Karl or Karla goes to Cinema
Moderator: jogiwan
- karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
6.7.25, 11 Uhr, City 46, großer Saal
Crystal Voyager (1973)
16mm
OmU
R: David Elfick, D: George Greenough; M: G. Wayne Thomas, Pink Floyd
Eine sehr liebevolle Veranstaltung im hiesigen Kommunalkino ist die alle drei Monate stattfindene Archiv -Matinee. Ab 10 gibt es gemeinsames Frühstück, dann ab 11 einen analogen Film aus dem hauseigenen Archiv. Mit ausführlicher Einführung zum Zeitgeist und dem Zustand der Kopie.
Heute gab es eine Art Dokumentation. Wir sehen Szenen aus dem Leben des Surfers George Greenough. In der Szene wohl recht bekannt, nicht als Rekordjäger, eher als Entwickler der Surf-Hardware. Im Film erfahren wir nicht viel über ihn. Und auch nur von ihm, die einzige Stimme ist seine aus dem Off. Er lebt jetzt in Australien, fing aber in Kalifornien mit dem Surfen an. Er erklärt kurz, dass und warum er die Finne änderte, sich von Delfinen inspirieren ließ aber nicht wie genau. Dann baut er ein Boot, weil er lieber draußen allein, bzw mit seinen zwei Freunden surft. Weil er auch gerne Kameras mitnimmt und die auch wasserfest ausgerüstet hat, wird er von einem Filmteam engagiert. Und macht auch sonst gute Bilder.
Und die machen eigentlich den Film aus: wir sehen immer wieder Bilder vom surfen und/oder beim surfen gefilmte. Oft in slo-mo. Und die sind Klasse. Gerade vom Bord in die Welle hinein, oder beim überschlagen der Welle. Dazu oft typische laid back Rock Musik, nichts besonderes, meist hörbar, auch kurz mal nervig.
Nach 55 Minuten, Schiff ist fertig, die Männer draussen am surfen oder angeln, gibt es im Prinzip ein 25minütiges Musikvideo. Echoes von Pink Floyd läuft, dazu gibt es Wellen, Meeres - und Sonnenbilder.
Das hätte alles sehr langweilig sein können, aber entwickelt tatsächlich einen faszinierenden Sog, der dann in Echoes mündet. Echoes muss man natürlich mögen.
Interessante ungewöhnliche Erfahrung.
PS: die originale Untertitelung ist überfordert: es wird ungefähr nur die Hälfte übersetzt. Naja, wenn sogar noch Surfboard mit Gleitbrett übersetzt wird, ist man bei "Grinding the big Wave" überfordert.
Crystal Voyager (1973)
16mm
OmU
R: David Elfick, D: George Greenough; M: G. Wayne Thomas, Pink Floyd
Eine sehr liebevolle Veranstaltung im hiesigen Kommunalkino ist die alle drei Monate stattfindene Archiv -Matinee. Ab 10 gibt es gemeinsames Frühstück, dann ab 11 einen analogen Film aus dem hauseigenen Archiv. Mit ausführlicher Einführung zum Zeitgeist und dem Zustand der Kopie.
Heute gab es eine Art Dokumentation. Wir sehen Szenen aus dem Leben des Surfers George Greenough. In der Szene wohl recht bekannt, nicht als Rekordjäger, eher als Entwickler der Surf-Hardware. Im Film erfahren wir nicht viel über ihn. Und auch nur von ihm, die einzige Stimme ist seine aus dem Off. Er lebt jetzt in Australien, fing aber in Kalifornien mit dem Surfen an. Er erklärt kurz, dass und warum er die Finne änderte, sich von Delfinen inspirieren ließ aber nicht wie genau. Dann baut er ein Boot, weil er lieber draußen allein, bzw mit seinen zwei Freunden surft. Weil er auch gerne Kameras mitnimmt und die auch wasserfest ausgerüstet hat, wird er von einem Filmteam engagiert. Und macht auch sonst gute Bilder.
Und die machen eigentlich den Film aus: wir sehen immer wieder Bilder vom surfen und/oder beim surfen gefilmte. Oft in slo-mo. Und die sind Klasse. Gerade vom Bord in die Welle hinein, oder beim überschlagen der Welle. Dazu oft typische laid back Rock Musik, nichts besonderes, meist hörbar, auch kurz mal nervig.
Nach 55 Minuten, Schiff ist fertig, die Männer draussen am surfen oder angeln, gibt es im Prinzip ein 25minütiges Musikvideo. Echoes von Pink Floyd läuft, dazu gibt es Wellen, Meeres - und Sonnenbilder.
Das hätte alles sehr langweilig sein können, aber entwickelt tatsächlich einen faszinierenden Sog, der dann in Echoes mündet. Echoes muss man natürlich mögen.
Interessante ungewöhnliche Erfahrung.
