Veröffentlichung komplett gehört und war alles andere als begeistert. Der Musikjournalist Sean Egan bezeichnet „Emotional Rescue“ gar als eine faule Platte, welche aus den Resten von „Some Girls“ auferstanden ist.
Das Alben wird mittels „Dance“ sehr funkig eröffnet. Der Einsatz von Blechblasinstrumenten ist freilich exakt abgestimmt und der typische Funk-Bass gibt unbeirrbar den Takt an. Das klingt okay, ist aber nicht meine Tasse Tee – und selbst ungeachtet meiner Präferenzen muss da einfach mehr kommen?
„Summer Romance”
- Jau, es geht tatsächlich mehr, denn „Summer Romance” ist ein simpler kleiner Rocker mit coolem Refrain.
„Send It To Me”
- Eine Reggae-Komposition, die mehr Werbewirksamkeit für weißen Rum versprüht, als es mir als Antialkoholiker eigentlich lieb ist. Zudem bin ich eh kein Sommerfan, sodass ich mit der Komposition nicht wirklich warm werde.
„Let Me Go”
- Klasse. Ein straighter Rocker mit rotzigem Gesang. Die Vocals wurden mehrfach übereinander gelegt, sodass der Refrain auch richtig schön knallt. Das sind die Stones, die ich mag.
„Indian Girl”
- Jaggers Gesang fällt hier sehr schmachtend aus. Begleitet von mexikanischen Trompeten und Country-Klampfen erzählt er die Geschichte eines Mädchens während des Bürgerkriegs irgendwo in Lateinamerika.
„Where The Boys Go”
- Eröffnet die zweite Seite. Nach „Summer Romance” der zweite Rocker auf dem Alben. Der Song lässt sich durch nichts und niemand beirren und hält demgemäß eisern an einem Tempo fest. Er liefert einen eingängigen Shouter-Refrain und das, was man schon zigmal gehört habe, aber stets toll finde.
„Down In The Hole”
- Ein RnB-Song, der in die dunkle Seite des Lebens eintaucht und Schweiß wie Nikotin schnuppern lässt. Nichts Außergewöhnliches, aber gut hörbar.
„Emotional Rescue”
- Ich habe den Song („Emotional Rescue”) seit unserer Erstbegegnung (Schlager-Ralley auf WDR 2) nicht gemocht. Vornehmlich ging und geht mir Jaggers Falsett schwer auf die Eier. Diese Bee Gees Kopfstimme ist schrecklich. Das es deutlich besser geht, beweist der zweite Part des Songs, wo Jagger seine übliche Gesangstechnik einsetzt, die Vokale gewohnt lang zieht und den Song für mich etwas freundlicher gestaltet.
„She's So Cold”
- Ich glaube, es war die zweite Single-Auskopplung aus dem Alben. Wie „Summer Romance” und „Let Me Go” ein straighter Rocker mit coolem (im doppeltem Sinn) Gesangs-Refrain. Höre ich immer wieder gern.
„All About You”
- Man sagt, dass die Lyrics dieser Ballade die Beziehung Keith Richards/Anita Pallenberg ansprechen. Man sagt auch, das Jagger und Richards den Song gemeinsam geschrieben hätten, was ich allerdings mal ganz frech anzweifle und „All about You” Keith zuschreibe. Die Gesangslinien (hier singt auch Keith) als auch die Musik klingen notabene nach Abschied und „All about You” wurde demgemäß zu Recht an das Ende der Scheibe gesetzt.
Die Stones kehrten bereits im Folgejahr mit („Tattoo You“) zurück, aber ob sie sich mit diesem nächsten Alben steigern konnten? Ich kann es noch nicht sagen, denn ich habe die Songs ewig nicht mehr gehört. Aber am 5. März ist Plattenbörse in Dortmund und da werden bestimmt einige Stones-Scheiben eingesackt, sodass ich alsbald schlauer bin.
