Bizarre Cinema in Hamburg

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speed freak
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Re: Bizarre Cinema in Hamburg

Beitrag von speed freak »

Feuerstoß

Una Magnum Special per Tony Saitta
IT/CA 1976, Martin Herbert (= Alberto De Martino), Scope-Kamera: Antony Ford (= Joe D’Amato), Musik: Armando Trovajoli
Mit Stuart Whitman, John Saxon, Martin Landau, Tisa Farrow
Einführung: Peter Clasen

Es geht wieder los, Bizarre Cinema ist wieder da! Und wie! Mit einem Actionkrimi von 1976, der die Italo-Genres Poliziottesco und Giallo mit fulminanter US-Action mischt. Stuart Whitman, 1962 Oscar-nominiert für Gebrandmarkt, ist der knallharte Cop, der den Giftmord an seiner kleinen Schwester (Tisa Farrow) aufklären will … Mit dabei: John Saxon, Martin Landau, Gayle Hunnicutt und Carole Laure. Dazu: eine der wahnsinnigsten Autojagden der Filmgeschichte, koordiniert und ausgeführt vom legendären Stuntman Rémy Julienne, dem Crash-Maestro von Charlie staubt Millionen ab (1969), Der Coup (1971) und sechs James-Bond-Filmen, u.a. Der Hauch des Todes (1987) und Lizenz zum Töten (1989). Außerdem: Funky Music, Juwelenraub, Sexshops, Karate-Kicks, Transvestiten, gefährliche Bügeleisen — was wollt ihr noch?! (Peter Clasen)

Vorgeführt wird eine deutschsprachige Original-35mm-Kinokopie aus dem Erstaufführungsjahr 1978.

Termine: 10.10. 14:00 DF.
Haltet den Dieb !!! Er hat meine Signatur geklaut !!!
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CamperVan.Helsing
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Re: Bizarre Cinema in Hamburg

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Liebe Freundinnen und Freunde,

krankheitsbedingt (nein, nicht DAS!) heute nur das grobe Gerüst des Newsletters für Oktober!
Wenigstens melden wollten wir uns bei Euch, denn immerhin gehen wir nach längerer Pause mit unserer 16. Spielzeit wieder an den Start! Zwei Filme präsentieren wir Euch in diesem Monat in unserem geliebten Metropolis-Kino.

Gehabt Euch wohl, wir freuen uns auf Euch!
Herzliche Grüße und gute Besserung allerseits
Euer bizarreCinema-Team!



10.10.2021 (So), 14:00 Uhr

FEUERSTOSS
Una Magnum Special per Tony Saitta

IT/CA 1976, Martin Herbert (= Alberto De Martino), Scope-Kamera: Antony Ford (= Joe D’Amato), Musik: Armando Trovajoli, 35mm, 88 Min., DF
Mit Stuart Whitman, John Saxon, Martin Landau, Tisa Farrow

Es geht wieder los, Bizarre Cinema ist wieder da! Und wie! Mit einem Actionkrimi von 1976, der die Italo-Genres Poliziottesco und Giallo mit fulminanter US-Action mischt. Stuart Whitman, 1962 Oscar-nominiert für Gebrandmarkt, ist der knallharte Cop, der den Giftmord an seiner kleinen Schwester (Tisa Farrow) aufklären will … Mit dabei: John Saxon, Martin Landau, Gayle Hunnicutt und Carole Laure. Dazu: eine der wahnsinnigsten Autojagden der Filmgeschichte, koordiniert und ausgeführt vom legendären Stuntman Rémy Julienne, dem Crash-Maestro von Charlie staubt Millionen ab (1969), Der Coup (1971) und sechs James-Bond-Filmen, u.a. Der Hauch des Todes (1987) und Lizenz zum Töten (1989). Außerdem: Funky Music, Juwelenraub, Sexshops, Karate-Kicks, Transvestiten, gefährliche Bügeleisen — was wollt ihr noch?!
Vorgeführt wird eine deutschsprachige Original-35mm-Kinokopie aus dem Erstaufführungsjahr 1978.

