Deliria-Italiano

Lebanon



Originaltitel: לבנון

Herstellungsland: Israel, Deutschland, Frankreich / 2009

Regie: Samuel Maoz

Darsteller: Yoav Donat, Itay, Tiran, Oshri Cohen, Michael Moshonov, u.a.

Story:

Am ersten Tages des Libanon-Krieges lernt der junge Soldat Shmulik seine drei Kollegen einer Panzerbesatzung kennen. Doch für Freundlichkeiten bleibt kein Platz und mit dem ersten Einsatz lernen die vier unerfahrenen Soldaten schon bald das Grauen des Krieges kennen. Als auch der Panzer angegriffen wird, entpuppt sich das sicherere Gefährt zunehmend als Todesfalle und hinter den feindlichen Linien ist auch keine Rettung zu erwarten.

"Lebanon" ist ein Kriegsdrama der heftigen Sorte, dass auf den autobiografischen Erlebnissen des Regisseurs beruht. Die politischen Hintergründe werden aber nicht näher beleuchtet, sodass die Geschehnisse des Streifens dann auch auf andere Kriegsereignisse umzumünzen ist. Die Inszenierung und Blickwinkel der Geschichte ist dabei sehrinteressant, die Darsteller top und für den goldenen Löwen der Filmfestspiele in Venedig hat es auch gereicht. Trotz FSK16-Freigabe wird dem Zuschauer einiges zugemutet und die Sichtung ist dann auch alles andere als angenehm. Ein Downer-Delükss und trotzdem mag ich solche Filme einfach nicht...

jogiwan hat geschrieben:Ein Downer-Delükss und trotzdem mag ich solche Filme einfach nicht...

Antikriegsfilme sollten auch keinen Spaß machen!
Aber danke für den Tipp, diesen werde ich mir auf jeden Fall mal zu Gemüte führen (so ich ihn mal in die gierigen Finger bekomme ). Ich bin offenbar ein Freund von Kriegsstreifen

Kriegsfilme kommen bei mir gleich nach den Western....

jogiwan hat geschrieben:Kriegsfilme kommen bei mir gleich nach den Western....

und dennoch bezeichnest du "Lebanon" als harte Kost? Wenn du - wie ich annehme - schon einiges gewöhnt bist bedeutet das im Umkehrschluss offensichtlich, dass der hier besprochene Streifen wohl ein wirklich harter Brocken ist. Folglich: ab auf die Liste damit

LEBANON (Israel, Deutschland, Frankreich 2009, Regie: Samuel Maoz)

Nun endlich auch gesichtet! Der gesamte Film ist extrem beeindruckend umgesetzt und spielt vollständig und ausnahmslos in (!) einem Panzer im Kampfeinsatz. Die Außenwelt wird nur durch Visiere wahrgenommen, das Gefühl für Raum (außerhalb) und Zeit geht relativ schnell vollständig verloren. Keine Übersicht, nur wenige Informationen, ständig unter Feuer – und die Menschen im Inneren haben dann auch noch eigene Probleme. Sehr bedrückend und fühlt sich sehr echt an (obwohl bisweilen der Eindruck entsteht, dass in dem Ding richtig viel Platz ist, was aber nicht der Fall ist). Toller, mal ganz anderer Film! 7-8/10