Abrakadabra - Luciano & Nicolás Onetti (2018)
Moderator: jogiwan
Abrakadabra - Luciano & Nicolás Onetti (2018)
Abrakadabra
Originaltitel: Abrakadabra
Herstellungsland: Argentinien, Neuseeland / 2018
Regie: Luciano & Nicolás Onetti
Darsteller: German Baudino, Ivi Brickell, Gustavo Dalessanro, Raul Gederlini
Story:
Kurz vor Eröffnung seiner Zaubershow in einem Theater wird der Magier Lorenzo mit einem Serienkiller konfrontiert, der augenscheinlich seinen Auftritt auf drastische Weise sabotieren möchte und dazu scheinbar wahllos Leute ermordet. Während die ermittelnde Polizei den Magier und sein Umfeld verdächtigt, macht sich Lorenzo selbst auf die Suche nach dem Killer und landet durch einen Hinweis am Tatort bei einem ähnlichen Ereignis aus seiner Kindheit, bei dem ein Magier bei einem missglückten Trick sein Leben lassen musste. Der Killer mordet jedoch zwischenzeitlich unvermittelt weiter und auch der abgehalfterte und einem lasterhaften Leben zugeneigte Zauberer muss erkennen, dass man dunkle Schatten aus der Vergangenheit nicht so einfach los wird.
Originaltitel: Abrakadabra
Herstellungsland: Argentinien, Neuseeland / 2018
Regie: Luciano & Nicolás Onetti
Darsteller: German Baudino, Ivi Brickell, Gustavo Dalessanro, Raul Gederlini
Story:
Kurz vor Eröffnung seiner Zaubershow in einem Theater wird der Magier Lorenzo mit einem Serienkiller konfrontiert, der augenscheinlich seinen Auftritt auf drastische Weise sabotieren möchte und dazu scheinbar wahllos Leute ermordet. Während die ermittelnde Polizei den Magier und sein Umfeld verdächtigt, macht sich Lorenzo selbst auf die Suche nach dem Killer und landet durch einen Hinweis am Tatort bei einem ähnlichen Ereignis aus seiner Kindheit, bei dem ein Magier bei einem missglückten Trick sein Leben lassen musste. Der Killer mordet jedoch zwischenzeitlich unvermittelt weiter und auch der abgehalfterte und einem lasterhaften Leben zugeneigte Zauberer muss erkennen, dass man dunkle Schatten aus der Vergangenheit nicht so einfach los wird.
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Re: Abrakadabra - Luciano & Nicolás Onetti (2018)
Die Onetti-Brüder und deren Hang den Giallo in seiner klassischen Phase nachzueifern hat uns ja bereits Filme wie „Sonno Profondo“ und „Francesca“ beschert und mit „Abrakadabra“ liegt nun das neueste Werk vor, dass optisch und soundtechnisch auch wie ein Sergio Martino-Film aus den Siebzigern daherkommt. Die Kopie ist die höchste Form der Anerkennung heißt es und auch wenn das im Fall von „Abrakadabra“ zugegeben recht toll aussieht, so fühlt sich das hier irgendwie total falsch an. Jede Szene, jede Einstellung und jedes Settings versucht mit verklärter Nostalgie eine Zeit heraufzubeschwören, die nun einmal Jahrzehnte vorbei ist und die Onetti-Brüden halten sich sklavisch an den Vorgaben, wie ein Giallo aus dieser Zeit auszusehen hat. Von satten Technicolor-Farben, über den J&B bis hin zum dumpfen Ton bei den Dialogen wird alles penibel genau nachgestellt und dennoch wirkt das Endergebnis immer wie ein seelenloses Etwas, das nur mit seinen Bildern, anstatt mit Charme und einer Geschichte zu punkten versucht. Inhaltlich ist der Streifen wie seine Vorgänger auch nur ein ziemlich laues Lüftchen und jenseits jeglicher Originalität, auch wenn man ständig bemüht ist, diesen Umstand hübsch zu überdecken. Ich brauch so etwas trotzdem nicht und bei Filmen wie „Abrakadabra“ trennt sich dann wohl nicht nur die Spreu vom Weizen, sondern auch der Retro-Hipster von Vintage-Fan und während der eine jubelt, wird sich der andere eher mit Schrecken abwenden.
