Deliria-Italiano

Ich habe gestern den AK von Felsch/Nöding für "Eiskalte Typen auf heißen Öfen" angehört. Also zumindest die ersten 30 Minunten, dann musste ich Schluß machen, weil schon spät. Gefiel mir gut. Nicht perfekt (sehr viele "Ähs" und auch ein paar Fehler sind mir aufgefallen), aber höchst sympathisch und informativ. So als ob man zwei Leuten zuhört, die am Tisch nebenan über deinen Lieblingsfilm palavern. Werde ich demnächst mal weiterhören...

Neulich habe ich mir den AK zu Der schwarze Leib der Tarantel von Thorsten Hanisch und Andrea Sczuka angehört, und ich muß sagen, daß ich so etwas bisher noch nicht vernommen habe! Das ist wirklich schon sehr amateurhaft, was besonders Thorsten Hanisch hier zum Besten gibt. Wenn man so etwas nicht kann, sollte man es vielleicht lieber ganz sein lassen. Aber aus Trash-Gründen höre ich ihn mir vielleicht sogar nochmal an! Wenn ich das mit AKs von Troy Howarth, Tim Lucas oder Christian Keßler vergleiche ... Und die Geschichte des Giallo ("giallo heißt gelb", "es gab da mal diese gelben Heftchen" usw.) ist auch langsam überholt ...

Gestern habe ich mir Labyrinth des Schreckens (Mediabook von X-Rated) von Umberto Lenzi dreimal angesehen: einmal mit deutschem Ton, einmal mit AK von Kai Naumann und einmal mit AK von Troy Howarth!

Daß das Label X-Rated mal zwei AKs bietet, ist sehr nett von ihnen - und natürlich ist auch die tolle Bildqualität und das Tenebrarum-Booklet erwähnenswert. Warum Herr "Bertucci" den Film hier jedoch als Labyrinth des roten Todes veröffentlichte, steht in den Sternen ...

Zum AK von Kai Naumann muß ich sagen, daß er nun wirklich nicht besonders interessant ist. Und die bekannten "Ähs" und "Ähms" wiederholen sich doch wirklich immer wieder. Sehr, sehr viel gelungener ist der AK von Troy Howarth! Bis zum kleinsten Nebendarsteller hat er etwas Informatives zu erzählen. Außerdem klingt er sehr sympathisch und humorvoll. "Tits! ... More tits! ... Oh, I apologize!" Er hält es auch für möglich, daß Lenzi den Film als Parodie auf das Giallo-Genre inszenierte. Bei den ganzen roten Heringen und absurden Situationen könnte das ja vielleicht sogar möglich sein. Auch sein Geschmack, was die sexy Damen des Films betrifft (also Martine Brochard, Mirta Miller und Ines Pellegrini), paßt schon! Grandioser AK! Mehr davon, bitte ...

AK von Kai Naumann =
AK von Troy Howarth =

Michel_Rochard hat geschrieben:Gestern habe ich mir Labyrinth des Schreckens (Mediabook von X-Rated) von Umberto Lenzi dreimal angesehen

Himmel hilf.

Gibt es denn da draußen niemanden, der Dich von derlei Vorhaben abhält? Erziehungsberechtigte...einen Bewährungshelfer...irgendwen?




Anyway, thanks for info & deine Einschätzung.

Santini hat geschrieben:

Michel_Rochard hat geschrieben:Gestern habe ich mir Labyrinth des Schreckens (Mediabook von X-Rated) von Umberto Lenzi dreimal angesehen

Himmel hilf.

Gibt es denn da draußen niemanden, der Dich von derlei Vorhaben abhält? Erziehungsberechtigte...einen Bewährungshelfer...irgendwen?




Anyway, thanks for info & deine Einschätzung.

Also ich mag den Film schon wirklich sehr gerne. Ist natürlich kein Profondo Rosso. Aber man entdeckt ja über die AKs (und die analytischen Betrachtungen von "Tenebrarum") immer wieder etwas Neues. Das kann schon Spaß machen! Auch wenn dreimal am Stück in der Tat schon etwas extrem ist! Das kommt selbst bei mir eher selten vor ...

Wer mag soll reinhören:

-AK zu INFERNO (Kessler / Stiglegger)
-AK zu SPIRITS OF DEATH (Kessler / Stiglegger)
-AK zu DAS PARFÜM DER DAME IN SCHWARZ (Stiglegger)

Drei ganz hervorragende Audiokommentare. Wissenschaftlich und fortwährend spannend transportiert.

-AK zu AMUCK (Felsch, Naumann, Stiglegger)

Eine mehr oder weniger spontane Nummer, die viel Freude bereitet. Weniger analytisch, aber herzlich, sehr herzlich, denn ich musste mehrfach herzlich lachen.

DER SCHWARZE LEIB DER TARANTEL (Hanisch / Suzuka)

Grauenvoll. Ich habe es nicht geschafft, den AK bis zum Ende zu hören.

buxtebrawler hat geschrieben:

sid.vicious hat geschrieben:DER SCHWARZE LEIB DER TARANTEL (Hanisch / Suzuka)

Grauenvoll. Ich habe es nicht geschafft, den AK bis zum Ende zu hören.

Was hat es mit dem auf sich?

