Arkadin hat geschrieben:Einspruch! "Orloff" deutet schon auf die weitere Karriere Francos hin, da hier viele Themen, Obessionen und Namen auftauchen, die ihn bis in seine Spätwerke hinein begleiten sollen.
Das mit den Namen habe ich ja auch erwähnt...
Arkadin hat geschrieben:Auch die Verbindung von Sex und Gewalt war damals schon etwas Neues und durchaus gewagt. Dass Franco handwerklich durchaus etwas drauf hatte, wird nicht nur nach betrachten dieses Filmes, sondern auch seiner weiteren in den 60er Jahren entstandenen (sich oftmals am Film Noir und Orson Welles orientierenden) Werken deutlich. Er konnte also durchaus, wenn er wollte/musste - nur war ihm technische Perfektion oftmals nicht wichtig. Der "schluderig improvisierende" Stil ist also durchaus gewollt und kein Zeichen von Inkompetenz. Betrachtet man einmal "Orloff" mit seinem fast 1:1 Remake "Jack the Ripper" wird deutlich, dass Francos Stil sich im Kern nicht so stark verändert hatte (wenn er Geld, Zeit und ein großes Team zur Verfügung hatte - und ihn das Thema interessierte).
Das ist mir klar, ich habe ihm ja selbst schon für manchen seiner Filme die Ehre erwiesen. Dennoch finde ich, dass sich dieser - gelungene! - Film hier doch schon noch sehr stark an seinen Vorbildern orientiert und im Endeffekt z.B. "Augen ohne Gesicht" dann doch die Nase vorn hat. Ich schrieb ja aber auch "isoliert betrachtet" - in der Retrospektive wird natürlich deutlich, welche bereits hier im Ansatz vorhandenen Elemente sich durch sein zukünftiges Werk ziehen sollten.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!