Forentreffen-Countdown '15
Moderator: jogiwan
- karlAbundzu
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Re: Forentreffen-Countdown '15
hach ich liebe ja diese tv horror film ansager, und dieser ist aller erste ahne. Kennt noch wer EVIL ERNEST?
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Forentreffen-Countdown '15
Hach, tausend Dankbuxtebrawler hat geschrieben:Ach, daher hatte der Erzähler aus "Graf Duckula" das? Dessen Titelmelodie würde sich übrigens auch für deinen Countdown anbieten, der mir bis jetzt mal wieder ausgesprochen gut gefällt! Sehr abwechslungsreich und informativ, dabei mit viel Humor versehen.
Der "Duckula"-Song ist große Klasse, aber heuer war die Konkurrenz wirklich groß... bleibt zu hoffen, dass es nächstes Jahr die "Top 15 besten Vampir-Serien Intros", "Top 15 beste Medien mit Beteiligung von Ilja Richter" oder was in der Art gibt
Nein, habe ich noch nie gehört und Google zeigt mir nur Bilder von Ernest P. WorrellkarlAbundzu hat geschrieben:hach ich liebe ja diese tv horror film ansager, und dieser ist aller erste ahne. Kennt noch wer EVIL ERNEST?
- buxtebrawler
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Re: Forentreffen-Countdown '15
Ach, und hört mal, wie die Band in Großbritannien seinerzeit vom Publikum empfangen wurde:buxtebrawler hat geschrieben:Auf der ersten Helloween-Platte sogar im Original:Adalmar hat geschrieben:Wird übrigens hier direkt am Anfang zitiert:
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Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Forentreffen-Countdown '15
NUR NOCH 11 WOCHEN BIS ZUM FORENTREFFEN!!!
Platz 11: „It’s Terror Time Again“ (Skycycle) aus „Scooby Doo on Zombie Island“
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Mich fasziniert der Erfolg von Scooby Doo! Nicht, dass ich etwas gegen das Franchise hätte, das Konzept ist spaßig, die Charaktere liebenswert und nicht zu vergessen, in einer der Serien war niemand anderes Vincent Price ein wiederkehrender Charakter! Aber ernsthaft, 12 Serien (mit bis zu 3 Staffeln), 2 Kinofilme und eine endlose Masse Fernseh- oder Direct-to-Video-Filme!? Die Mischung aus Kinderunterhaltung und Grusel war also wirklich ein Erfolgsrezept und wir sollten diesem Dankbar sein, denn es gab uns unter anderem den heutigen Song, nämlich „It’s Terror Time Again“, der in dem Direct-to-Video-Animationsfilm „Scooby Doo on Zombie Island“ zu hören ist.
Die Rockband Skycycle wurde engagiert um zwei Songs für den Film zu schreiben. Der eine davon „The Ghost is here“ (https://www.youtube.com/watch?v=ZeEcs_YCd84) ist ein netter Tune, der zusammen mit der Montage, über die er im Film gelegt wurde, schön das Grundkonzept von Scooby Doo zusammenfast. Es war jedoch der zweite Song „It’s Terror Time Again“, der es zumindest im Internet zu einer gewissen Popularität brachte – zumindest scheint er wesentlich geläufiger zu sein als der Film. Letzteres ist etwas schade, denn von der Inhaltsangabe zu schließen, scheint „Scooby Doo on Zombie Island“ durchaus was drauf zu haben (auch wenn ich nicht verstehe, warum die übernatürlichen Phänomene, die in der Show immer Schwindel sind, in den Filmadaptionen immer echt sein müssen). Ersteres ist dafür aber umso verständlich, denn das Lied passt nicht nur großartig zu der Szene, in der es zu hören ist, es ist auch vom Film getrennt der reinste Ohrenschmaus.
Im Film selbst unterlegt er eine Szene, in der der Titelcharakter von Zombie-Piraten wegläuft, während sich die Nebenfiguren, wie meistens, aktiver betätigen. Der flotte Rock-Rhythmus ist hervorragend zu einer Scooby-Doo-Verfolgungsjagd. Während die Zombies unseren Helden keine Atempause gönnen ist es auch auf der Ton-Ebene permanent am lärmen. Während die Rasanz der Szene also von der Melodie untermalt wird, kümmern sich die Lyrics darum, obendrein noch eine gruselige Stimmung zu erzeugen.
Ganz davon abgesehen, dass uns der Refrain permanent erinnert, dass jetzt (schon wieder) die Terror-Zeit angebrochen ist, haben wir über das ganze Lied unheimliche Versatzstücke (screeching of an owl; the monsters grunt and groan; rotting faces full of slime,…). Was ich allerdings besonders gelungen finde, ist, wenn sich der Song auf Andeutungen beschränkt. Oft trifft er weniger klare Aussagen, sondern schlägt meistens nur vor, was sein könnte: Statt „There’s zombies on the prowl“ „You know there’s zombies on the prowl“; statt „You die of fright“ „You just might die of fright“; statt „The screaming started“ „You know the screaming’s gonna start“. Vielleicht interpretiere ich da zu viel hinein, aber für mich wirkte das immer so, wie, wenn in einem guten Horrorfilm nichts geschieht, man aber trotzdem gefesselt ist, weil man permanent denkt, es müsste was geschehen.
