Karl or Karla goes to Cinema

Euer Filmtagebuch, Kommentare zu Filmen, Reviews

Moderator: jogiwan

Benutzeravatar
karlAbundzu
Beiträge: 8972
Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
Kontaktdaten:

Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

keene Ahnung, ich bin in der der fortgeschrittenen Videowelt nicht so firm, sah den trailer nie, und finde, dass videospieltrailer fürs kino heute besser aussehen als pixar filme....
aber wahrscheinlich, ja.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Benutzeravatar
karlAbundzu
Beiträge: 8972
Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
Kontaktdaten:

Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

Freitag, der zweite Mai 2014, um 20:15 Uhr, circa 40 Leute im Cinemaxx, um
MUPPETS MOST WANTED (2014)
zu sehen.
Regie: James Bobin, Darsteller: Ricky Gervais, Tina Fey, Ray Liotta, Ty Burell, Tom Hiddleston, Selma Hayek, Celine Dion, Christopher Waltz, Danny Trejo, Lady Gaga, Til Schweiger, Usher, Puff Daddy, Frank Langella, Saoirse Ronan, Stanley Tucci, Tony Bennet.

Story: Die Muppets lassen sich gegen Kermits Rat von einem Manager zu einer Welttournee überreden. Als es in Berlin losgeht, wird Kermit gegen seinen Lookalike und Obergangster Constantine ausgetauscht. In jedem Gastspielort wir din Museen eingebrochen, um Teile des Plans, wie man die Kronjuwelen stiehlt, zu besorgen. Irgendwann merken Fozzy, Animal und Scooter was, und befreien Kermit aus einem sibirischen Gulag.
Viele schöne Witze, schöne Selbstironie (allein der Anfangssong), schöne und kürzeste Gastauftritte. Der immer beeindruckende Tom Hiddleston als the GREAT ESCAPADO ohne Worte.
Dramaturgisch war das an die Serie angelehnt, man sieht viele alte Nummern, vieles ist an den Kalauern aus der Tanzsaalszene angelehnt (ich grübel immer noch, wie wohl im original die "Ich suche einen Ascher"-Szene geht, bei der dann Usher auftaucht...). Die Einbruchsachen nicht nicht so prima, und die Songs hätten wohl auch nicht synchronisiert werden sollen. Und das so wirklich keiner (ausser dem Tier) den Austausch merkt, hm, unschön. Dafür herrlich die Gulagszenen: mit Ray Liotta, Danny Trejo, die zusammen wie in einem Broadwaymusical singen (naja, bei Trejo nicht so ganz singen) und tanzen, allerliebst. Und auch Tina Fey als Gulagaufseherin ist ganz vorne!
Das Rizzo klagend anmmerkt, dass er und Robin keine Rollen spielen fand ich süß.
Alle sin allem wird man sich wohl nciht lange an den Film erinnern, ausser an ein paar Nummern.
Ich bin wohl mehr der Fan bei den Muppets von Puppenfilmen mit ein paar Menschen, so wie der Weihnachtsfilm. Und nicht Realfilme mit den Muppets. Nächstes Mal sollte vielleicht doch der dänische Koch ein Bergman-Remake drehen.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Benutzeravatar
karlAbundzu
Beiträge: 8972
Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
Kontaktdaten:

Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

9.5.14, 20:30, City 46, 30 Leute.
DER VERLORENE (D,1951)
Regie: Peter Lorre, D: Peter Lorre, Karl John, Helmut Rudolph, Renate Mannhardt, Johanna Hofer, Eva-Ingeborg Scholz, Lotte Rausch, Musik: Willy Schmidt-Gentner
Lorres erste Regie-Arbeit spielt im Kurz-Nach-Krieg-Deutschland und in Rückblicken 1943.
Ein Lagerarzt bekommt einen Gehilfen, der ihn von früher her kennt, beide eint eine Nazigeschichte, die sie in Rückblenden erzählen. Der Doktor war ein Forscher in Sachen Seren und Antibiotika, der Gehilfe damals ein Angestellter. Und gleichzeitig beauftragt, den Doktor und seine Arbeiten zu überwachen. Dabei stellt sich heraus, dass die Verlobte des Doktors nicht nur seine Arbeiten für England ausspioniert, sondern auch mit Hösch (dem Gehilfen) schläft. Nach halber Aussprache des Paares bringt der Doktor sie um. Gleichzeitig ist das eine Art Erweckung oder Erkenntnis seiner generellen Mordlust...
Ganz großartig dieser Beitrag zum Serienkiller-Film, der mir bisher unbekannt war und der dankenswerterweise vom Kino im Rahmen eines Symposiums auf 35mm gezeigt wurde.
Selten sieht man doch den Killer in der Erkenntnis und seiner Umgehensweise damit in dem Moment und der Zeit danach, in der er merkt, dass er ein Serienkiller ist. Dieses spielt Lorre ganz ganz großartig. Wie er mit sich überlegt und kämpft, wie ständig bei ihm Eros und Thanatos zusammenspielen, ist manchmal nur in seinen Blicken oder seiner Art zu rauchen, abzulesen. (Apropos Rauchen: Nie wurde in einem FIlm so viel geraucht, Lorre raucht fast immer, beim Spritzegeben, beim Essen, usw.).
Nach der etwas schwachen Einführung gewinnt der Film in den Rückblicken und dann auch wieder in den Nichtrückblicken an Fahrt. Kameraeinstellungen und Licht ganz hervorragend, Lorre spielt wie gesagt super, in den Nebenrollen stechen besonders die Frauen hervor, leider ist Karl John in der Rolle des Gehilfen/fiesen Nazispions vor allem in der Jetztzeit eher unglaubwürdig. Die Musik des bei Stummfilmen tollen Gentners ist immer sehr drüber und überdramatisch, was nicht so gut zum dezenten Spiels Lorres passt.
Alles in allem ein interessanter und außergewöhnlicher Beitrag zum Serienmörder-Film, der eine Entdeckung lohnt. Und der bestimmt auch spannend und interessant hinsichtlich deutscher Geschichtsschreibung ist; da müsste ich aber noch mal länger drüber sinnieren.
Abschließend ein Zitat Lorres, als er 1933 Deutschland verließ: „Für zwei Mörder wie Hitler und mich ist in Deutschland kein Platz“

[BBvideo 425,350][/BBvideo]
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Benutzeravatar
karlAbundzu
Beiträge: 8972
Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
Kontaktdaten:

Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

gestern, 15.5.14, 19:50 im vollen (also 50%, bestimmt 200 leute) Cinemaxx
GODZILLA 3D (2014)
Regie: Gareth Edwards, D: Aaron Taylor-Johnson, Bryan Cranston, Elizabeth Olson, Sally Hawkins, Juliette Binoche, Ken Watanabe, David Stratham, Music: Alexandre Desplat
Story: Bei Minenarbeiten auf den Philipinen wird ein Urzeitwesen aufgeweckt (namens MUTO, irgendeine wahnsinnige Abkürzung), der zerstört ein Atomkraftwerk durch seine EMP's und Schreie, dabei muß ein amerikanischer Wissenschaftler seine Frau beim Sterben zusehen. Jahre später, das läßt den Wissenschaftler keine Ruhe, will sein inzwischen erwachsenener Sohn ihn aus Japan rausholen, das Monster legt aber auch richtig los, und Godzilla hört den Monster zu, und denkt sich: He, keine Monsteraction OHNE den König der Monster. Treffen zwischen den zwei MUTOS, die sich natürlich vermehren wollen, und GODZILLA, der nur mal eben das Gleichgewicht der Kräfte sichern will, USA, Nähe San Franzisko. Wo, nebenbei, die Familie des Sohnes lebt...

