Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Alles, was nichts oder nur am Rande mit Film zu tun hat

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Adalmar
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Beitrag von Adalmar »

Arkadin hat geschrieben: Do 23. Nov 2023, 11:13
buxtebrawler hat geschrieben: Do 23. Nov 2023, 09:25 Hörbücher zählen hier auch? Klar, warum nicht. Ich fürchte, dann muss ich noch ein bisschen was nachtragen. :)
Oder eher hier: offtopic-f20/hoerspiele-podcasts-und-ob ... -s100.html
Weiß auch nicht so genau. Hätte ich eher dort gesucht - aber entscheidet ihr. Hörbücher sind ja echt ein Grenzfall der sowohl als auch passt.
Ein Hörbuch ist doch genauso Literatur wie ein gedrucktes Buch. Es ist jedoch weder ein Hörspiel noch ein Podcast.
buxtebrawler hat geschrieben: Do 23. Nov 2023, 09:25 Wie lang ist denn "Cujo" als Hörbuch?
12 Stunden, 28 Minuten. Für King-Verhältnisse sehr kompakt.
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McBrewer
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Beitrag von McBrewer »

s-l1600.jpg
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Gerade zwischen Arztbesuche & Nachtschichten durch gelesen: Stephen Kings FEUERKIND .

Gewohnte Kost, wobei es für meinen Geschmack doch etwas zahm ausfiel.
Nur in der Mitte & kurz am Ende gibt es das (bekannte) Inferno.
Dazwischen natürlich Suspense.
Aber die Thematik & Umsetzung der Pyro-bzw Telekinese hatte mir bei CARRIE deutlich besser gemundet.

Jetzt bin ich aber mal wieder auf die beiden Verfilmungen als direkten Vergleich gespannt :popcorn:
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sergio petroni
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Beitrag von sergio petroni »

Ha, die gleiche Ausgabe steht auch bei mir noch irgendwo herum. Gelesen vor ca. 35 Jahren :-o
Die Neuverfilmung fand ich jetzt nicht so den Bringer :opa:
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Arkadin
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Beitrag von Arkadin »

sergio petroni hat geschrieben: Fr 8. Dez 2023, 17:11 Ha, die gleiche Ausgabe steht auch bei mir noch irgendwo herum. Gelesen vor ca. 35 Jahren :-o
Das ist ja exakt so wie bei mir. :D
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sergio petroni
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Beitrag von sergio petroni »

Arkadin hat geschrieben: Fr 8. Dez 2023, 17:17
sergio petroni hat geschrieben: Fr 8. Dez 2023, 17:11 Ha, die gleiche Ausgabe steht auch bei mir noch irgendwo herum. Gelesen vor ca. 35 Jahren :-o
Das ist ja exakt so wie bei mir. :D
:opa: :prost:
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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buxtebrawler
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Beitrag von buxtebrawler »

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Walt Kelly – Pogo

Im Jahre 1974 veröffentlichte der Melzer-Verlag innerhalb seiner „Brumm Comix“-Reihe die erste und bis dato anscheinend einzige deutsche Übersetzung der „Pogo“-Comicstrips Walt Kellys, die der US-Amerikaner von den 1940ern bis in die 1970er hinein vorrangig für eine Vielzahl von Tageszeitungen anfertigte. Der Band im Taschenbuch/Softcover-Album-Zwischenformat muss leider ohne Seitenzahlen auskommen, dürfte aber auf um die 100 bis zu sechs Panels umfassende Schwarzweißseiten kommen. Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind hier 14 Geschichten abgedruckt.

Den als schwierig zu übersetzen geltenden Comics um das titelgebende anthropomorphe Opossum, das im Okefenokeesumpf mit vielen weiteren anthropomorphen Figuren zusammenlebt, wurde ein recht ausführliches Vorwort vorangestellt, das sich jedoch etwas herausfordernd liest, da es viele diesen Strips immanente Wortschöpfungen bereits vorwegnimmt und wie selbstverständlich anwendet.

„Pogo“ ist eine mit spitzer Feder gezeichnete Satire, in der frei von falschem Respekt und unter Zuhilfenahme anarchischen Humors Autoritäten, Politik, Bürokratie, Religion und Umweltverschmutzung aufs Korn genommen werden. Diverse damalige Politiker fanden sich als zumindest in der zeitgenössischen Rezeption deutlich wiedererkennbare Figuren wieder. Eine Eigenart dieser Strips sind die Sprechblasen, denen mehrfach eine besondere grafische Bedeutung zuteilwird, die ihre Figuren zu charakterisieren hilft.