Damit handelt es sich bei „It’s Terror Time Again“ nicht nur um einen flotten und extrem unterhaltsamen Rock-Song, sondern zusätzlich um einen, der immer gern an Halloween gehört werden kann, ganz egal, wie man diese Nacht verbringt: Manche Leute gehen ja auf Partys, andere gehen verkleidet auf Süßigkeiten-Jagd und wieder andere bleiben zu Hause und sehen sich einsam und verlassen einen Horrorfilm an. Diese letztgenannten vorbildlichen Kulturliebhaber werden nächste Woche ihre Nationalhymne zu hören bekommen…
Platz 11: „It’s Terror Time Again“ (Skycycle) aus „Scooby Doo on Zombie Island“
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Mich fasziniert der Erfolg von Scooby Doo! Nicht, dass ich etwas gegen das Franchise hätte, das Konzept ist spaßig, die Charaktere liebenswert und nicht zu vergessen, in einer der Serien war niemand anderes Vincent Price ein wiederkehrender Charakter! Aber ernsthaft, 12 Serien (mit bis zu 3 Staffeln), 2 Kinofilme und eine endlose Masse Fernseh- oder Direct-to-Video-Filme!? Die Mischung aus Kinderunterhaltung und Grusel war also wirklich ein Erfolgsrezept und wir sollten diesem Dankbar sein, denn es gab uns unter anderem den heutigen Song, nämlich „It’s Terror Time Again“, der in dem Direct-to-Video-Animationsfilm „Scooby Doo on Zombie Island“ zu hören ist.
Die Rockband Skycycle wurde engagiert um zwei Songs für den Film zu schreiben. Der eine davon „The Ghost is here“ (https://www.youtube.com/watch?v=ZeEcs_YCd84) ist ein netter Tune, der zusammen mit der Montage, über die er im Film gelegt wurde, schön das Grundkonzept von Scooby Doo zusammenfast. Es war jedoch der zweite Song „It’s Terror Time Again“, der es zumindest im Internet zu einer gewissen Popularität brachte – zumindest scheint er wesentlich geläufiger zu sein als der Film. Letzteres ist etwas schade, denn von der Inhaltsangabe zu schließen, scheint „Scooby Doo on Zombie Island“ durchaus was drauf zu haben (auch wenn ich nicht verstehe, warum die übernatürlichen Phänomene, die in der Show immer Schwindel sind, in den Filmadaptionen immer echt sein müssen). Ersteres ist dafür aber umso verständlich, denn das Lied passt nicht nur großartig zu der Szene, in der es zu hören ist, es ist auch vom Film getrennt der reinste Ohrenschmaus.
Im Film selbst unterlegt er eine Szene, in der der Titelcharakter von Zombie-Piraten wegläuft, während sich die Nebenfiguren, wie meistens, aktiver betätigen. Der flotte Rock-Rhythmus ist hervorragend zu einer Scooby-Doo-Verfolgungsjagd. Während die Zombies unseren Helden keine Atempause gönnen ist es auch auf der Ton-Ebene permanent am lärmen. Während die Rasanz der Szene also von der Melodie untermalt wird, kümmern sich die Lyrics darum, obendrein noch eine gruselige Stimmung zu erzeugen.
Ganz davon abgesehen, dass uns der Refrain permanent erinnert, dass jetzt (schon wieder) die Terror-Zeit angebrochen ist, haben wir über das ganze Lied unheimliche Versatzstücke (screeching of an owl; the monsters grunt and groan; rotting faces full of slime,…). Was ich allerdings besonders gelungen finde, ist, wenn sich der Song auf Andeutungen beschränkt. Oft trifft er weniger klare Aussagen, sondern schlägt meistens nur vor, was sein könnte: Statt „There’s zombies on the prowl“ „You know there’s zombies on the prowl“; statt „You die of fright“ „You just might die of fright“; statt „The screaming started“ „You know the screaming’s gonna start“. Vielleicht interpretiere ich da zu viel hinein, aber für mich wirkte das immer so, wie, wenn in einem guten Horrorfilm nichts geschieht, man aber trotzdem gefesselt ist, weil man permanent denkt, es müsste was geschehen.
Damit handelt es sich bei „It’s Terror Time Again“ nicht nur um einen flotten und extrem unterhaltsamen Rock-Song, sondern zusätzlich um einen, der immer gern an Halloween gehört werden kann, ganz egal, wie man diese Nacht verbringt: Manche Leute gehen ja auf Partys, andere gehen verkleidet auf Süßigkeiten-Jagd und wieder andere bleiben zu Hause und sehen sich einsam und verlassen einen Horrorfilm an. Diese letztgenannten vorbildlichen Kulturliebhaber werden nächste Woche ihre Nationalhymne zu hören bekommen…
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Re: Forentreffen-Countdown '15
Ausgezeichnete Wahl, Doc2, schöner, vielleicht etwas schwachbrüstig abgemischter Punkrock-Song, den ich noch nicht kannte und der Laune macht!
Offenbar gibt es noch viel mehr gute Musik in Scooby Doo:
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Offenbar gibt es noch viel mehr gute Musik in Scooby Doo:
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Re: Forentreffen-Countdown '15
Lustig, ich habe gerade per Zufall Scooby Doo für mich wiederentdeckt, aber das da auch so viel gute (?) Musik eine Rolle spielt, war mir nicht klar. Oder ich hab die falschen Folgen gesehen. Und halt nicht die Filme.
die Hex Girls gefallen mir noch ein moment besser.
Aber der Text im Rock-Song ist toll, vor allem die Zeile: Rotting Faces Full Of Slime
die Hex Girls gefallen mir noch ein moment besser.
Aber der Text im Rock-Song ist toll, vor allem die Zeile: Rotting Faces Full Of Slime
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Forentreffen-Countdown '15
NUR NOCH 10 WOCHEN BIS ZUM FORENTREFFEN!!!
