Perry Rhodan (SOS aus dem Weltraum) - Primo Zeglio (1967)
Moderator: jogiwan
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Re: Perry Rhodan (SOS aus dem Weltraum) - Primo Zeglio
Der Bux macht den gleichen Fehler - wie ich einst- und vergleicht den Film mit der Romanvorlage
...und genau das, darf man hier nicht tun, sonst verfällt man dem Wahnsinn
...und genau das, darf man hier nicht tun, sonst verfällt man dem Wahnsinn
- buxtebrawler
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Re: Perry Rhodan (SOS aus dem Weltraum) - Primo Zeglio
...die ich nie gelesen habeDie Kroete hat geschrieben:Der Bux macht den gleichen Fehler - wie ich einst- und vergleicht den Film mit der Romanvorlage
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Perry Rhodan (SOS aus dem Weltraum) - Primo Zeglio
Hehehe.....was für ein ausgemachter Blödsinn, so herrlich knuffig und liebenswert.
Dürften die Romanvorlagen sicher nicht allzu viel mit dem Film hier zu tun haben, so ist dieser hier doch billig gemacht, naiv und der Schmunzelfaktor ist immens. Macht auf jeden Fall Spaß und wir lernen ja auch einiges. Z.B. befindet sich unsere Menschheit auf Stufe 4 (ich jedoch halte das für zu hoch gepokert und damit meine ich nicht mich alleine mit). Nun, angesichts der Freuden zwischenmenschlicher Art auf Stufe 4, die Stufe 9 längst verlernt hat, bewege ich mich gerne auf Stufe 4, gerne auch etwas niedriger *grunz*. Hier geht es nämlich nicht nur um die Vergleicher technischer Überlegenheit, wahrlich in manchen Situationen sehr hilfreich, sondern auch um das Vermischen der Rassen Stufe 9 und einer niedrigeren Entwicklungsstufe, um das Weiterleben der Stufe 9 zu garantieren.
Herrlicher 60er Jahre Nonsens, der einfach Freude macht. So primitiv er auch gemacht sei (ich vermute Stufe 2 auf der cineastischen Evolutionsstufe) so ist es genau das, was dem Film soviel Charme gibt. Mal ehrlich, immer nur hochanspruchsvoll auf Stufe 9 dürfte dauerhaft nur den Bux befriedigen, ich jedoch hab meinen Spass zwischendurch auch mal mit diesen Unfug. Die Kultserie RAUMPATROUILLE ORION ist ja auch sehr billig aber knuffig gemacht, genau dafür liebt man diese Serie ja. Ich zumindest.
Der Name PERRY RHODAN wird bei Ebay hoch gehandelt, ein Zusammensammeln der Aushangfotos erscheint mir finanziell ein hartes Brot zu sein. Alleine mein Tape gibt es für knapp 30€ aufwärts, allerdings Sofortkauf, aber das mit dem Sofort dürfte man nicht wörtlich nehmen. Viel Geduld muss da der Verkäufer haben.
6/10
vom Liebhaberwert her jedoch viel höher
Zuletzt geändert von dr. freudstein am So 6. Jan 2013, 19:45, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Perry Rhodan (SOS aus dem Weltraum) - Primo Zeglio
Was warte ich von dem Teil auf eine wirklich brauchbare DVD-Veröffentlichung (Cinemascope mit guten Faben und den ganzen schönen Szenen, die fürs deutsche Kino-Publikum zu "hart" waren)... seufz...
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Re: Perry Rhodan (SOS aus dem Weltraum) - Primo Zeglio
Der Film wäre doch eigentlich optimal, in der "CMV-Trash-Collection" aufgehoben!
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Re: Perry Rhodan (SOS aus dem Weltraum) - Primo Zeglio
Da würde ich den auch empfehlen, lasst diesen Film nicht sterben, sondern bringt ihn auf DVD raus. Eine von VHS digitalisierte Fassung für den Heimgebrauch hab ich schon mit gebasteltem Cover. Es gibt ja nur den einen PERRY RHODAN als Film.Die Kroete hat geschrieben:Der Film wäre doch eigentlich optimal, in der "CMV-Trash-Collection" aufgehoben!
