Agent Hamilton 2 - In persönlicher Mission - Tobias Falk
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Agent Hamilton 2 - In persönlicher Mission - Tobias Falk
Agent Hamilton 2 - Rache für die Tochter
(Hamilton 2: Men inte om det gäller din dotter)
mit Mikael Persbrandt, Seba Mubarak, Frida Hallgren, Reuben Sallmander, Nadja Christiansson, Lennart Hjulström, Peter Eggers, Steven Waddington, Cal Macaninch, John Light, Nigel Whitmey
Regie: Tobias Falk
Drehbuch: Stefan Thunberg / Jan Guillou
Kamera: Jan Jonaeus
Musik: Philippe Boix-Vives / Jon Ekstrand
FSK 16
Schweden / 2012
Carl Hamilton, Schwedens härtester und eigensinnigster Geheimagent, geht mal wieder eigene Wege. Diesmal kommt er seiner Kollegin und guten Freundin Ewa Tanguy zu Hilfe, als ihre Tochter entführt wird. Ein mächtiger Öl-Milliardär aus Saudi-Arabien steckt hinter dem Verbrechen. In seiner Wüstenfestung hält er das Mädchen, das er zur gläubigen Muslima umerziehen will, gefangen. Wegen seiner Ölvorräte halten sich die schwedischen Behörden zurück. Zu allem entschlossen plant der Agent deshalb mit einigen wenigen Waffengefährten einen Befreiungsschlag im Alleingang. Diesmal ist die Sache sehr persönlich, denn die kleine Nathalie ist Carl Hamiltons Patenkind!
Schon im Vorfeld durfte man sehr gespannt sein, ob auch das zweite Abenteuer mit Schwedens Top-Agenten an die Klasse des ersten Teils herankommen würde. Die Frage ist ganz eindeutig mit einem klaren ja zu beantworten, auch wenn die vorliegende Geschichte nicht ganz die Intensität des Vorgängers erkennen lässt. Dieses Mal ist Carl Hamilton (Mikael Persbrandt) in einer ganz eigenen Mission unterwegs und kann nicht auf die Unterstützung seines Landes hoffen, denn politische Komplikationen verhindern, das der Top-Agent auf offizielle Hilfe hoffen kann. Wenn es sich nämlich um Öl dreht, werden auch einmal terroristische Hintergründe anders behandelt und gerade dieser Punkt kommt in der vorliegenden Geschichte sehr gut zum Ausdruck. Es ist schon erstaunlich wie schnell Verbrechen unter den Tisch gekehrt werden sollen, wenn sich alles um das schwarze Gold dreht und selbst Terroristen einen höheren Stellenwert haben als das Leben eines kleinen Mädchens.
Das Ganze ist dabei sehr glaubwürdig umgesetzt worden, so das man sich als Zuschauer äußerst gut mit den Ereignissen auseinandersetzen kann. Auch das Verhalten von Hamilton erscheint dabei logisch, auch wenn der gute Mann dabei außerhalb seiner Befugnisse agiert und sich selbst auf ein wahres Himmelfahrtskommando begibt, das doch recht wenig Aussicht auf Erfolg beinhaltet. Persbrandt agiert dabei wie gewohnt extrem cool, die Rolle des markigen Agenten scheint ihm wie auf den Leib geschneidert. Auch der oft herbeigezogene Vergleich mit einem James Bond ist nicht gänzlich von der Hand zu weisen, auch wenn sich diese schwedische Produktionen nicht ganz so spektakulär gestalten wie gerade die älteren Filme mit dem britischen Pendant. Trotzdem ist hier eine Menge an Klasse zu verspüren und besonders die nüchterne-und knallharte Darstellung von Persbrandt erscheint absolut passend, man kann sich jederzeit mit der Hauptfigur identifizieren, die einen äußerst authentischen Eindruck hinterlässt.