Text und Einführung: Peter Clasen



31.10.2021 (So), 14:00 Uhr

MAN NANNTE IHN HOMBRE
Hombre
USA 1967, Martin Ritt, 35mm, 107 Min., DF
Mit Paul Newman, Richard Boone, Diane Cilento

Der Titelheld dieses Films hat auch einen bürgerlichen Namen, doch der spielt keine Rolle. Denn Hombre, gespielt von Paul Newman, ist bei Apachen aufgewachsen und will von der Welt der Weißen nichts mehr wissen — und die nichts von ihm. Als die Postkutsche, in der er als Passagier mitfährt, überfallen wird, wird es jedoch schwierig, die Distanz aufrechtzuerhalten. Martin Ritts kommerziell erfolgreichster Film gilt zugleich als einer der »hoffnungslosesten« Spätwestern. Aus diesem Grund wurde die Titelrolle auch nicht mit einem indianischen Darsteller besetzt: Das gesellschaftlich heikle Thema habe einen kassenträchtigen Star erfordert, so Ritt. Als Newmans böser Gegenspieler tritt Richard Boone auf, der zuvor in der TV-Serie Have Gun Will Travel von 1957 bis 1963 den Guten verkörpert hatte.

Text und Einführung: Hans-Arthur Marsiske
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CamperVan.Helsing
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Re: Bizarre Cinema in Hamburg

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Liebe Freundinnen und Freunde,

auch im November bieten wir zwei Titel an: In unserer mittlerweile traditionellen Kooperation mit CineGraph - Hamburgisches Centrum für Filmforschung e.V. dürfen wir Euch im Rahmen des cinefests auch in diesem Jahr eine deutschsprachige Wiederentdeckung präsentieren, lasst Euch überraschen! Und wir haben einen echten Hammer-Science-Fiction-Klassiker dabei! Kalauer-Shaming bitte über die üblichen Kanäle.

Love, Euer bizarreCinema-Team!



PS
Infos zum Kinobesuch bekommt Ihr auf der Website des Metropolis, z.B. hier: https://www.metropoliskino.de/index.php?id=83





14.11.2021 (Sonntag), 14:00 Uhr
in Kooperation mit dem cinefest
(Fokusthema 2021: Westwärts. Osteuropäische Filmschaffende in Westeuropa)

Hilfe – sie liebt mich

DE 1956, Frantisek Cáp, 110min.
Mit Paul Hörbiger, Hans Reiser

Die Liebe ist eine Himmelsmacht und in der Regel willkommen. Es sei denn, Mann führt ein Doppelleben aus Sehnsucht nach der "großen Welt" und die neue Bekanntschaft wird gar zu anhänglich. Dann sitzt "Fonsi" plötzlich zwischen allen Stühlen und nur Kollege und Freund Brösel, der in alle Verstrickungen eingeweiht ist, steht ihm noch bei.

Text und Einführung: Lillian Robinson





28.11.2021 (Sonntag), 14:00 Uhr

Das grüne Blut der Dämonen
(Quatermass and the Pit)

Großbritannien 1967, Roy Ward Baker, 16 mm, 98 Min., DF
Mit James Donald, Andrew Keir, Barbara Shelley, Julian Glover

Sind es Außerirdische Invasoren? Wird auf die Stimme der Wissenschaft gehört? Welche Chance hat die Menschheit in Krisenzeiten? Der erste Farbfilm der Quatermass-Filmreihe, die auf der allerersten, überaus erfolgreichen britischen Science Fiction Fernsehserie The Quatermass Experiment von 1953 aufbaut. Über den typischen Charme früher Schocker hinaus bietet die Darstellung des Wissenschaftlers Quatermass die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit Wissenschaftspräsentation gestern und heute.