Re: Perry Rhodan (SOS aus dem Weltraum) - Primo Zeglio
Die Kopie, die wir bei Monster Gewalt und Gute Laune zeigten, war leider schon ziemlich geschreddert, so daß viele gute Sprüche leider auf der Strecke blieben (immerhin waren die Farben aber Top). Ich schätze mal, bei dem Film ist die Rechtslage etwas schwierig...
dr. freudstein hat geschrieben:Da würde ich den auch empfehlen, lasst diesen Film nicht sterben, sondern bringt ihn auf DVD raus. Eine von VHS digitalisierte Fassung für den Heimgebrauch hab ich schon mit gebasteltem Cover. Es gibt ja nur den einen PERRY RHODAN als Film.Die Kroete hat geschrieben:Der Film wäre doch eigentlich optimal, in der "CMV-Trash-Collection" aufgehoben!
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Re: Perry Rhodan (SOS aus dem Weltraum) - Primo Zeglio
Woher soll ich das auch wissen, ich bin ja erst auf Stufe 4!"
...und hier ein kleines Making Of:
...und hier ein kleines Making Of:
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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- kein Wasser
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Re: Perry Rhodan (SOS aus dem Weltraum) - Primo Zeglio
PERRY RHODAN – SOS AUS DEM WELTALL (…4 …3 …2 …1 …MORTE, Italien, Deutschland, Spanien 1967, Regie: Primo Zeglio)
Dreiste kleine Trashsause durchs Weltall und irgendeine Kiesgrube. Amüsant albern – jedoch unfreiwillig. Bemüht und gescheitert. Für Sci-Fi-Freunde sicherlich ebenso enttäuschend wie für Trash-Freunde begeisternd. 4/10
Es ist doch ganz abwechslungsreich auf Stufe 4
Dreiste kleine Trashsause durchs Weltall und irgendeine Kiesgrube. Amüsant albern – jedoch unfreiwillig. Bemüht und gescheitert. Für Sci-Fi-Freunde sicherlich ebenso enttäuschend wie für Trash-Freunde begeisternd. 4/10
Es ist doch ganz abwechslungsreich auf Stufe 4
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
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- kein Sonnenlicht
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Re: Perry Rhodan (SOS aus dem Weltraum) - Primo Zeglio
Originaltitel:...4 ..3 ..2 ..1 ...morte
Regisseur: Primo Zeglio
Kamera: Manuel Merino, Riccardo Pallottini
Musik: Antón García Abril
Drehbuch: Kurt Vogelmann, Sergio Donati, Primo Zeglio
Regisseur: Primo Zeglio
Kamera: Manuel Merino, Riccardo Pallottini
Musik: Antón García Abril
Drehbuch: Kurt Vogelmann, Sergio Donati, Primo Zeglio
(Major) Perry Rhodan reist in Begleitung von Captain Burley und zwei weiteren Kollegen zum Mond. Das Team hat den (Geheim)Auftrag die nähere Umgebung des Kraters Newcomb zu erforschen. Doch technische Probleme, die sich als Indifferenz vorstellen, zwingen das Team zu einer Bruchlandung. Auf fremdem Terrain gelandet, trifft das Quartett postwendend auf die zwei für ihren Schiffbruch verantwortlich zeichnenden Außerirdischen. Da ein Mitglied, Crest, jener fremdartigen Spezies, die Arkoniden, an Leukämie erkrankt ist, bietet das Astronautenteam seine Hilfe an. Folglich macht man sich gemeinsam auf den Weg in Richtung Erde. Ihr Ziel ist Afrika, denn dort praktiziert Doktor Haggard, eine anerkannte Kapazität auf dem Gebiet der Leukämie-Impfstoff-Forschung. Der ausbaufähige, medizinische Wissensstand der Arkoniden steht im augenfälligen Kontrast zu ihren begnadeten technischen Fähigkeiten. Demzufolge ruft Ihre allmächtige Technologie auch schlagartig den Gangster Arkin auf den Plan, denn ein Bruchteil der Intelligenz, über die die Arkoniden verfügen, könnte ausreichen, um die gesamte Welt zu beherrschen.
