Forentreffen-Countdown '15
Moderator: jogiwan
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Re: Forentreffen-Countdown '15
NUR NOCH 6 WOCHEN BIS ZUM FORENTREFFEN!!!
Platz 6: „Nudist Colony of the Dead“ (Joyce Mordoh) aus „Nudist Colony of the Dead“
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Der Titelsong von Mark Pirros „Nudist Colony of the Dead“ gehört neben „Inky Dinky Do Dah Morning“ zu den großartigsten Liedern, die dieses Musical zu bieten hat (und das will was heißen!). Gregg Gross und Joyce Mordoh schufen eine fetzige Melodie, die enorm Freude macht, doch noch mehr können die Lyrics begeistern. Diese schrieb niemand anderes als Pirro selbst und beweist in dem Text des Titelsongs seinen wunderbaren Humor.
Wir erfahren in dem ganzen Lied nichts anderes, als die beiden Informationen, die auch schon der Titel gibt: Es geht um mörderische Zombies und diese sind nackt. Diese beiden Aspekte schafft Pirro in einer Unmenge an witzigen Reimen zu erwähnen. Von „The will kill you with a grin/ while their nuts are dangling“ über „You’ll be shaking in your boots/ by corpses in their birthday suits“ bis hin zu „They are dead without a doubt/ and their butts are sticking out“ gewinnen die Lyrics das Herz jeder feuchtfröhlichen und/oder vorpubertären Runde!
Gesungen wird der Song von Joyce Mordoh selbst. Und wenn man sich das dazugehörige Musikvideo anschaut, scheint die Gute dabei die Zeit ihres Lebens gehabt zu haben. Selbst in der Biographie auf ihrer Homepage erwähnt sie stolz diese musikalische Glanzleistung. Von derselben Seite ist auch zu ersehen, dass sich der Song zu einer Halloween-Standartnummer in der Radioshow von Dr. Demento etabliert hat. Und wenn es eine Person gibt, die vertrauensvoll genug aussieht, dass man sich von ihr einen seriösen Musikgeschmack erwarten kann, dann ist es natürlich Dr. Demento.
Obwohl das oben gepostete Musikvideo mit den ganzen Filmausschnitten und Joyce Mordoh gewaltigen Spaß macht, lohnt sich auch ein Blick in den Vorspann des Filmes, für den der Song eigentlich geschrieben wurde (https://www.youtube.com/watch?v=uFoPSlr03aM). Mit seiner leuchtenden Schrift, Blitzeffekten und Neonkreuzen wirkt dieser beinahe schon so, als gehörte er zu einem postapokalyptischen 80er-Jahre Fantasyfilm (und das ist etwas Positives). Auch die verwendete Schriftart habe ich schon irgendwann mal im Fantasy-Genre gesehen. Zusammen mit dem mitreißenden wie witzigen Song stimmt dieser Vorspann großartig auf den kurzweiligen Ohrwurm ein, der „Nudist Colony of the Dead“ ist.
Und solltet ihr nach dem Genuss dieses Liedes wie wild eure Ersparnisse zusammenkratzen, um euch die Flugtickets nach Amerika zu kaufen, wo ihr von Joyce Mordoh ein Autogramm holen wollt: Spart euch das Geld, sie lebt und arbeitet mittlerweile in Berlin.
Damit wurden nun schon zum dritten Mal in diesem Countdown Zombies besungen, Vampire kamen auch schon viermal vor und auch Werwölfe schauten ab und an mal vorbei. Damit die einzelnen Ungeheuer nicht langsam langweilig werden, schauen wir nächste Woche, was passiert, wenn wir sie einmal zusammen in einem Lied auftreten lassen…
Platz 6: „Nudist Colony of the Dead“ (Joyce Mordoh) aus „Nudist Colony of the Dead“
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Der Titelsong von Mark Pirros „Nudist Colony of the Dead“ gehört neben „Inky Dinky Do Dah Morning“ zu den großartigsten Liedern, die dieses Musical zu bieten hat (und das will was heißen!). Gregg Gross und Joyce Mordoh schufen eine fetzige Melodie, die enorm Freude macht, doch noch mehr können die Lyrics begeistern. Diese schrieb niemand anderes als Pirro selbst und beweist in dem Text des Titelsongs seinen wunderbaren Humor.
Wir erfahren in dem ganzen Lied nichts anderes, als die beiden Informationen, die auch schon der Titel gibt: Es geht um mörderische Zombies und diese sind nackt. Diese beiden Aspekte schafft Pirro in einer Unmenge an witzigen Reimen zu erwähnen. Von „The will kill you with a grin/ while their nuts are dangling“ über „You’ll be shaking in your boots/ by corpses in their birthday suits“ bis hin zu „They are dead without a doubt/ and their butts are sticking out“ gewinnen die Lyrics das Herz jeder feuchtfröhlichen und/oder vorpubertären Runde!
Gesungen wird der Song von Joyce Mordoh selbst. Und wenn man sich das dazugehörige Musikvideo anschaut, scheint die Gute dabei die Zeit ihres Lebens gehabt zu haben. Selbst in der Biographie auf ihrer Homepage erwähnt sie stolz diese musikalische Glanzleistung. Von derselben Seite ist auch zu ersehen, dass sich der Song zu einer Halloween-Standartnummer in der Radioshow von Dr. Demento etabliert hat. Und wenn es eine Person gibt, die vertrauensvoll genug aussieht, dass man sich von ihr einen seriösen Musikgeschmack erwarten kann, dann ist es natürlich Dr. Demento.
Obwohl das oben gepostete Musikvideo mit den ganzen Filmausschnitten und Joyce Mordoh gewaltigen Spaß macht, lohnt sich auch ein Blick in den Vorspann des Filmes, für den der Song eigentlich geschrieben wurde (https://www.youtube.com/watch?v=uFoPSlr03aM). Mit seiner leuchtenden Schrift, Blitzeffekten und Neonkreuzen wirkt dieser beinahe schon so, als gehörte er zu einem postapokalyptischen 80er-Jahre Fantasyfilm (und das ist etwas Positives). Auch die verwendete Schriftart habe ich schon irgendwann mal im Fantasy-Genre gesehen. Zusammen mit dem mitreißenden wie witzigen Song stimmt dieser Vorspann großartig auf den kurzweiligen Ohrwurm ein, der „Nudist Colony of the Dead“ ist.
Und solltet ihr nach dem Genuss dieses Liedes wie wild eure Ersparnisse zusammenkratzen, um euch die Flugtickets nach Amerika zu kaufen, wo ihr von Joyce Mordoh ein Autogramm holen wollt: Spart euch das Geld, sie lebt und arbeitet mittlerweile in Berlin.
Damit wurden nun schon zum dritten Mal in diesem Countdown Zombies besungen, Vampire kamen auch schon viermal vor und auch Werwölfe schauten ab und an mal vorbei. Damit die einzelnen Ungeheuer nicht langsam langweilig werden, schauen wir nächste Woche, was passiert, wenn wir sie einmal zusammen in einem Lied auftreten lassen…
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Re: Forentreffen-Countdown '15
NUR NOCH 5 WOCHEN BIS ZUM FORENTREFFEN!!!
Platz 5: „The Monster Mash“ (Bobby „Boris“ Pickett)
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Jux und Tollerei trieben den jungen Schauspieler/Sänger Bobby Pickett eines Abends Anfang der 60er während eines Auftrittes dazu, seine Lieder mit einer Boris Karloff imitierenden Stimme zu singen. Und weil jeder Mensch Boris Karloff mag war das Publikum begeistert. Pickett wurde aufgefordert mehr Lieder in dieser Stimme zu singen und so entstanden einige Songs, die sowohl einen passenden Rahmen für eine Karloff-Imitation bieten, als auch die Tanzlust der frühen 60er befriedigten. Doch weder „The Werewolf Watusi“, noch „Blood Bank Blues“ und nicht einmal „Sinister Stomp“ kamen was den Erfolg betrifft annähernd an seinen größten Hit heran: „The Monster Mash“.