Text und Einführung: Eibo Thieme
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CamperVan.Helsing
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Re: Bizarre Cinema in Hamburg

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Jenseits von Bizarre Cinema geht im November auch die Reihe "Blick ins Archiv" weiter, und da gibt es 35mm-Kopien zu sehen von

Spiel mir das Lied vom Tod (I/USA 1968, Sergio Leone, DF) 3.11.

Mitternachtsparty (F 1961, Robert Hossein, DF) 11.11.

Nachtaufnahmen - Life according to Agfa (IL 1992, Assi Dayan, OmU) 22.11. + 23.11.

Modesty Blaise - Die tödliche Lady (GB 1966, Joseph Losey, DF) 27.11. + 29.11.


Außerdem gibt es am 24.11. eine 35er-OmU-Kopie von Hitchcocks "Der unsichtbare Dritte" zu sehen.


Und diesen Monat findet wieder das Cinefest statt, diesmal unter dem Motto "Westwärts - Osteuropäische Filmschaffende in Westeuropa"

https://cinefest.de/programm/filme/
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CamperVan.Helsing
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Re: Bizarre Cinema in Hamburg

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Liebe Leute,

kleines Update bezüglich der Sprachfassung unserer Vorführung am kommenden Sonntag:
Der Film wird nicht in der DF, sondern in der engl. OF laufen.
Wir bitten um Verständnis!

Gruß, Euer bizarreCinema-Team



28.11.2021 (Sonntag), 14:00 Uhr

Das grüne Blut der Dämonen
(Quatermass and the Pit)

Großbritannien 1967, Roy Ward Baker, 16 mm, 98 Min., OF
Mit James Donald, Andrew Keir, Barbara Shelley, Julian Glover

Sind es Außerirdische Invasoren? Wird auf die Stimme der Wissenschaft gehört? Welche Chance hat die Menschheit in Krisenzeiten? Der erste Farbfilm der Quatermass-Filmreihe, die auf der allerersten, überaus erfolgreichen britischen Science Fiction Fernsehserie The Quatermass Experiment von 1953 aufbaut. Über den typischen Charme früher Schocker hinaus bietet die Darstellung des Wissenschaftlers Quatermass die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit Wissenschaftspräsentation gestern und heute.

Text und Einführung: Eibo Thieme
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CamperVan.Helsing
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Re: Bizarre Cinema in Hamburg

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Liebe Freundinnen und Freunde,

im Dezember haben wir vier Filme im Kalender, zwei davon im Rahmen unseres traditionellen, mittlerweile zehnten (!) Weihnachtsspecials: Dieses Mal zeigen wir Kultfilme des New-York-DIY-Independent-Underground (wenn man denn so will), die auf den ersten Blick so aber auch überhaupt gar nichts Besinnliches haben.
Obwohl… nachdenklich machen sie uns schon und wenn es außerdem an Weihnachten ja vielleicht doch im Wesentlichen um die mindestens diskurswürdigen Ideen eines Menschen geht, der „an einen Baumstamm genagelt worden war, weil er gesagt hatte, wie fantastisch er sich das vorstelle, wenn die Leute zur Abwechslung mal nett zueinander wären“ (Douglas Adams), dann erkennen wir genau diesen Kerngedanken in der Tat auch in vielen unserer blutrünstigsten Lieblingsfilme. Und so passen Weihnachten und Horror möglicherweise doch nicht nur beim alljährlichen Weihnachtshorror zusammen.
Darüber hinaus und dazu passend haben wir mit zwei Gangsterfilmen weitere Titel, die man ebenfalls in dieser Hinsicht interpretieren könnte. Beide kann man zudem vielleicht vorsichtig als Klassiker mit ausbaufähiger Präsenz in der Öffentlichkeit bezeichnen.
Also: ein Adventskalender voller Kultklassiker! Wir freuen uns!

In diesem Sinne: Seid nett zueinander und passt auf Euch auf!
Love, Euer bizarreCinema-Team!



