Das Concorde Inferno - Ruggero Deodato (1979)
Moderator: jogiwan
Re: Das Concorde Inferno - Ruggero Deodato
Herrlich haarsträubende und naive Melange aus Katastrophenfilm und Wirtschaftsthriller mit recht seltsamen Entwicklungen am laufenden Band und vielen bekannten Gesichtern wie James Franciscus, meine Mimsy, Robert Kerman und Venantino Venantini. Die Geschichte ist irgendwie total doof und so etwas wie Spannung kommt gleich gar nicht auf. Dennoch macht "Das Concorde Inferno" aber doch großen Spass, weil man auch aus dem Stauen gar nicht rauskommt. Hai in der Concorde, Säure im Essen und eine neben der Spur agierende Mimsy, die sich hier so gar nicht mit Ruhm bekleckert hat, dafür aber ausnahmsweise eine ertägliche Frisurenleistung bietet: 5/10
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Das Concorde Inferno - Ruggero Deodato
Ich habe mir gestern die Blu-ray von CONCORDE INFERNO ca. 1 Stunde angesehen aber leider war es schon sehr spät und ich habe die Vernunft walten lassen und bin ins Bett gegangen. Heute Abend nehme ich mir den Film noch mal vor.
Zumindest die erste Stunde ist toll, genau nach meinem Geschmack und streckenweise auch heute noch sehr spannend. Ich hätte den Film noch mühelos, ohne Müde zu werden fertig schauen können.
Die Bildqualität ist für einen Italofilm überaus gut geworden und im richtigen (2,35) Bildformat.
Heute Abend sichte ich den komplett aber ich denke, ich werde ihn ziemlich gut bewerten.
Zumindest die erste Stunde ist toll, genau nach meinem Geschmack und streckenweise auch heute noch sehr spannend. Ich hätte den Film noch mühelos, ohne Müde zu werden fertig schauen können.
Die Bildqualität ist für einen Italofilm überaus gut geworden und im richtigen (2,35) Bildformat.
Heute Abend sichte ich den komplett aber ich denke, ich werde ihn ziemlich gut bewerten.
- horror1966
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Re: Das Concorde Inferno - Ruggero Deodato
Das Concorde Inferno
(Concorde Affaire '79)
mit James Franciscus, Mimsy Farmer, Venantino Venantini, Fiamma Maglione, Edmund Purdom, Francisco Charles, Francesco Carnelutti, Ottaviano Dell'Acqua, Aldo Barberito, Roberto Santi, Maria D'Incoronato
Regie: Ruggero Deodato
Drehbuch: Alberto Fioretti / Ernesto Gastaldi / Renzo Genta
Kamera: Federico Zanni
Musik: Stelvio Cipriani
FSK 16
Italien / 1979
Eine Concorde-Maschine startet mit einer Testcrew an Bord von London aus mit dem Ziel Caracas. Zwanzigtausend Meter über der Karibik brechen plötzlich sämtliche Radio- und Funkverbindungen ab. Die Concorde verliert an Höhe und stürzt ins Meer. Da es sich um einen Sabotageakt handelt, der vorsieht, dass niemand die Katastrophe überlebt, wird die einzige Überlebende, eine Stewardess, aus den Wogen gefischt und auf einer Yacht gefangen gehalten. Um das Vertrauen in das Überschallflugzeug wieder herzustellen, findet der Jungfernflug der Concorde auf demselben Kurs, diesmal jedoch mit Passagieren an Bord, trotzdem statt. Gelingt es der Crew, die Concorde vor dem sicheren Absturz zu bewahren?
In den 70er Jahren hatten Katastrophen-Szenarien in der Filmwelt absolute Hochkonjunktur und Werke wie beispielsweise "Flammendes Inferno" oder auch "Meteor" standen ziemlich hoch im Kurs. Mit "Das Concorde Inferno" lieferte auch Ruggero Deodato", der ansonsten eher für seine umstrittenen Filme bekannt ist einen Beitrag ab, der jedoch nicht an die Klasse der genannten Filme heran reichen kann. Um wirklich gänzlich überzeugen zu können fehlt es der Geschichte ganz einfach an wirklichen Höhepunkten und zudem erscheint auch das vorhandene Drehbuch ein wenig löchrig, so das sich dem Zuschauer doch phasenweise ein recht unausgegorenes Szenario präsentiert, das sich letztendlich lediglich im Durchschnittsbereich ansiedelt.