Obwohl sich der Song selbst als „The Hit of the Land“ bezeichnet, bezweifle ich, dass Bobby damals ahnte, was für eine Goldmiene er mit diesem Lied gefunden hatte. Nach einem schwierigen Start, bei dem der Song sogar von der BBC gebannt wurde (er wäre „zu morbide“) wurde er ein riesiger Erfolg. Selbstredend nutzte Bobby Pickett seine dadurch gewonnene Berühmtheit um neue Musikrichtungen zu erforschen und seinen Horizont zu erweitern…
Haha, Spaß bei Seite, er änderte drei Lyriks und – wenn er kreativ aufgelegt war – zwei Noten und verbrachte seine Karriere damit den gleichen Song immer wieder zu singen. Von „Monster Holiday“ über „Monster Swim“ bis zur Version für die coolen Kiz, „Monster Rap“, brachte er uns Lieder, die beim ersten Hinhören kaum vom Original zu unterscheiden sind. Und da er dieses tote Pferd damit noch nicht genug geprügelt hatte, war er auch in die Realisierung eines, auf „Monster Mash“ aufbauenden, Musicals involviert. Dieses trägt den kreativen Titel „Monster Mash: The Movie“ aka. „Frankenstein Sings“. Ich finde es zwar nett, dass Pickett darin selbst Dr. Frankenstein spielt, allerdings habe ich nach dem Trailer nicht wirklich Lust mir das ganze Teil anzusehen. Warum? Nun, wenn ein Film den folgenden Witz…
Nun stellt sich natürlich die Frage, ob der eigentliche Song den ganzen Hype um ihn wert war. Und diese Frage würde ich ganz ehrlich mit „Ja“ beantworten. Die Melodie ist einfach, aber mitreißend mit einem netten Beat. Zudem hat man den Instrumentalteil mit allerlei Soundeffekten angereichert, die von einer knarrenden Tür bis zu rasselnden Ketten reichen. Picketts Stimme liefert eine großartige Karloff-Imitation und wenn man sich einen Live-Auftritt von ihm ansieht, erkennt man an seiner bewegten Mimik auch, dass er mit vollem Herzen bei seiner Performance ist. Ebenfalls hat er im Text spaßige Reime und ein paar schöne Alliterationen drinnen und das ist immer was Feines.
Der Inhalt des Liedes besticht durch seine sympathische Unschuld (BBC würde sagen „Morbidität“ ): Obwohl es von all diesen schrecklichen Monstern handelt, haben die höllischen Ungetüme einfach Spaß daran, etwas Zeit miteinander zu verbringen und den Monster-Mash zu tanzen. Eigentlich lässt sich über den Inhalt des Liedes nicht viel mehr sagen: Frankensteins Monster erwacht zum Leben, beginnt den Mash zu tanzen, dann kommen andere klassischen Filmmonster und tanzen mit… Solltet ihr aber trotzdem eine detaillierte Inhaltsangabe vorziehen, kann ich nur das „Plot“-Kapitel der englischen Wikipedia-Seite von „Monster Mash“ empfehlen. Sie ist zirka zehnmal so lang wie das Lied selbst und ich bin mir nicht sicher, ob sich der Autor nicht einfach einen Spaß erlauben wollte, da er so unglaublich viel über absolut irrelevante Unstimmigkeiten im Songtext nachdenkt, die Bobby Pickett (und 99% aller Hörer) wahrscheinlich mehr als egal waren.
Bei der Popularität des Songs und den Gimmick-haften Charakter als Halloween-Standard wundert es nicht, dass wir im Laufe der Jahre einen ganzen Haufen Cover-Versionen bekommen haben. Einige davon sind ziemlich toll: Boris Karloff selbst las den Song-Text, Horror-Ultrastar Vincent Price, dessen großartige Stimme schon „Thriller“ aufgewertet hatte, gab seine Version zum Besten, unser alter Freund John Zacherle sang den „Monster Mash“ und selbst von den Beach Boys gibt es eine Version. Nichts gegen Letztere, aber ihren Auftritt fand ich dann schon etwas komisch. Da der Sänger nicht nur – wie Pickett – eine übertriebene Mimik auflegt, sondern sie noch dazu mit einer übertriebenen Gestik kombiniert, verliert er die letzten Reste Subtilität und seine Performance wirkt nicht wie die Pickett’s als Parodie, sondern eher als wäre er ein Betrunkener, der innbrünstig sein Lieblingslied mitsingt und sich dabei total lächerlich macht, aber denkt, dass er gut ankäme (nichts für ungut, „Good Vibrations“ ist awesome).
Nicht nur Pickett änderte den Text des Liedes immer wieder um, damit es entweder auf einen anderen Tag oder auf eine andere Gruppe Ungetüme passte, ich fand auch diese nette Parodie: Ganz davon abgesehen, dass die Lyrics enormen Spaß machen und der Sänger extrem witzig spielt, passt diese Version sogar halbwegs zum BBC-Urteil.
Damit haben wir heute den ultimativen Monster-Song besprochen. Ab nächster Woche gönne ich mir in ungeduldiger Erwartung des forentrefflichen Oktobers eine noch gesteigerte Halloweenigkeit. Die vier ersten Plätze werden darauf verzichten, sich mit Vampiren und Zombies durchzumogeln und stattdessen allesamt direkt den Tag thematisieren.
Oh mein Gott, ich habe „Ghostbusters“ vergessen!!!
Ich weiß… hach… Naja, nächste Woche erfahren wir jedenfalls, was man zu Halloween auf keinen Fall tun sollte. Bis dahin können wir uns ja damit beschäftigen, das „Ghostbuster“-Musikvideo anzusehen, das wirklich einfach nur großartig ist!
Platz 5: „The Monster Mash“ (Bobby „Boris“ Pickett)
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Jux und Tollerei trieben den jungen Schauspieler/Sänger Bobby Pickett eines Abends Anfang der 60er während eines Auftrittes dazu, seine Lieder mit einer Boris Karloff imitierenden Stimme zu singen. Und weil jeder Mensch Boris Karloff mag war das Publikum begeistert. Pickett wurde aufgefordert mehr Lieder in dieser Stimme zu singen und so entstanden einige Songs, die sowohl einen passenden Rahmen für eine Karloff-Imitation bieten, als auch die Tanzlust der frühen 60er befriedigten. Doch weder „The Werewolf Watusi“, noch „Blood Bank Blues“ und nicht einmal „Sinister Stomp“ kamen was den Erfolg betrifft annähernd an seinen größten Hit heran: „The Monster Mash“.
Obwohl sich der Song selbst als „The Hit of the Land“ bezeichnet, bezweifle ich, dass Bobby damals ahnte, was für eine Goldmiene er mit diesem Lied gefunden hatte. Nach einem schwierigen Start, bei dem der Song sogar von der BBC gebannt wurde (er wäre „zu morbide“) wurde er ein riesiger Erfolg. Selbstredend nutzte Bobby Pickett seine dadurch gewonnene Berühmtheit um neue Musikrichtungen zu erforschen und seinen Horizont zu erweitern…
Haha, Spaß bei Seite, er änderte drei Lyriks und – wenn er kreativ aufgelegt war – zwei Noten und verbrachte seine Karriere damit den gleichen Song immer wieder zu singen. Von „Monster Holiday“ über „Monster Swim“ bis zur Version für die coolen Kiz, „Monster Rap“, brachte er uns Lieder, die beim ersten Hinhören kaum vom Original zu unterscheiden sind. Und da er dieses tote Pferd damit noch nicht genug geprügelt hatte, war er auch in die Realisierung eines, auf „Monster Mash“ aufbauenden, Musicals involviert. Dieses trägt den kreativen Titel „Monster Mash: The Movie“ aka. „Frankenstein Sings“. Ich finde es zwar nett, dass Pickett darin selbst Dr. Frankenstein spielt, allerdings habe ich nach dem Trailer nicht wirklich Lust mir das ganze Teil anzusehen. Warum? Nun, wenn ein Film den folgenden Witz…
…so gelungen findet, dass er im Trailer damit angibt, dann ist mir meine Zeit einfach zu kostbar, mir das ganze Ding anzusehen.Monster Mash: The Movie hat geschrieben:Adam Shankman: „Men are such dogs.“
Candice Cameron: „You can say that again.“
Adam Shankman: „Men are such dogs.“
Nun stellt sich natürlich die Frage, ob der eigentliche Song den ganzen Hype um ihn wert war. Und diese Frage würde ich ganz ehrlich mit „Ja“ beantworten. Die Melodie ist einfach, aber mitreißend mit einem netten Beat. Zudem hat man den Instrumentalteil mit allerlei Soundeffekten angereichert, die von einer knarrenden Tür bis zu rasselnden Ketten reichen. Picketts Stimme liefert eine großartige Karloff-Imitation und wenn man sich einen Live-Auftritt von ihm ansieht, erkennt man an seiner bewegten Mimik auch, dass er mit vollem Herzen bei seiner Performance ist. Ebenfalls hat er im Text spaßige Reime und ein paar schöne Alliterationen drinnen und das ist immer was Feines.