Ich habe mir „Emotional Rescue“ innerhalb von 3 Tagen dreimal angehört. Ich hatte viel Spaß dabei und genoss einen tollen Sound. Das Musikhören von Vinyl ist halt ein unbeschreibliches Vergnügen und das leichte Knistern in den Rillen zwischen den Songs wirkt vermutlich ähnlich wie der sanft fallende Schnee in den Schweizer Alpen. Aufgrund dieses Wohlfühlbonus bewerte ich „Emotional Rescue“ mit sehr großzügigen
7 von 10 Punkten
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40372
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke
Schöner Einstand! Ungeachtet Rottens weiterer Entwicklung ein Meilenstein des europäischen Punkrocks, auf dem Steve Jones 'ne echt geile Klampfe zockt und damit neben Rottens schneidendem Gesang den Unterschied macht. Mein Lieblingsstück ist "God Save The Queen", mein heimlicher Favorit ist "Seventeen".sid.vicious hat geschrieben: ↑Fr 17. Feb 2023, 10:55NEVER MIND THE BOLLOCKS – Malocher, Diven, Nihilisten
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke
Moin,
ich habe 1987 meinen ersten CD-Player gekauft, ich kaufe noch immer CDs, obschon es im Laufe der Jahre weniger Zugänge geworden sind. Bereits nach kurzer Zeit habe ich damals meine Schallplatten verkauft und/oder gegen CDs getauscht. Bereut habe ich diesen Schritt nie, mich haben die Unzulänglichkeiten der analogen Wiedergabekette immer genervt. Seltsam, da ich z. B. bei Filmen die analoge Projektion sehr schätze. Was ich tatsächlich vermisse, sind die herrlich großen Cover. Das haptische Erlebnis fällt bei der CD natürlich kleiner aus. Aus emotionaler Sicht absolut nachvollziehbar, wenn sich Musikfreunde für Schallplatten entscheiden, es spricht ja nichts dagegen, wenn man den Eigenklang der schwarzen Scheiben mag. Ich tue mich nur mit Behauptungen schwer, in denen die Schallplatte auch als technisch überlegen dargestellt wird, weil das freilich haarsträubender Unfug ist.
Hier ein sachlicher Artikel zum Thema: https://www.audiohq.de/viewtopic.php?id ... hallplatte
Letztlich soll es aber egal sein, ob man CD, Vinyl oder gar Magnetbänder bevorzugt. Musik will geschätzt und geliebt werden, egal in welcher Form. Viel Freude mit den neuen Errungenschaften!
ich habe 1987 meinen ersten CD-Player gekauft, ich kaufe noch immer CDs, obschon es im Laufe der Jahre weniger Zugänge geworden sind. Bereits nach kurzer Zeit habe ich damals meine Schallplatten verkauft und/oder gegen CDs getauscht. Bereut habe ich diesen Schritt nie, mich haben die Unzulänglichkeiten der analogen Wiedergabekette immer genervt. Seltsam, da ich z. B. bei Filmen die analoge Projektion sehr schätze. Was ich tatsächlich vermisse, sind die herrlich großen Cover. Das haptische Erlebnis fällt bei der CD natürlich kleiner aus. Aus emotionaler Sicht absolut nachvollziehbar, wenn sich Musikfreunde für Schallplatten entscheiden, es spricht ja nichts dagegen, wenn man den Eigenklang der schwarzen Scheiben mag. Ich tue mich nur mit Behauptungen schwer, in denen die Schallplatte auch als technisch überlegen dargestellt wird, weil das freilich haarsträubender Unfug ist.
Hier ein sachlicher Artikel zum Thema: https://www.audiohq.de/viewtopic.php?id ... hallplatte
Letztlich soll es aber egal sein, ob man CD, Vinyl oder gar Magnetbänder bevorzugt. Musik will geschätzt und geliebt werden, egal in welcher Form. Viel Freude mit den neuen Errungenschaften!
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke
Was für ein schöner Vergleich!! Fast schade, dass es diesen Winter so wenig geschneit hat. Da muss dann halt Vinyl als Ersatz herhaltensid.vicious hat geschrieben: ↑Mo 20. Feb 2023, 20:23 Das Musikhören von Vinyl ist halt ein unbeschreibliches Vergnügen und das leichte Knistern in den Rillen zwischen den Songs wirkt vermutlich ähnlich wie der sanft fallende Schnee in den Schweizer Alpen.
Emotional rescue ist halt ein typisches Stones-80er-Album. Abwechslungsreich im Rahmen des Gewohnten und Altbekannten. Aber seltsamerweise gefällt mir die Scheibe sogar recht gut. Gerade die rockigen Nummern, die Du heraushebst, sind echte Knaller. Where the boys go könnte mich fast heute noch auf die Tanzfläche treiben ...
