Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Der Partyschreck

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01.jpg (66.97 KiB) 300 mal betrachtet
Leider hat der bei mir so gar nicht funktioniert und abgesehen von dem schönen Interior ist "Der Partyschreck" offensichtlich für meine Verhältnisse offensichtlich nicht gut gealtert. Die Hommage an Stummfilme und Slapstick-Humor hat mir nicht gemundet und abgesehen vom turbulenten Finale, in dem offensichtlich das Prinzip der Schaumpartys erfunden wurde, kommt der so gar nicht in die Gänge und ist für mein Empfinden überwiegend leider ziemlich unlustig. Dieser Humor, der von Ungeschicklichkeit und Schadenfreude begründet ist, war noch nie meins und zu meiner Verteidigung muss ich auch sagen, dass auch Charly Chaplin, Stan & Olli und auch Mr. Bean so überhaupt nicht mein Ding sind - "Der Partyschreck" leider auch nicht.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Night Swim

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01.jpg (20.17 KiB) 289 mal betrachtet
„Night Swim“ ist ja auf so einigen Flop-Listen des Jahres 2024 aufgetaucht, was wohl daran liegt, dass der Streifen auf der einen Seite sehr harmlos daherkommt und andererseits man auch wie Adalmartschi ständig das Gefühl hat, das alles schon gesehen zu haben. Die Geschichte über einen Pool, der auf der einen Seite Wunder bewirkt und auf der anderen Seite Opfer fordert ist altbekannt und Regisseur Bryce McGuire verpackt das zwar in durchaus ansprechende Bilder, aber verzichtet in seinem Verlauf fast gänzlich auf Spannung oder Atmosphäre. Die Ereignisse sind vorhersehbar, die Figuren altbekannt und auch sonst bietet „Night Swim“ irgendwie nichts, was länger im Gedächtnis bleiben könnte. Sogar die Jump-Scares sind so gestaltet, dass man genau weiß, wann diese kommen und funzen nur bedingt. Kein Totalausfall, aber eben auch nichts sonderlich prickelnd wird „Night Swim“ als Einsteigerfilm für sehr junge Menschen vielleicht okay sein, aber als erfahrener Genre-Zuschauer ist das diese Herz- und Kreislauf-schonende Wasserdämonen-Sause so gehaltvoll wie ein Glas Sodawasser, das schon länger am Pooltischchen in der Sonne herumsteht.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

The Coffee Table
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01.jpg (43.56 KiB) 280 mal betrachtet
Jesus und Maria sind frischgebackene Eltern eines Sohnes, kürzlich in eine neue Mietwohnung umgezogen und auf der Suche nach einem Couch-Tisch. In einem Möbelhaus werden die beiden zwar fündig, aber das Objekt der Begierde – ein Glastisch mit zwei Frauenfiguren – gefällt nur Jesus, während die resolute Maria ihn schrecklich findet. Da die beiden aber ohnehin eine schwierige Zeit durchmachen, lässt Maria ihrem Jesus den Vortritt und diese besteht auf das verkitschte Teil. Auch der schmierige Verkäufer verspricht den Beiden eine lebensveränderte Anschaffung und wird damit ebenfalls recht behalten…

„The Coffee Table“ ist die Art von Film, die man eigentlich nicht sehen möchte und auch wenn dem spanischen Streifen vom seinem Publikum wieder einmal etwas hilflos das Prädikat „pechschwarze Komödie“ umgehängt wird, so handelt es sich um einen Film, der eine sehr intensive, kaum auszuhaltende Atmosphäre schafft, die er dann entsprechend auskostet und auf den Zuschauer überträgt. Spoilern möchte ich ja nicht, aber „The Coffee Table“ ist wohl so ungefähr das komplette Gegenteil von einem Feelgood-Movie und auch von seinem Thematik her alles andere als einfach zu konsumieren. „The Coffee Table“ beweist aber auch, dass es keine bösen Geister, übernatürliche Mächte oder Monster braucht, um den Zuschauer den kompletten Schauder über den Rücken zu jagen und das Ganze auch in einer Vierzimmer-Wohnung mit wenigen Darstellern zu realisieren ist. Der Regisseur erzählt im Bonus auch, dass die ersten Reaktionen im eigenen Land sehr harsch waren, während „The Coffee Table“ erst mit etwas Anlaufzeit und Festival-Einsätzen zu einem besseren Feedback gekommen ist. Ob man sich als Zuschauer so etwas aussetzen möchte, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden und ich würde „La Mesita del comedor“ wohl auch nur Leutchen empfehlen, die bereits durch die harte Trier-Seidl-Noe-Aronofsky-Haneke-Schule mit positivem Abschluss gegangen sind.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Hell House LLC