Der Inhalt des Liedes besticht durch seine sympathische Unschuld (BBC würde sagen „Morbidität“ ): Obwohl es von all diesen schrecklichen Monstern handelt, haben die höllischen Ungetüme einfach Spaß daran, etwas Zeit miteinander zu verbringen und den Monster-Mash zu tanzen. Eigentlich lässt sich über den Inhalt des Liedes nicht viel mehr sagen: Frankensteins Monster erwacht zum Leben, beginnt den Mash zu tanzen, dann kommen andere klassischen Filmmonster und tanzen mit… Solltet ihr aber trotzdem eine detaillierte Inhaltsangabe vorziehen, kann ich nur das „Plot“-Kapitel der englischen Wikipedia-Seite von „Monster Mash“ empfehlen. Sie ist zirka zehnmal so lang wie das Lied selbst und ich bin mir nicht sicher, ob sich der Autor nicht einfach einen Spaß erlauben wollte, da er so unglaublich viel über absolut irrelevante Unstimmigkeiten im Songtext nachdenkt, die Bobby Pickett (und 99% aller Hörer) wahrscheinlich mehr als egal waren.
Bei der Popularität des Songs und den Gimmick-haften Charakter als Halloween-Standard wundert es nicht, dass wir im Laufe der Jahre einen ganzen Haufen Cover-Versionen bekommen haben. Einige davon sind ziemlich toll: Boris Karloff selbst las den Song-Text, Horror-Ultrastar Vincent Price, dessen großartige Stimme schon „Thriller“ aufgewertet hatte, gab seine Version zum Besten, unser alter Freund John Zacherle sang den „Monster Mash“ und selbst von den Beach Boys gibt es eine Version. Nichts gegen Letztere, aber ihren Auftritt fand ich dann schon etwas komisch. Da der Sänger nicht nur – wie Pickett – eine übertriebene Mimik auflegt, sondern sie noch dazu mit einer übertriebenen Gestik kombiniert, verliert er die letzten Reste Subtilität und seine Performance wirkt nicht wie die Pickett’s als Parodie, sondern eher als wäre er ein Betrunkener, der innbrünstig sein Lieblingslied mitsingt und sich dabei total lächerlich macht, aber denkt, dass er gut ankäme (nichts für ungut, „Good Vibrations“ ist awesome).
Nicht nur Pickett änderte den Text des Liedes immer wieder um, damit es entweder auf einen anderen Tag oder auf eine andere Gruppe Ungetüme passte, ich fand auch diese nette Parodie: Ganz davon abgesehen, dass die Lyrics enormen Spaß machen und der Sänger extrem witzig spielt, passt diese Version sogar halbwegs zum BBC-Urteil.
Damit haben wir heute den ultimativen Monster-Song besprochen. Ab nächster Woche gönne ich mir in ungeduldiger Erwartung des forentrefflichen Oktobers eine noch gesteigerte Halloweenigkeit. Die vier ersten Plätze werden darauf verzichten, sich mit Vampiren und Zombies durchzumogeln und stattdessen allesamt direkt den Tag thematisieren.
Oh mein Gott, ich habe „Ghostbusters“ vergessen!!!
Ich weiß… hach… Naja, nächste Woche erfahren wir jedenfalls, was man zu Halloween auf keinen Fall tun sollte. Bis dahin können wir uns ja damit beschäftigen, das „Ghostbuster“-Musikvideo anzusehen, das wirklich einfach nur großartig ist!
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Re: Forentreffen-Countdown '15
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Platz 4: „Don’t Smash My Pumpkin“ (Taran Killam) aus „Saturday Night Live“
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„Don’t Smash My Pumpkin“ erschien in der amerikanischen Sketch-Show „Saturday Night Live“ und das ist gut so! Würde es sich nämlich um einen richtigen Radio-Song gehandelt haben, wäre der vielversprechende Titel wahrscheinlich nur eine langweilige Metapher. Das Lied wäre ein Protestsong gegen übertriebene Abrissarbeiten oder ein Beziehungssong über die sadistischen Tendenzen der Bettgefährtin. Dadurch aber, dass er in dem Rahmen dieser Comedy-Show erschien, bietet der Song genau das, was der Titel verspricht: Ein Lied darüber, dass man keine Kürbisse zerstören soll. Und es ist großartig!
Es beginnt mit einem langsam Intro, dessen Erwähnung des „Halloween Spirit“ an besinnliche Weihnachtslieder erinnert. Die potentielle Möglichkeit, dass sich der Song auch nur im Entferntesten ernst nimmt, wird jedoch gleich darauf vernichtet, wenn klar wird, dass diese besinnlichen Töne eigentlich nur gegen die Unsitte des Kürbis-Zerstörens protestieren.
Der Witz des Liedes – dass der Sänger seinen Kürbis viel zu ernst nimmt – muss nicht extra erklärt werden. Die Mittel, mit dem dieser Gag erreicht wird, sind allerdings sehr gelungen. Von den Kraftausdrücken, mit denen die Rowdys bezeichnet werden, bis zu den Vermenschlichungen des Gemüses („It feels like someone murdered my best friend…“) sorgt jede Zeile für einen Lacher. Gekrönt wird das Ganze von einem Chor, der besser in „We are the world“ gepasst hätte, als in einen Song über Kürbisse.
Ich empfand es auch als einen schönen Touch, dass Sänger und Chor offenbar die einzigen Außenseiter sind, die sich irgendwas aus ihren Kürbissen machen, wie aus dem missglückten Anruf bei der Polizei zu schließen ist. Wenn der Sänger dann im Finale einen auf Robert Ginty macht und in einem Akt der Selbstjustiz Kürbis-Zerstörer jagt, hat die realitätsferne Übertreibung ihren komödiantischen Höhepunkt erreicht.
Das Video schafft es das, was das Lied so witzig macht, zu verstärken. Bei dem Sänger und Hauptdarsteller handelt es sich um Taran Killam, bekannt als Jebidiah Atkinson, der zornig-sarkastische Kritiker aus dem 19. Jahrhundert und Mokiki, der tanzende Mutant aus Manhattan. Seine gefühlsbetonte Mimik schafft es seine Liebe zu dem Kürbis und seine Verzweiflung ob dessen Zerstörung aufs Komischste zu übertreiben. Hinzu kommen noch die ganzen Aufnahmen der Chorsänger, wie sie einfach glücklich mit ihren Kürbissen sind. Das Kostüm des „Pumpkin Avengers“ ist auch herrlich albern und ich liebe es, wie einfach sich die Jugendlichen davon einschüchtern lassen.
Das war’s für heute. Nächste Woche sind es nur noch drei Wochen zum Forentreffen, auch wenn sich der kommende Song in dem Irrglauben befindet, es sei schon Halloween…
Platz 4: „Don’t Smash My Pumpkin“ (Taran Killam) aus „Saturday Night Live“
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„Don’t Smash My Pumpkin“ erschien in der amerikanischen Sketch-Show „Saturday Night Live“ und das ist gut so! Würde es sich nämlich um einen richtigen Radio-Song gehandelt haben, wäre der vielversprechende Titel wahrscheinlich nur eine langweilige Metapher. Das Lied wäre ein Protestsong gegen übertriebene Abrissarbeiten oder ein Beziehungssong über die sadistischen Tendenzen der Bettgefährtin. Dadurch aber, dass er in dem Rahmen dieser Comedy-Show erschien, bietet der Song genau das, was der Titel verspricht: Ein Lied darüber, dass man keine Kürbisse zerstören soll. Und es ist großartig!
Es beginnt mit einem langsam Intro, dessen Erwähnung des „Halloween Spirit“ an besinnliche Weihnachtslieder erinnert. Die potentielle Möglichkeit, dass sich der Song auch nur im Entferntesten ernst nimmt, wird jedoch gleich darauf vernichtet, wenn klar wird, dass diese besinnlichen Töne eigentlich nur gegen die Unsitte des Kürbis-Zerstörens protestieren.
Der Witz des Liedes – dass der Sänger seinen Kürbis viel zu ernst nimmt – muss nicht extra erklärt werden. Die Mittel, mit dem dieser Gag erreicht wird, sind allerdings sehr gelungen. Von den Kraftausdrücken, mit denen die Rowdys bezeichnet werden, bis zu den Vermenschlichungen des Gemüses („It feels like someone murdered my best friend…“) sorgt jede Zeile für einen Lacher. Gekrönt wird das Ganze von einem Chor, der besser in „We are the world“ gepasst hätte, als in einen Song über Kürbisse.
