Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke

Moderator: jogiwan

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sid.vicious
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Re: Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke

Beitrag von sid.vicious »

LIEBLINGE DES MONATS MÄRZ 2024

HALL OF FAME - THE HIGH SOCIETY OF VOICE AND NOISE (Die Liste über der Liste)



- Ziggy Stardust – DAVID BOWIE
- Heroes – DAVID BOWIE
- L.A.M.F. – JOHNNY THUNDERS AND THE HEARTBREAKERS


TOP 10 FEBRUAR 2024


March.jpg
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- Lodger – DAVID BOWIE
- Diamond Dogs – DAVID BOWIE
- Kiss Solo – PAUL STANLEY
- Zombie Birdhouse – IGGY POP
- John Lennon / Plastic Ono Band – JOHN LENNON / PLASTIC ONO BAND
- Space Oddity – DAVID BOWIE
- VU – THE VELVET UNDERGROUND
- Burn - DEEP PURPLE
- Chelsea Girl – Nico
- Sounds like this - NEKTAR


Beste Ersthörung (außerhalb der Top 10)

- Pinups - DAVID BOWIE

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sid.vicious
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Re: Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke

Beitrag von sid.vicious »

Rumours - FLEETWOOD MAC
Fleetwood Mac - Rumours.JPG
Fleetwood Mac - Rumours.JPG (1.57 MiB) 62 mal betrachtet
Erscheinungsjahr:1977



Side 1

Second Hand News (Lindsey Buckingham) – 2:43
Dreams (Stevie Nicks) – 4:14
Never Going Back Again (Buckingham) – 2:14
Don’t Stop (Christine McVie) – 3:11
Go Your Own Way (Buckingham) – 3:38
Songbird (C. McVie) – 3:20

Side 2

The Chain (Nicks, Buckingham, C. McVie, John McVie, Mick Fleetwood) – 4:28
You Make Loving Fun (C. McVie) – 3:31
I Don’t Want to Know (Nicks) – 3:11
Oh Daddy (C. McVie) – 3:54
Gold Dust Woman (Nicks) – 4:51



Ich nehme ja einige Plattenbörsen mit und wenn ich dort zu Gast bin, kann ich immerzu beobachten, wie häufig das Musikalbum „Rumours“ den Besitzer wechselt. Da spielt das Alter der Musikkonsumenten überhaupt keine Rolle, da sich auch viele U30er „Rumours“ an Land ziehen.

„Rumours“ ist das zweite Album von FLEETWOOD MAC, das unter der Mitwirkung von Stevie Nicks und Lindsey Buckingham entstand. Was beim Vorgänger noch ganz nett klingt, wird hier gigantisch gut. „Rumours“ klingt für mich halt so, wie perfekte Pop-Musik klingen muss. Das klingt um ein Vielfaches besser als das, was die zwei Schwedinnen und die zwei Schweden so fabrizierten. FLEETWOOD MAC ist nun mal eine ganz andere Hausnummer als ABBA, von denen Sid Vicious ja angeblich ein großer Fan war.

Was finde ich an „Rumours“ eigentlich so geil? Antwort: Alles! Jede einzelne Komposition hat was Besonderes an sich. Das ist zwar hyperkommerziell, aber auch handwerklich perfekt, ergo kein Ufftata Ufftata, da die musikalische Begleitung zu den grandiosen Gesangsmelodien nun mal bestens ausgetüftelt wurde. Nach „Rumours“ kam bekanntlich „Tusk“, ein Album das wenig mit seinem Vorgänger gemein hat, da es weniger kommerziell und stattdessen mehr experimentell ausgerichtet ist. Ich mag diese Spielweise ebenso gern wie eigentlich alle Alben, die FLEETWOOD MAC zwischen 1975 und 1990 veröffentlicht haben.

60% der auf „Rumours“ enthaltenen Songs sollte eigentlich jede/r schon mal im Radio oder über die Supermarktlautsprecher oder sonst wo gehört haben. Du kannst diese Songs nach Belieben mitsummen als auch mitsingen, sie sind mit Freude konsumierbar. Mag ich einen Song hervorheben? Nein, denn „Rumours“ ist für mich ein durch und durch funktionierendes Album, in dem jeder Song großartig wie unverzichtbar ist. „Rumours“ ist halt nicht grundlos in den Top 10 der meistverkauften Musikalben, denn diese Musik kann männlich wie weiblich, schwarz wie weiß, jung wie alt, verheiratet wie ledig - die Liste darf beliebig weitergeführt werden - begeistern…

…Rapper natürlich nicht, aber die haben bekanntlich auch nichts mit Musik zu tun.
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Maulwurf
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Re: Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke

Beitrag von Maulwurf »