Und dennoch zeigt die Hauptfigur auch menschliche Gefühle, was man ihr im ersten Moment gar nicht so richtig zutraut. Und gerade weil diese menschlichen Regungen auf eine eher unterkühlte Art dargestellt werden, erscheinen sie so unglaublich realistisch, denn theatralische Gefühlsausbrüche würden ganz einfach nicht zum Charakter des Agenten passen. Und so merkt man trotz der fast stoischen Mimik des Hauptdarstellers ganz deutlich, wie sehr ihm die Entführung seines Patenkindes an die Nieren geht und er Himmel und Hölle in Bewegung setzt, um das Mädchen aus den Klauen seiner Entführer zu befreien. Das Ganze gestaltet sich dann auch phasenweise recht actionreich, wobei Regisseur Tobias Falk sorgsam darauf bedacht ist, das die Szenerie zu keiner Zeit in überflüssigem Aktionismus versinkt. Die vorhandenen Passagen sind sehr gut über die gesamte Laufzeit verteilt, so das die Ereignisse zu keinem Zeitpunkt überladen erscheinen. Für den gewonnenen Gesamteindruck des Filmes ist das nicht unerheblich, denn so werden die realistisch wirkenden Geschehnisse noch einmal zusätzlich hervorgehoben und bieten dem Zuschauer einen absolut erstklassigen Agenten-Thriller.
Im Endeffekt steht dieses zweite Abenteuer des schwedischen Top-Agenten seinem Vorgänger in kaum etwas nach. Zwar entsteht nicht mehr dieser einzigartige Wow-Effekt, den die Figur im ersten Fall hinterlassen hat, denn mittlerweile vermeint man, den knallharten Hamilton schon in-und auswendig zu kennen. Dieser Aspekt ist jedoch noch nicht einmal als negativer Kritikpunkt anzusehen, denn Mikael Persbrandt hinterlässt einmal mehr einen unglaublich sympathischen Eindruck. Auch der Aspekt, das hier etwas weniger Action als im ersten Teil vorhanden ist sehe ich nicht als Nachteil an, denn in seiner Gesamtheit wirkt die Geschichte äußerst stimmig und rund. Die fast unterkühlte Grundstimmung des Ganzen verleiht der Story ein einzigartiges Flair, das die Glaubwürdigkeit der Ereignisse noch einmal zusätzlich unterstützt. Und so kann man nur hoffen, das noch weitere Verfilmungen folgen werden, denn die Figur des Carl Hamilton beinhaltet genügend Potential für eine gesamte Reihe, an der man sich bei vorliegender Qualität der einzelnen Fälle ganz sicher erfreuen könnte.
Fazit:
Auch der zweite Fall des schwedischen Agenten beinhaltet wieder einmal genügend Zündstoff für ein ungemein interessantes-und sehr spannendes Film-Erlebnis. Ein cooler Hauptdarsteller, gelungene Action-Passagen und eine gut umgesetzte Geschichte lassen einen zu einem sehr guten Gesamteindruck gelangen, so das man hier eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen kann.
7/10
Big Brother is watching you
Re: Agent Hamilton 2 - Rache für die Tochter - Tobias Falk
Hab garnich gewusst das es da von nen zweiten Teil gibt, ich steh auf Mikael Persbrandt!!
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Re: Agent Hamilton 2 - Rache für die Tochter - Tobias Falk
Nachdem mir schon der erste Teil gut gefallen hat, überzeugt auch Teil 2 der Agenten-Serie mit einer Hochglanz-Optik und einer spannenden Geschichte, die ihre Protagonisten einmal quer über den Erdball schickt. Zwar wirkt die Geschichte über radikale Ölmultis und wirtschaftliche Interessen nicht ganz so gelungen wie im Vorgänger, aber das Tempo und die Action ist so wohldosiert, dass einem dramaturgische Holprigkeiten und die tendenziöse Geschichte gar nicht weiter auffallen. Das die Action handgemacht und nicht übertrieben CGI-lastig daherkommt und auch nicht ständig physikalische Grenzen außer Kraft gesetzt werden, kommt "Agent Hamilton 2 - In persönlicher Mission" ebenfalls sehr zu Gute. Ein Action-Unterhaltungsfilm, wie ich ihn mag.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Agent Hamilton 2 - In persönlicher Mission - Tobias Falk
Den fand ich etwas schwächer als den ersten Teil. Die Story fand ich etwas krude und die Befreiungsaktion ein bisschen unrealistisch. Na ja, spannend war es allemal.
6,5/10
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"You can´t love animals and eat them too."
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
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