So erscheint das Geschehen doch an einigen Stellen ziemlich an den Haaren herbei gezogen und die dargestellte Verschwörungs-Theorie wird leider viel zu oberflächlich in den Mittelpunkt gerückt. Zwar erkennt man durchaus die Zusammenhänge der Sabotage-Aktionen, doch hätte man gerade dieses inhaltliche Element weitaus stärker beleuchten sollen, um so auch für einen konstant hoch angesiedelten Spannungsbogen Sorge zu tragen. Deodato verliert sich hingegen größtenteils in Nebensächlichkeiten, so das die Ereignisse stellenweise leicht vor sich hin dümpeln, zudem nimmt das Szenario auch erst im letzten Drittel ein wenig an Fahrt auf und legt viel zu spät ein ordentliches Tempo vor, das man viel früher hätte einbinden müssen. Kein Wunder also, das sich das Ganze teilweise ein wenig träge präsentiert und eher selten dafür sorgen kann, das man sich richtig gut unterhalten fühlt.
Nun sollte man diese italienische Produktion aber auch nicht schlechter machen als sie ist, denn anschauen kann man sich das Werk durchaus. Nur sollte man schon im Vorfeld keine zu großen Ansprüche stellen, da sich die Ereignisse doch eher unspektakulär präsentieren und so auch eher selten das Gefühl des echten Nervenkitzels aufkommt. Die ganze Inszenierung erscheint äußerst bieder und lässt so den Eindruck einer TV-Produktion entstehen, die keinen sonderlich starken und nachhaltigen Eindruck hinterlassen kann. Dementsprechend gestaltet sich auch das Schauspiel der Akteure auch maximal durchschnittlich, streckenweise lässt sich dabei sogar ein gewisses Overacting erkennen.
Letztendlich ist "Das Concorde Inferno" insbesondere aus heutiger Sicht ein etwas angestaubter und mittelmäßiger Katastrophenfilm, dessen Inszenierung doch diverse Lücken erkennen lässt. Dennoch eignet sich der Film durchaus für eine Sichtung an einem verregneten Nachmittag, jedoch sollte man keine Wunderdinge erwarten. Denn dafür ist das Drehbuch zu schwach und die Geschehnisse wirken manchmal doch arg konstruiert.
Fazit:
Nachhaltig im Gedächtnis bleibt dieser Film nun wirklich nicht haften und Deodato hätte seiner Geschichte schon ein wenig mehr Drive verleihen müssen, um durchgehend für kurzweilige Unterhaltung zu sorgen. In vorliegender Form reicht es gerade einmal für eine einmalige Sichtung, denn allzu oft wird die DVD sicherlich nicht in den heimischen Player wandern.
5/10
Big Brother is watching you
Re: Das Concorde Inferno - Ruggero Deodato
Eine Concorde-Maschine verschwindet bei einem Testflug spurlos über der Karibik. Wenig später erhält der Reporter Moses Brody (James Franciscus) einen Anruf von seiner Ex-Frau, die auf Martinique eine Bar betreibt. Sie bittet ihn, zu ihr zu kommen, da es auf Martinique eine große Geschichte für ihn geben würde. Bei Brodys Eintreffen ist seine Ex-Frau bereits tot. Brody beginnt mit Nachforschungen und findet bald heraus, dass die Concorde ins Meer gestützt ist und es eine Überlebende (Mimsy Farmer) gibt…
Ausgelöst durch den Erfolg des Filmes “Airport“, starte in den 70er Jahren ein große Welle mit Katastrophenfilme: “Erdbeben“, “Das Poseidon Inferno” und die drei Sequels von “Airport” sind die bekanntesten Vertreter dieser Gattung. Der vierte Teil der “Airport”-Serie kam am 17. August 1979 in die Kinos und hieß “Airport ’80: Die Concorde“. Bereits ein halbes Jahr vorher hatte ein anderer Film Premiere. Die Italiener hatten unter der Regie von Ruggero Deodato den ähnlich klingenden “Concorde Affaire ’79″(deutscher Titel: “Das Concorde Inferno“) in die Kinos gebracht. In dem “Airport”-Film war es ein skrupelloser Industrieller, der den etwas komplizierten Plan fasst, die Concorde u.a. durch Beschuss von einem Phantom-Jäger zum Abstürzen zu bringen, um eine Journalistin mit ihn belastenden Papieren zu eliminieren. Im italienischen Film hat, der ebenfalls skrupellose, Industrielle einen etwas nachvollziehbareren Grund. Um die Concorde zu diskreditieren und damit die lästige Konkurrenz aus dem Weg zu räumen, will er ein Unglück herbeiführen, damit niemand mehr mit der Concorde fliegt. Was recht visionär ist, denn tatsächlich führte ein spektakulärer Concorde-Absturz 2000 dazu, dass das Concorde-Programm drei Jahre später eingestellt wurde.