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01.jpg (23.46 KiB) 248 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: Fr 31. Mai 2019, 07:26 Found Footage die Drünfzigste, dieses Mal in Form einer Reportage über ein sogenanntes Horrorhaus, in dem es an Halloween im Jahre 2009 zu schrecklichen Ereignissen kam. Dabei lebt „Hell House LLC“ vor allem von der Authentizität, die ab den ersten Minuten vermittelt wird. Dabei gibt es Ausschnitte aus Nachrichtensendungen, Zeugenberichte und Reporterkollegen, die von den Ereignissen berichten. Später gibt es dann exklusives Material aus der Wackelkamera, die gar schauerliche Dinge zu Tage befördern. Dabei ist „Hell House LLC“ vielleicht nicht sonderlich originell, aber dafür sehr funktional und tatsächlich sehr creepy ausgefallen. Ich bin ja bei solchen Fake-Reportagen-Dingern immer sofort in der Sache und die Halloween-Attraktion finde ich ja auch sehr spannend, sodass man sich da gerne mitreißen lässt. Auch die Erzählstruktur und Aufbau von „Hell House LLC“ fand ich sehr gelungen und hier wird aus dem geringen Budget auch zur Abwechslung mal das Beste herausgeholt. Die Figuren sind sympathisch, das Material wirkt authentisch und auf zu plakative Jump-Scares wird ebenfalls verzichtet. Gruselig ist es ja trotzdem und „Hell House LLC“ macht auch großen Spaß und zählt so meines Erachtens auch zu den positiven Beispielen des Genres.
Gestern nochmal im Player gelandet und die obigen Eindrücke wurden neuerlich bestätigt. Nicht wirklich originell, aber wirklich gut gemacht und creepy. Me likey.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Maniac (1934)

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02.png (138.89 KiB) 236 mal betrachtet
Der durchgeknallte Wissenschaftler Meirschultz hat ein Verfahren entwickelt, mit dem er Tote wieder zum Leben erwecken kann. Deswegen schickt er seinen Angestellten Maxwell in die Leichenhalle um den Leichnam einer jungen Frau zu stellen und nutzt dessen schauspielerisches Talent und Theater-Koffer, mit dem sein Aussehen verändern kann. Wenig später kommt Meirschultz auf die glorreiche Idee Masxwell zu erschießen um ihn anschließend wieder zu Leben zu erwecken. Anstatt sein Leben der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen, erschießt Maxwell seinen Arbeitgeber und übernimmt flugs seine Identität. Doch Meirschultz hat auch Patienten zu betreuen und Maxwell wenig Ahnung, was zu weiteren fatalen Konsequenzen führt…

