Die gnadenlose Hand des Gesetzes - Maro Gariazzo
Moderator: jogiwan
- Nello Pazzafini
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Re: Die gnadenlose Hand des Gesetzes - Mario Gariazzo
DIE GNADENLOSE HAND DES GESETZES aka DAS BLUT DER SCHWARZEN SCHLANGE (La Mano spietata della legge)
I 1973
R: Mario Gariazzo
D: Philippe Leroy, Klaus Kinski, Lincoln Tate, Silvia Monti, Tony Norton, Luciano Rossi
Der Mario wär kein Mario wenn er nicht auch einen Polizeifilm am Kerbholz hätte – und was für einen! „La Mano spietata della legge“ (1973) aka „Die gnadenlose Hand des Gesetzes“ bzw. im TV als „Das Blut der schwarzen Schlange“ – unpassender geht’s kaum. Ein mafiöses Syndikat lässt Leute auf die Seite bringen. Dummerweise können sich zwei süsse Stewardessen an den eingeflogenen Auftragskiller (Lincoln Tate) erinnern, die nun natürlich weg müssen. Eine von ihnen wird von Vito Quattroni (Klaus Kinski) erdrosselt. Kinski hat hier eine Rolle ohne auch nur ein Wort zu sagen aber jeder seiner Auftritte ist einfach nur grande, kalter Blick, wenn man seine Augen überhaupt mal sieht, meist regiert die Spiegelbrille, kaltblütige Morde, die Coolness in persona. Die andere soll nach dem Mord an ihre Kollegin nochmal polizeilich interviewt werden doch sie wird von Quattroni abgeholt. Komplize Luciano Rossi ist der Geiselbewacher, aber was für einer. Schmieriger geht es kaum, nachdem er sich Lust durch ein Pornoheft geholt hat vergewaltigt er die Stewardess brutalst. Das mag Klaus gar nicht, er schreitet ein und zieht das Püppchen wieder an nur um sie danach zu erschiessen (!). Luciano, tja, dem wird der Schwanz mit einem Dunsenbrenner verkohlt! Klaus mag Vergewaltiger nämlich nicht.
Währenddessen räumt Comissario De Carmine gnadenlos auf. Philippe Leroy gibt den beinharten Comissario, die gnadenlose Hand des Gesetzes quasi. Hier regiert die Faust und die Verbrecher werden zum Geständnis geprügelt. Anfangs noch verteufelt bekommt er im Laufe der Geschichte freie….Faust!
Apropo Faust, Fausto Tozzi ist die rechte Hand des Mafiakopfs Guido Alberti. Der gibt die Aufträge, Fausto schickt die Killer. Natürlich gibt’s einen Maulwurf im Komissariat, Comissario D´Amico (Antonio Monselesan aka Tony Norton) ist der Verräter doch Leroy kommt ihm drauf und er bekommt auf die Fresse. Leroy bekommt auch auf die Fresse, er wird entführt und arg in die Mangel genommen. Ich hab ihm die paar Hiebe vergönnt vergnügt er sich doch in diesem Film nackt im Bett mit Italiens schönster Frau, Silvia Monti. Das vergönn ich ihm nicht. Doch die harte Hand des Gesetzes geht seinen Weg und er kriegt sie alle…….
Gariazzos einziger Ausflug in die Gefilde des Polizei- und Mafiafilms, und was für einer! Hier stimmt wirklich alles, perfekt besetzt bis in die kleinste Rolle, sehr gutes Drehbuch, welches auch von Mario selbst stammt, imposante Kameraführung und in schönem Scope sowie gewohnt genialer Score von Stelvio Cipriani. Leroy kommt schön ruppig, Kinski spricht wirklich kein einziges Wort, auch nicht in der Zeugenvernehmung wo er einige Fausthiebe einstecken muss, und Luciano Rossi als schmierig geiles Schwein mit viel Hitze im Schritt. Hier kann man nichts falsch machen und warum Signore Gariazzo uns nicht noch ein paar Werke in diesem Genre geschenkt hat ist mir ein Rätsel und wirklich schade. Doch sein Weg war ein anderer, die Weiten des Weltraums und des geheimnisvollen Dreiecks zwischen den Beinen der Frauen sollten seine Gebiete werden! Achja, es gab noch einen deutschen, also Ostdeutschen, Alternativtitel für den Film - „Kategorischer Imperativ gegen ein Verbrechen im Zorn“ – wow!