Hatte der amerikanische “Concorde”-Film Alain Delon und Sylvia Kristal in den Hauptrollen, sind es beim italienischen Pendant die beiden Amerikaner James Franciscus und Mimsy Farmer. Franciscus hatte bereits in “Die neunschwänzigen Katze” von Dario Argento Erfahrung im italienischen Filmgeschäft gesammelt und war vor allem durch die Hauptrolle in “Rückkehr zum Planet der Affen” bekannt geworden. Er spielt hier den Reporter Moses Brody routiniert und ohne große Anstrengungen. Mimsy Farmer war nach ihrem ersten großen Erfolg “More” von Barbet Schroeder in Italien hängen geblieben, hatte ebenfalls mit Argento zusammengearbeitet (in “Vier Fliegen auf grauem Samt“) und in zahlreichen andren Genrefilmen, wie “Macchie solari” oder “l profumo della signora in nero“, mitgespielt. “Concorde Inferno” gehört leider nicht zu den Highlights ihrer Schauspielkunst. Tatsächlich geht sie einem mit ihrer hysterischen Passivität ziemlich auf den Geist. Insbesondere in der Szene, in der sie am Telefon versucht, den Flugsicherheitsleuten wichtige Informationen zukommen zu lassen, und ständig “Ich weiß es nicht! Ich kann mich nicht erinnern! Ich lege jetzt auf!” schluchzt. Da möchte man sie gerne mal ordentlich durchschütteln. Interessanterweise scheint Mimsy Farmer nicht den ganzen Film über, zur Verfügung gestanden zu haben. In der Eröffnungsszene wird ihr Charakter nur von hinten gezeigt und trägt eine hässliche Perücke, die nichts mit Frau Farmers tatsächlicher Frisur gemein hat.
Auf der Seite der Bösen befindet sich neben Joseph Cotton und Edmund Purdum – die ihren Part sicherlich an nur einem Tag runter gefilmt haben – noch Venantino Venantini, ein Veteran aus unzähligen Italo-Filmen, der eine gewohnt souveräne Vorstellung gibt. In der Rolle eines seiner Handlanger sieht man Ottaviano Dell’Acqua, einer der fünf Dell’Acqua-Brüder, die das Stunt-Geschäft in Italien wie niemand sonst geprägt haben. Er selber spielte in unzähligen Filmen kleine bis kleinste Rollen. Auch in amerikanischen Produktionen, die in Italien gedreht wurden – wie Scorseses “Gangs of New York“, war er für die Stunts zuständig und trat als Komparse auf. Kleine Trivia am Rande: Er “spielte” auch den Zombie auf den Konquistadoren-Friedhof in Lucio Fulcis “Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies“, dessen wurmzerfressener Kopf die Kinoplakate zu diesem Film schmückte. Ebenfalls erwähnenswert ist Van Johnson, der auch als einer der Stars des Filmes beworben wird. Van Johnson war seit den 40er Jahren in Hollywood erfolgreich und war besonders in einer Reihe von Filmen um den Arzt Dr. Randall Adams bekannt geworden. Im “Concorde Inferno” sitzt er als Pilot der zweiten Maschine im Cockpit, beschränkt sich darauf ein paar Grimassen schneiden und seinen Namen für das Filmplakat zur Verfügung stellen. Als Chef der Flugsicherung tritt übrigens Robert Kerman auf, Hauptdarsteller von Deodatos “Cannibal Holocaust” und unter dem Pseudonym Richard Bolla Star zahlreicher US-Pornos.