Mit dem 1934 entstandenen Streifen „Maniac“ entführt uns Regisseur Dwain Esper in eine wilde Welt aus Mord, Totschlag und Wiedererweckung und präsentiert trotz schwarz-weißer Farbgebung ein buntes Kaleidoskop an Perversitäten und sonstigen Schockern. „Maniac“ ist aber nicht der handelsübliche plumpe Schocker, sondern klärt in Inserts auch noch über psychische Erkrankungen auf und ist somit nebenher auch noch lehrreich. Die von Frankenstein inspirierte Geschichte nimmt am Ende auch noch Edgar Allen Poe mit und ist trotz episodenhaften Charakters so herrlich neben der Spur, dass man es schon mit eigenen Augen gesehen haben muss, was sich hier in knapp 51 Minuten so abspielt. Anscheinend gab es im Jahr 1934 nicht viel was ausgelassen wurde und angesichts des Entstehungsjahres muss ich ja ehrlich mein Erstaunen zum Ausdruck bringen, was sich hier meinen überraschten Augen so geboten hat. Zwar wird es ab und an in Sachen Overacting etwas übertrieben und die Charaktere sind hier auch durchwegs mit niederen Instinkten ausgestattet, aber ansonsten ist hier schon alles im grünen Bereich. „Maniac“ ist jedenfalls eine nette Überraschung und macht auch große Lust auf mehr Filme aus der Reihe „Forbidden Fruit: The Golden Age of Exploitation Picture“.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Fear and Desire (Premiere Version)

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02.png (106.06 KiB) 225 mal betrachtet
Nach einem Flugzeugabsturz finden sich in einem unbenannten Krieg vier Männer hinter feindlichen Linien wieder. Ständig in Gefahr von einem Stützpunkt in der Nähe entdeckt zu werden, schmieden die vier den Plan mittels eines Floßes wieder in sicheres Gebiet zurückzukehren. Um an Waffen zu kommen überfallen und töten sie zwei feindliche Männer in einer Hütter und entführen wenig später eine Frau, die unerwartet ihren Weg kreuzt. Die Stimmung wird angespannter und vor allem der Jüngste der Truppe scheint durch die Ereignisse des Krieges immer mehr den Verstand zu verlieren.

Stanley Kubricks Erstling ist ein Kriegsfilm in Schwarzweiß, der wohl seinerzeit mit seiner etwas entrückten Stimmung nicht sonderlich gut angekommen ist und mit den Kubrick wohl auch nicht sonderlich zufrieden war. Kriegsfilme sind ja sowieso nicht so meine Baustelle und ich fand „Fear and Desire“ jetzt auch nicht sonderlich interessant. Dass sich im Krieg die Menschen im Ausnahmezustand befinden, schreckliche Dinge tun und langsam verrückt werden, ist ja jetzt auch keine bahnbrechend neue Aussage. Kubrick versucht ja seine Geschichte universell zu halten und vermeidet sich mit seiner Geschichte an historische Ereignisse zu hängen. Irgendwann kommen Doppelgänger als feindliche Figuren ins Spiel um wohl zu signalisieren, wie sehr sich die Protagonisten auf beiden Seiten gleichen und das Handeln der Figuren wird zunehmend irrationaler, wie der Krieg und seiner Ereignisse selbst. Alles eher altbekannt und ohne nennenswerte Höhepunkte wirkt „Fear and Desire“ auch irgendwie ziellos und bemüht und mit seinen Settings auch nicht sonderlich stimmig, selbst wenn der philosophische Ansatz im Grunde interessant erscheint. Gesehen habe ich übrigens die „Premiere Version“ mit 10 Minuten Zusatzmaterial, die in den Staaten veröffentlicht wurde und dem Film aber wohl auch nicht wirklich besser macht. Kann man sehen, muss man aber nicht und von Kubricks späteren Streben nach inhaltlichen und technischen Perfektionismus ist hier auch noch nicht viel zu merken
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Please Baby Please

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01.png (174.15 KiB) 209 mal betrachtet
In einer heruntergekommenen Gegend im New York der Fünfziger wird das Ehepaar Arthur und Suze Zeuge, wie Mitglieder der berüchtigten Young Gents ein Paar ermordet. Die Bluttat lässt die Beiden natürlich nicht kalt, hat aber überraschende Auswirkungen. Während Suze auf einmal eine Obsession für Gewalt und ihre sexuellen Spielarten entwickelt, verliebt sich Arthur in einen der Gangmitglieder und bekommt diesen nicht mehr aus seinem Kopf. In weiterer Folge werden Geschlechterrollen auf den Kopf gestellt und die Beiden suchen getrennt voneinander immer wieder die Nähe der Gang um ihren geheimsten Wünsche und Obsessionen zu erfüllen.