Ich empfand es auch als einen schönen Touch, dass Sänger und Chor offenbar die einzigen Außenseiter sind, die sich irgendwas aus ihren Kürbissen machen, wie aus dem missglückten Anruf bei der Polizei zu schließen ist. Wenn der Sänger dann im Finale einen auf Robert Ginty macht und in einem Akt der Selbstjustiz Kürbis-Zerstörer jagt, hat die realitätsferne Übertreibung ihren komödiantischen Höhepunkt erreicht.
Das Video schafft es das, was das Lied so witzig macht, zu verstärken. Bei dem Sänger und Hauptdarsteller handelt es sich um Taran Killam, bekannt als Jebidiah Atkinson, der zornig-sarkastische Kritiker aus dem 19. Jahrhundert und Mokiki, der tanzende Mutant aus Manhattan. Seine gefühlsbetonte Mimik schafft es seine Liebe zu dem Kürbis und seine Verzweiflung ob dessen Zerstörung aufs Komischste zu übertreiben. Hinzu kommen noch die ganzen Aufnahmen der Chorsänger, wie sie einfach glücklich mit ihren Kürbissen sind. Das Kostüm des „Pumpkin Avengers“ ist auch herrlich albern und ich liebe es, wie einfach sich die Jugendlichen davon einschüchtern lassen.
Das war’s für heute. Nächste Woche sind es nur noch drei Wochen zum Forentreffen, auch wenn sich der kommende Song in dem Irrglauben befindet, es sei schon Halloween…
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Re: Forentreffen-Countdown '15
Kaum zu glauben, wie wenig Zeit es noch totzuschlagen gilt. Ich freu mich schon wahnsinnig auf das J&B-getränkte Superspektakel mit Wiener-Flair Bruno-Touch!
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Platz 3: „This is Halloween“ (Danny Elfman) aus „A Nightmare before Christmas“
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Auf Youtube finden sich einige Listen, die ein Ranking von „Halloween“-Songs versprechen. Einige der hier behandelten Plätze wie „Monster Mash“ oder „It’s Terror Time Again“ finden sich häufiger in solchen Listen. Was jedoch eine Seltenheit bleibt, sind Songs, in denen das Wort „Halloween“ auch tatsächlich vorkommt. Und wenn doch ein solcher Song in einer dieser Listen ist, dann ist es meistens „This is Halloween“, das Eröffnungs-Lied aus dem Stop-Motion-Musical „A Nightmare before Christmas“. Und obwohl unsere Forentreffen-Liste zwei noch halloweenigere Songs gefunden hat, lässt sich nicht leugnen, dass „This is Halloween“ seinen fixen Platz in jeder Ende Oktober abgespielten Playlist haben sollte. Immerhin bestehen ungefähr 20% der Lyrics nur aus dem Wort „Halloween“.
Aber fangen wir beim Anfang an: Bevor das eigentliche Lied beginnt, bekommen wir (zumindest im Musical) einen kurzen Prolog in Form eines kleinen Gedichtes. Gelesen wird dieses von Patrick Stewart. Das ist natürlich eine feine Sache, immerhin ist der gute Patrick ein Shakespeare-erprobter Schauspieler und kennt sich daher mit Monologen aus. Allerdings finde ich es doch schade, dass Produzent Tim Burton nicht auf einen seiner Stamm-Schauspieler zurückgegriffen hat. Gut, Vincent Price war nicht mehr in der besten Verfassung, als der Film gedreht wurde (er starb im Erscheinungsjahr), aber zumindest Christopher Lee und/oder Christopher Walken hätten das Anfangsgedicht doch sprechen können! Ersterer hätte mit seiner tiefen Stimme jede einzelne Silbe zu einem Erlebnis gemacht, letzterer macht sowieso immer Spaß und beide im Duett wären überhaupt der großartigste Ohrenorgasmus aller Zeiten geworden. Stewarts Rezitation klingt hingegen irgendwie unspektakulär und etwas gehetzt. Aber naja, ich will nicht nörgeln, das kleine Gedicht ist trotzdem ein schöner Einstieg.
Kaum verklingen Stewarts Worte, ertönen die ersten Takte des eigentlichen Songs. Bei dem Komponisten hat Burton dann schließlich doch wieder auf eine vertraute Größe zurückgegriffen, nämlich Danny Elfman. Dieser wird im folgenden Film nicht nur dem Protagonisten während dessen Gesangspassagen seine Stimme leihen, sondern ist auch in „This is Halloween“ als gesichtsloser Clown zu hören. Seine Musik brachte ihm für „A Nightmare before Christmas“ eine Golden-Globe-Nominierung ein und das zu Recht: Allein vom Instrumentalen ist „This is Halloween“ ein flotter Song, der gut ins Ohr geht. Er klingt gleichzeitig gruselig und verspielt, womit er perfekt zur Atmosphäre des Musicals passt.
Seine Aufgabe als Eröffnung erfüllt er hervorragend, indem er den meisten der Figuren Gelegenheit zu einer kurzen Einführung gibt. Das Design der einzelnen Ungeheuer ist großartig. Ihre Stimmen differenzieren sie und sorgen während des Liedes für zusätzliche Abwechslung. Ich fand es auch eine nette Taktik, dass man die unheimlichen Figuren in der Einleitung als solche präsentiert bekommt – rätselhafte Wesen, die plötzlich aus dem Nichts ins Bild kommen – sie sich danach aber als normale Bürger ihrer Stadt entpuppen, kaum setzt die eigentliche Handlung des Filmes ein. Die Vorstellungen der einzelnen Ungetüme und damit der Song enden mit der spektakulären Einführung des Protagonisten.
Das Lied macht mit seiner schwungvollen Melodie und den vielen markanten Sängerstimmen auf jeden Fall gehörigen Spaß. Und weil es so viel Spaß macht, wurde es auch außerhalb des eigentlichen Musicals genutzt. Wenn man sich in Disneyland befindet („A Nightmare before Christmas“ ist eine Disney-Produktion) kann man es bei der ein oder anderen Parade hören und Cover Versionen gibt es unter anderem von Marilyn Manson.
Wie bei kindergerechten Disney-Songs üblich, wurde das Lied gemeinsam mit dem Film auch in verschiedene Fremdsprachen übersetzt. So beispielsweise eine italienische Version, die ziemlich großartig ist und mit Worten wie „Paura“ oftmals Erinnerungen an Filmtitel weckt. Dies ist allerdings noch gar nichts gegen die deutsche Cover-Version: https://www.youtube.com/watch?v=h4-8ljB_YLA. Obwohl ich in dieser die Sänger nicht so super fand wie in der Englischen, lässt es sich diese Version nicht nehmen, einen Verweis auf einen Corbucci-Western anzustellen („Leichen pflastern unseren Weg/ Schrecken ist hier Privileg“ – irgendeine der unheimlichen Kreaturen wird den Übersetzer ganz bestimmt an den Kinskerich erinnert haben). Und außerdem: Das Wort „Wien“ kommt vor!!! Hah! Damit kann ich mich endlich gegen potentielle Beschwerden absichern, dass der Forentreffen-Countdown kaum etwas mit dem Forentreffen zu tun hat! Sollte ich meiner Heimatstadt jemals eine eigene Hymne wählen müssen... würden zwar wahrscheinlich immer noch Ultravox oder Falco gewinnen, aber Danny Elfman währe zumindest nah dran.
Soweit hierzu. Da ich nächste Woche von Donnerstag bis Sonntag mit dem bezauberndsten weiblichen Wesen aller Zeiten eine Salzburg-Reise unternehmen werde, werde ich den zweiten Platz je nachdem etwas verfrüht oder verspätet posten müssen. Jedenfalls könnt ihr euch darauf freuen eine tolle Band kennen zu lernen, die sich nicht nur vollständig dem Makabrem verschrieben, sondern auch einen wundervollen Halloween-Song verbucht hat!
NUR NOCH 3 WOCHEN BIS ZUM FORENTREFFEN!!!
Platz 3: „This is Halloween“ (Danny Elfman) aus „A Nightmare before Christmas“
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Auf Youtube finden sich einige Listen, die ein Ranking von „Halloween“-Songs versprechen. Einige der hier behandelten Plätze wie „Monster Mash“ oder „It’s Terror Time Again“ finden sich häufiger in solchen Listen. Was jedoch eine Seltenheit bleibt, sind Songs, in denen das Wort „Halloween“ auch tatsächlich vorkommt. Und wenn doch ein solcher Song in einer dieser Listen ist, dann ist es meistens „This is Halloween“, das Eröffnungs-Lied aus dem Stop-Motion-Musical „A Nightmare before Christmas“. Und obwohl unsere Forentreffen-Liste zwei noch halloweenigere Songs gefunden hat, lässt sich nicht leugnen, dass „This is Halloween“ seinen fixen Platz in jeder Ende Oktober abgespielten Playlist haben sollte. Immerhin bestehen ungefähr 20% der Lyrics nur aus dem Wort „Halloween“.