Ich bin gespannt was bei Dir noch so kommt, und freue mich sehr auf diese Reise
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
Jack Grimaldi
- sid.vicious
- Beiträge: 2314
- Registriert: Sa 26. Jun 2010, 11:16
- Wohnort: Bochum
Re: Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke
Ich danke Dir. Ich lese sowas nämlich sehr gern.buxtebrawler hat geschrieben: ↑Di 21. Feb 2023, 08:17Schöner Einstand!sid.vicious hat geschrieben: ↑Fr 17. Feb 2023, 10:55NEVER MIND THE BOLLOCKS – Malocher, Diven, Nihilisten
Diese 31,5 * 31,5 großen Cover sind einfach wunderschön.
Wahre wie auch schöne Worte.
Da wird noch einiges kommen. Leider habe ich immo keine Digitalkamera, denn mit Bildchen sieht das alles scöner aus.
Re: Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke
Ich hole mir die Cover immer von Discogs ...sid.vicious hat geschrieben: ↑Di 21. Feb 2023, 11:05 Da wird noch einiges kommen. Leider habe ich immo keine Digitalkamera, denn mit Bildchen sieht das alles scöner aus.
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
Jack Grimaldi
- sid.vicious
- Beiträge: 2314
- Registriert: Sa 26. Jun 2010, 11:16
- Wohnort: Bochum
Re: Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke
Ich musste eben lachen, da ich vor ca. 60 Minuten eben diese Idee hatte.Maulwurf hat geschrieben: ↑Di 21. Feb 2023, 12:45Ich hole mir die Cover immer von Discogs ...sid.vicious hat geschrieben: ↑Di 21. Feb 2023, 11:05 Da wird noch einiges kommen. Leider habe ich immo keine Digitalkamera, denn mit Bildchen sieht das alles scöner aus.
Aber super, Danke dass Du an mich gedacht hast.
Ach so, da ich letzte Woche eine Kamera zum Spielen hatte, konnte ich ein bissken Rotten spielen...
► Text zeigen
- sid.vicious
- Beiträge: 2314
- Registriert: Sa 26. Jun 2010, 11:16
- Wohnort: Bochum
Re: Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke
A SAUCERFUL OF SECRETS - THE PINK FLOYD
Nach PIPER AT THE GATES OF DAWN entstand A SAUCERFUL OF SECRETS. PIPER war Barretts Baby. Syd textete, Syd komponierte, Syd war der kreative Kopf der Band. Doch mit dem Ruhm und dem Rummel um seine Person kam Syd ja mal gar nicht zu Recht, sodass er sich mit LSD und sonstigem Dope zuknallte, bis nix mehr ging. Sein Beitrag zu SAUCERFUL ist demgemäß gering. Syd spielte die Klampfe zu “Remember a Day” und komponierte “Jugband Blues”, den er auch selbst einsang. Das war es dann auch...,
…aber trotzdem steckt in SAUCERFUL eine ganze Menge Syd Barrett, denn irgendwie kommt es mir so vor, dass THE PINK FLOYD nach PIPER - zumindest vorerst - nichts schaffen konnten, das irgendwie mit Syd zusammenhing!
So schlägt “Remember a Day” in eine ähnliche Kerbe wie „See Emily play“. Auch Rick Wrights Gesangstechnik erinnert etwas an Syds Stil. Auch der Einsatz zahlreicher Tuten im Song „Corporal Glegg“ sowie die Beatles-ähnlichen Gesangspassagen könnten Syds Kreativität entsprungen sein. Und wer sich den Titelsong, „Saucerful of Secrets“ (koordinierte Drums kommen aus dem Nichts und paaren sich mit experimentellen Space-Klängen) genau anhört, dem sollten Gemeinsamkeiten mit „Interstellar Overdrive“ auffallen. Und wenn ich schon mal eifrig Vergleiche anstelle: Wer sich auch „Let there be more Light“ und „Set the Controls“ genau anhört, der wird Parallelen zu „Astronomy Demine“ erkennen.