„Please Baby Please“ ist der neongetränkte Versuch eines Musical-Dramas, dass leider mehr schlecht als recht um die Ecke biegt und trotz toller Optik inhaltlich leider bei mir so gar nicht punkten konnte. Die Idee zu „Please Baby Please“ wäre ja vielleicht nicht so schlecht, aber der Streifen verzettelt sich zwischen überzeichneten Charakteren in Kenneth-Anger-Optik, queerer Symbolik a la Fassbinder, John Waters-Trashiness, fehlgeleiteten Zeitgeistbefindlichkeiten und dem Bestreben, daraus ein philosophisch-sperriges Stück über Geschlechterfragen und deren Dekonstruktion zu machen. Andreas Riseborough, die ich ja ansonsten sehr schätze spielt hier einen völlig furchtbaren Charakter und auch die anderen Figuren sind nicht viel besser. Dazu kommen etwas Tanz und Gesang, Demi Moore schaut kurz vorbei und am Ende einigt man sich auf eine Ménage-à-trois in der jeder seine sexuellen Vorlieben ausleben kann. Ich mag eigentlich jeden einzelnen Bauteil, aus dem Amanda Kramer ihren Film zusammengesetzt hat und dennoch funktioniert der Streifen so überhaupt nicht und es ist auch kein Wunder, dass der mittlerweile bei MUBI gelandet ist, wo er wohl auch am Besten aufgehoben ist.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

In Memorium

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01.png (171.84 KiB) 201 mal betrachtet
Filmemacher Frank hat Knochenkrebs im Endstation und beschließt mit seiner Freundin Lily in ein neues Haus zu ziehen, dass er mit Überwachungskameras ausstattet um die letzten Wochen seines Lebens dokumentarisch festzuhalten. Schon kurz nach dem Einzug in das möblierte Haus beginnen jedoch seltsame Phänomene. In der Nacht sind Wassergeräusche und Möbelrücken zu vernehmen und in einem Zimmer scheint eine Gestalt zu sitzen. Während Lily das Haus sofort verlassen möchte, ist Frank angefixt und möchte hinter das Geheimnis der Geräusche kommen. Wenig später verschlechtert sich der Zustand von Frank rapide und er bekommt das unbestimmte Gefühl, dass die übernatürlichen Ereignisse im Haus mit seiner eigenen Vergangenheit in Verbindung stehen könnten…

Hoppla, wer hätte sich das gedacht? Was sich im ersten Moment wie ein billiger „Paranormal Activity“-Abklatsch anhört, ist in Wirklichkeit ein durchaus interessanter Low-Budget-Streifen aus der Found-Footage-Ecke, der bereits zwei Jahre davor entstanden ist. Regisseurin Amanda Gusack hatte zwar die Idee bzw. ihren Film zuerst, doch den Erfolg haben dann andere eingefahren, wobei sie scheinbar selbst darüber nicht allzu böse ist. Dank „Bleeding Skull“ gibt es ja nun auch eine schöne Veröffentlichung des Streifens und die sympathische Regisseurin freut sich auch über die verspätete Anerkennung, die vor zwanzig Jahren verwehrt geblieben ist. Im Gegensatz zu „Paranormal Activity“ passiert hier ja auch ein bissl mehr und so blutarm ist er ebenfalls nicht. Die Geschichte über einen krebskranken Dokumentarfilmer und seiner Freundin geht ebenso klar und zwei, drei kleinere Schreckmomente und die kompaktere Laufzeit gibt es auch noch. Als großer Fan von Found-Footage-Filmen gibt es jedenfalls nicht viel zu meckern und Amanda Gusack hat einen durchaus kurzweiligen Streifen geschaffen, der sich hinter „Paranormal Activity“ so gar nicht verstecken muss.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Blood Gorge

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01.jpg (63.15 KiB) 171 mal betrachtet
Kurz vor Halloween freut sich eine Gruppe von Freunden bereits auf die kommenden Feierlichkeiten, die mit Drogen und Alkohol begangen werden sollen. Während man noch die letzten Vorbereitungen trifft, mischt sich aber auch ein unbekannter Killer mit roten Handschuhen und Maske ins Geschehen und sorgt dafür, dass die meisten der potentiellen Besucher die Feier nicht mehr erleben werden.