Platz 10: „Horror Movie“ (Skyhooks)
[BBvideo][/BBvideo]
Nachdem wir letzte Woche schon Skycycle gehört haben, wenden wir uns in dieser Skyhooks zu, einer durchaus ernstzunehmenden Band. Jaja, ich weiß, dass die Bandmitglieder zum einen Kostümierungen tragen, die eines der besten Jahrzehnte für Film und Musik plötzlich wie eine echt dumme Periode erscheinen lassen, und zum anderen ein Mitglieder den Künstlernamen Freddie Kaboodleschnitzer trägt, aber trotzdem sind die Herren in Australien ziemlich beliebt und schrecken nicht davor zurück in ihren Songs auch mal ernste und sozialkritische Themen anzusprechen.
Als einer ihrer besten Hits – und dieser Meinung will ich mich anschließen – gilt ihr Song „Horror Movie“. Wenn man es genau nehmen will, geht es in dem Lied nicht um das titelgebende Genre. Der Song beklagt vielmehr die gewalttätige Zeit, durch die die Nachrichten einem Horrorfilm gleichen und die traurige Tatsache, dass diese Tragödien fast schon als Unterhaltungsprogramm aufgenommen werden. Diese zynische Komponente mag das Lied qualitativ aufwerten, für unsere Liste jedoch handelt es sich deshalb um eine kleine Themenverfehlung, weswegen das Ranking nicht höher ausgefallen ist. Und es wäre höher ausgefallen, denn für sich allein betrachtet, gibt es an dem Werk kaum was auszusetzen.
Sehr gut gefällt mir zum Beispiel das Intro: Nach einem langsamen Built-Up geht es in Geheule und rockige Gitarrenklänge über, bevor sofort der Refrain und der prominent betonte Songtitel zu hören sind. Als ich das Lied zum ersten Mal hörte, habe ich seinen tieferen Sinn noch nicht verstanden, einfach weil dieses Intro und der Refrain so einprägsam sind, dass man anfangs gar nicht darauf hört, was eigentlich in den Strophen gesprochen wird.
In diesen zählen sie zunächst auf, was in den horrorhaften Nachrichten gezeigt wird. Und „Horror Movie“ ist wohl der einzige Song, der auf „The cops are all bashin‘“ die Phrase „oh Yeah!“ folgen lässt… Ich hätte mich so gefreut, wenn sie in irgendeinem Maurizio-Merli-Film diesen Song als Titelthema verwendet hätten… Jedenfalls gehen sie dann in der zweiten Hälfte darin über, für die Sensationsgeilheit nachdenklich stimmende Beschreibungen zu finden wie „You think it’s just a movie on silver screen“ oder „The public’s waitin‘ for the killin‘ and the haitin‘“
Hier bin ich übrigens etwas zweigespalten: Auf der einen Seite finde ich diesen Aufbau clever und die Lyrics großartig, doch auf der anderen Seite bin ich auch etwas traurig, dass der Song nicht von wirklichen Horrorfilmen handelt. Nicht zuletzt, weil mich interessiert hätte, was in den 70ern die populäre Auffassung (Expertenauffassung kann man ja in Publikationen nachlesen) von Horrorfilmen war. Ich muss nämlich für die Uni immer wieder über Horrorfilme nachrecherchieren und erkenne dabei, dass viele Wissenschaftler den Begriff heutzutage einfach als Synonym für Slasher oder Splatter verwenden. Das ist dumm, denn immer, wenn ich Sätze wie „in Horrorfilmen gibt es fast ausschließlich ein wehrhaftes Final Girl“ lese, schreie ich das Buch an, dass ich ihm eine Seite ausreißen werde, wenn es das nächste Mal meinen Peter Cushing als Mädchen bezeichnet. Deshalb hätte es mich interessiert, wie man in den 70ern, als es Slasher einfach noch nicht gab, das Genre aufgefasst hat. Hätte man thrillerhafte Filme wie „Psycho“ erwähnt, hätte man neue Einzelerscheinungen wie „The Exorcist“ schon als Inbegriff des Genres genommen, oder wäre man bei Dracula, Frankenstein oder Hammer geblieben? Wir werden es nie erfahren, weil Skyhooks zu sozialkritisch waren.
Ob Nachrichten oder Horrorfilm, das Musikvideo hat weder mit dem einen noch mit dem anderen zu tun: Wir haben die Bandmitglieder, wie sie in voller Kostümierung in einem Vergnügungspark herumalbern, mit immer wieder Zwischenschnitten auf eine Performance des Songs. Ersteres macht immer Spaß. Sie haben sich sichtlich einen trostlosen, wolkenverhangenen Tag ausgesucht, wodurch sie den Park für sich alleine hatten (eine Strategie, die ich bei einem Dreh im Wiener Prater auch mal anwandte) und man sieht ihnen an, dass sie an den Attraktionen Freude haben (außer der Typ im roten Cape, der das ganze Video über ein Gesicht zieht, als wäre es sowas von unter seiner Würde).
Also zusammenfassend ist „Horror Movie“ ein flotter Song, der durch seine sozialkritische Aussage auch Gefallen finden kann, wenn man kein Filmliebhaber ist. Ist man aber einer, so wird man bei dem eindringlichen Refrain zweifellos Lust haben, unverzüglich ein paar Fulcis und Argentos in den DVD-Player zu schieben.
Apropos Fulci und Argento… Für ein Italoforum gab’s in diesem Countdown, wenn ich rückblickend überlege, eigentlich recht wenig Italienisches. Der Name „Django“ fiel, glaub ich, einmal, Maurzio Merli habe ich heute erwähnt und Claudio schaute ein paarmal vorbei, aber sonst nichts Italienisches (ich habe sogar vergessen vorletzte Woche Dutzende Anspielungen auf Bavas großartigen „Dinner with the Vampire“ zu machen!)… Hm, das werden wir nächste Woche ändern!