Wer einen lupenreinen Katastrophenfilm erwartet, dürfte vom “Concorde Inferno”, trotz des feurigen deutschen Titels, enttäuscht sein. So trifft der Original-Titel “Die Concorde Affäre” auch weitaus besser zu. Zwar gibt es zu Beginn einen Absturz und auch beim Finale werden – wenn unter den Passagieren Panik ausbricht und der tapfere Pilot mit der Steuerung des Flugzeugs kämpft – Katastrophenfilm-Standards eingehalten,. Doch diese Momente stehen weniger im Zentrum des Filmes, als die Versuche des Reporters Brody, hinter das Geheimnis der verschwunden Concorde zu kommen. Was wahrscheinlich auch besser so ist, denn in den wenigen Szenen, in denen die Concorde zu sehen ist, kann nicht vertuscht werden, dass hier ein simples Spielzeugflugzeug verwendet wurde. So ist es eine gute Entscheidung von Regisseur Ruggero Deodato, die Actionszenen nur indirekt zu zeigen, und sich auf die Reaktionen der Betroffenen zu reduzieren.
Die Abenteuergeschichte um Brody und seine Nachforschungen erinnert mit ihren vielen Tauchszenen, der exotischen Kulisse und den Unterwasserkämpfen leicht an einen frühen Bond-Film, insbesondere “Feuerball“. Wobei “Concorde Inferno” in diesem Falle der arme, halbverhungerte Bruder von “Feuerball” wäre. Aber “Das Concorde Inferno” erfüllt seinen Zweck. Er unterhält sehr ordentlich und Regisseur Ruggero Deodato ist einfach ein zu guter Regisseur, um nicht auch eine simple Abenteuergeschichte sicher über die Ziellinie zu bringen. Zudem lässt er hier sein pessimistisches Weltbild durchscheinen, welches seinen im selben Jahr entstandenen Magenschwinger “Cannibal Holocaust” so effektiv machte. Am Ende bleiben die wahren Schurken unbestraft und registriert das Scheitern ihrer finsteren Pläne mit einem Achselzucken. Es ist ja alles nur ein Spiel.
“Das Concorde Inferno” ist weniger Katastrophenfilm, als vielmehr ein Abenteuerfilm vor exotischer Kulisse, der manchmal an einen alten Bond-Film erinnert. Routinierte Darsteller und eine souveräne Regie bringen die unterhaltsame Geschichte locker über die Runden.
Ascot Elite hat diesen Film im Rahmen seiner Cinema Treasures Reihe veröffentlicht. Das Bild ist gut, der Ton liegt auf Deutsch und Englisch vor. Eine italienische Tonspur fehlt. Ebenso wie leider auch jegliches Extra-Material.
Screenshots: http://www.filmforum-bremen.de/2013/11/ ... e-inferno/
Ausgelöst durch den Erfolg des Filmes “Airport“, starte in den 70er Jahren ein große Welle mit Katastrophenfilme: “Erdbeben“, “Das Poseidon Inferno” und die drei Sequels von “Airport” sind die bekanntesten Vertreter dieser Gattung. Der vierte Teil der “Airport”-Serie kam am 17. August 1979 in die Kinos und hieß “Airport ’80: Die Concorde“. Bereits ein halbes Jahr vorher hatte ein anderer Film Premiere. Die Italiener hatten unter der Regie von Ruggero Deodato den ähnlich klingenden “Concorde Affaire ’79″(deutscher Titel: “Das Concorde Inferno“) in die Kinos gebracht. In dem “Airport”-Film war es ein skrupelloser Industrieller, der den etwas komplizierten Plan fasst, die Concorde u.a. durch Beschuss von einem Phantom-Jäger zum Abstürzen zu bringen, um eine Journalistin mit ihn belastenden Papieren zu eliminieren. Im italienischen Film hat, der ebenfalls skrupellose, Industrielle einen etwas nachvollziehbareren Grund. Um die Concorde zu diskreditieren und damit die lästige Konkurrenz aus dem Weg zu räumen, will er ein Unglück herbeiführen, damit niemand mehr mit der Concorde fliegt. Was recht visionär ist, denn tatsächlich führte ein spektakulärer Concorde-Absturz 2000 dazu, dass das Concorde-Programm drei Jahre später eingestellt wurde.