„Blood Gorge“ ist der x-te Versuch den Charme von Retro-Slasher aus den Achtzigern ins neue Jahrtausend zu retten. Hier ist es einerseits der Vorspann mit Retro-Synthie-Klängen, die an bessere Zeiten erinnert, während der Rest dann wieder mal in Richtung Amateur-haftes Gorehound-Gefilde abdriftet. Das Augenmerk des knapp 40-minütigen Streifens liegt auf den handgemachten Effekten, die sehr blutig, aber auch nicht weltbewegend sind. Im Gegensatz dazu ist die Geschichte recht sparsam und bis auf eine Aneinanderreihung von Morden, die durch dämliche Dialogen miteinander verbunden werden, bietet „Blood Gorge“ ja nicht viel, was dauerhaft in Erinnerung bleiben könnte. Potential ist vorhanden, die herbstlichen Settings durchaus stimmig, aber ein Drehbuch, bessere Darsteller und weniger nerviges Jugendsprech hätte hier sicher nicht geschadet. So wirkt das leider alles wenig sympathisch und von den großen Vorbildern oder einem spannenden Werk ist man doch noch recht weit entfernt.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Zeig mir, wer du bist

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01.png (182.19 KiB) 126 mal betrachtet
Eine Gruppe von Jugendfreunden trifft sich am Vorabend zu einer Hochzeit ihres Freundes Reuben in dessen geräumigen Haus um noch einmal zu feiern. Die illustre Runde trinkt und nimmt Drogen, als auf einmal Forbes auf der Bildfläche erscheint, den alle seit Studientagen nicht mehr gesehen haben, als dieser nach einem feuchtfröhlichen Abend von der Schule flog. Doch anstatt in alten Ärger zu schwelgen hat dieser eine moderne Apparatur im Gepäck, mit der man die Körper tauschen kann und noch in der Entwicklung steckt. Doch an diesem Abend soll die Apparatur als Partyspiel herhalten und die Freunde tauschen die Körper um danach zu erraten, wer in wem steckt. Was sich kompliziert anhört, wird aber noch schlimmer, als die Freunde über ihr wahres Ich zu lügen beginnen und Neid und Unsicherheit und neu entdeckte Möglichkeiten dafür sorgen, dass es für alle ein mehr als unvergesslicher Abend wird…

Hinter dem unscheinbaren Titel „Zeig mir, wer du bist“ versteckt sich eine der originelleren Netflix-Produktionen der letzten Zeit und ein doch etwas skurriles Body-Swap-Movie, dass die Gehirnwindungen des Publikums doch ganz gewaltig kräuseln lässt. Natürlich muss man die eher etwas gewagte und im Grunde völlig haarsträubende Ausgangslage akzeptieren und auch mit den selbstverliebten Figuren klarkommen, aber dann ist Greg Jardins Streifen doch eine schwer unterhaltsame Sache, die auch mit schöner Farbgebung und optischen Spielereien punkten kann. Irgendwann werden munter die Körper getauscht und was als lustiges Partyspiel anfängt, zieht immer weitere Kreise. Wer hätte sich nicht schon mal gewünscht, für eine gewisse Zeit lang einen anderen Körper zu besitzen um bestimmte Ziele zu erreichen und genau um diese Gefahr geht es in dem turbulenten Streifen, in dem auf einmal nichts mehr ist, wie es scheint und man ab einem gewissen Zeitpunkt auch echt höllisch aufpassen muss, um nicht den sprichwörtlichen Faden zu verlieren. Doch „It’s What Inside“ ist dabei für ein Debüt schwer unterhaltsam, überraschend wie clever und macht zugegeben auch großen Spaß. Von mir gibt’s eine Empfehlung und ich bin gespannt, was von dem Regisseur noch so alles kommen wird.
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