Platz 10: „Horror Movie“ (Skyhooks)
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Nachdem wir letzte Woche schon Skycycle gehört haben, wenden wir uns in dieser Skyhooks zu, einer durchaus ernstzunehmenden Band. Jaja, ich weiß, dass die Bandmitglieder zum einen Kostümierungen tragen, die eines der besten Jahrzehnte für Film und Musik plötzlich wie eine echt dumme Periode erscheinen lassen, und zum anderen ein Mitglieder den Künstlernamen Freddie Kaboodleschnitzer trägt, aber trotzdem sind die Herren in Australien ziemlich beliebt und schrecken nicht davor zurück in ihren Songs auch mal ernste und sozialkritische Themen anzusprechen.
Als einer ihrer besten Hits – und dieser Meinung will ich mich anschließen – gilt ihr Song „Horror Movie“. Wenn man es genau nehmen will, geht es in dem Lied nicht um das titelgebende Genre. Der Song beklagt vielmehr die gewalttätige Zeit, durch die die Nachrichten einem Horrorfilm gleichen und die traurige Tatsache, dass diese Tragödien fast schon als Unterhaltungsprogramm aufgenommen werden. Diese zynische Komponente mag das Lied qualitativ aufwerten, für unsere Liste jedoch handelt es sich deshalb um eine kleine Themenverfehlung, weswegen das Ranking nicht höher ausgefallen ist. Und es wäre höher ausgefallen, denn für sich allein betrachtet, gibt es an dem Werk kaum was auszusetzen.
Sehr gut gefällt mir zum Beispiel das Intro: Nach einem langsamen Built-Up geht es in Geheule und rockige Gitarrenklänge über, bevor sofort der Refrain und der prominent betonte Songtitel zu hören sind. Als ich das Lied zum ersten Mal hörte, habe ich seinen tieferen Sinn noch nicht verstanden, einfach weil dieses Intro und der Refrain so einprägsam sind, dass man anfangs gar nicht darauf hört, was eigentlich in den Strophen gesprochen wird.
In diesen zählen sie zunächst auf, was in den horrorhaften Nachrichten gezeigt wird. Und „Horror Movie“ ist wohl der einzige Song, der auf „The cops are all bashin‘“ die Phrase „oh Yeah!“ folgen lässt… Ich hätte mich so gefreut, wenn sie in irgendeinem Maurizio-Merli-Film diesen Song als Titelthema verwendet hätten… Jedenfalls gehen sie dann in der zweiten Hälfte darin über, für die Sensationsgeilheit nachdenklich stimmende Beschreibungen zu finden wie „You think it’s just a movie on silver screen“ oder „The public’s waitin‘ for the killin‘ and the haitin‘“
Hier bin ich übrigens etwas zweigespalten: Auf der einen Seite finde ich diesen Aufbau clever und die Lyrics großartig, doch auf der anderen Seite bin ich auch etwas traurig, dass der Song nicht von wirklichen Horrorfilmen handelt. Nicht zuletzt, weil mich interessiert hätte, was in den 70ern die populäre Auffassung (Expertenauffassung kann man ja in Publikationen nachlesen) von Horrorfilmen war. Ich muss nämlich für die Uni immer wieder über Horrorfilme nachrecherchieren und erkenne dabei, dass viele Wissenschaftler den Begriff heutzutage einfach als Synonym für Slasher oder Splatter verwenden. Das ist dumm, denn immer, wenn ich Sätze wie „in Horrorfilmen gibt es fast ausschließlich ein wehrhaftes Final Girl“ lese, schreie ich das Buch an, dass ich ihm eine Seite ausreißen werde, wenn es das nächste Mal meinen Peter Cushing als Mädchen bezeichnet. Deshalb hätte es mich interessiert, wie man in den 70ern, als es Slasher einfach noch nicht gab, das Genre aufgefasst hat. Hätte man thrillerhafte Filme wie „Psycho“ erwähnt, hätte man neue Einzelerscheinungen wie „The Exorcist“ schon als Inbegriff des Genres genommen, oder wäre man bei Dracula, Frankenstein oder Hammer geblieben? Wir werden es nie erfahren, weil Skyhooks zu sozialkritisch waren.
Ob Nachrichten oder Horrorfilm, das Musikvideo hat weder mit dem einen noch mit dem anderen zu tun: Wir haben die Bandmitglieder, wie sie in voller Kostümierung in einem Vergnügungspark herumalbern, mit immer wieder Zwischenschnitten auf eine Performance des Songs. Ersteres macht immer Spaß. Sie haben sich sichtlich einen trostlosen, wolkenverhangenen Tag ausgesucht, wodurch sie den Park für sich alleine hatten (eine Strategie, die ich bei einem Dreh im Wiener Prater auch mal anwandte) und man sieht ihnen an, dass sie an den Attraktionen Freude haben (außer der Typ im roten Cape, der das ganze Video über ein Gesicht zieht, als wäre es sowas von unter seiner Würde).
Also zusammenfassend ist „Horror Movie“ ein flotter Song, der durch seine sozialkritische Aussage auch Gefallen finden kann, wenn man kein Filmliebhaber ist. Ist man aber einer, so wird man bei dem eindringlichen Refrain zweifellos Lust haben, unverzüglich ein paar Fulcis und Argentos in den DVD-Player zu schieben.
Apropos Fulci und Argento… Für ein Italoforum gab’s in diesem Countdown, wenn ich rückblickend überlege, eigentlich recht wenig Italienisches. Der Name „Django“ fiel, glaub ich, einmal, Maurzio Merli habe ich heute erwähnt und Claudio schaute ein paarmal vorbei, aber sonst nichts Italienisches (ich habe sogar vergessen vorletzte Woche Dutzende Anspielungen auf Bavas großartigen „Dinner with the Vampire“ zu machen!)… Hm, das werden wir nächste Woche ändern!