Sam J. Lundwall schreibt, dass „die Science Fiction (in der Literatur) gezeigt hat, dass sie alle möglichen Modelle annehmen kann und doch auf ganz definitive Weise eigenständig, unmissverständlich Science Fiction bleibt.“ Warum zitiere ich einen Science-Fiction-Schriftsteller? Um auf den Putz zu hauen? Falsch! Wer sich „Perry Rhodan - SOS aus dem Weltall“ anschaut, der wird feststellen, dass der Film nach eben dieser Formel inszeniert wurde! Denn Primo Zeglio machte sich die Chance der Fremdeinflüsse zunutze und ließ neben die Grundausstattung seines SiFi-Vehikels die Ingredienzien von Eurospy und Gangsterfilm treten. Gemessen an der einhergehend evozierten Genrevielfalt bleibt der Film jedoch in erster Linie ein Vertreter der Science Fiction, sodass Lundwalls These bestätigt wird und jenes inflationär zitierte Mäuschen nicht einmal den Versuch unternehmen muss, um den ebenso inflationär zitierten Faden abzubeißen. Erwähnte Fremdeinflüsse bewirken allerdings, dass Zeglios Film seine Geschehnisse weniger auf fremde Himmelskörper als primär auf den blauen Planeten verlagert und mit der im Sci-Fi-Film gern propagierten Ausweitung der frontier lediglich sporadisch kommuniziert wird.
Perry Rhodans Bekanntheitsgrad ist der trivialen Science-Fiction-Literatur geschuldet. Ab 1961 machte sich der Astronaut in unterschiedlichen Druckerzeugnissen (Taschenbücher, Comics, etc.) auf den Weg, um fremde Galaxien zu erobern. Seine futuristischen Reisen reflektieren eine Zeit, in der nur noch Waffen und Roboter ihre Weiterentwicklung erfahren und in letzter Konsequenz als unverzichtbare Hilfsmittel fungieren, um Eroberung wie Imperialismus voranzutreiben. Diese Erkenntnis bescherte der Rhodan-Figur Ende der 1960er gar die Vorwürfe, sie würde Totalität, und Faschismus inkludierten. Der Futurist Robert Jungk ging sogar soweit, dass er Perry Rhodan als „Hitler des Weltraumzeitalters“ sowie „Ersatz-Hitler“ etikettierte und stellte einhergehend die Frage, wie eine derart „krude Führerfigur zum Helden von Millionen Jugendlichen werden kann?“ Den imperialistischen Ansatz kann ich zwar nachvollziehen, aber Rhodan gleich als den futuristischen Hitler zu deklarieren, kommt dem Geschwafel von Uwe Nettelbeck, der Gualtiero Jacopetti aufgrund seiner Filme „Addio Onkel Tom“ und „Africa Addio“ mit Rassismusvorwürfen traktierte, nahe. Es mutet phasenweise sehr abenteuerlich, mit welchen Thesen wie Erkenntnissen man in mehr als 40 Jahre alten Büchern konfrontiert wird.
Was ich bisher über den Film („Perry Rhodan - SOS aus dem Weltall“) lesen konnte, offerierte eher bescheidene Eindrücke. Mir ist natürlich nicht bekannt, mit welchen Ansprüchen besagte Rezipienten an die Sichtung herangingen, denn Primo Zeglios „Rhodan-Sause“ konnte mich wirklich gut unterhalten und simultan so manchen Lacher abgewinnen, sodass ich mich den negativen Worten nicht anschließen kann. Der erste durch und durch positive Aspekt, den mir die Filmsichtung kredenzte, ist der von Antón García Abril (der Stammkomponist von De Ossorios „Reitenden Leichen“) komponierte, großartige Score, der den tollen, von Constantin gestalteten Eingangscredits einen wunderprächtigen auditiven Rahmen liefert und nur kurzzeitig von Heinz Petruos lautstarker wie prägnanter Ansage: PERRY RHODAN - SOS AUS DEM WELTALL unterbrochen wird.
Petruos tolle Stimme ist zugleich der Vorbote für den zweiten positiven Filmaspekt, denn die Hermes Synchron GmbH hat eine vorzügliche, phasenweise auch bissige Synchronarbeit erstellt. Die Sympathiepunkte, welche Rainer Brandt der Nebenfigur, Captain Burley, einhaucht, reichen gar aus, um der Hauptfigur, Perry Rhodan, die Show zu stehlen. Das erinnert an manch tollen Kommissar X-Film, wo Captain Tom Rowland, dank Brandt, anstelle von Jo Louis Walker die Puppen tanzen lässt. Ferner möchte ich Uta Hallant, die ihre Stimme der Akroniden, Thora, verleiht, über den Maßen loben. Mit rhetorischer Kraftmeierei wird immerzu auf den hohen Intelligenzquotienten der Akroniden hingewiesen sowie innert der Dialoge mit Perry Rhodan (gesprochen von Herbert Stass) ein Wechselspiel zwischen Emanzipation, Preußentum und Bauerncharme provoziert. Köstlich!