Aber fangen wir beim Anfang an: Bevor das eigentliche Lied beginnt, bekommen wir (zumindest im Musical) einen kurzen Prolog in Form eines kleinen Gedichtes. Gelesen wird dieses von Patrick Stewart. Das ist natürlich eine feine Sache, immerhin ist der gute Patrick ein Shakespeare-erprobter Schauspieler und kennt sich daher mit Monologen aus. Allerdings finde ich es doch schade, dass Produzent Tim Burton nicht auf einen seiner Stamm-Schauspieler zurückgegriffen hat. Gut, Vincent Price war nicht mehr in der besten Verfassung, als der Film gedreht wurde (er starb im Erscheinungsjahr), aber zumindest Christopher Lee und/oder Christopher Walken hätten das Anfangsgedicht doch sprechen können! Ersterer hätte mit seiner tiefen Stimme jede einzelne Silbe zu einem Erlebnis gemacht, letzterer macht sowieso immer Spaß und beide im Duett wären überhaupt der großartigste Ohrenorgasmus aller Zeiten geworden. Stewarts Rezitation klingt hingegen irgendwie unspektakulär und etwas gehetzt. Aber naja, ich will nicht nörgeln, das kleine Gedicht ist trotzdem ein schöner Einstieg.
Kaum verklingen Stewarts Worte, ertönen die ersten Takte des eigentlichen Songs. Bei dem Komponisten hat Burton dann schließlich doch wieder auf eine vertraute Größe zurückgegriffen, nämlich Danny Elfman. Dieser wird im folgenden Film nicht nur dem Protagonisten während dessen Gesangspassagen seine Stimme leihen, sondern ist auch in „This is Halloween“ als gesichtsloser Clown zu hören. Seine Musik brachte ihm für „A Nightmare before Christmas“ eine Golden-Globe-Nominierung ein und das zu Recht: Allein vom Instrumentalen ist „This is Halloween“ ein flotter Song, der gut ins Ohr geht. Er klingt gleichzeitig gruselig und verspielt, womit er perfekt zur Atmosphäre des Musicals passt.
Seine Aufgabe als Eröffnung erfüllt er hervorragend, indem er den meisten der Figuren Gelegenheit zu einer kurzen Einführung gibt. Das Design der einzelnen Ungeheuer ist großartig. Ihre Stimmen differenzieren sie und sorgen während des Liedes für zusätzliche Abwechslung. Ich fand es auch eine nette Taktik, dass man die unheimlichen Figuren in der Einleitung als solche präsentiert bekommt – rätselhafte Wesen, die plötzlich aus dem Nichts ins Bild kommen – sie sich danach aber als normale Bürger ihrer Stadt entpuppen, kaum setzt die eigentliche Handlung des Filmes ein. Die Vorstellungen der einzelnen Ungetüme und damit der Song enden mit der spektakulären Einführung des Protagonisten.
Das Lied macht mit seiner schwungvollen Melodie und den vielen markanten Sängerstimmen auf jeden Fall gehörigen Spaß. Und weil es so viel Spaß macht, wurde es auch außerhalb des eigentlichen Musicals genutzt. Wenn man sich in Disneyland befindet („A Nightmare before Christmas“ ist eine Disney-Produktion) kann man es bei der ein oder anderen Parade hören und Cover Versionen gibt es unter anderem von Marilyn Manson.
Wie bei kindergerechten Disney-Songs üblich, wurde das Lied gemeinsam mit dem Film auch in verschiedene Fremdsprachen übersetzt. So beispielsweise eine italienische Version, die ziemlich großartig ist und mit Worten wie „Paura“ oftmals Erinnerungen an Filmtitel weckt. Dies ist allerdings noch gar nichts gegen die deutsche Cover-Version: https://www.youtube.com/watch?v=h4-8ljB_YLA. Obwohl ich in dieser die Sänger nicht so super fand wie in der Englischen, lässt es sich diese Version nicht nehmen, einen Verweis auf einen Corbucci-Western anzustellen („Leichen pflastern unseren Weg/ Schrecken ist hier Privileg“ – irgendeine der unheimlichen Kreaturen wird den Übersetzer ganz bestimmt an den Kinskerich erinnert haben). Und außerdem: Das Wort „Wien“ kommt vor!!! Hah! Damit kann ich mich endlich gegen potentielle Beschwerden absichern, dass der Forentreffen-Countdown kaum etwas mit dem Forentreffen zu tun hat! Sollte ich meiner Heimatstadt jemals eine eigene Hymne wählen müssen... würden zwar wahrscheinlich immer noch Ultravox oder Falco gewinnen, aber Danny Elfman währe zumindest nah dran.
Soweit hierzu. Da ich nächste Woche von Donnerstag bis Sonntag mit dem bezauberndsten weiblichen Wesen aller Zeiten eine Salzburg-Reise unternehmen werde, werde ich den zweiten Platz je nachdem etwas verfrüht oder verspätet posten müssen. Jedenfalls könnt ihr euch darauf freuen eine tolle Band kennen zu lernen, die sich nicht nur vollständig dem Makabrem verschrieben, sondern auch einen wundervollen Halloween-Song verbucht hat!
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Re: Forentreffen-Countdown '15
NUR NOCH (ETWAS MEHR ALS) 2 WOCHEN BIS ZUM FORENTREFFEN!!!
Platz 2: „Happy Halloween“ (The Fuzztones)
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Es ist bei all den Cover-Versionen gar nicht so leicht herauszufinden, wann der Song „Happy Halloween“ eigentlich entstanden ist. Ich vermute aber stark, dass seine Ursprünge in den 60ern liegen, als die Monster-Novelty-Songs gerade eine Hochphase erlebten (durch die durchaus brutalen Lyrics ist eine frühere Verortung eher auszuschließen). Sogar unser alter Freund John Zacherle ließ es sich nicht nehmen, eine ziemlich tolle Version aufzunehmen (https://www.youtube.com/watch?v=dmeLW1v5DF4). Mein persönlicher Favorit stammt aber von der Band The Fuzztones.
The Fuzztones ist so etwas wie Zacherle der nächsten Generation: Nach ihrer Gründung in den frühen 80ern, widmete sich diese New Yorker Garagen-Rock-Band in erster Linie dem Texten oder Neuinterpretieren von makabren Liedern. Ihre Diskographie strotzt nur so vor Hexen, Monstern und Mördern. Selbst unseren Platz 12, Zacherles „Dinner with Drac“, haben sie neuinterpretiert. Bevorzuge ich bei dieser musikalischen Limerick-Sammlung jedoch Zacherles Rezitieren, ist der rockige Stil von den Fuzztones perfekt für einen Song wie „Happy Halloween“.
Ein großer Vorteil der Band ist ihre Liebe zu den 60ern. Nicht nur ihre Instrumente sind Überbleibsel aus dem Jahrzehnt, sie versuchen auch in vielen ihrer Liedern den psychodelischen Sound zu kopieren. Da ich diese Musikrichtung sehr gerne mag, habe ich auch The Fuzztones gleich ins Herz geschlossen. Aus selbigen Grund ist mein Lieblingslied von ihnen wohl das großartige „Skeleton Farm“ (https://www.youtube.com/watch?v=_10o07i6kJY) – hätten sie in dieses noch ein zehnminütiges Drum-Solo eingefügt, würde wirklich niemand mehr sagen können, ob man es hier mit The Fuzztones oder Iron Butterfly zu tun hat.
Ihr musikalischer Stil ist also schon mal großartig, doch noch bemerkenswerter ist, wie schon erwähnt, der Inhalt ihrer Lieder. Obwohl dieser manchmal etwas repetitiv werden kann („She’s Wicked“, „The Witch“, „She’s my Witch“ und „You must be a Witch“ sind tatsächlich vier unterschiedliche Lieder ) ließe sich jede Halloween-Playlist allein mit Fuzztones-Songs füllen. Und sollte die Halloween-Party etwas langweilig werden, bleibt immer noch das spannende Ratespiel „Fuzztones-Song oder Hammer-Horrorfilm?“, welches gar nicht mal so leicht ist: https://www.youtube.com/watch?v=I1N7w4vi1QM
Um nicht ganz den Faden zu verlieren, werde ich nun mal die Fuzztones allgemein in Ruhe lassen und mich ganz kurz „Happy Halloween“ im Speziellen zuwenden. Ich kann aber nur wärmstens empfehlen, weitere Lieder der Band anzuhören. Da die meisten Covers sind, kommt man dann durch etwas Recherche auch gleich auf andere tolle und zu Unrecht vergessene Bands, die sich in ihren Songs dem Makabren verschrieben haben.