Rumours ist und bleibt ein geniales Album, das es mit seinen großartigen Melodien und Arrangements locker mit den Beatles aufnehmen kann. Vor unendlich vielen Jahren habe ich mal gelesen, dass Rumours Ende der 70er-Jahre das meistverkaufteste Album der Welt war, mit einer Stückzahl von 10 oder 11 oder 12 Millionen. In dem Artikel hieß es dass man das nicht so genau weiß, und dass in dieser Größenordnung ein oder zwei Millionen einfach nichts mehr ausmachen. Kurz danach erschien dann Michael Jacksons Thriller, und Rumours wurde vom Staub der Geschichte geschluckt ...
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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sid.vicious
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Re: Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke

Beitrag von sid.vicious »

Cry of Love - Jimi Hendrix
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R-5413764-1392745061-4080.jpg (164.99 KiB) 10 mal betrachtet
Erscheinungsjahr:1971



Side 1

A1 Freedom
A2 Drifting
A3 Ezy Ryder
A4 Night Bird Flying
A5 My Friend

Side 2

B1 Straight Ahead 4:42
B2 Astro Man 3:37
B3 Angel 4:25
B4 In From The Storm
B5 Belly Button Window




Nach dem Megaerfolg, den “Electric Ladyland” in den US-amerikanischen Charts verbuchen konnte, spielte Jimi Hendrix mit den Gedanken ein weiteres Doppelalbum oder gar ein Dreieralbum nachzulegen. Als Titel standen „First Rays of the rising Sun”, ein Zitat aus dem Song “Izabella”, und “Straight ahead” zur Diskussion.

Im Herbst 1970 befanden sich die fürs Album geplanten Songs in unterschiedlichen Phasen. Entweder waren sie bereits fertig gestellt oder kurz vor ihrer Fertigstellung. Jimis Tod sollte die Planungen natürlich durcheinander wirbeln. Michael Jeffrey (Jimis Manager und Nachfolger von Chas Chandler) beschloss nun anstatt der von Hendrix anvisierten Doppel-LP zwei separate Alben (die schon bald unter den Namen „Rainbow Bridge“ und „Cry of Love“ in die Musikgeschichte eingingen) zu veröffentlichen.

Die Songs für „Cry of Love“ wählte Jeffrey gemeinsam mit Mitch Mitchell aus, der ja bekanntlich zu Hendrix zurückkehrte und somit die Nachfolge von Buddy Miles (den Jeffrey mit dem Ziel: Die EXPERIENCE wieder zu vereinen, aus der Band kickte) antrat.

Die Songs (egal ob fertig oder nicht) mussten (egal ob mit Buddy Miles und Noel Redding oder nicht) noch ihren letzten Schliff erhalten. Also ging es ab ins Tonstudio, wo Eddie Kramer den Produzentenjob übernahm. Und Mitch die Gelegenheit nutze, um einige Schlagzeugparts neu einzuspielen.

Die auf „Cry of Love“ enthaltenen Songs sind vornehmlich dem Trio Hendrix, Mitchell und Cox geschuldet. Weitere Beteiligte sind Steve Winwood und Chris Wood von der Band TRAFFIC als auch Buddy Miles und Billy Armstrong. Man munkelt gar, das Noel Redding den Bass zu „My Friend“ einspielte.

Wer sich „Cry of Love“ aufmerksam anhört, der wird feststellen, dass beide LP-Seiten demselben Schema folgen. Er werden jeweils drei Rockstücke eine Ballade und ein Blues geliefert. Ferner finden auch die Funk-Elemente („Freedom“ klingt geil), die die BAND OF GYPSYS lieferte, ihre Einsätze. Diese Tatsache erweitert natürlich auch die subjektive Vorstellungskraft. Ergo kann man sich ausmalen wie die Früchte einer Zusammenarbeit von Jimi Hendix mit Miles Davis (die ja tatsächlich im Gespräch war) geklungen hätte.

Billy Cox behauptete, dass „Cry of Love“ eine Mixtur aus Blues, Jazz, Klassik und R&B liefert. Er vergaß allerdings zu erwähnen, dass bei einigen Songs auch der Spirit der guten alten EXPERIENCE deutlich spürbar ist.

Was soll ich zu den Songs sagen? Einfach anhören und wirken lassen, denn „Cry of Love“ ist verdammt gut geworden und Jimi wäre bestimmt weitestgehend zufrieden gewesen. Weitestgehend zufrieden (!), denn er hätte aufgrund diverser Detailverliebtheiten bestimmt das ein oder andere bemängelt. Ich selbst, mag nichts bemängeln. Auf „Cry of Love“ ist alles knorke. Und wer sagt, dass sich alle Hendrix-Posthum-Alben nicht lohnen, der/die hat sie nicht alle – oder – um es freundlicher zu formulieren - der/sie hat – zumindest mit Blick auf Jimis Schaffen – null Ahnung.

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