achso, du meintest die filmfiguren sind zwiespältig, das trifft natürlich zu und ist ja absolut gewollt. Ich verstand die tendenz oder der film an sich ist zwiespältig und das hat eben einen negativen geschmack bei mir hinterlassen. Ich meinte ja, eine grossartige Geschichte, sehr melancholisch, sehr traurig und es ist richtig schwer sich da für wen mitzuentscheiden sprich da sind wir wieder bei deiner zwiespältigkeit. Aber der Film an sich, der ist der Zwiespalt absolut erhaben und gerade deswegen hat er auch nichts mit Naziploitation zu tun.purgatorio hat geschrieben:Also ich befand mich sehr wohl in einem Zwiespalt (und das provoziert der Film meiner Einschätzung nach auch absichtlich): gönne ich denn dem Nazi, dem Verbrecher (!), sein Glück in der alten Liebe? Gönne ich es der ehemaligen Gefangenen, die eventuell in einem psychologischen Konstrukt fest hängt (Stockholm-Syndrom) und sich darum erneut ausliefert ohne selbst einen wirklichen Wiederstand leisten zu können? Oder sollte sie mir lieber Leid tun? Sollte der Nazi nach zwölf Jahren unbehelligtem Leben unter uns nicht allmählich mal zur Rechenschaft gezogen werden? Und vor allem: durch wen denn? Soll ihn seine Geliebte verraten oder seine Schergen und Gehilfen? Soll er vor Gericht oder in einer dunklen Gasse gerichtet werden? Hat sich der Mensch denn geändert? Heiße ich das gut, überwiegt Liebe die Schuld? usw. ... ich empfinde das sehr wohl als provozierten Zwiespalt, dem sich der Rezipient zu stellen hat Immerhin muss ich als Betrachter mich mit Menschlichkeit auseinander setzen, die ich einem unmenschlichen Akt und absoluter Barbarei entgegen bringen soll... das ist schon recht schwierigNello Pazzafini hat geschrieben: der film ist überhaupt nicht zwiespältig, das klingt gerade in diesem fall sehr negativ und trifft da einfach nicht zu. alles anderen liegt beim betrachter, wenn man sich auf die geschichte einlässt ist man regelrecht gefangen von ihr und die entwicklung wie auch das ende fesselt obendrein das ich da auch keine spannungsarmut erkennen kann. Einlassen muss man sich drauf und die Thematik muss man mögen dann kann der Film alles. Schön auch das die Geschichte eine Frau verfilmt hat......
Ich denke der Ideenspender der Naziploitation Welle ist ganz woanders zu suchen....
Und zum Stiglegger hab ich meine ganz eigene meinung, den finde ich eher zwiespältig und schätze ihn eigentlich nicht, weder als Filmjournalist und schon gar nicht als Autor dieses Werkes SADICONAZISTA. Meines Erachtens ist er genau der falsche der ein Buch zu so einem Thema schreibt aber das ist jetzt ausufernd und hat hier, gerade hier , nichts verloren. Hoffe ich hab mich jetzt klar genug ausgedrückt und du verstehst mich nun besser Purgschi.....