PS
Aktuelle Infos zum Kinobesuch bekommt Ihr auf der Website des Metropolis, z.B. hier: https://www.metropoliskino.de/index.php?id=83





12.12.2021 (Sonntag), 14:00 Uhr

Outsider
(Shark!)
USA 1969, Samuel Fuller, 92 min., 35mm, DF
Mit Burt Reynolds, Silvia Pinal, Barry Sullivan

Ein Waffenschmuggler verliert seine Ware an der sudanesischen Küste. Als eine Frau ihn
anheuern will, um dort Goldbarren aus einem gesunkenen Schiff zu bergen, sieht er eine Chance, seinen Verlust doch noch wettzumachen. Haie sind noch die harmlosere Bedrohung dieses Plans.
Fuller fand, sein Film wurde von den Produzenten verhunzt. Dennoch zeigt OUTSIDER erkennbar Elemente von Fullers Stil und wartet mit fähigen Darstellern und einem gewohnt coolen Burt Reynolds auf.

Text und Einführung: Lillian Robinson



18.12.2021 (Samstag), ab 19:30 Uhr

XXX-Mess Special No. 10, 2021:
The Holy Night of the Henenlotter
Umbruchzeiten sind Bizarre-Cinema-Zeiten. TV, Video, DCPs, Streaming, immer wenn etwas technisch angeblich Ausgefeilteres heraufdämmert, blüht die Sehnsucht nach dem Alten und nicht mehr ganz Korrekten, Scharfen und Farbechten. Auch wenn es heute unvorstellbar scheint, werden vielleicht auch Marvel-Blockbuster einer zukünftigen Generation als Relikte einer besseren Zeit erscheinen. Vielleicht in 40 Jahren. So lange ist es her, dass Frank Henenlotter „Basket Case“ drehte, sein erstes Meisterwerk aus dem dreckigen Big Apple der frühen 80er. Henenlotter ist New Yorker durch und durch, hier wurde er geboren, hier verbrachte er seine Jugend in den heruntergekommenen Filmpalästen am Times Square und hier bildete er sich zu einem Spezialisten und Sammler des Horror- und Sexploitationkinos aus. Als er selbst mit dem Filmen begann, waren diese Kinos am Verschwinden. Dafür explodierte der Videomarkt, und dank der Finanzierung neuer Label konnten Low-Budget-Magier wie Henenlotter Filme drehen – mit dem Exploitation-Spirit vergangener Tage. Nach seinem Erstling dauerte es sechs Jahre, bis Henenlotter sein nächstes Werk fertigstellen konnte, natürlich in New York: „Brain Damage“! 1990 folgte dann „Frankenhooker“. Beide Streifen präsentieren wir euch in einem verantwortungslosen Doppeldelirium!



18.12.2021 (Samstag), 19:30 Uhr

Brain Damage
USA 1988, Frank Henenlotter, BluRay, 85 Min., OF
Mit Rick Hearst, Gordon MacDonald, Jennifer Lowry

Lasst die Finger von den Drogen! Regisseur Henenlotter macht auf wundersame Weise aus einem vollkommen wahnsinnigen Exzess eine hochmoralische Metapher und pendelt dabei aufs Extremste zwischen Comedy und Widerlichkeiten, Fantasy und Realismus. Die Story in Kürze: Elmer (so auch der deutsche Verleihtitel) fixt Brian an, macht ihn abhängig und bestimmt fortan über sein Leben, das in einen grauenhaften Abwärtsstrudel gerät. Fun Fact: Brain Damage enthält diese eine berühmt-berüchtigte Szene, die auch nach fast 35 Jahren noch immer in die Top Ten der größten Geschmacklosigkeiten der Filmgeschichte gehören dürfte!