Es gelang in "Happy Halloween" die für Halloween perfekte Mischung aus Unheimlichkeit und Ausgelassenheit zu kreieren. Auf der einen Seite haben wir sinistere Soundeffekte, eine stöhnende Gitarre und schrille Schreie und auf der anderen Seite haben wir eine rasante Melodie, die mit ihrem mitreißenden Rhythmus zum Tanzen anregt.
Die Lyrics lassen sich durchaus mit dem „Monster Mash“ vergleichen, da sie auch von einer Party erzählen, zu der die verschiedensten Kreaturen eingeladen sind, allerdings ist sie nicht ganz so jungendfreundlich. Sie tanzen zwar immer noch und haben eine gute Zeit miteinander, allerdings sind und bleiben sie Monster und man bekommt den Eindruck, dass ihre Feier nicht ganz ohne Blutvergießen auskommt. Von diesem Geschehen singt der Bandgründer und Lead Singer Rudi Protrudi mit hörbarer Begeisterung. Seine Stimme zelebriert geradezu das grausige Zusammenkommen der Ungeheuer. Und weil er das so gut gemacht hat, darf er auch als Belohnung mit einer Hexe ausgehen… weil vier Lieder, in denen er das macht reichen einfach nicht…
So, ich mach mich mal auf nach Salzburg. Bis ich wieder komme müssen wir uns nur jetzt fragen: Was kann bloß Platz 1 sein? Gibt es einen ultimativeren Halloweensong als die großartige Mixtur aus Spaß und Spuk, die uns The Fuzztones mit ihrer Version von „Happy Halloween“ zuteilwerden ließen? Nein, natürlich gibt es keinen! Aber es gibt einen, der auf eine durchaus alberne Weise noch unterhaltsamer ist…
Platz 2: „Happy Halloween“ (The Fuzztones)
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Es ist bei all den Cover-Versionen gar nicht so leicht herauszufinden, wann der Song „Happy Halloween“ eigentlich entstanden ist. Ich vermute aber stark, dass seine Ursprünge in den 60ern liegen, als die Monster-Novelty-Songs gerade eine Hochphase erlebten (durch die durchaus brutalen Lyrics ist eine frühere Verortung eher auszuschließen). Sogar unser alter Freund John Zacherle ließ es sich nicht nehmen, eine ziemlich tolle Version aufzunehmen (https://www.youtube.com/watch?v=dmeLW1v5DF4). Mein persönlicher Favorit stammt aber von der Band The Fuzztones.
The Fuzztones ist so etwas wie Zacherle der nächsten Generation: Nach ihrer Gründung in den frühen 80ern, widmete sich diese New Yorker Garagen-Rock-Band in erster Linie dem Texten oder Neuinterpretieren von makabren Liedern. Ihre Diskographie strotzt nur so vor Hexen, Monstern und Mördern. Selbst unseren Platz 12, Zacherles „Dinner with Drac“, haben sie neuinterpretiert. Bevorzuge ich bei dieser musikalischen Limerick-Sammlung jedoch Zacherles Rezitieren, ist der rockige Stil von den Fuzztones perfekt für einen Song wie „Happy Halloween“.
Ein großer Vorteil der Band ist ihre Liebe zu den 60ern. Nicht nur ihre Instrumente sind Überbleibsel aus dem Jahrzehnt, sie versuchen auch in vielen ihrer Liedern den psychodelischen Sound zu kopieren. Da ich diese Musikrichtung sehr gerne mag, habe ich auch The Fuzztones gleich ins Herz geschlossen. Aus selbigen Grund ist mein Lieblingslied von ihnen wohl das großartige „Skeleton Farm“ (https://www.youtube.com/watch?v=_10o07i6kJY) – hätten sie in dieses noch ein zehnminütiges Drum-Solo eingefügt, würde wirklich niemand mehr sagen können, ob man es hier mit The Fuzztones oder Iron Butterfly zu tun hat.
Ihr musikalischer Stil ist also schon mal großartig, doch noch bemerkenswerter ist, wie schon erwähnt, der Inhalt ihrer Lieder. Obwohl dieser manchmal etwas repetitiv werden kann („She’s Wicked“, „The Witch“, „She’s my Witch“ und „You must be a Witch“ sind tatsächlich vier unterschiedliche Lieder ) ließe sich jede Halloween-Playlist allein mit Fuzztones-Songs füllen. Und sollte die Halloween-Party etwas langweilig werden, bleibt immer noch das spannende Ratespiel „Fuzztones-Song oder Hammer-Horrorfilm?“, welches gar nicht mal so leicht ist: https://www.youtube.com/watch?v=I1N7w4vi1QM
Um nicht ganz den Faden zu verlieren, werde ich nun mal die Fuzztones allgemein in Ruhe lassen und mich ganz kurz „Happy Halloween“ im Speziellen zuwenden. Ich kann aber nur wärmstens empfehlen, weitere Lieder der Band anzuhören. Da die meisten Covers sind, kommt man dann durch etwas Recherche auch gleich auf andere tolle und zu Unrecht vergessene Bands, die sich in ihren Songs dem Makabren verschrieben haben.
Es gelang in "Happy Halloween" die für Halloween perfekte Mischung aus Unheimlichkeit und Ausgelassenheit zu kreieren. Auf der einen Seite haben wir sinistere Soundeffekte, eine stöhnende Gitarre und schrille Schreie und auf der anderen Seite haben wir eine rasante Melodie, die mit ihrem mitreißenden Rhythmus zum Tanzen anregt.
Die Lyrics lassen sich durchaus mit dem „Monster Mash“ vergleichen, da sie auch von einer Party erzählen, zu der die verschiedensten Kreaturen eingeladen sind, allerdings ist sie nicht ganz so jungendfreundlich. Sie tanzen zwar immer noch und haben eine gute Zeit miteinander, allerdings sind und bleiben sie Monster und man bekommt den Eindruck, dass ihre Feier nicht ganz ohne Blutvergießen auskommt. Von diesem Geschehen singt der Bandgründer und Lead Singer Rudi Protrudi mit hörbarer Begeisterung. Seine Stimme zelebriert geradezu das grausige Zusammenkommen der Ungeheuer. Und weil er das so gut gemacht hat, darf er auch als Belohnung mit einer Hexe ausgehen… weil vier Lieder, in denen er das macht reichen einfach nicht…
So, ich mach mich mal auf nach Salzburg. Bis ich wieder komme müssen wir uns nur jetzt fragen: Was kann bloß Platz 1 sein? Gibt es einen ultimativeren Halloweensong als die großartige Mixtur aus Spaß und Spuk, die uns The Fuzztones mit ihrer Version von „Happy Halloween“ zuteilwerden ließen? Nein, natürlich gibt es keinen! Aber es gibt einen, der auf eine durchaus alberne Weise noch unterhaltsamer ist…
- DrDjangoMD
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Re: Forentreffen-Countdown '15
NUR NOCH EINE WOCHE BIS ZUM FORENTREFFEN!!! In sage und schreibe sieben Tagen, können wir endlich aufhören wie manisch Kästchen in unseren Kalendern durchzustreichen und unsere monatelange Sehnsucht wird endlich ein Ende haben. Solltet ihr allerdings bis jetzt nach einem endlosschleifen-kompatiblen Song gesucht haben, um euch das letzte Bisschen Wartezeit zu verkürzen, sucht nicht weiter…
Platz 1: „Anything Can Happen On Halloween“ (Tim Curry) aus „The Worst Witch“
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Wie der diesjährige Countdown gezeigt haben sollte, findet man Halloween-Songs oft dort, wo man sie nicht erwartet: Manche findet man in den Pop-Charts, manche findet man in Zeichentrickserien, andere findet man in Sketch-Shows und wenn man sich einen obskuren britischen TV-Kinderfilm aus 1986 ansieht, stößt man auf meinen liebsten Halloween-Song aller Zeiten. Der Song ist „Anything Can Happen On Halloween“ und der Film, für den er geschrieben wurde, „The Worst Witch“.