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Re: Forentreffen-Countdown '15
Netter Song, Doc2, vor allem aber interessante Fragen, die du aufwirfst!DrDjangoMD hat geschrieben:NPlatz 10: „Horror Movie“ (Skyhooks)
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Forentreffen-Countdown '15
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“Dracula Cha Cha Cha“ (Bruno Martino; Guidone) aus „Schlechte Zeiten für Vampire“
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„Dracula Cha Cha Cha“ ist ein Song von Bruno Martino und das herauszufinden war nicht leicht, denn Coverversionen gibt es wie Sand am Meer. Offenbar wird man in Italien als Musiker nicht ernst genommen, wenn man nicht zumindest ein „Dracula Cha Cha Cha“-Cover aufweisen kann. Und das beschränkt sich genau genommen nicht mal auf Italien. Wir haben auch eine englische Variante (https://www.youtube.com/watch?v=DugLbweh6mk), die mir nicht sonderlich gefällt und eine französische (https://www.youtube.com/watch?v=33S_oRTGIiQ), die vielleicht besser ist, aber meines Erachtens auch nicht an die italienischen herankommt.
Meine liebste Version ist die oben gepostete von Guidone. Die Band schien hier am meisten Spaß beim performen zu haben. Besonders gut gefallen mir die ulkigen Stimmen, in denen sie das „Cha Cha Cha“ immer anders sagen. Zwischendurch lassen sie immer wieder Schreie erklingen, die herrlich erbärmlich klingen und ich hätte viel gegeben, eine Live-Performance davon zu sehen. Neben solch amüsanten Soundeffekten, haben wir eine beschwingte Chachacha-Melodie, die das Lied ungemein fröhlich und unterhaltsam macht.
Über den Inhalt des Liedes kann ich wenig sagen, weil ich kein Italienisch spreche, doch dies erweist sich als Glück im Unglück. Denn solange ich nicht weiß, dass sie falsch ist, kann ich mich an meiner eigenen Übersetzung erfreuen. Ein Beispiel: Die erste Textzeile: „Dracula, Dracula Dra, cha cha cha, vampiro dal nero mantello“ könnte rein theoretisch „Dracula… der Vampir mit dem schwarzen Mantel“ heißen. Das wäre möglich aber langweilig. Ich übersetze diese Textzeile immer mit „Dracula… der Vampir, nicht gespielt von (Franco) Nero aber von (Peter) Martell“ was einerseits der Wahrheit entspricht und mir das Lied andererseits gleich noch sympathischer macht.
Apropos Film: Wikipedia verrät mir, dass der Song in der Hollywood-Produktion „Zwei Wochen in einer anderen Stadt“ On-Screen gespielt wird. Das ist natürlich schön und gut, aber wir alle kennen ihn in erster Linie natürlich aus Stenos „Schlechte Zeiten für Vampire“ (Der Film entstand 1959, ein Jahr, bevor das Lied überhaupt in einem Album erschien. Ob es extra für den Film geschrieben wurde, wäre wahrscheinlich, kann ich aber nicht mit Sicherheit sagen).
Der Film selbst macht ziemlich viel Spaß, das krönende Element ist aber wirklich „Dracula Cha Cha Cha“, der in instrumentaler Form permanent zu hören ist und damit meine ich wirklich ständig. Das macht den Film zu einem wirklich großartigen Erzeugnis cinematographischer Kunst! Die fröhliche Melodie bietet einfach den perfekten Hintergrund für Stenos Geschichte über einen gutmütigen Hotelpagen, der von seinem vampirischen Onkel (Christopher Lee himself) gebissen wird, was ihn zu seiner Verwirrung für die Damenwelt umso attraktiver macht. [Anm.: Über die erotische Komponente von Vampiren habe ich mich schon bei Platz 15 gewundert. Ernsthaft: Das sind mörderische Ungeheuer, hört gefälligst auf sie zu sexualisieren und rammt ihnen stattdessen einen Holzpflock durch die Herzen. Peter Cushing macht es richtig! ]
Little Known Fact: Schon Orson Welles hatte geplant, „Dracula Cha Cha Cha“ bei seinem „Citizen Kane“ permanent im Hintergrund laufen zu haben. Er verzichtete allerdings auf diesen Plan, da die konzentrierte Großartigkeit, die diese Verbindung von perfektem Bild und Ton zur Folge gehabt hätte, mentale Schäden bei Zusehern hervorgerufen hätte, da diese die absolute Glückseligkeit nicht hätten kompensieren können!
Nach dem Song ist übrigens auch ein Buch des Autors Kim Newman benannt. Das Buch spielt im Italien des Jahres 1959… hm… genau wie „Schlechte Zeiten für Vampire“… Okay, Kim, hör mal zu: Elemente aus anderen Kunstwerken zu übernehmen ist nichts Schlechtes. Die Errungenschaften anderer Künstler aufzugreifen um eigene Kunst zu schaffen hat ihre positiven Seiten, aber wenn du dich aus einem Film bedienst, hab doch wenigstens die Subtilität dein Buch nicht nach dem Titelsong zu benennen. Das wäre so, wie wenn man „Barb Wire – Fluch der Freiheit“ „As Time Goes By“ genannt hätte oder „Fireflash – Der Tag nach dem Ende“ „Escape from New York OST 1 Main Theme“, was ein ziemlich dummer Filmtitel gewesen wäre.