18.12.2021 (Samstag), 21:30 Uhr

Frankenhooker
USA 1990, Frank Henenlotter, DCP, 80 Min., OF
Mit James Lorinz, Patty Mullen, Charlotte Helmkamp

Mary Shelleys „Sexpartner zum Selberbauen“-Klassiker verlegte Henenlotter in seine Heimatstadt. Nachdem seine Verlobte durch einen von ihm entworfenen elektrischen Rasenmäher zerlegt worden ist, macht sich ein Erfinder daran, sie wieder zusammenzuflicken – mit Teilen von Prostituierten, die er durch eine selbst designte Droge explodieren lässt. Filmkritiker in aller Welt waren sich einig: „The best exploding crack whore movie ever made!“

Text und Einführung: Volker Hummel und Jan Minck



19.12.2021 (Sonntag), 14:00 Uhr

J.D. Der Killer
(The Rise and Fall of Legs Diamond)
USA, 1960, Budd Boettichers, 35mm, 100 Min., DF
Mit Ray Danton, Simon Oakland, Warren Oates

Budd Boettichers ironischer Abgesang auf den archetypischen Gangster. „Legs Diamond war ein großer Schwindel. Diamond war ein Hurensohn und wahrscheinlich das übelste Individuum, das jemals existierte. Al Capone, Dutch Schultz und die anderen waren ‚gut‘ im Vergleich zu ihm. Er war ein ausgezeichneter Schütze, ein schöner Mann und ein großer Frauenheld. Monatelang stellte ich Nachforschungen über ihn an in Detroit, Los Angeles und New York. Ich hätte ihn gern persönlich kennengelernt, obwohl das nichts an der Vorstellung, die ich vom Film hatte, geändert hätte. Außer dem Namen blieb im Film sehr wenig vom wahren Legs Diamond übrig. Je mehr Nachforschungen ich anstellte, umso stärker wurde mir bewusst, dass ich diesen Film nicht machen konnte, und dass ich auch keine Lust dazu hatte. Ich hatte unzählige Male Filme wie „Scarface“ gesehen, und ich fühlte, dass es das Publikum nicht mehr würde ertragen können, diese Tötereien, diese Maschinengewehrgarben noch einmal zu sehen. So habe ich beschlossen, daraus eine Komödie zu machen, eine wahre Komödie über Legs Diamond und Alice. Ich will sagen, dass ich innerhalb eines ernsten Rahmens einen Komödienstil und -ton anwandte, indem ich tragische Szenen mit Gags, auf komische Art inszenierte. (Budd Boetticher)

Text und Einführung: Eckhard Haschen
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CamperVan.Helsing
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Re: Bizarre Cinema in Hamburg

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Liebe Freundinnen und Freunde ,

Vampire! Säufer! Rächerinnen! Monster! Einer unserer Helden live!
Reicht das für einen guten Start ins Jahr? Wir sagen laut und deutlich JA!

Lass es Euch gutgehen und habt ein frohes neues Jahr,
Euer bizarreCinema-Team



09.01.2022 (So), 14.00 Uhr
THE FEARLESS VAMPIRE KILLERS
(Tanz der Vampire)

GB 1967, Roman Polanski, 108 Min. 35 mm, OF

Mit Jack MacGowran, Roman Polanski, Sharon Tate

Die Universität Königsberg hat ihn wegen seiner gewagten Theorien zum Vampirismus gefeuert, doch Professor Abronsius gibt nicht auf und reist mit seinem ängstlichen Gehilfen Alfred nach Transsylvanien, um seine Forschungen dort auf eigene Faust fortzusetzen. Wie jede gelungene Parodie ist Polanskis Meisterwerk zugleich eine liebevolle Hommage an das Genre und der vielleicht beste Vampirfilm überhaupt, bei dem das Erschrecken immer wieder im Lachen mündet — und umgekehrt. Selten hatten Vampire so gepflegte Fangzähne, so vollendete Umgangsformen und bewegten sich in so stimmigen Kostümen und Kulissen. Wer sich davon nicht beißen lässt, ist selber schuld.