Also was geht genau bei SAUCERFUL ab? Leg´ die Scheibe doch einfach mal auf oder ein. Du wirst nun Waters einleitenden Basslauf hören und solltest einhergehend erahnen, dass etwas ganz Großes im Anflug ist. In der Tat ist „Let there be more Light“ ein Song, der gewaltig was wegbläst, und wer mit einem solchen Glanzstück an den Start geht, der besitzt ein üppiges musikalisches Potential, das dich in andere Sphären kicken kann.
A SAUCERFUL OF SECRETS reicht meines Erachtens nicht ganz an PIPER AT THE GATES OF DAWN ran. Das hört sich nicht gut an? Doch, das hört sich gar sehr gut an, denn PIPER ist für mich ein 10 von 10 Alben und SAUCERFUL ein 9 von 10 Alben. SAUCERFUL ist der Abschluss der ersten Band-Phase, sodass ich bewusst THE PINK FLOYD schreibe und erst die Post- SAUCERFUL-Produktionen PINK FLOYD zuspreche.
…aber trotzdem steckt in SAUCERFUL eine ganze Menge Syd Barrett, denn irgendwie kommt es mir so vor, dass THE PINK FLOYD nach PIPER - zumindest vorerst - nichts schaffen konnten, das irgendwie mit Syd zusammenhing!
So schlägt “Remember a Day” in eine ähnliche Kerbe wie „See Emily play“. Auch Rick Wrights Gesangstechnik erinnert etwas an Syds Stil. Auch der Einsatz zahlreicher Tuten im Song „Corporal Glegg“ sowie die Beatles-ähnlichen Gesangspassagen könnten Syds Kreativität entsprungen sein. Und wer sich den Titelsong, „Saucerful of Secrets“ (koordinierte Drums kommen aus dem Nichts und paaren sich mit experimentellen Space-Klängen) genau anhört, dem sollten Gemeinsamkeiten mit „Interstellar Overdrive“ auffallen. Und wenn ich schon mal eifrig Vergleiche anstelle: Wer sich auch „Let there be more Light“ und „Set the Controls“ genau anhört, der wird Parallelen zu „Astronomy Demine“ erkennen.
Also was geht genau bei SAUCERFUL ab? Leg´ die Scheibe doch einfach mal auf oder ein. Du wirst nun Waters einleitenden Basslauf hören und solltest einhergehend erahnen, dass etwas ganz Großes im Anflug ist. In der Tat ist „Let there be more Light“ ein Song, der gewaltig was wegbläst, und wer mit einem solchen Glanzstück an den Start geht, der besitzt ein üppiges musikalisches Potential, das dich in andere Sphären kicken kann.
A SAUCERFUL OF SECRETS reicht meines Erachtens nicht ganz an PIPER AT THE GATES OF DAWN ran. Das hört sich nicht gut an? Doch, das hört sich gar sehr gut an, denn PIPER ist für mich ein 10 von 10 Alben und SAUCERFUL ein 9 von 10 Alben. SAUCERFUL ist der Abschluss der ersten Band-Phase, sodass ich bewusst THE PINK FLOYD schreibe und erst die Post- SAUCERFUL-Produktionen PINK FLOYD zuspreche.
- sid.vicious
- Beiträge: 2314
- Registriert: Sa 26. Jun 2010, 11:16
- Wohnort: Bochum
Re: Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke
KISS - CRAZY NIGHTS
CRAZY NIGHTS, das vierzehnte Studioalben von KISS, geht mit seinem Titelsong an den Start, was einher- wie umgehend meine Stimmung aufhellte. So regt der eingängige Refrain nicht nur zum Mitwippen, sondern gar zum Mitsingen an, was aufgrund der simpel gestrickten Lyrics nicht nur der Kiss-Fan problemlos gebacken bekommt. Ergo kommt der Appetitanreger seinen Pflichten erfolgreich nach und lässt mit "I'll fight Hell to hold you", "Bang, bang you", "No, No, No" und "Hell or high Water" gleich vier flotte Songs mit eingängigen Refrains folgen. Die beiden zuletzt genannten werden von Gene Simmons gesungen, was ich persönlich begrüße, da mich Paules sirenenartiger Gesang hin und wieder etwas stressen kann. Paul hat zwar seit jeher die meisten KISS-Songs gesungen, doch als KISS-Vokalisten favorisiere ich Ace, Peter, Gene und dann Paul - und zwar genau in dieser Reihenfolge! Alles klar, Curly?