Ich schrieb einst bei meiner Rezi der Bluray:

"Über den Audiokommentar von Thorsten Hanisch und Andrea Sczuka wurde in diversen Foren schon viel Böses geschrieben. Inhaltlich verweise hier einmal dezent auf eben diese Diskussionen (kann man googeln) und erwähne hier nur, dass die technische Umsetzung recht mies geworden ist. Scheinbar wurde eine schlechte Skype-Verbindung genutzt."

Davon abgesehen, ist der auch inhaltlich rein gar nix und man merkt sehr deutlich, dass man hier zwei Sprecher hat, die so etwas (oder ähnliches) noch nie gemacht haben. Man hat auch das Gefühl, sie hätten gedacht, das machen wir mal eben ohne große Vorbereitung so nebenbei - um dann in alle Stolperfallen zu tappen, die es dabei so gibt.

"...ohne große Vorbereitung so nebenbei" trifft es sehr gut, da eigentlich nichts Fruchtendes vermittelt wird.

Wer Audiokommentare einspricht, der sollte wissen, dass er ca. 200 Hörer (viel mehr Leute hören sich so etwas eh nicht an, da es ihnen zu zeitaufwendig ist) damit erreicht. Und 50% dieser Hörer achten natürlich akribisch darauf, was ihnen serviert wird.

Dank MP³ Konvertierung jetzt mal nach & nach mal wieder einige Audiokommentare gelauscht & dann doch sehr positiv überrascht gewesene, gerade weil ich den Film halt nur "gehört" , aber nicht gesehen habe. und dabei kommt man eine unheimliche Lust auf eine Neusichtung (die Teilweise schon einige Zeit zurückliegt)

Wenn du krepierst - lebe ich: Marcus Stiglegger solo, auch recht informativ & schöne Erklärung des Rollenbildes. Aber es fehlt wirklich da ein Partner an seiner Seite..

Ungeheuer ohne Gesicht: "Salom, Salom" - Christian Kessler & Ingo Stecker in the box und es enstehen Situationsbedingte Kalauer & massenweise Hintergrundinfos Infos. Sehr unterhaltsam.

Solamente Nero - Schatten des Todes: wieder Marcus Stiglegger alone und natürlich kommt auch wieder der Faschismus im Film zu Wort (das ist eigentlich schon fast immer ein "Running Gag" bei seinen Audiokommentaren )

Top Sensation - Sklaven ihrer Triebe: Stiglegger & Kessler hauen auf den Putz, wobei viel gelacht wird & dieses Lachen überträgt sich unweigerlich auf den Zuhörer.

La settima Donna - Verflucht zum Töten Marcus Stiglegger erzählt über den Rape & Revenge Film, nett, aber auch es zieht sich auch ein weeeeenig (für meine Ohren zumindest)

Rivelazioni di un maniaco sessuale al capo della squadra mobile - schön, nackt & liebestoll: die beiden Herrn Kessler & Herr Stiglegger kommentieren am Weltfrauentag 2010 einen tollen Schmuddelfilm und auch wieder harmonisiert das ganze Audiovergnügen sehr.

Professor Bondi Robert Zion & Christian Kessler passen auch wunderbar zusammen, Man merkt richtig, das die Beiden gut befreundet sind.

Mädchen mit Gewalt: einmal eine Spur mit Roger Fritz, Arthur Brauss, Christoph Draxtra, Sano Cestnik und einmal Audiokommentar von Pelle Felsch und Tino Zimmermann. Und selbst wenn man den einen Kommentar gehört hat, macht auch der jeweilige zweite Kommentar noch mächtig Spaß BW sind beide erhellend, in Hinsicht auf die damaligen Produktionsbedingungen, aber auch um die Hinder & Wagnisse , einen alten Genrefilm heraus zu bringen. Gerade nach hören dieser Audiodateien hatte ich sofort Lust bekommen den Film mal wieder zu schauen.

San Babila, 20 Uhr: Ein sinnloses Verbrechen: Kai Naumann und Stiglegger sabbeln recht angenehm über die politische Motivation des Films, links & recht, oben und unten. Was mir da aber sauer aufgestoßen ist: es ist ein NO-GO, sich während eines Audiokommentars als "Sprecher" Cracker in die Kauleiste zu schieben *knusper*knusper*schmatz*

DJANGO NUDO und die lüsternen Mädchen von Porno Hill: DER Kommentar von Kessler & Klett reicht auch alleine zur Unterhaltung. Dauergrinsen ist angesagt. Fantastico, wenn man bedenkt, was der Film im Original für eine Gurke ist, hier aber ganz leckerer Gurkensalat, Gurkensalat für die Ohren!

Blutiger Freitag: natürlich,auch hier gibt es Rock`n`Roll von Christian Keßler & Pelle Felsch auf die Ohren.

Fazit: mir gefallen bisher die Audiokommentare im Duo oder Trio bisher lieber, da wird der Gesprächsball öfter geworfen & aufgefangen, C.Kessler ist durchweg unterhaltsam & die gute Laune immer ansteckend, Pelle Felsch hat auch viel zu sagen, Stiglegger ist mir Stellenweise zu wissenschaftlich, aber wenn er einen Partner zur Seite hat, relativiert (oder ergänzt) sich das.