„The Worst Witch“ ist die erste Filmadaption einer bekannten Kinderbuchreihe (https://www.youtube.com/watch?v=hUkVcd7SbTw). Ins Deutsche würde der Film meines Wissens nie übersetzt, aber im englischsprachigen Raum war er eine Zeit lang ein jeden Oktober wiederkehrendes Fernsehvergnügen. Nach allem, was ich mitbekommen habe, gibt es die Kontroverse, dass der Film erstaunlich viele Ähnlichkeiten zu den später erschienen Harry-Potter-Büchern aufweist. Nun kann man sich da natürlich fragen: Ist er auch besser als „Harry Potter“? Kurze Antwort: Nein! Lange Antwort: Nein, ABER Diana Rigg und Tim Curry spielen mit und außerdem gibt es Musical-Nummern (und das ist ein ziemlich aussagekräftiges „Aber“! ).
Die Handlung kreist um die junge Mildred, die in eine Schule für Hexen kommt, sich aber als besonders schlechte Schülerin erweist. Die ersten vierzig Minuten plätschern so vor sich hin, nichts Besonderes, aber der britische Akzent, den die meisten Darstellerinnen haben, hält bei Laune. Was allerdings auffällt ist, dass es keine einzige männliche Rolle in dem ganzen Film gibt. Doch dann erhält Diana Rigg einen Brief, der sie informiert, dass der sogenannte „Grand Wizard“ die Schule zu Halloween besuchen wird. Diesen Grand Wizard behandeln sie ungefähr so wie Gott und Rigg muss sich auch sofort hinsetzen, als sie die Nachricht bekommt. Ab dieser Stelle ist das Fernsehpublikum natürlich extrem neugierig, was das für ein unbeschreiblich toller Mensch sein muss. Und schon ist die Nacht seiner Ankunft angebrochen. Alle Lehrerinnen und Schülerinnen versammeln sich vor der Schule. Plötzlich Lichtershow, Feuerwerk, eine Schülerin ruft „Here he is“ und aus dem Nichts erscheint eine durch die Lüfte fliegende Gestalt, ganz in Weiß, und es ist… Tim Curry... Yeah! Er landet, spricht ein paar wenige Worte und ohne Vorbereitung kommt unerwartet eine Musik-Nummer, die einfach nur magisch ist.
Entgegen aller Erwartungen war richtiges Talent mit der Komposition des Songs beauftragt. Die Melodie schrieb der Musical-Komponist Charles Strouse, der seit den 60ern auch im Filmgeschäft tätig ist. So ist von ihm beispielsweise der Score von „Bonnie und Clyde“, den ich zwar furchtbar unpassend und nervig finde, aber hey, es ist „Bonnie und Clyde“, der Film macht irgendwie alles, was unter normalen Umständen „unpassend und nervig“ wäre „einflussreich und geschichtsträchtig“. Sein „Anything Can Happen On Halloween“ beginnt mit einem netten Intro, das zwar ruhig ist, allerdings abwechslungsreich genug um bei Laune zu halten, und geht dann in einen flotten Hauptteil über. Dieser ist so schwungvoll und stimmig, dass Curry sofort in einen wilden Schleiertanz übergeht und sich die Zuseher wirklich zusammenreißen müssen, um es ihm nicht unverzüglich gleichzutun.
Die Lyrics selbst sind ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite passen sie gut zur Melodie und es gelingt einige Male an exponierten Stellen unheimliche Worte wie „creepy“ oder „scary“ in den Vordergrund zu rücken. Auf der anderen Seite ist der Song so bemüht Reimwörter (vor allem auf „Halloween“) zu finden, dass der Text stellenweise wirklich albern wird. Mein liebster Moment ist, wenn Curry plötzlich schreit „Has anybody seen my tamburin?“, das Instrument aus seinem Mantel hervorzieht, ein paar Sekunden voller Enthusiasmus spielt, bis es ihn langweilt und er das Tamburin dann einfach achtlos zur Seite wirft. Großartig!
Aber ich bin sicher, wir können die albernen Lyrics verzeihen. Erstens machen sie den Song umso lustiger und zweitens ist es schließlich nicht so, als wäre ein professioneller Lyrics-Dichter am Werk gewesen… Was zum Teufel, Don Black hat das geschrieben!? Für alle die es nicht wissen: Oscarpreisträger Don Black schreibt auch schon seit den 60ern Songs für Filme. Den begehrten Preis erhielt er für „Born Free“ und besonders bekannt wurde er als Texter von nicht einem, nicht zwei, nicht drei, nicht vier sondern fünf James-Bond-Songs!
Allerdings haben mich gerade seine Lyrics immer schon zur Verwunderung getrieben…
Dann haben wir noch „Diamonds are Forever“, die obskurste Sexualisierung in der Musikgeschichte…
Und außerdem ist noch „The Man with the Golden Gun“ von Don Black. Der Song ist eine Glorifizierung wie gefährlich und cool der Titelcharakter ist, da es sich bei diesem aber um Christopher Lee handelt, habe ich absolut kein Problem damit.
Okay, zurück zu „Anything Can Happen On Halloween“: So toll ich den Song auch finde, er wäre sicherlich nur halb so gut, wenn ihn irgendwer anderes als Tim Curry gesungen hätte. Erstmals ist Curry so ziemlich das furchteinflößendste Element der ganzen Musiknummer. Vor den „gruseligen“ Bildern auf dem Green-Screen habe ich keine Angst, doch wenn Tim sein Gesicht ganz nah an die Kamera hält, kommt mir doch das Zittern. Davon abgesehen kann Curry natürlich wirklich gut singen und tut das auch mit so viel Enthusiasmus, dass man ihn trotz seinem unheimlichen Wesen einfach gerne haben muss. Jedes Wort scheint ihm die größte Befriedigung zu bereiten, er betont jede Silbe mit höchstem Genuss und das mit anzuhören macht einfach Spaß.
Hier liegt, glaube ich, das Geheimnis, warum „Anything Can Happen On Halloween“ so großartig ist: Drei absolute Talente auf ihrem Gebiet, Komponist Strouse, Schreiber Black und Sänger Curry, kamen zusammen und steckten all ihre Mühe und all ihren Enthusiasmus in einen albernen kleinen Halloween-Song. Und das Ergebnis dieser kollektiven Anstrengung altbewährter Meister ist der beste alberne kleine Halloween-Song, den ich kenne. Wirklich, gute Arbeit, Leute, guter Job… oder sollte ich sagen … TOP JOB!?!?!?
Hach, ich freu mich schon so aufs Forentreffen!
Platz 1: „Anything Can Happen On Halloween“ (Tim Curry) aus „The Worst Witch“
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Wie der diesjährige Countdown gezeigt haben sollte, findet man Halloween-Songs oft dort, wo man sie nicht erwartet: Manche findet man in den Pop-Charts, manche findet man in Zeichentrickserien, andere findet man in Sketch-Shows und wenn man sich einen obskuren britischen TV-Kinderfilm aus 1986 ansieht, stößt man auf meinen liebsten Halloween-Song aller Zeiten. Der Song ist „Anything Can Happen On Halloween“ und der Film, für den er geschrieben wurde, „The Worst Witch“.
„The Worst Witch“ ist die erste Filmadaption einer bekannten Kinderbuchreihe (https://www.youtube.com/watch?v=hUkVcd7SbTw). Ins Deutsche würde der Film meines Wissens nie übersetzt, aber im englischsprachigen Raum war er eine Zeit lang ein jeden Oktober wiederkehrendes Fernsehvergnügen. Nach allem, was ich mitbekommen habe, gibt es die Kontroverse, dass der Film erstaunlich viele Ähnlichkeiten zu den später erschienen Harry-Potter-Büchern aufweist. Nun kann man sich da natürlich fragen: Ist er auch besser als „Harry Potter“? Kurze Antwort: Nein! Lange Antwort: Nein, ABER Diana Rigg und Tim Curry spielen mit und außerdem gibt es Musical-Nummern (und das ist ein ziemlich aussagekräftiges „Aber“! ).
Die Handlung kreist um die junge Mildred, die in eine Schule für Hexen kommt, sich aber als besonders schlechte Schülerin erweist. Die ersten vierzig Minuten plätschern so vor sich hin, nichts Besonderes, aber der britische Akzent, den die meisten Darstellerinnen haben, hält bei Laune. Was allerdings auffällt ist, dass es keine einzige männliche Rolle in dem ganzen Film gibt. Doch dann erhält Diana Rigg einen Brief, der sie informiert, dass der sogenannte „Grand Wizard“ die Schule zu Halloween besuchen wird. Diesen Grand Wizard behandeln sie ungefähr so wie Gott und Rigg muss sich auch sofort hinsetzen, als sie die Nachricht bekommt. Ab dieser Stelle ist das Fernsehpublikum natürlich extrem neugierig, was das für ein unbeschreiblich toller Mensch sein muss. Und schon ist die Nacht seiner Ankunft angebrochen. Alle Lehrerinnen und Schülerinnen versammeln sich vor der Schule. Plötzlich Lichtershow, Feuerwerk, eine Schülerin ruft „Here he is“ und aus dem Nichts erscheint eine durch die Lüfte fliegende Gestalt, ganz in Weiß, und es ist… Tim Curry... Yeah! Er landet, spricht ein paar wenige Worte und ohne Vorbereitung kommt unerwartet eine Musik-Nummer, die einfach nur magisch ist.