In die Übersetzung haben sich ein paar wenige Rechtschreibfehler eingeschlichen, was nichts daran ändert, wie dankbar man dem Melzer-Verlag sein muss, zumindest ein bisschen „Pogo“ auch nach Deutschland gebracht zu haben. Man scheint sich dabei sinnigerweise weniger auf das damalige politische Tagesgeschehen karikierende als mehr auf allgemeingültigere und -verständlichere Strips konzentriert zu haben. Und diese finde ich in ihrer autoritätskritischen, humanistischen Haltung im wahrsten Wortsinn (wegen Tieren zugeschriebener menschlicher Eigenschaften, gelle?) fabelhaft.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Diese Filme sind züchisch krank!
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McBrewer
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Beitrag von McBrewer »

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414656348_888944526261787_4106647993105135573_n.jpg (228.01 KiB) 161 mal betrachtet
Aus dem Bücher-Tauschregal vor dem Stammbäcker:
DIE ABRECHNUNG - Ein Neonazi steigt aus von Ingo Hasselbach & Winfried Bonengel (Aufbau Taschenbuchverlag 1995/3.Auflage)

das kurzweilige Sachbuch hält nicht ganz was es verspricht: der Ausstieg wird erst auf den letzten Seiten kurz angerissen, davor gibt es mehr als weniger eine Biografie von der Neonazi"größe" Ingo Hasselbach. In schwierigen Familienverhältnissen in der DDR aufgewachsen, erst Punk, dann Knast & dann als Nazi-Skinhead (eigentlich eher Punk) dann zur Wendezeit die ganzen Strassenkämpfe in & um Berlin mitgemacht. Liest sich aber auch recht spannend. Mir kommt es aber auch manchmal vor, das Hasselbach schon damals etwas mit Wehmut an die Zeit zurückblickt.
Jetzt bin ich aber auch mal auf die TV Doku "Wir sind wieder da" von Bonengel gespannt, die ja mehr oder weniger Ingos Ausstieg aus dem Milieu beeinflusste . Ich selbst hatte diese Wendezeit ja aus der Provinz von weitem als halbes Kind angeschaut & selbst da gab es oft auch nur LINKS und RECHTS , kein dazwischen. Und während in Berlin in der Pfarr-und Wotanstraße die Autos brannten, flogen im Vorharz die Steine im Takt zur Discomusik :doof:
:arrow: https://www.spiegel.de/video/vor-20-jah ... 09080.html
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FarfallaInsanguinata
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

McBrewer hat geschrieben: Mi 10. Jan 2024, 15:22 414656348_888944526261787_4106647993105135573_n.jpg

Aus dem Bücher-Tauschregal vor dem Stammbäcker:
DIE ABRECHNUNG - Ein Neonazi steigt aus von Ingo Hasselbach & Winfried Bonengel (Aufbau Taschenbuchverlag 1995/3.Auflage)