Nebst der feinen Synchronarbeit (welche die Savanne 300 Meter südlich vom Äquator einordnet) werden uns ebenso feine, bestens gestaltete Waffen (ein Taschenrechnergroßer Gegenstand mit drei Tasten und einem kleinen Bildschirm, der unter anderem zur Schwerkraftneutralisation genutzt werden kann) präsentiert. Die polyvalenten Fähigkeiten, welche diese Geheimwaffe besitzt, erzeugen freilich vielerlei schöne Spezialeffekte, die mir ein stets wiederkehrendes Entzücken entlockten.
Die anfänglich propagierte Essenz des Films, die Ergründung (also die Eroberung) fremden Terrains, erweist sich schnell als Trugschluss, und weicht - neben der Konfrontation zwischen Menschen und Außerirdischen - dem Wettstreit um die allmächtige Technologie der Akroniden. Die Gefahr wurzelt also nicht in den Machenschaften von außerirdischen Invasoren, sondern im Machtstreben von irdischen Gangstern. Demnach lässt sich kein (in den amerikanischen Si-Fi-Lichtspielen vielmals verbreiteter McCarthyismus, der die Außerirdischen mit russischen Invasoren gleichsetzt) nachweisen. Womit die Ermittlungen gegen einen diesmal über jeden Hitlerismusverdacht erhabenen Weltraumreisenden auch abgeschlossen sind. Die Recherchen haben allerdings ergeben, dass „Perry Rhodan - SOS aus dem Weltall“ mit liebenswerten Effekten, einer tollen deutschen Synchronisation, mehr oder minder überraschenden Wendungen sowie einer klasse Besetzung sehr wohl zu verführen weiß. Denn in letzter Konsequenz ließen mich erwähnte Indizien respektive Begleiterscheinungen erfolgreich in die einst so ferne und heute zigmal überholte Italo-Zukunft eintauchen und Primo Zeglios Science Fiction Film als einen äußerst sympathischen Genrevertreter begreifen.
Sam J. Lundwall schreibt, dass „die Science Fiction (in der Literatur) gezeigt hat, dass sie alle möglichen Modelle annehmen kann und doch auf ganz definitive Weise eigenständig, unmissverständlich Science Fiction bleibt.“ Warum zitiere ich einen Science-Fiction-Schriftsteller? Um auf den Putz zu hauen? Falsch! Wer sich „Perry Rhodan - SOS aus dem Weltall“ anschaut, der wird feststellen, dass der Film nach eben dieser Formel inszeniert wurde! Denn Primo Zeglio machte sich die Chance der Fremdeinflüsse zunutze und ließ neben die Grundausstattung seines SiFi-Vehikels die Ingredienzien von Eurospy und Gangsterfilm treten. Gemessen an der einhergehend evozierten Genrevielfalt bleibt der Film jedoch in erster Linie ein Vertreter der Science Fiction, sodass Lundwalls These bestätigt wird und jenes inflationär zitierte Mäuschen nicht einmal den Versuch unternehmen muss, um den ebenso inflationär zitierten Faden abzubeißen. Erwähnte Fremdeinflüsse bewirken allerdings, dass Zeglios Film seine Geschehnisse weniger auf fremde Himmelskörper als primär auf den blauen Planeten verlagert und mit der im Sci-Fi-Film gern propagierten Ausweitung der frontier lediglich sporadisch kommuniziert wird.
Perry Rhodans Bekanntheitsgrad ist der trivialen Science-Fiction-Literatur geschuldet. Ab 1961 machte sich der Astronaut in unterschiedlichen Druckerzeugnissen (Taschenbücher, Comics, etc.) auf den Weg, um fremde Galaxien zu erobern. Seine futuristischen Reisen reflektieren eine Zeit, in der nur noch Waffen und Roboter ihre Weiterentwicklung erfahren und in letzter Konsequenz als unverzichtbare Hilfsmittel fungieren, um Eroberung wie Imperialismus voranzutreiben. Diese Erkenntnis bescherte der Rhodan-Figur Ende der 1960er gar die Vorwürfe, sie würde Totalität, und Faschismus inkludierten. Der Futurist Robert Jungk ging sogar soweit, dass er Perry Rhodan als „Hitler des Weltraumzeitalters“ sowie „Ersatz-Hitler“ etikettierte und stellte einhergehend die Frage, wie eine derart „krude Führerfigur zum Helden von Millionen Jugendlichen werden kann?“ Den imperialistischen Ansatz kann ich zwar nachvollziehen, aber Rhodan gleich als den futuristischen Hitler zu deklarieren, kommt dem Geschwafel von Uwe Nettelbeck, der Gualtiero Jacopetti aufgrund seiner Filme „Addio Onkel Tom“ und „Africa Addio“ mit Rassismusvorwürfen traktierte, nahe. Es mutet phasenweise sehr abenteuerlich, mit welchen Thesen wie Erkenntnissen man in mehr als 40 Jahre alten Büchern konfrontiert wird.