Hach, „Dracula Cha Cha Cha“ ist ein toller Song. Ich habe richtig lustbekommen den Vampirfürsten nächste Woche noch einen lateinamerikanischen Tanz durchmachen zu lassen. Diesmal aber mit mehr Fremdscham…
“Dracula Cha Cha Cha“ (Bruno Martino; Guidone) aus „Schlechte Zeiten für Vampire“
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„Dracula Cha Cha Cha“ ist ein Song von Bruno Martino und das herauszufinden war nicht leicht, denn Coverversionen gibt es wie Sand am Meer. Offenbar wird man in Italien als Musiker nicht ernst genommen, wenn man nicht zumindest ein „Dracula Cha Cha Cha“-Cover aufweisen kann. Und das beschränkt sich genau genommen nicht mal auf Italien. Wir haben auch eine englische Variante (https://www.youtube.com/watch?v=DugLbweh6mk), die mir nicht sonderlich gefällt und eine französische (https://www.youtube.com/watch?v=33S_oRTGIiQ), die vielleicht besser ist, aber meines Erachtens auch nicht an die italienischen herankommt.
Meine liebste Version ist die oben gepostete von Guidone. Die Band schien hier am meisten Spaß beim performen zu haben. Besonders gut gefallen mir die ulkigen Stimmen, in denen sie das „Cha Cha Cha“ immer anders sagen. Zwischendurch lassen sie immer wieder Schreie erklingen, die herrlich erbärmlich klingen und ich hätte viel gegeben, eine Live-Performance davon zu sehen. Neben solch amüsanten Soundeffekten, haben wir eine beschwingte Chachacha-Melodie, die das Lied ungemein fröhlich und unterhaltsam macht.
Über den Inhalt des Liedes kann ich wenig sagen, weil ich kein Italienisch spreche, doch dies erweist sich als Glück im Unglück. Denn solange ich nicht weiß, dass sie falsch ist, kann ich mich an meiner eigenen Übersetzung erfreuen. Ein Beispiel: Die erste Textzeile: „Dracula, Dracula Dra, cha cha cha, vampiro dal nero mantello“ könnte rein theoretisch „Dracula… der Vampir mit dem schwarzen Mantel“ heißen. Das wäre möglich aber langweilig. Ich übersetze diese Textzeile immer mit „Dracula… der Vampir, nicht gespielt von (Franco) Nero aber von (Peter) Martell“ was einerseits der Wahrheit entspricht und mir das Lied andererseits gleich noch sympathischer macht.
Apropos Film: Wikipedia verrät mir, dass der Song in der Hollywood-Produktion „Zwei Wochen in einer anderen Stadt“ On-Screen gespielt wird. Das ist natürlich schön und gut, aber wir alle kennen ihn in erster Linie natürlich aus Stenos „Schlechte Zeiten für Vampire“ (Der Film entstand 1959, ein Jahr, bevor das Lied überhaupt in einem Album erschien. Ob es extra für den Film geschrieben wurde, wäre wahrscheinlich, kann ich aber nicht mit Sicherheit sagen).
Der Film selbst macht ziemlich viel Spaß, das krönende Element ist aber wirklich „Dracula Cha Cha Cha“, der in instrumentaler Form permanent zu hören ist und damit meine ich wirklich ständig. Das macht den Film zu einem wirklich großartigen Erzeugnis cinematographischer Kunst! Die fröhliche Melodie bietet einfach den perfekten Hintergrund für Stenos Geschichte über einen gutmütigen Hotelpagen, der von seinem vampirischen Onkel (Christopher Lee himself) gebissen wird, was ihn zu seiner Verwirrung für die Damenwelt umso attraktiver macht. [Anm.: Über die erotische Komponente von Vampiren habe ich mich schon bei Platz 15 gewundert. Ernsthaft: Das sind mörderische Ungeheuer, hört gefälligst auf sie zu sexualisieren und rammt ihnen stattdessen einen Holzpflock durch die Herzen. Peter Cushing macht es richtig! ]
Little Known Fact: Schon Orson Welles hatte geplant, „Dracula Cha Cha Cha“ bei seinem „Citizen Kane“ permanent im Hintergrund laufen zu haben. Er verzichtete allerdings auf diesen Plan, da die konzentrierte Großartigkeit, die diese Verbindung von perfektem Bild und Ton zur Folge gehabt hätte, mentale Schäden bei Zusehern hervorgerufen hätte, da diese die absolute Glückseligkeit nicht hätten kompensieren können!
Nach dem Song ist übrigens auch ein Buch des Autors Kim Newman benannt. Das Buch spielt im Italien des Jahres 1959… hm… genau wie „Schlechte Zeiten für Vampire“… Okay, Kim, hör mal zu: Elemente aus anderen Kunstwerken zu übernehmen ist nichts Schlechtes. Die Errungenschaften anderer Künstler aufzugreifen um eigene Kunst zu schaffen hat ihre positiven Seiten, aber wenn du dich aus einem Film bedienst, hab doch wenigstens die Subtilität dein Buch nicht nach dem Titelsong zu benennen. Das wäre so, wie wenn man „Barb Wire – Fluch der Freiheit“ „As Time Goes By“ genannt hätte oder „Fireflash – Der Tag nach dem Ende“ „Escape from New York OST 1 Main Theme“, was ein ziemlich dummer Filmtitel gewesen wäre.