9/10
P.S.: grandioser Score von Stelvio Cipriani!!!
"unser" Klaus!
und die schönste Frau Italiens, Silvia Monti!
Der Soundtrack, einfach grandios und gehört in jede anständige Soundtrack Sammlung!!!
oder so mit 2 anderen grossartigen polizeiscores
(aus meiner Gariazzo Totalo Werkschau und demnächst im articolo completo irgendwo zu lesen )
- Die Kroete
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Re: Die gnadenlose Hand des Gesetzes - Maro Gariazzo
Ach tatsächlich dann nenne uns doch mal einige anderen Gründen?!Nello Pazzafini hat geschrieben:Die Kroete hat geschrieben:Nello Pazzafini hat geschrieben:
aber geh, der rote rausch ist als kleiner österreichischer film wahrscheinlich aus ganz anderen gründen nie wirklich bekannt geworden und der Freda war anfang 70 und sicher unpassendst für die Wallace reihe.
Und was den Freda angeht, so war es ja nicht der einzige Wallace, der Anfang der 70er, nicht mehr so ganz in die Reihe passte, oder?!
- Nello Pazzafini
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Re: Die gnadenlose Hand des Gesetzes - Maro Gariazzo
das war deine meldung:Die Kroete hat geschrieben:Ach tatsächlich dann nenne uns doch mal einige anderen Gründen?!Nello Pazzafini hat geschrieben:Die Kroete hat geschrieben:
Und was den Freda angeht, so war es ja nicht der einzige Wallace, der Anfang der 70er, nicht mehr so ganz in die Reihe passte, oder?!
ja und gerade wegen solchen Meinungen, wie der deinigen, sind in den 60ern solche Filme, wie "Der rote Rausch" und "Das Gesicht im Dunkeln" um ihren verdienten Erfolg gebracht worden
a. Der rote Rausch war 62 und war VOR bzw. beim Entstehen des Kinski/Wallace Hypes und hatte realtiv wenig Kinoeinsatz. Wiederentdeckt wurde er anscheinend damals auch nicht.
b. Dre Freda Wallace war für die Wallace Serie unpassend und der zeitgeist war ein anderer sodas das Prädikat Wallace nicht mehr funtionierte.
c. frag ich mich wie man sagen kann das rollen von Kinski wie eben bei der gnadenlosen hand... von 73 den Erfolg von Filmen die Jahre davor gemacht wurden ihren Erfolg verhinderten? Das entzieht sich meiner Logik.
Re: Die gnadenlose Hand des Gesetzes - Maro Gariazzo
Starker Film, auch wenn ich mir etwas schwer damit getan habe zu verstehen, warum die einfach planlos jeden ermorden haben lassen, die Gründe dafür sind mir auch jetzt, nachdem ich ihn gesehen habe noch nicht völlig klar.
Wie dem auch sei, gut anzusehen war er in jedem Fall, Kinski ist hier einmal mehr, diabolisch gut und zeigt keinerlei Gefühlsregung, hätt gerne mehr von ihm gesehen.
Kommissar De Carmine ist auch ein merkwürdiger Charakter, kämft selbst mit seiner Unbeherrschtheit und seinen brutalen Verhörmethoden, will am Ende den Beruf sogar an den Nagel hängen.
Um so gemeiner ist da natürlich das gnadenlos fiese Ende.
7,5/10
Wie dem auch sei, gut anzusehen war er in jedem Fall, Kinski ist hier einmal mehr, diabolisch gut und zeigt keinerlei Gefühlsregung, hätt gerne mehr von ihm gesehen.
Kommissar De Carmine ist auch ein merkwürdiger Charakter, kämft selbst mit seiner Unbeherrschtheit und seinen brutalen Verhörmethoden, will am Ende den Beruf sogar an den Nagel hängen.
Um so gemeiner ist da natürlich das gnadenlos fiese Ende.
7,5/10