das kurzweilige Sachbuch hält nicht ganz was es verspricht: der Ausstieg wird erst auf den letzten Seiten kurz angerissen, davor gibt es mehr als weniger eine Biografie von der Neonazi"größe" Ingo Hasselbach. In schwierigen Familienverhältnissen in der DDR aufgewachsen, erst Punk, dann Knast & dann als Nazi-Skinhead (eigentlich eher Punk) dann zur Wendezeit die ganzen Strassenkämpfe in & um Berlin mitgemacht. Liest sich aber auch recht spannend. Mir kommt es aber auch manchmal vor, das Hasselbach schon damals etwas mit Wehmut an die Zeit zurückblickt.
Jetzt bin ich aber auch mal auf die TV Doku "Wir sind wieder da" von Bonengel gespannt, die ja mehr oder weniger Ingos Ausstieg aus dem Milieu beeinflusste . Ich selbst hatte diese Wendezeit ja aus der Provinz von weitem als halbes Kind angeschaut & selbst da gab es oft auch nur LINKS und RECHTS , kein dazwischen. Und während in Berlin in der Pfarr-und Wotanstraße die Autos brannten, flogen im Vorharz die Steine im Takt zur Discomusik :doof:
:arrow: https://www.spiegel.de/video/vor-20-jah ... 09080.html
Das habe ich in den Neunzigern ebenfalls gelesen und teile deine Einschätzung, der Titel weckt falsche Erwartungen.
Ansonsten habe ich die Lektüre aber genauso als spannend und unterhaltsam in Erinnerung. Auch einiges an Situationskomik ist vorhanden, wenn z.B. von den Vorkommnissen in dem besetzten Haus berichtet wird. Da könnte man direkt glauben, dass die rechten Polit-Fatzkes von den Besetzern eher verarscht als ernstgenommen werden.
Auch ein Bremer Skin spielt da eine gewisse Rolle, meine ich, wobei ich gar nicht mehr erinnere, ob er (spitz)namentlich in dem Buch erwähnt wird.
Lustig war es dann allerdings, als ich Anfangs der Nuller zwei Rostocker Glatzen kennenlernte, die mich genau auf diese Person ansprachen, als sie hörten, dass ich aus HB stamme und auch den Verweis zu diesem Haus brachten. Naja, die Skinhead-Szene ist halt relativ überschaubar, da kann sowas passieren.
Ich denke, dass Buch ist eine nicht uninteressante Biografie, für Antifaschisten allerdings ungeeignet, da die Rechte Szene nicht schlecht genug wegkommt.
Die TV-Doku von Bonengel kenne ich nicht, dafür gab es vor einigen Jahren eine TV-Doku-Reihe namens "Baseballschlägerjahre", (vom rbb?), über diese Wendezeit, die für mich allerdings sehr zwiespältig ausfällt. Einzelne Teile fand ich sehr gut und interessant, wenn etwa mit dem Aufhänger "Lichtenhagen" ein Vietnamese mit seiner Familie in Rostock porträtiert wird und er stolz sagt "Ich bin ein Fischkopp" rührt das fast zu Tränen. Andererseits gab es auch einige unnötige Plattitüden, wie z.B. die Mitarbeiterin eines kirchlichen Jugendhauses in Magdeburg, die darüber lamentiert, wie die bösen Skinheads (in Wahrheit meinte sie Nazis) ihre Einrichtung gekapert hätten. Tiefpunkt dann ein Waschlappen, der nur Nazi wurde, um seinem Dasein als Schwächling zu entkommen und nun als Antifaschist wieder zu seinen Waschlappen-Ursprüngen zurückfand. Was dann allerdings als glorreiche Entwicklung verkauft wurde, WTF?! Ein Waschlappen bleibt ein Waschlappen, auch wenn er sich für viel Geld sein Hakenkreuz-Tattoo weglasern lässt. Und wer nicht zu seiner Vergangenheit stehen kann, ist eh nichts wert. Tattoos weglasern ist ein No-Go, was ich nie machen würde. Schade, dass so eine Nullnummer eine Folge spendiert bekam.
Genug Polemik, antifaschistisch sein ist völlig okay, ich selbst bin links. Aber wer meine Kultur (Skinhead) in den Dreck zieht, auf den reagiere ich absolut allergisch. Und die Antifa hasse ich wie die Pest!
Bei den "Baseballschlägerjahren" rate ich unterm Strich eher ab. Aber ich habe auf discogs was nettes zum Thema Wernigerode gefunden ...
Wernigerode Festival C.jpg
Wernigerode Festival C.jpg (91.4 KiB) 136 mal betrachtet
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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McBrewer
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Beitrag von McBrewer »

FarfallaInsanguinata hat geschrieben: Mi 10. Jan 2024, 20:42
McBrewer hat geschrieben: Mi 10. Jan 2024, 15:22 414656348_888944526261787_4106647993105135573_n.jpg

Aus dem Bücher-Tauschregal vor dem Stammbäcker:
DIE ABRECHNUNG - Ein Neonazi steigt aus von Ingo Hasselbach & Winfried Bonengel (Aufbau Taschenbuchverlag 1995/3.Auflage)