Hatte der amerikanische “Concorde”-Film Alain Delon und Sylvia Kristal in den Hauptrollen, sind es beim italienischen Pendant die beiden Amerikaner James Franciscus und Mimsy Farmer. Franciscus hatte bereits in “Die neunschwänzigen Katze” von Dario Argento Erfahrung im italienischen Filmgeschäft gesammelt und war vor allem durch die Hauptrolle in “Rückkehr zum Planet der Affen” bekannt geworden. Er spielt hier den Reporter Moses Brody routiniert und ohne große Anstrengungen. Mimsy Farmer war nach ihrem ersten großen Erfolg “More” von Barbet Schroeder in Italien hängen geblieben, hatte ebenfalls mit Argento zusammengearbeitet (in “Vier Fliegen auf grauem Samt“) und in zahlreichen andren Genrefilmen, wie “Macchie solari” oder “l profumo della signora in nero“, mitgespielt. “Concorde Inferno” gehört leider nicht zu den Highlights ihrer Schauspielkunst. Tatsächlich geht sie einem mit ihrer hysterischen Passivität ziemlich auf den Geist. Insbesondere in der Szene, in der sie am Telefon versucht, den Flugsicherheitsleuten wichtige Informationen zukommen zu lassen, und ständig “Ich weiß es nicht! Ich kann mich nicht erinnern! Ich lege jetzt auf!” schluchzt. Da möchte man sie gerne mal ordentlich durchschütteln. Interessanterweise scheint Mimsy Farmer nicht den ganzen Film über, zur Verfügung gestanden zu haben. In der Eröffnungsszene wird ihr Charakter nur von hinten gezeigt und trägt eine hässliche Perücke, die nichts mit Frau Farmers tatsächlicher Frisur gemein hat.
Auf der Seite der Bösen befindet sich neben Joseph Cotton und Edmund Purdum – die ihren Part sicherlich an nur einem Tag runter gefilmt haben – noch Venantino Venantini, ein Veteran aus unzähligen Italo-Filmen, der eine gewohnt souveräne Vorstellung gibt. In der Rolle eines seiner Handlanger sieht man Ottaviano Dell’Acqua, einer der fünf Dell’Acqua-Brüder, die das Stunt-Geschäft in Italien wie niemand sonst geprägt haben. Er selber spielte in unzähligen Filmen kleine bis kleinste Rollen. Auch in amerikanischen Produktionen, die in Italien gedreht wurden – wie Scorseses “Gangs of New York“, war er für die Stunts zuständig und trat als Komparse auf. Kleine Trivia am Rande: Er “spielte” auch den Zombie auf den Konquistadoren-Friedhof in Lucio Fulcis “Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies“, dessen wurmzerfressener Kopf die Kinoplakate zu diesem Film schmückte. Ebenfalls erwähnenswert ist Van Johnson, der auch als einer der Stars des Filmes beworben wird. Van Johnson war seit den 40er Jahren in Hollywood erfolgreich und war besonders in einer Reihe von Filmen um den Arzt Dr. Randall Adams bekannt geworden. Im “Concorde Inferno” sitzt er als Pilot der zweiten Maschine im Cockpit, beschränkt sich darauf ein paar Grimassen schneiden und seinen Namen für das Filmplakat zur Verfügung stellen. Als Chef der Flugsicherung tritt übrigens Robert Kerman auf, Hauptdarsteller von Deodatos “Cannibal Holocaust” und unter dem Pseudonym Richard Bolla Star zahlreicher US-Pornos.
Wer einen lupenreinen Katastrophenfilm erwartet, dürfte vom “Concorde Inferno”, trotz des feurigen deutschen Titels, enttäuscht sein. So trifft der Original-Titel “Die Concorde Affäre” auch weitaus besser zu. Zwar gibt es zu Beginn einen Absturz und auch beim Finale werden – wenn unter den Passagieren Panik ausbricht und der tapfere Pilot mit der Steuerung des Flugzeugs kämpft – Katastrophenfilm-Standards eingehalten,. Doch diese Momente stehen weniger im Zentrum des Filmes, als die Versuche des Reporters Brody, hinter das Geheimnis der verschwunden Concorde zu kommen. Was wahrscheinlich auch besser so ist, denn in den wenigen Szenen, in denen die Concorde zu sehen ist, kann nicht vertuscht werden, dass hier ein simples Spielzeugflugzeug verwendet wurde. So ist es eine gute Entscheidung von Regisseur Ruggero Deodato, die Actionszenen nur indirekt zu zeigen, und sich auf die Reaktionen der Betroffenen zu reduzieren.