Hach, „Dracula Cha Cha Cha“ ist ein toller Song. Ich habe richtig lustbekommen den Vampirfürsten nächste Woche noch einen lateinamerikanischen Tanz durchmachen zu lassen. Diesmal aber mit mehr Fremdscham…
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Platz 8: „Draculaʼs Tango“ (Toto Coelo)
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Anfang der 80er schlossen sich fünf enttäuschte Verliererinnen des „Britains Next Cyndi Lauper“-Wettbewerbes zu der Band Toto Coelo zusammen. Und die Band war einfach Hardcore! Ich mein, im selben Jahr, in dem Hall and Oats sich noch weinerlich vor einem „Maneater“ fürchteten, behauptete Toto Coelo stolz „I eat Cannibals“! Andere Songs von ihnen inkludieren die philosophische Frage, wo man die Milch herbekommt, „You take the Milk from the Coconuts“, „Mucho Macho“ (für all diejenigen, denen „Macho Man“ zu anspruchsvoll ist) und natürlich „Dracula’s Tango“. Da diese Lieder nicht mehr so erfolgreich waren wie „I eat Cannibals“ gilt Toto Coelo gerne als One Hit Wonder. Es überrascht mich zwar nicht, dass die genannten Lieder einen Erfolg missen ließen, aber trotzdem finde ich es traurig, dass unsere Gesellschaft „I eat Cannibals“ mehr Akzeptanz entgegenbrachte als „Dracula’s Tango“.
Wie die vorige Woche bewies, haben lateinamerikanische Tänze einfach einen unterhaltsamen Rhythmus, wodurch der Song rein vom Instrumentalen her unterhaltsam ist. Wenn er dann auch noch mit flottem New-Wave-Sound angereichert wird, bin ich eigentlich glücklich. Anders als letzte Woche kann ich diesmal allerdings auch etwas zu den Lyrics sagen und das ist gut so, der Text macht nämlich extrem viel Spaß.
Mit recht saloppen Formulierungen arbeiten sie sich an Vampir-Topoi ab. Die Alltagssprache sorgt in Verbindung mit den Horrorelementen für allerlei Humor. Formulierungen wie „You’ve got batty friends“ oder „We snuggle in our double tomb.“ finde ich einfach niedlich und ich habe eine besondere Schwäche für das im Refrain gebrauchte Wortspiel „I’m a sucker for your love.“
Das einzige Negative an den Lyrics: Der Song ist wieder mal eine einzige Erotisierung der teuflischen Kreatur. Langsam reicht’s mir. Zuerst Toni Basil, dann „Schlechte Zeiten für Vampire“ und jetzt auch noch Toto Coelo. Hey, Peter!
Zeig diesen Leuten bitte mal, wie man mit Vampiren umzugehen hat.
Danke. Anyway, kommen wir zum Video, das ich extrem toll finde… bis sie anfangen zu singen. Der Beginn ist großartig. Ich mag die Einstellung von den fünf Bandmitgliedern, die mit ihren aufgetakelten Frisuren im Bett liegen und Kindergeschichten lesen. Da man jeder ein eigenes Attribut gegeben hat, kann man ihnen hier schon einfache Persönlichkeitsmerkmale zuschreiben. So wie den Schlümpfen oder den Spice Girls. Mein Favorit ist Sophisticated-Smurf mit ihrer Teetasse ganz links.
Auch ihre Gesichtsausdrücke, wenn eine nach der anderen plötzlich verschwindet, sind echt witzig. Leider werden ihre Grimassen nach dem Intro wesentlich alberner, die Stimmen scheinen nicht von den Sängerinnen zu kommen und über die Tanzeinlage bin ich zweigespalten. Auf der einen Seite mag ich synchrone Tänze. Und ich mag Tänzer in ulkigen Kostümen (bsp. die obdachlosen Background-Tänzer bei dem Polizisten-Solo des Sister-Act-Musicals). Deshalb sollte ich rein theoretisch synchrone Tanzbewegungen von Frauen in Pyjama und Pantoffeln echt gerne mögen, aber wenn es Toto Coelo macht, ist es aus irgendeinem Grund mehr peinlich als liebenswert… Schade…
Dennoch gibt es auch ein paar Punkte, die für das Video sprechen. Auf der einen Seite scheint es den Sängerinnen Spaß gemacht zu haben (und das ist immer ein Plus) und auf der anderen Seite, findet man einige Details, die amüsieren. Wenn sie beispielsweise Hostien auf den Boden werfen, schiebt sich Teddybär-Schlumpf eine davon in den Mund. Eine kleine Geste, aber es ist trotzdem schön, dass sie da ist.
Komisch war nur das Ende. Anstatt dass sie Dracula einen Pfahl durchs Herz jagen oder sonst etwas Vernünftiges machen, lassen sie den Vampirfürsten ein und die Tür schließt sich hinter ihm… hm… ... bedeutet das… nein, er kann Toto Coelo nicht gebissen haben, sonst hätten sie danach nicht den Hit-Song… ... Moment mal… sie hatten danach keinen Hit-Song!!!…
Peter, bist du noch da?
Wo du sowieso gerade dabei bist, könntest du auch noch Toto Coelo rächen?
Wunderbar.
Sollte dies übrigens ein (deutschsprachiger) Amerikaner lesen und sich wundern, warum ich die Band die ganze Zeit Toto Coelo nennen, dann liegt das daran, dass sie sich in Amerika in Total Coelo umbenannt haben, um, wie Wikipedia schreibt, „avoid confusion with the American rock group Toto.“ Wenn jemand allerdings die zarten Klänge und gefühlvollen Gesänge von „Africa“ hört und dann denkt, die Musiker könnten so aussehen…
…dann liegt das Problem eher beim Hörer, nicht bei dem Bandnamen.
So, nachdem wir heute in die Untiefen des 80er New Wave abgestiegen sind, gönnen wir uns nächste Woche nicht einen, sondern gleich zwei berühmte Mainstream-Hits! Und einer davon erschien sogar im selben Jahr wie „Dracula’s Tango“… und „I eat Cannibals“… und „Maneater“… Wow, ich weiß nicht warum, aber irgendwie stecken wir momentan in 1982 fest!