Was ich bisher über den Film („Perry Rhodan - SOS aus dem Weltall“) lesen konnte, offerierte eher bescheidene Eindrücke. Mir ist natürlich nicht bekannt, mit welchen Ansprüchen besagte Rezipienten an die Sichtung herangingen, denn Primo Zeglios „Rhodan-Sause“ konnte mich wirklich gut unterhalten und simultan so manchen Lacher abgewinnen, sodass ich mich den negativen Worten nicht anschließen kann. Der erste durch und durch positive Aspekt, den mir die Filmsichtung kredenzte, ist der von Antón García Abril (der Stammkomponist von De Ossorios „Reitenden Leichen“) komponierte, großartige Score, der den tollen, von Constantin gestalteten Eingangscredits einen wunderprächtigen auditiven Rahmen liefert und nur kurzzeitig von Heinz Petruos lautstarker wie prägnanter Ansage: PERRY RHODAN - SOS AUS DEM WELTALL unterbrochen wird.
Petruos tolle Stimme ist zugleich der Vorbote für den zweiten positiven Filmaspekt, denn die Hermes Synchron GmbH hat eine vorzügliche, phasenweise auch bissige Synchronarbeit erstellt. Die Sympathiepunkte, welche Rainer Brandt der Nebenfigur, Captain Burley, einhaucht, reichen gar aus, um der Hauptfigur, Perry Rhodan, die Show zu stehlen. Das erinnert an manch tollen Kommissar X-Film, wo Captain Tom Rowland, dank Brandt, anstelle von Jo Louis Walker die Puppen tanzen lässt. Ferner möchte ich Uta Hallant, die ihre Stimme der Akroniden, Thora, verleiht, über den Maßen loben. Mit rhetorischer Kraftmeierei wird immerzu auf den hohen Intelligenzquotienten der Akroniden hingewiesen sowie innert der Dialoge mit Perry Rhodan (gesprochen von Herbert Stass) ein Wechselspiel zwischen Emanzipation, Preußentum und Bauerncharme provoziert. Köstlich!
Nebst der feinen Synchronarbeit (welche die Savanne 300 Meter südlich vom Äquator einordnet) werden uns ebenso feine, bestens gestaltete Waffen (ein Taschenrechnergroßer Gegenstand mit drei Tasten und einem kleinen Bildschirm, der unter anderem zur Schwerkraftneutralisation genutzt werden kann) präsentiert. Die polyvalenten Fähigkeiten, welche diese Geheimwaffe besitzt, erzeugen freilich vielerlei schöne Spezialeffekte, die mir ein stets wiederkehrendes Entzücken entlockten.
Die anfänglich propagierte Essenz des Films, die Ergründung (also die Eroberung) fremden Terrains, erweist sich schnell als Trugschluss, und weicht - neben der Konfrontation zwischen Menschen und Außerirdischen - dem Wettstreit um die allmächtige Technologie der Akroniden. Die Gefahr wurzelt also nicht in den Machenschaften von außerirdischen Invasoren, sondern im Machtstreben von irdischen Gangstern. Demnach lässt sich kein (in den amerikanischen Si-Fi-Lichtspielen vielmals verbreiteter McCarthyismus, der die Außerirdischen mit russischen Invasoren gleichsetzt) nachweisen. Womit die Ermittlungen gegen einen diesmal über jeden Hitlerismusverdacht erhabenen Weltraumreisenden auch abgeschlossen sind. Die Recherchen haben allerdings ergeben, dass „Perry Rhodan - SOS aus dem Weltall“ mit liebenswerten Effekten, einer tollen deutschen Synchronisation, mehr oder minder überraschenden Wendungen sowie einer klasse Besetzung sehr wohl zu verführen weiß. Denn in letzter Konsequenz ließen mich erwähnte Indizien respektive Begleiterscheinungen erfolgreich in die einst so ferne und heute zigmal überholte Italo-Zukunft eintauchen und Primo Zeglios Science Fiction Film als einen äußerst sympathischen Genrevertreter begreifen.