Mit dem sechsten und letzten Song auf Seite 1 flacht das Alben zusehend ab. „My Way“ erinnert etwas an DOKKEN und VAN HALEN - und mit diesen Bands kann ich ja mal gar nichts anfangen. Das Teil klingt zu kommerziell und startet dementsprechend mit einem Synthesizer, was sich KISS lieber hätten knicken sollen. Bei „Turn on the Night“ wird der Synthesizer-Mist noch beträchtlicher.
Im Kontext - Songeinleitungen - möchte ich ergänzen, dass einige Songs, wie „No, No, No“ mit einem Gitarrensoli starten. Die Solis erinnern an Eddie van Halens Gitarrenspiel und sind natürlich bestens arrangiert, trotzdem komme ich mit diesem Geprotzte einfach nicht klar. KISS hatten für mich eh nur einen Gitarristen, und das war nun mal Ace! Noch Fragen, Curly?
Die zweite Seite flacht - wie ich bereits andeutete - im Vergleich zur guten ersten Seite deutlich ab. „Good Girl gone bad“ liefert einen Rhythmus, der an „Another Thing coming“ von PRIEST erinnert, besitzt allerdings nicht die Kraft, um mich zum Mitwippen zu animieren. Vorher gibt es mit „Reason to live“ die übliche KISS-Ballade. Kommerziell bis der Arzt kommt, aber lang nicht so stark wie – ich beziehe mich auf das Œuvre der KISS-Unmasked-Phase - „Tears are falling“ vom ASYLUM-Alben.
Das CRAZY NIGHTS eine fette Produktion liefert, sollte klar sein. Ich halte das Alben allerdings nicht für überproduziert und kann mit dem Sound gut leben. Eine gute erste und eine so lala zweite Seite ergeben nach meinem Ermessen allerdings nicht mehr her als 6,5 von 10 Punkten.
Mit dem sechsten und letzten Song auf Seite 1 flacht das Alben zusehend ab. „My Way“ erinnert etwas an DOKKEN und VAN HALEN - und mit diesen Bands kann ich ja mal gar nichts anfangen. Das Teil klingt zu kommerziell und startet dementsprechend mit einem Synthesizer, was sich KISS lieber hätten knicken sollen. Bei „Turn on the Night“ wird der Synthesizer-Mist noch beträchtlicher.
Im Kontext - Songeinleitungen - möchte ich ergänzen, dass einige Songs, wie „No, No, No“ mit einem Gitarrensoli starten. Die Solis erinnern an Eddie van Halens Gitarrenspiel und sind natürlich bestens arrangiert, trotzdem komme ich mit diesem Geprotzte einfach nicht klar. KISS hatten für mich eh nur einen Gitarristen, und das war nun mal Ace! Noch Fragen, Curly?
Die zweite Seite flacht - wie ich bereits andeutete - im Vergleich zur guten ersten Seite deutlich ab. „Good Girl gone bad“ liefert einen Rhythmus, der an „Another Thing coming“ von PRIEST erinnert, besitzt allerdings nicht die Kraft, um mich zum Mitwippen zu animieren. Vorher gibt es mit „Reason to live“ die übliche KISS-Ballade. Kommerziell bis der Arzt kommt, aber lang nicht so stark wie – ich beziehe mich auf das Œuvre der KISS-Unmasked-Phase - „Tears are falling“ vom ASYLUM-Alben.
Das CRAZY NIGHTS eine fette Produktion liefert, sollte klar sein. Ich halte das Alben allerdings nicht für überproduziert und kann mit dem Sound gut leben. Eine gute erste und eine so lala zweite Seite ergeben nach meinem Ermessen allerdings nicht mehr her als 6,5 von 10 Punkten.
- FarfallaInsanguinata
- Beiträge: 2487
- Registriert: Mi 20. Nov 2013, 22:57
Re: Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke
Kennst du "New Lifeshark" in Essen?
Die Betreiberin Angela ist eine gute und langjährige Freundin von mir. Vinyl ohne Ende, also schau mal vorbei.
https://www.newlifeshark.de
Die Betreiberin Angela ist eine gute und langjährige Freundin von mir. Vinyl ohne Ende, also schau mal vorbei.
https://www.newlifeshark.de
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.