Platz 8: „Draculaʼs Tango“ (Toto Coelo)
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Anfang der 80er schlossen sich fünf enttäuschte Verliererinnen des „Britains Next Cyndi Lauper“-Wettbewerbes zu der Band Toto Coelo zusammen. Und die Band war einfach Hardcore! Ich mein, im selben Jahr, in dem Hall and Oats sich noch weinerlich vor einem „Maneater“ fürchteten, behauptete Toto Coelo stolz „I eat Cannibals“! Andere Songs von ihnen inkludieren die philosophische Frage, wo man die Milch herbekommt, „You take the Milk from the Coconuts“, „Mucho Macho“ (für all diejenigen, denen „Macho Man“ zu anspruchsvoll ist) und natürlich „Dracula’s Tango“. Da diese Lieder nicht mehr so erfolgreich waren wie „I eat Cannibals“ gilt Toto Coelo gerne als One Hit Wonder. Es überrascht mich zwar nicht, dass die genannten Lieder einen Erfolg missen ließen, aber trotzdem finde ich es traurig, dass unsere Gesellschaft „I eat Cannibals“ mehr Akzeptanz entgegenbrachte als „Dracula’s Tango“.
Wie die vorige Woche bewies, haben lateinamerikanische Tänze einfach einen unterhaltsamen Rhythmus, wodurch der Song rein vom Instrumentalen her unterhaltsam ist. Wenn er dann auch noch mit flottem New-Wave-Sound angereichert wird, bin ich eigentlich glücklich. Anders als letzte Woche kann ich diesmal allerdings auch etwas zu den Lyrics sagen und das ist gut so, der Text macht nämlich extrem viel Spaß.
Mit recht saloppen Formulierungen arbeiten sie sich an Vampir-Topoi ab. Die Alltagssprache sorgt in Verbindung mit den Horrorelementen für allerlei Humor. Formulierungen wie „You’ve got batty friends“ oder „We snuggle in our double tomb.“ finde ich einfach niedlich und ich habe eine besondere Schwäche für das im Refrain gebrauchte Wortspiel „I’m a sucker for your love.“
Das einzige Negative an den Lyrics: Der Song ist wieder mal eine einzige Erotisierung der teuflischen Kreatur. Langsam reicht’s mir. Zuerst Toni Basil, dann „Schlechte Zeiten für Vampire“ und jetzt auch noch Toto Coelo. Hey, Peter!
Zeig diesen Leuten bitte mal, wie man mit Vampiren umzugehen hat.
Danke. Anyway, kommen wir zum Video, das ich extrem toll finde… bis sie anfangen zu singen. Der Beginn ist großartig. Ich mag die Einstellung von den fünf Bandmitgliedern, die mit ihren aufgetakelten Frisuren im Bett liegen und Kindergeschichten lesen. Da man jeder ein eigenes Attribut gegeben hat, kann man ihnen hier schon einfache Persönlichkeitsmerkmale zuschreiben. So wie den Schlümpfen oder den Spice Girls. Mein Favorit ist Sophisticated-Smurf mit ihrer Teetasse ganz links.
Auch ihre Gesichtsausdrücke, wenn eine nach der anderen plötzlich verschwindet, sind echt witzig. Leider werden ihre Grimassen nach dem Intro wesentlich alberner, die Stimmen scheinen nicht von den Sängerinnen zu kommen und über die Tanzeinlage bin ich zweigespalten. Auf der einen Seite mag ich synchrone Tänze. Und ich mag Tänzer in ulkigen Kostümen (bsp. die obdachlosen Background-Tänzer bei dem Polizisten-Solo des Sister-Act-Musicals). Deshalb sollte ich rein theoretisch synchrone Tanzbewegungen von Frauen in Pyjama und Pantoffeln echt gerne mögen, aber wenn es Toto Coelo macht, ist es aus irgendeinem Grund mehr peinlich als liebenswert… Schade…
Dennoch gibt es auch ein paar Punkte, die für das Video sprechen. Auf der einen Seite scheint es den Sängerinnen Spaß gemacht zu haben (und das ist immer ein Plus) und auf der anderen Seite, findet man einige Details, die amüsieren. Wenn sie beispielsweise Hostien auf den Boden werfen, schiebt sich Teddybär-Schlumpf eine davon in den Mund. Eine kleine Geste, aber es ist trotzdem schön, dass sie da ist.
Komisch war nur das Ende. Anstatt dass sie Dracula einen Pfahl durchs Herz jagen oder sonst etwas Vernünftiges machen, lassen sie den Vampirfürsten ein und die Tür schließt sich hinter ihm… hm… ... bedeutet das… nein, er kann Toto Coelo nicht gebissen haben, sonst hätten sie danach nicht den Hit-Song… ... Moment mal… sie hatten danach keinen Hit-Song!!!…
Peter, bist du noch da?
Wo du sowieso gerade dabei bist, könntest du auch noch Toto Coelo rächen?
Wunderbar.
Sollte dies übrigens ein (deutschsprachiger) Amerikaner lesen und sich wundern, warum ich die Band die ganze Zeit Toto Coelo nennen, dann liegt das daran, dass sie sich in Amerika in Total Coelo umbenannt haben, um, wie Wikipedia schreibt, „avoid confusion with the American rock group Toto.“ Wenn jemand allerdings die zarten Klänge und gefühlvollen Gesänge von „Africa“ hört und dann denkt, die Musiker könnten so aussehen…
…dann liegt das Problem eher beim Hörer, nicht bei dem Bandnamen.
So, nachdem wir heute in die Untiefen des 80er New Wave abgestiegen sind, gönnen wir uns nächste Woche nicht einen, sondern gleich zwei berühmte Mainstream-Hits! Und einer davon erschien sogar im selben Jahr wie „Dracula’s Tango“… und „I eat Cannibals“… und „Maneater“… Wow, ich weiß nicht warum, aber irgendwie stecken wir momentan in 1982 fest!