Entgegen aller Erwartungen war richtiges Talent mit der Komposition des Songs beauftragt. Die Melodie schrieb der Musical-Komponist Charles Strouse, der seit den 60ern auch im Filmgeschäft tätig ist. So ist von ihm beispielsweise der Score von „Bonnie und Clyde“, den ich zwar furchtbar unpassend und nervig finde, aber hey, es ist „Bonnie und Clyde“, der Film macht irgendwie alles, was unter normalen Umständen „unpassend und nervig“ wäre „einflussreich und geschichtsträchtig“. Sein „Anything Can Happen On Halloween“ beginnt mit einem netten Intro, das zwar ruhig ist, allerdings abwechslungsreich genug um bei Laune zu halten, und geht dann in einen flotten Hauptteil über. Dieser ist so schwungvoll und stimmig, dass Curry sofort in einen wilden Schleiertanz übergeht und sich die Zuseher wirklich zusammenreißen müssen, um es ihm nicht unverzüglich gleichzutun.
Die Lyrics selbst sind ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite passen sie gut zur Melodie und es gelingt einige Male an exponierten Stellen unheimliche Worte wie „creepy“ oder „scary“ in den Vordergrund zu rücken. Auf der anderen Seite ist der Song so bemüht Reimwörter (vor allem auf „Halloween“) zu finden, dass der Text stellenweise wirklich albern wird. Mein liebster Moment ist, wenn Curry plötzlich schreit „Has anybody seen my tamburin?“, das Instrument aus seinem Mantel hervorzieht, ein paar Sekunden voller Enthusiasmus spielt, bis es ihn langweilt und er das Tamburin dann einfach achtlos zur Seite wirft. Großartig!
Aber ich bin sicher, wir können die albernen Lyrics verzeihen. Erstens machen sie den Song umso lustiger und zweitens ist es schließlich nicht so, als wäre ein professioneller Lyrics-Dichter am Werk gewesen… Was zum Teufel, Don Black hat das geschrieben!? Für alle die es nicht wissen: Oscarpreisträger Don Black schreibt auch schon seit den 60ern Songs für Filme. Den begehrten Preis erhielt er für „Born Free“ und besonders bekannt wurde er als Texter von nicht einem, nicht zwei, nicht drei, nicht vier sondern fünf James-Bond-Songs!
Allerdings haben mich gerade seine Lyrics immer schon zur Verwunderung getrieben…
So ist James Bond jetzt ein hitziger, (weg)rennender Doofkopf, der krankhaft besitzergreifend ist… oder geht es in den Song um den Schurken…?Thunderbolt hat geschrieben:He always runs while others walk; he acts while other men just talk […] He looks at this world and wants it all;…
Okay, in dem Song geht es wirklich um Adolfo Celi. Ernsthaft, welche Frau könnte Adolfo wiederstehen?Thunderbolt hat geschrieben:Any woman he wants, he’ll get.
Dann haben wir noch „Diamonds are Forever“, die obskurste Sexualisierung in der Musikgeschichte…
Wie um alles in der Welt soll man einen Diamanten „ausziehen“?Diomands are Forever hat geschrieben:Touch it, stroke it and undress it.
Und außerdem ist noch „The Man with the Golden Gun“ von Don Black. Der Song ist eine Glorifizierung wie gefährlich und cool der Titelcharakter ist, da es sich bei diesem aber um Christopher Lee handelt, habe ich absolut kein Problem damit.
Okay, zurück zu „Anything Can Happen On Halloween“: So toll ich den Song auch finde, er wäre sicherlich nur halb so gut, wenn ihn irgendwer anderes als Tim Curry gesungen hätte. Erstmals ist Curry so ziemlich das furchteinflößendste Element der ganzen Musiknummer. Vor den „gruseligen“ Bildern auf dem Green-Screen habe ich keine Angst, doch wenn Tim sein Gesicht ganz nah an die Kamera hält, kommt mir doch das Zittern. Davon abgesehen kann Curry natürlich wirklich gut singen und tut das auch mit so viel Enthusiasmus, dass man ihn trotz seinem unheimlichen Wesen einfach gerne haben muss. Jedes Wort scheint ihm die größte Befriedigung zu bereiten, er betont jede Silbe mit höchstem Genuss und das mit anzuhören macht einfach Spaß.
Hier liegt, glaube ich, das Geheimnis, warum „Anything Can Happen On Halloween“ so großartig ist: Drei absolute Talente auf ihrem Gebiet, Komponist Strouse, Schreiber Black und Sänger Curry, kamen zusammen und steckten all ihre Mühe und all ihren Enthusiasmus in einen albernen kleinen Halloween-Song. Und das Ergebnis dieser kollektiven Anstrengung altbewährter Meister ist der beste alberne kleine Halloween-Song, den ich kenne. Wirklich, gute Arbeit, Leute, guter Job… oder sollte ich sagen … TOP JOB!?!?!?
Hach, ich freu mich schon so aufs Forentreffen!
- buxtebrawler
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- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
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Re: Forentreffen-Countdown '15
Das ist absolut großartigDrDjangoMD hat geschrieben:Platz 6: „Nudist Colony of the Dead“ (Joyce Mordoh) aus „Nudist Colony of the Dead“
Vielen Dank auch für "Monster Mash"! Der Song tauchte in einer Art New-Wave-Interpretation von The Big O auch im Soundtrack von "Return Of The Living Dead Part II" auf und ist auch auf dem Debüt-Album der britischen Ska-Band Bad Manners vertreten. Dass das Original von Bobby Pickett stammt, wusste ich gar nicht!
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- buxtebrawler
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Re: Forentreffen-Countdown '15
Auch die restlichen Songs sind sehr interessant, "Nightmare Before Christmas" ist natürlich ein großartiger Film mit toller Musik; schön auch, dass du die Übersetzungsleistung würdigst. Die Fuzztones-Nummer ist auch toll und ein Wiedersehen mit Tim Curry bereitet mir immer Freunde, zumal ich weder den Film kenne (und umso überraschter bin, dass du ihn kennst!), noch bisher diese Gesangseinlage kannte! Klasse, wie viele Hintergrundinformationen du jeweils lieferst, aufs Details hinweist und dein Humor zündet sowieso
Jetzt bin ich prima auf Herbst und Forentreffen eingestellt und bedanke mich herzlich für diesen obskuren und abwechslungsreichen Streifzug durch die Welt der "Halloween"-Musik
Mal gucken, vielleicht poste ich die Tage noch den einen oder anderen weiteren Halloween-Song...
Jetzt bin ich prima auf Herbst und Forentreffen eingestellt und bedanke mich herzlich für diesen obskuren und abwechslungsreichen Streifzug durch die Welt der "Halloween"-Musik
Mal gucken, vielleicht poste ich die Tage noch den einen oder anderen weiteren Halloween-Song...
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- DrDjangoMD
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Re: Forentreffen-Countdown '15
Das freut mich wirklich ganz extrem und...buxtebrawler hat geschrieben:Jetzt bin ich prima auf Herbst und Forentreffen eingestellt und bedanke mich herzlich für diesen obskuren und abwechslungsreichen Streifzug durch die Welt der "Halloween"-Musik
...das würde mich sogar noch mehr freuen!buxtebrawler hat geschrieben:Mal gucken, vielleicht poste ich die Tage noch den einen oder anderen weiteren Halloween-Song...
- karlAbundzu
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Re: Forentreffen-Countdown '15
Wieder eine wunderschöne Sammlung an Songs, mit denen man jetzt wirklich eine Eins A Halloween - Party steigen lassen könnte. Monster Mash kam mir übrigens das erste Mal von den Bollock Brothers unter.
Und die Nummer 1 ist sehr schön und würdig und mir (ebenso wie der Film) völlig unbekannt, und man sollte sich vielleicht doch mehr Tonträger von Tim Curry holen als nur den Rocky Horror Soundtrack.
Und die Nummer 1 ist sehr schön und würdig und mir (ebenso wie der Film) völlig unbekannt, und man sollte sich vielleicht doch mehr Tonträger von Tim Curry holen als nur den Rocky Horror Soundtrack.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.