PS: die originale Untertitelung ist überfordert: es wird ungefähr nur die Hälfte übersetzt. Naja, wenn sogar noch Surfboard mit Gleitbrett übersetzt wird, ist man bei "Grinding the big Wave" überfordert.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- buxtebrawler
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
karlAbundzu hat geschrieben: ↑Mo 7. Jul 2025, 15:31 PS: die originale Untertitelung ist überfordert: es wird ungefähr nur die Hälfte übersetzt. Naja, wenn sogar noch Surfboard mit Gleitbrett übersetzt wird, ist man bei "Grinding the big Wave" überfordert.

Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
13.7.25, 17:30, Atlantis Bremen
Der phönizische Meisterstreich (2025)
R: Wes Anderson, D: Benicio del Toro, Mia Threapleton, Michael Cera, Scarlett Johansson, Tom Hanks, Bryan Cranston, Mathieu Amalric, Benedict Cumberbatch, Rupert Friend, Riz Ahmed, Charlotte Gainsbourg, Antonia Desplat, Imad Mardnli, Mohamed Chahrour, Max Mauff, Volker Zack; M: Alexandre Desplat
Ein sehr reicher Mann treibt ein Projekt voran. Alle möglichen anderen Geschäftsmacher und Staaten sind aus verschiedenen Gründen sauer auf ihn, so dass ständig Attentate auf ihn ausgeführt werden. Immer ohne Erfolg. Sicherheitshalber weiht er seine Tochter ein, die als Alleinerbin seine Pläne zu Ende führen soll. Die hingegen, eine angehende Nonne, ist aber eher aus Interesse an der Vergangenheit da....
Ein Spiel der beiden Hauptdarsteller, Benicio del Toro und Mia Threapleton, in einem artifiziellen Modus. Aber passt sehr. Denn auch das Setting ist sehr artifiziell: zwar nicht in den knalligen Farben wie zuletzt bei Anderson, eher braun, ocker, dem Fantasie - Phönizien angepasst. Auch die Kamera wieder ungewöhnlich, künstliche Bilder und Einstellungen.
Trotz einer Art Beziehungsgeschichte und ihrer Entwicklung gibt es auch politisch soziale Anspielungen, ohne dass die in den Mittelpunkt geraten.
Klar, wieder viele Kurzauftritte von Gaststars, setzen aber nur Punkte. Außer Cumberbatch, der ein tolles Duell bekommt, das schönste seit 00 Schneider vs Pillemann.
Insgesamt blieb der Film nicht voll fassbar, was mir aber gefiel, so habe ich immer noch damit zu tun.
Die Musik knallt ordentlich rein zu Beginn, später verlassen sie sich auf bekannte Klassik und Swingmelodien, ein bisschen schade. Auch das die Entomologie als Verbindung zwischen Lehrer und reicher Mann auf ein Gimmick des Lehrers reduziert wurde, fand ich schade.
Aber insgesamt empfehlenswert.
Der phönizische Meisterstreich (2025)
R: Wes Anderson, D: Benicio del Toro, Mia Threapleton, Michael Cera, Scarlett Johansson, Tom Hanks, Bryan Cranston, Mathieu Amalric, Benedict Cumberbatch, Rupert Friend, Riz Ahmed, Charlotte Gainsbourg, Antonia Desplat, Imad Mardnli, Mohamed Chahrour, Max Mauff, Volker Zack; M: Alexandre Desplat
Ein sehr reicher Mann treibt ein Projekt voran. Alle möglichen anderen Geschäftsmacher und Staaten sind aus verschiedenen Gründen sauer auf ihn, so dass ständig Attentate auf ihn ausgeführt werden. Immer ohne Erfolg. Sicherheitshalber weiht er seine Tochter ein, die als Alleinerbin seine Pläne zu Ende führen soll. Die hingegen, eine angehende Nonne, ist aber eher aus Interesse an der Vergangenheit da....
Ein Spiel der beiden Hauptdarsteller, Benicio del Toro und Mia Threapleton, in einem artifiziellen Modus. Aber passt sehr. Denn auch das Setting ist sehr artifiziell: zwar nicht in den knalligen Farben wie zuletzt bei Anderson, eher braun, ocker, dem Fantasie - Phönizien angepasst. Auch die Kamera wieder ungewöhnlich, künstliche Bilder und Einstellungen.
Trotz einer Art Beziehungsgeschichte und ihrer Entwicklung gibt es auch politisch soziale Anspielungen, ohne dass die in den Mittelpunkt geraten.
Klar, wieder viele Kurzauftritte von Gaststars, setzen aber nur Punkte. Außer Cumberbatch, der ein tolles Duell bekommt, das schönste seit 00 Schneider vs Pillemann.
Insgesamt blieb der Film nicht voll fassbar, was mir aber gefiel, so habe ich immer noch damit zu tun.
Die Musik knallt ordentlich rein zu Beginn, später verlassen sie sich auf bekannte Klassik und Swingmelodien, ein bisschen schade. Auch das die Entomologie als Verbindung zwischen Lehrer und reicher Mann auf ein Gimmick des Lehrers reduziert wurde, fand ich schade.
Aber insgesamt empfehlenswert.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.