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- Salvatore Baccaro
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Re: Abrakadabra - Luciano & Nicolás Onetti (2018)
Wer meine Film-Kurzbesprechungen in diesen heiligen Hallen seit bald zehn Jahren verfolgt, der weiß: In meiner grenzenlosen Toleranz (oder grenzenlosen Naivität) kann ich zumeist noch dem haarsträubendsten Trash-Heuler ein oder zwei goldene Haare abgewinnen. (An dieser Stelle nochmals der Hinweis, dass auch der Bux irgendwann die Glorie von PORNO HOLOCAUST erkennen und zu schätzen lernen wird!) Aber bei diesem Budenzauber aus der Onetti-Schmiede...
Dieses Machwerk verzauberte ja das Publikum letztes Jahr beim Braunschweiger Filmfest, (während ich im Nachbarsaal bei einem anderen Streifen saß), und von keinem meiner Freunde/Bekannten, die sich ihn antaten, habe ich etwas anderes vernommen als das Schimpfen eines Rohrspatzes. Als ich ABRAKADABRA dann kurze Zeit später selbst zu Gesicht bekam, verwandelte ich mich allein vor dem heimischen Laptopschirm ebenfalls in einen Vogel aus der Familie der Ammern, und zwar einen sehr erbosten!
Bevor mir erneut Federn wachsen, unterschreibe ich schnell völlig Jogis Meinung, und kann nur jeden Giallo-Aficionado vor diesem Film warnen. Tut ihn euch nicht an, ehrlich!
Dieses Machwerk verzauberte ja das Publikum letztes Jahr beim Braunschweiger Filmfest, (während ich im Nachbarsaal bei einem anderen Streifen saß), und von keinem meiner Freunde/Bekannten, die sich ihn antaten, habe ich etwas anderes vernommen als das Schimpfen eines Rohrspatzes. Als ich ABRAKADABRA dann kurze Zeit später selbst zu Gesicht bekam, verwandelte ich mich allein vor dem heimischen Laptopschirm ebenfalls in einen Vogel aus der Familie der Ammern, und zwar einen sehr erbosten!
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- buxtebrawler
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Re: Abrakadabra - Luciano & Nicolás Onetti (2018)
Verhält es sich für dich bei den aktuellen '80er-Retroschickstreifen ähnlich oder ist das speziell ein Problem dieser ganzen Neo-Gialli?jogiwan hat geschrieben:Die Kopie ist die höchste Form der Anerkennung heißt es und auch wenn das im Fall von „Abrakadabra“ zugegeben recht toll aussieht, so fühlt sich das hier irgendwie total falsch an. Jede Szene, jede Einstellung und jedes Settings versucht mit verklärter Nostalgie eine Zeit heraufzubeschwören, die nun einmal Jahrzehnte vorbei ist und die Onetti-Brüden halten sich sklavisch an den Vorgaben, wie ein Giallo aus dieser Zeit auszusehen hat. Von satten Technicolor-Farben, über den J&B bis hin zum dumpfen Ton bei den Dialogen wird alles penibel genau nachgestellt und dennoch wirkt das Endergebnis immer wie ein seelenloses Etwas, das nur mit seinen Bildern, anstatt mit Charme und einer Geschichte zu punkten versucht. Inhaltlich ist der Streifen wie seine Vorgänger auch nur ein ziemlich laues Lüftchen und jenseits jeglicher Originalität, auch wenn man ständig bemüht ist, diesen Umstand hübsch zu überdecken. Ich brauch so etwas trotzdem nicht und bei Filmen wie „Abrakadabra“ trennt sich dann wohl nicht nur die Spreu vom Weizen, sondern auch der Retro-Hipster von Vintage-Fan und während der eine jubelt, wird sich der andere eher mit Schrecken abwenden.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- buxtebrawler
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Re: Abrakadabra - Luciano & Nicolás Onetti (2018)
Das scheint dich ja wirklich zu verfolgen - hätte ich das gewusst...Salvatore Baccaro hat geschrieben:An dieser Stelle nochmals der Hinweis, dass auch der Bux irgendwann die Glorie von PORNO HOLOCAUST erkennen und zu schätzen lernen wird!
