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Ringo aka Angelface hat geschrieben:Der Roman zeichnet ein desillusionierendes Bild der modernen Gesellschaft und war in Italien ein Bestseller - Soavi machte daraus einen erschreckenden Film. Keine Identifikationsfigur, keine Hoffnung, kein Happy End.Und gerade deswegen hinterlässt der Film eine unangenehme Leere und wirkt nach - lange nach dem enorm intensiven Finale.
Vor einigen Tagen konnte ich mein Glück kaum fassen, den Film habe ich nun endlich gesehen und ich war geplättet.Das Teil ist mit das beste was ich in den letzten 2-3 Jahren gesehen habe, RESPEKT SOAVI !!!
Das sollten sich einige ein beispiel dran nehmen den auch mit wenig Geld kann man wundervolle Filme drehen.
Der Song ist Genial und diesen dann in den Film einzbauen ist einfach der überhammer:
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
Der Film hat mich vom Ende her richtig fertiggemacht. Ich wäre gern in den Bildschirm gesprungen, um noch einzugreifen und den Ausgang zu verändern. Ansonsten fand ich den Film gut, aber nicht überwältigend. Das Ende war jedoch hart.
Ich bleibe dabei, mich berührt der Film nicht. Dass er handwerklich besser gemacht ist als mindestens 90% des aktuellen Mainstreams, ändert leider nichts an dieser Tatsache.
Für das konsequente Ende verdient der Film Anerkennung, für mich der Höhepunkt des Streifens.
Ringo aka Angelface hat geschrieben:Der Roman zeichnet ein desillusionierendes Bild der modernen Gesellschaft und war in Italien ein Bestseller - Soavi machte daraus einen erschreckenden Film. Keine Identifikationsfigur, keine Hoffnung, kein Happy End.Und gerade deswegen hinterlässt der Film eine unangenehme Leere und wirkt nach - lange nach dem enorm intensiven Finale.
Vor einigen Tagen konnte ich mein Glück kaum fassen, den Film habe ich nun endlich gesehen und ich war geplättet.Das Teil ist mit das beste was ich in den letzten 2-3 Jahren gesehen habe, RESPEKT SOAVI !!!
Das sollten sich einige ein beispiel dran nehmen den auch mit wenig Geld kann man wundervolle Filme drehen.
Der Song ist Genial und diesen dann in den Film einzbauen ist einfach der überhammer:
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Angenehm unterkühlt (der dt. Titel "Eiskalt" paßt also bestens. )
Wie oftmals im italienischem Film gibt es keine Sympathieträger.
Die einzige "normale" Person des Films erleidet ein schreckliches Schicksal und fällt den "Eiskalten" die sie umgeben zu Opfer.
Wirklich ausgezeichnet besetzt und mit einer lebendigen Bildersprache hat mich der Film die gesamte Laufzeit über gut unterhalten.
Des Weiteren weiß man wirklich nie, was die Handlung in den nächsten fünf Minuten parat hält.
Den Italiener Michele Soavi habe ich in seiner Eigenschaft als Regisseur bisher mit Horrorfilmen wie dem von mir geschätzten „Aquarius“ alias „Stage Fright“ in Verbindung gebracht oder dem leider immer noch auf eine Sichtung wartenden „The Church“. Im Jahre 2006 drehte er mit „Eiskalt“ einen Thriller nach Romanvorlage von Massimo Carlotto. Man wird Zeuge, wie ein je nach Sichtweise sich entweder im politischen Freiheitskampf oder eben Terrorismus befindender Mann, Giorgio (Alessio Boni), zum Verräter wird und anschließend zum typischen, nur auf seinen eigenen Vorteil bedachten Gangster konvertiert, der die Karriereleiter empor klettert – aber auch nicht immer wirklich die freie Wahl hat, denn natürlich begibt er sich in Abhängigkeiten und ist erpressbar. Wirklich stören tut ihn das aber alles nicht, denn ohne erkennbare Gefühlsregung geht er über Leichen.
Was „Eiskalt“ ganz sicher nicht will, ist um Verständnis für rückfällig werdende Verbrecher buhlen. Stattdessen zeichnet Soavi das Bild einer verkommenen, korrupten Gesellschaft ohne Werte und Moral, in der das Gesetz des Stärkeren bzw. Skrupelloseren gilt. Im Prinzip beobachtet man den gesamten Film lang, wie Giorgio mit einem Kapitalverbrechen nach dem anderen durchkommt. Leider gelingt es über weite Strecken nicht, daraus ein für den Zuschauer schockierendes, ihm nahe gehendes Martyrium zu machen oder ihn mit pessimistischem Nihilismus zu konfrontieren. Durch das Fehlen jeglicher Symapthiefiguren ist eine Identifikation mit einer der Rollen unmöglich und um Giorgio Faszination und Ausdruckskraft zu verleihen zu können, wird er zu eindimensional und zurückhaltend charakterisiert. Letztlich verfolgt man das Geschehen recht teilnahmslos und erfreut sich stattdessen an einigen schönen Kamerafahrten oder der tristen, „kalten“ Optik des Films, die durchaus für so etwas wie die passende Atmosphäre sorgt. Ebenfalls ein Hingucker ist Michele Placido als korrupter Bulle.
Erst im letzten Drittel dreht „Eiskalt“ so richtig auf. Giorgio heiratet eine süße, kleine Frau und gerät – natürlich – in Konflikt mit ihr. Hier bekommt man endlich einen Charakter geboten, mit dem man mitfiebern kann – und wie! Was Soavi da am Schluss mit dem Zuschauer macht, grenzt an Folter. Diese Ohnmacht, diese Verzweiflung, diese Tragik! Das ist wirklich großes Kino, inhaltlich konsequent, künstlerisch sehr beachtlich in Szene gesetzt. „Arrivederci amore, ciao...“
Fazit: Zwei Drittel des Films ließen mich „eiskalt“, das letzte Drittel hingegen ist hochemotional und rettet Soavis Film über den Durchschnitt.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Das Psychogramm vom skrupellosen eiskalten Killer hat mir gut gefallen.
Wurde auch dramaturgisch und darstellerisch einwandfrei umgesetzt.
Trotzdem empfand ich den Film stellenweise als zu langatmig, mehr tempo hätte dem Film nicht geschadet.