Die Abenteuergeschichte um Brody und seine Nachforschungen erinnert mit ihren vielen Tauchszenen, der exotischen Kulisse und den Unterwasserkämpfen leicht an einen frühen Bond-Film, insbesondere “Feuerball“. Wobei “Concorde Inferno” in diesem Falle der arme, halbverhungerte Bruder von “Feuerball” wäre. Aber “Das Concorde Inferno” erfüllt seinen Zweck. Er unterhält sehr ordentlich und Regisseur Ruggero Deodato ist einfach ein zu guter Regisseur, um nicht auch eine simple Abenteuergeschichte sicher über die Ziellinie zu bringen. Zudem lässt er hier sein pessimistisches Weltbild durchscheinen, welches seinen im selben Jahr entstandenen Magenschwinger “Cannibal Holocaust” so effektiv machte. Am Ende bleiben die wahren Schurken unbestraft und registriert das Scheitern ihrer finsteren Pläne mit einem Achselzucken. Es ist ja alles nur ein Spiel.
“Das Concorde Inferno” ist weniger Katastrophenfilm, als vielmehr ein Abenteuerfilm vor exotischer Kulisse, der manchmal an einen alten Bond-Film erinnert. Routinierte Darsteller und eine souveräne Regie bringen die unterhaltsame Geschichte locker über die Runden.
Ascot Elite hat diesen Film im Rahmen seiner Cinema Treasures Reihe veröffentlicht. Das Bild ist gut, der Ton liegt auf Deutsch und Englisch vor. Eine italienische Tonspur fehlt. Ebenso wie leider auch jegliches Extra-Material.
Screenshots: http://www.filmforum-bremen.de/2013/11/ ... e-inferno/
Früher war mehr Lametta
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- CamperVan.Helsing
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Re: Das Concorde Inferno - Ruggero Deodato
Eine durchaus interessante Mischung aus klassischem 70er-Flugzeug-Katastrophenfilm und Abenteuerfilm. Die Tauchszenen gefielen mir gut. Gut, dass Modelle verwendet, ist zu offensichtlich, aber wer wird sich denn zu Zeiten von "Sharknado 2" daran stören.
Mimsy Farmer ist in diesem Film aber wirklich schwer erträglich. Bei ihrem hysterischen Anfall am Telefon möchte man ihr ein paar Ohrfeigen verpassen und wünscht sich, das ZAZ-Team wäre bei dieser Szene am Ruder gewesen. Und für die Rolle des Moses (!) Brody hätte ich statt James Franciscus lieber Papst Franziskus gesehen, aber man kann halt nicht alles haben.
Letztlich Unterhaltung aus dem oberen Mittelfeld von "Roger" Deodato.
Mimsy Farmer ist in diesem Film aber wirklich schwer erträglich. Bei ihrem hysterischen Anfall am Telefon möchte man ihr ein paar Ohrfeigen verpassen und wünscht sich, das ZAZ-Team wäre bei dieser Szene am Ruder gewesen. Und für die Rolle des Moses (!) Brody hätte ich statt James Franciscus lieber Papst Franziskus gesehen, aber man kann halt nicht alles haben.
Letztlich Unterhaltung aus dem oberen Mittelfeld von "Roger" Deodato.
My conscience is clear
(Fred Olen Ray)
(Fred Olen Ray)
- FarfallaInsanguinata
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- Registriert: Mi 20. Nov 2013, 22:57
Re: Das Concorde Inferno - Ruggero Deodato (1979)
Wieso hackt ihr alle so gern auf der lieben Mimsy rum? Weil sie ein dankbares Opfer abzugeben scheint?
Nix da! Ich kenne mindestens drei tolle Filme mit ihr, die ich in meiner Sammlung nicht missen möchte.
"Riot on Sunset Strip", "Macchie Solari" und "Das Mädchen von Triest", um nur komplett verschiedene Epochen anzusprechen.
Also lasst mir die gefälligst in Ruhe!
Nix da! Ich kenne mindestens drei tolle Filme mit ihr, die ich in meiner Sammlung nicht missen möchte.
"Riot on Sunset Strip", "Macchie Solari" und "Das Mädchen von Triest", um nur komplett verschiedene Epochen anzusprechen.
Also lasst mir die gefälligst in Ruhe!
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Re: Das Concorde Inferno - Ruggero Deodato (1979)
Nix über meine Mimsy!FarfallaInsanguinata hat geschrieben: Also lasst mir die gefälligst in Ruhe!
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