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Abrakadabra - Luciano & Nicolás Onetti (2018)
Wenn die Retro-Nostalgie ein Teil der Handlung und gut umgesetzt ist, dann hab ich auch kein Problem damit. Hier ist der Siebziger-Look aber so ziemlich der zentrale (und einzige) Angelpunkt und alles andere hat sich dem vorgegebenen Look vollständig unterzuordnen. Andere Neo-Giallo reduzieren die ganze Sache hingegen wieder nur auf Farbgebung oder stylische Morde, was ich auch nicht prickelnd finde. Man kann auch den Charme dieser Filme ja auch in aktuelle Produktionen transferieren, ohne dabei völlig uninspiriert ans Werk zu gehen, auch wenn sich die positiven Beispiele imho eher in Grenzen halten. Hier bei den Onetti-Brüdern wirkt das aber alles wie von zwei Fanboys kreiert, die krampfhaft und völlig ironiefrei versuchen ihren Vorbildern zu huldigen bzw. versuchen, diese sogar noch zu übertreffen.buxtebrawler hat geschrieben:Verhält es sich für dich bei den aktuellen '80er-Retroschickstreifen ähnlich oder ist das speziell ein Problem dieser ganzen Neo-Gialli?jogiwan hat geschrieben:Die Kopie ist die höchste Form der Anerkennung heißt es und auch wenn das im Fall von „Abrakadabra“ zugegeben recht toll aussieht, so fühlt sich das hier irgendwie total falsch an. Jede Szene, jede Einstellung und jedes Settings versucht mit verklärter Nostalgie eine Zeit heraufzubeschwören, die nun einmal Jahrzehnte vorbei ist und die Onetti-Brüden halten sich sklavisch an den Vorgaben, wie ein Giallo aus dieser Zeit auszusehen hat. Von satten Technicolor-Farben, über den J&B bis hin zum dumpfen Ton bei den Dialogen wird alles penibel genau nachgestellt und dennoch wirkt das Endergebnis immer wie ein seelenloses Etwas, das nur mit seinen Bildern, anstatt mit Charme und einer Geschichte zu punkten versucht. Inhaltlich ist der Streifen wie seine Vorgänger auch nur ein ziemlich laues Lüftchen und jenseits jeglicher Originalität, auch wenn man ständig bemüht ist, diesen Umstand hübsch zu überdecken. Ich brauch so etwas trotzdem nicht und bei Filmen wie „Abrakadabra“ trennt sich dann wohl nicht nur die Spreu vom Weizen, sondern auch der Retro-Hipster von Vintage-Fan und während der eine jubelt, wird sich der andere eher mit Schrecken abwenden.
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- Il Grande Racket
- Beiträge: 475
- Registriert: Sa 9. Jan 2016, 23:26
- Wohnort: Hoher Norden
Re: Abrakadabra - Luciano & Nicolás Onetti (2018)
Was mich bei den Onettis besonders stört, ist, dass ihnen die Geschichte an sich immer herzlich egal ist und sie sich daran auslassen, mit Motiven und Klischees zu spielen - und darin sind sie halt nicht besonders gut. Vom Retro-Look her fand ich ABRAKABRA allerdings am besten getroffen, da der Film zum einen genauso billig aussieht wie seine Vorbilder vom Fließband (eine größere Leistung wäre es allerdings gewesen, eben dies nicht zu feiern, sondern durch eine pointierte Geschichte zu konterkarieren; aber daran sind sie ja eh nicht interessiert), zum anderen auch offenbart, was die Onettis machen: billige, vor Selbstherrlichkeit triefende Fan-Filme. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich mich, entgegen zu FRANCESCA und SONNO PROFONDO, einigermaßen unterhalten gefühlt habe, da sie ja nicht mit Sex und Gewalt geizen und dies dieses mal zumindest in ein passend schmieriges Ambiente packen.
Re: Abrakadabra - Luciano & Nicolás Onetti (2018)
"Abrakadabra" von den Onettis erscheint im Jänner 2021 bei Cinestrange Extreme in einer 3-Disc-Edition um schnäppchenhafte EUR 39,90 inklusive Soundtrack.
quelle: dtm.at
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