das kurzweilige Sachbuch hält nicht ganz was es verspricht: der Ausstieg wird erst auf den letzten Seiten kurz angerissen, davor gibt es mehr als weniger eine Biografie von der Neonazi"größe" Ingo Hasselbach. In schwierigen Familienverhältnissen in der DDR aufgewachsen, erst Punk, dann Knast & dann als Nazi-Skinhead (eigentlich eher Punk) dann zur Wendezeit die ganzen Strassenkämpfe in & um Berlin mitgemacht. Liest sich aber auch recht spannend. Mir kommt es aber auch manchmal vor, das Hasselbach schon damals etwas mit Wehmut an die Zeit zurückblickt.
Jetzt bin ich aber auch mal auf die TV Doku "Wir sind wieder da" von Bonengel gespannt, die ja mehr oder weniger Ingos Ausstieg aus dem Milieu beeinflusste . Ich selbst hatte diese Wendezeit ja aus der Provinz von weitem als halbes Kind angeschaut & selbst da gab es oft auch nur LINKS und RECHTS , kein dazwischen. Und während in Berlin in der Pfarr-und Wotanstraße die Autos brannten, flogen im Vorharz die Steine im Takt zur Discomusik :doof:
:arrow: https://www.spiegel.de/video/vor-20-jah ... 09080.html
Das habe ich in den Neunzigern ebenfalls gelesen und teile deine Einschätzung, der Titel weckt falsche Erwartungen.
Ansonsten habe ich die Lektüre aber genauso als spannend und unterhaltsam in Erinnerung. Auch einiges an Situationskomik ist vorhanden, wenn z.B. von den Vorkommnissen in dem besetzten Haus berichtet wird. Da könnte man direkt glauben, dass die rechten Polit-Fatzkes von den Besetzern eher verarscht als ernstgenommen werden.
Auch ein Bremer Skin spielt da eine gewisse Rolle, meine ich, wobei ich gar nicht mehr erinnere, ob er (spitz)namentlich in dem Buch erwähnt wird.
Lustig war es dann allerdings, als ich Anfangs der Nuller zwei Rostocker Glatzen kennenlernte, die mich genau auf diese Person ansprachen, als sie hörten, dass ich aus HB stamme und auch den Verweis zu diesem Haus brachten. Naja, die Skinhead-Szene ist halt relativ überschaubar, da kann sowas passieren.
Ich denke, dass Buch ist eine nicht uninteressante Biografie, für Antifaschisten allerdings ungeeignet, da die Rechte Szene nicht schlecht genug wegkommt.
Die TV-Doku von Bonengel kenne ich nicht, dafür gab es vor einigen Jahren eine TV-Doku-Reihe namens "Baseballschlägerjahre", (vom rbb?), über diese Wendezeit, die für mich allerdings sehr zwiespältig ausfällt. Einzelne Teile fand ich sehr gut und interessant, wenn etwa mit dem Aufhänger "Lichtenhagen" ein Vietnamese mit seiner Familie in Rostock porträtiert wird und er stolz sagt "Ich bin ein Fischkopp" rührt das fast zu Tränen. Andererseits gab es auch einige unnötige Plattitüden, wie z.B. die Mitarbeiterin eines kirchlichen Jugendhauses in Magdeburg, die darüber lamentiert, wie die bösen Skinheads (in Wahrheit meinte sie Nazis) ihre Einrichtung gekapert hätten. Tiefpunkt dann ein Waschlappen, der nur Nazi wurde, um seinem Dasein als Schwächling zu entkommen und nun als Antifaschist wieder zu seinen Waschlappen-Ursprüngen zurückfand. Was dann allerdings als glorreiche Entwicklung verkauft wurde, WTF?! Ein Waschlappen bleibt ein Waschlappen, auch wenn er sich für viel Geld sein Hakenkreuz-Tattoo weglasern lässt. Und wer nicht zu seiner Vergangenheit stehen kann, ist eh nichts wert. Tattoos weglasern ist ein No-Go, was ich nie machen würde. Schade, dass so eine Nullnummer eine Folge spendiert bekam.
Genug Polemik, antifaschistisch sein ist völlig okay, ich selbst bin links. Aber wer meine Kultur (Skinhead) in den Dreck zieht, auf den reagiere ich absolut allergisch. Und die Antifa hasse ich wie die Pest!
Bei den "Baseballschlägerjahren" rate ich unterm Strich eher ab. Aber ich habe auf discogs was nettes zum Thema Wernigerode gefunden ...
Wernigerode Festival C.jpg
@Farfalla: Danke für Dein Feedback :verbeug:
Wie gesagt, das Buch(lein) ist ja von der Seitenzahl recht übersichtlich, dann noch die viele Fotos & Akten machen daraus ein kurzweiliges Lesevergnügen & geben einen überschaubaren (aber halt keinen sehr tiefen) Einblick in die Neonaziszene Anfang der Neunziger in Berlin.
Ich hatte mir jetzt auch einmal die besagte Doku WIR SIND WIEDER DA als Ergänzung angesehen. Da wird einem manchmal sehr mulmig, wenn man die ganzen Aufmärsche, Kundgebungen und Straßenschlachten aus der Zeit sieht.
Aber auch schon etwas seltsam, wenn Hasselbach im interview gerne Autonome & Homosexuelle in geschlossene Gebiete stecken würde, er aber laut Buch eigentlich nie Probleme mit Homosexuellen (und insbesondere Neonazi Führer Michael Kühnen) hatte.
Die Doku ist schon ein Fall für sich & sehe ich als himmelschreiende Realsatire, wenn das Thema nicht so traurig (und ernst) wäre.
Wenn zwei Provinzmädels von Ihrer Positiven Einstellung gegenüber der GNS (Greifswalder National Sozialisten) berichten & dabei mampfend eine Pommes nach der anderen zwischen die Zähne befördern, hat das schon arg etwas komisches.