Vorab: Es ist, im Gegensatz zu Emmerichs Versuch, ein richtiger Godzilla Film. Godzilla sieht aus wie Godzilla, er hat prima Monster zum Gegner, mit denen er sich balgt, das Militär stellt sich dumm an.
Das ist alles gut inszeniert, man sieht bei den MUTOS den Einfluß des ersten Monsterfilms von Edwards (der mir ausserordentlich gut gefiel), es wird Bezug genommen auf Fukushima, auf die indonesische Tsunami Katasstrophe, auf den 11. September. Und im Vorspann schon, für alle Big G Freaks auch schon auf die Atomversuche am Bikini Atoll. Das hat alles Hand und Fuß und ist stimmig.
Leider wird die Rolle des Helden ein wenig überstrapaziert. Neben seiner doppelten Betroffenheit (Erst Vater rausholen, Mutter tot, später eigene Familie und San Franzisko mit Eigenopfer retten) zwischendurch noch ein japanisches Kind vor dem sicheren Tod retten (ich glaube ja, dass da noch mehr Szenen gedacht waren, die dann aber nicht kamen, so dass nur eine fade Selbstlosigkeit ohne Dankeschön blieb), das war ein bißchen sehr viel.
Interessanter da schon die Rolle des Vaters, auch schön differenziert gespielt, als besorgter Wissenschaftler, verzweifelter Liebender, manischer Rechthaber! Leider blieben die Wissenschaftler Sally Hawkins und Ken Watanabe blaß, während Ken wenigstens noch seiner Faszination für Godzilla und seinen Glauben an die Stärke der Natur ausdrücken darf, bleibt Sally Hawkins reine Stichwortgeberin ohne eigentliche Funktion.
Die Monsteraction hingegen sehr gut, schön langsam erzählt und gefilmt mit wirklich schönen Perspektiven und fiesen Publikumsteasern, z. B. geht bei dem ersten Kampf, grade als er richtig losgeht und man schon YES rufen will, die Tür vor der Kameraperspektive zu, HE! Auch das Abfilmen von Godzilladetails ist stimmig.
Die Musik vom Vielkomponierer Desplat passt auch sehr gut, genau auf dem richtigen Grad zwischen Kitsch und Dramatik.
Von Edwards hab ich mir ein wenig was anderes erwartet, vielleicht mehr Bezüge zum sozialen, und nicht nur straighte Naturkatastrophen- und Atomkraftbezüge, die in der Form auch als reine Hommage an die alten Godzillafilme gelesen werden könnten.
Also: guter Godzillafilm, gute Monsteraction, als Hommage wirklich hübsch und fügt den G-Kosmos ein interessantes Monster hinzu. Und läßt bei der Godzilla-Ausgangslage Platz für viele viele folgende Filme.
PS: Erstaunt mußte ich zur Kenntnis nehmen, dass der Cameo von Akira Takarada, Schauspieler im Original-und noch ein paar mehr Godzilla-Filmen, herausgeschnitten wurde, schade.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
purgatorio
Beiträge: 15627
Registriert: Mo 25. Apr 2011, 19:35
Wohnort: Dresden

Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von purgatorio »

karlAbundzu hat geschrieben:(...) und fiesen Publikumsteasern, z. B. geht bei dem ersten Kampf, grade als er richtig losgeht und man schon YES rufen will, die Tür vor der Kameraperspektive zu, HE! (...)
hehe, was hab ich gekotzt! Und dann sieht man den offensichtlich wirklich geilen Fight nur indirekt im TV :lol: :lol: :lol:
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
Benutzeravatar
karlAbundzu
Beiträge: 8972
Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
Kontaktdaten:

Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

Noch zu erledigen:
PILOTIN IN ZWISCHENWELTEN - KOSMOS ANJA FUßBACH
GRUFT DER VAMPIRE
DIE 3 SUPERMÄNNER RÄUMEN AUF
DALLAS BUYERS CLUB
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Benutzeravatar
karlAbundzu
Beiträge: 8972
Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
Kontaktdaten:

Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

TETSUO THE IRON MAN
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Benutzeravatar
karlAbundzu
Beiträge: 8972
Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
Kontaktdaten:

Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

oh man, hoffentlich komme ich bald mal wieder zum kritikenschreiben.
X-MEN Zukunft ist Vergangenheit, Zurück zum treffen der generationen un der zukunft oder so....
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Benutzeravatar
karlAbundzu
Beiträge: 8972
Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
Kontaktdaten:

Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

TETSUO THE IRON MAN (1989)
im city46, reihe weird xperience, einigermassen gut besetzt, am 29. Mai um 20:30.
Regie: Shin'ya Tsukamoto, Musik: Chu Ishikawa, Darsteller: Tomoro Taguchi, Kei Kujiwara, Nobu Kanaoka, Renji Ishibashi, Naomasa Musaka, Shin'ya Tsukamoto.
Verschiedene Menschen verwandeln sich in Mischwesen aus Metall und Mensch. Dies führt zu verschiedensten von Rache und Sex gelenkten Interaktionen, Ziel: Alles mögliche bis zur Weltherrschaft.
Wir befinden uns in einer Welt, beseelt von der experimentellen Seite Ende der 80er. Hier wird Industrieabfall, sexuelle Unbestimmtheit, Verfall, Niedergang der Städte und Industrie ohne Fluchtweg "Zurück zur Natur" thematisiert/gezeigt. Es ist laut, nicht nur die wenigen Dialoge/Schreie, sondern auch die Musik, eine Industrial-Art, meint aber nicht Techno, sondern Einstürzende Neubauten. Auch die Bilder schreien: In derben schwarz/weiß (hochgezogenes 16mm), mit schnellen Fahrpassagen, plötzlichen Nahaufnahmen.
Man merkt auch, das hier eine experimentelle Theatergruppe am Start war, sie verlassen sich stark aufeinander, sind stark in der Expression und wagen einiges.
Diese Neusichtung nach nunmehr 20 Jahren mindestens war sehr brillant, nicht nur aus Nostalgiegründen, der Film hat nicht verloren. Man fragt sich eher (oder wir uns nach dem Zeigen mit dem anderen Publikum) warum sowas nicht mehr gedreht wird, bzw. ob wir das nicht mitbekommen.
Riskantes starkes Kino. An diesem Abend mit Vorfilm, sozusagen die Fingerübung für Tetsuo, FUTSU SAIZU NO KAIJIN. Auch wahnsinnig und gut.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Benutzeravatar
karlAbundzu
Beiträge: 8972
Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
Kontaktdaten:

Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

PILOTIN IN ZWISCHENWELTEN - KOSMOS ANJA FUßBACH (2014)
Weltpremiere im proppevollen City 46, 17.5. 20:30, anwesend Anja FUßBACH und Monika B. MEYER (Regie)
Regie: Monika B. Meyer, Musik: Dad Horse Experience, DM Bob u. a..
Ein Dokumentarfilm über die Bremer Künstlerin Anja Fußbach.
Die Kamera begleitet die Künstlerin über weite Strecken ihrer Kunstproduktion, beim Schrottkaufen, Nähen, Pailettenkleben, Figuren aufstellen usw. Daneben wird sie auch bei Kunstaktionen gezeigt. Gleichzeitig laufen Interviews mit ihr, und auch mit Mitkünstlerinnen und Mitarbeiterinnen mit ihr im Gespräch.
Ein wenig gibt es auch über ihr Hobby Rollhockey, das war es aber auch schon zu persönlichen, keine "Wo kommst du her" - Geschichten, nicht mal solche familiären Sachen wie verheiratet, Kinder, Elternhaus.
Hier wird sich streng dem Titel folgend auf den Kunst-Kosmos Anja Fußbach mit ihren Gedanken zu ihrer Kunst und ihren ästhetischen und auch intelektuellen Einflüssen (obwohl Anja bei ihrer Kunst sehr vom Bauch herkommt) konzentriert. Das ist sehr passend, da ihre Kunst eignetlich wneig mit ihrer Biografie zu tun hat, was sie auch selbst so sieht, und man so nicht in Gefahr kommt, ihre Kunst eben aus ihrem Leben hinaus zu interpretieren.
Die erfahrene Dokumentarfilmerin Monika B Meyer fängt das alles gut ein und es wird gut unterstützt von gern gehörten Off-Country Musik.
Mir gefiel es gut.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Antworten