Fellinis Casanova - Federico Fellini (1976)

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jogiwan
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Fellinis Casanova - Federico Fellini (1976)

Beitrag von jogiwan »

Fellinis Casanova

01.jpg
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Originaltitel: Il Casanova di Federico Fellini

Herstellungsland: Italien / 1976

Regie: Federico Fellini

Darsteller:innen: Donald Sutherland, Tina Aumont, Cicely Browne, Carmen Scarpitta, Clara Algranti

Story:

Der Ketzerei angeklagt wird Giacomo Casanova nach einer Verhandlung in Venedig in den Kerker gesteckt, wo er kurze Zeit darauf fliehen kann. Fortan reist er wie ein Nomade durch Europa um bei Adel und Politik seinen Ruf als Dichter, Poet und Wissenschaftler zu festigen. Doch sein Ruf als Liebhaber eilt ihm überall voraus und trotz seiner Bestrebungen auch anderweitig Spuren zu hinterlassen, wird er doch immer nur auf seine Potenz reduziert. Später scheint er zu resignieren und lässt auch keine Gelegenheit sich und seine Manneskraft zu beweisen, während die Jahre vergehen und er die Hoffnung zu begraben scheint, sein geliebtes Venedig je wieder zu sehen…
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jogiwan
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Re: Fellinis Casanova - Federico Fellini

Beitrag von jogiwan »

Die Figur des Casanovas kennt wohl jeder, die historische Geschichte dahinter wohl weniger und außer der Tatsache, dass er viele Frauen beglückt hat und aus dem Gefängnis des Dogenpalastes ausgebrochen ist, weiß ich eigentlich auch nicht viel über den ollen venezianischen Womanizer. Das hat sich mit „Fellinis Casanova“ nun auch nicht geändert, der aus der Geschichte der Figur einen sperrigen und leider auch nichtssagenden Film gemacht hat, der auch nur mit seiner Ausstattung punkten kann. Bei Fellini wird Casanova zur grotesk-überzeichneten Figur und seine Abenteuer und Lebensgeschichte zur skurrilen Freakshow, die mit so etwas wie Erotik auch nichts am Hut hat. Episode an Episode reiht Fellini in knapp 150 Minuten aneinander und macht aus Casanova den zweifelnden Feministen, der von seiner Umgebung auf eine Sache reduziert wird, obwohl seine Persönlichkeit noch viele Facetten zu bieten hätte und irgendwann daran verzweifelt. Viel mehr wird dem Zuschauer aber nicht präsentiert und nach einer halben Stunde wird es auch eher fad, wenn sich die Geschichte ewig wiederholt und die Ereignisse immer grotesker und auf die Spitze getrieben werden. Ich war zwar nicht verzweifelt, aber weder Figur noch Mythos werden beleuchtet und es scheint, als hätte der Regisseur auch kein Interesse an seiner Figur, sondern am Entwurf eines Sittenbildes, dass sich am Abgrund bewegt. Keine Ahnung was Fellini hier wollte und welches Publikum sich hier angesprochen fühlen sollte, aber herausgekommen ist ein opulent ausgestatteter Kostümfilm, der leider auch völlig an mir vorbeigegangen ist.
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