Und danke sehr für das Bebilderte Tondokument aus dem Harz. Ich hatte schon oft davon gehört, welche Bands Anfang der Neunziger am Fuße des Brocken zu Gast waren . Und wenn du die berüchtigten "Baseballschlägerjahre" erwähnst, empfehle ich noch die kurzweilige Spurensuche aus der TAZ: https://taz.de/Baseballschlaegerjahre-i ... /!5941578/
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Dick Cockboner
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Beitrag von Dick Cockboner »

McBrewer hat geschrieben: Mo 15. Jan 2024, 15:45 Wie gesagt, das Buch(lein) ist ja von der Seitenzahl recht übersichtlich, dann noch die viele Fotos & Akten machen daraus ein kurzweiliges Lesevergnügen & geben einen überschaubaren (aber halt keinen sehr tiefen) Einblick in die Neonaziszene Anfang der Neunziger in Berlin.
Ich hatte mir jetzt auch einmal die besagte Doku WIR SIND WIEDER DA als Ergänzung angesehen. Da wird einem manchmal sehr mulmig, wenn man die ganzen Aufmärsche, Kundgebungen und Straßenschlachten aus der Zeit sieht.
Aber auch schon etwas seltsam, wenn Hasselbach im interview gerne Autonome & Homosexuelle in geschlossene Gebiete stecken würde, er aber laut Buch eigentlich nie Probleme mit Homosexuellen (und insbesondere Neonazi Führer Michael Kühnen) hatte.
Die Doku ist schon ein Fall für sich & sehe ich als himmelschreiende Realsatire, wenn das Thema nicht so traurig (und ernst) wäre.
Wenn zwei Provinzmädels von Ihrer Positiven Einstellung gegenüber der GNS (Greifswalder National Sozialisten) berichten & dabei mampfend eine Pommes nach der anderen zwischen die Zähne befördern, hat das schon arg etwas komisches.

Und danke sehr für das Bebilderte Tondokument aus dem Harz. Ich hatte schon oft davon gehört, welche Bands Anfang der Neunziger am Fuße des Brocken zu Gast waren . Und wenn du die berüchtigten "Baseballschlägerjahre" erwähnst, empfehle ich noch die kurzweilige Spurensuche aus der TAZ: https://taz.de/Baseballschlaegerjahre-i ... /!5941578/
Es ist schon länger her, das ich Die Abrechnung gelesen habe, glaube mich aber zu erinnern, das Hasselbach das Ganze als Brief an seinen Vater geschrieben hat (?). 1990/91 herrschte weitestgehend Anarchie auf ostdeutschen Straßen, links wie rechts wurden sich Freiräume geschaffen und (in diesem Fall) es entstand eine Erlebnisgeneration von Neonazis. Einige blieben hängen, viele (eben nicht nur Hasselbach, der war allerdings als "Führer von Berlin" in exponierter Stellung) sind raus und, gemessen an der Größe der Stadt, seitdem waren Nazis kein echtes Ding mehr in Berlin, in irgendwelchen Klein(st)städten/ Dörfern sah/ sieht das noch anders aus.
McBrewer hat geschrieben: Mo 15. Jan 2024, 15:45 Aber auch schon etwas seltsam, wenn Hasselbach im interview gerne Autonome & Homosexuelle in geschlossene Gebiete stecken würde, er aber laut Buch eigentlich nie Probleme mit Homosexuellen (und insbesondere Neonazi Führer Michael Kühnen) hatte.
Im Buch wird auf jeden Fall erwähnt, das (gegen entsprechendes Geld) diese Interviews mit dem ausgeschmückt wurden, was die Journalisten hören wollten, deshalb nicht "etwas seltsam", sondern etwas Business.
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