Text und Einführung: Hans-Arthur Marsiske





16.01.2022 (So), 14.00 Uhr
BIS ZUR BITTEREN NEIGE
BRD 1975, Gerd Oswald, 105 min., 35mm
Mit Maurice Ronet, Suzy Kendall, Susanne Uhlen

Die Adaption des gleichnamigen Romans von Johannes Mario Simmel. „Vor 20 Jahren war Paul Jordan ein großer Hollywood-Star, dann heiratete er eine reiche Frau, verfiel dem Alkohol und schwängert schließlich seine Stieftochter. Der abgehalfterte Mime will wieder spielen, um sowohl dem exklusiven Elend wie auch den emotionalen Familienverwicklungen zu entfliehen; er akzeptiert das Angebot eines europäischen Nachwuchsregisseurs, fährt nach Wien, wo er die Hauptrolle in einem Film mit dem beziehungsreichen Titel Oppression übernehmen soll... Gerd Oswald, der sich aller formalen Manierismen der frühen Vohrerschen Simmel-Verfilmungen konsequent enthält, und Manfred Purzer destillieren aus der sentimentalen Säuferkolportage eine surreal-existenzialistische Studie über Schwermut und Stolz, über Sucht und die Suche nach dem Glück im Vergessen.“ (KinoTageBuch)

Text und Einführung: Eckhard Haschen





23.01.2022 (So), 14.00 Uhr
MAD END aka NAKED VENGEANCE
USA 1985, Cirio H. Santiago, 98 Min., DF, digital (2K remastered)
Mit Deborah Tranelli, Kaz Garas, Carmen Argenziano, Ed Crick

Deborah Tranelli, bekannt als Sekretärin aus der TV-Serie „Dallas“, darf als rachlüstige Carla Harris auf den Spuren von „I Spit on Your Grave“ weilen. Zunächst sieht noch alles gut aus: Erfolgreiche Schauspielkarriere in L.A., ein schönes Leben mit feschem Ehemann. Doch eines Tages wird sie Zeugin, wie ihr Liebster auf offener Straße ermordet wird. Um all das zu vergessen, flieht Carla in ihre alte Heimatstadt auf dem Land. Hier wird sie jedoch von einer ganzen Reihe Männern belästigt, die schließlich sogar in ihr Haus eindringen und sie zum Opfer perfider Gewalt machen. Vom Gesetz im Stich gelassen, nimmt sie das Heft schließlich selbst in die Hand – und nimmt blutige Rache!
Fillipino-B-Filmer Cirio H. Santiago liefert sleaziges Rape-And-Revenge-Exploitation-Kino ab, welches inzwischen Kultstatus erreicht hat: Seid ihr bereit für Euer Mad End?

Text und Einführung: Jochen Oppermann





30.01.2022, 14.00 Uhr
GAPPA – FRANKENSTEINS FLIEGENDE MONSTER
(Daikyoju Gappa)
Japan 1967, Haruyasu Noguchi, 83 Min., DF, Scope
Mit Yoko Yamamoto, Tamio Kawaji, Yuji Okada; Tricks: Akira Watanabe

Echt bizarr: ein Monsterfilm an der Grenze zum Kinder- und Familienfilm! Mit beachtlichen Ähnlichkeiten zu Steven Spielbergs „The Lost World – Jurassic Park“ (1997). Junge Reporter und Forscher aus Tokio kommen auf die Südseeinsel Obelisk, um exotische Pflanzen und Tiere für den riesigen Vergnügungspark eines geldgierigen Verlegers einzutüten – darunter Gappa, ein urzeitliches Monsterbaby. Papa und Mama Gappa eilen hinterher... Die Monster sind menschlicher als die Menschen, die wahren Monster sind der herzlose Verleger und der alles verschlingende Kapitalismus, genau!
Vorgeführt wird eine synchronisierte 35mm-Kinokopie aus dem deutschen Erstaufführungsjahr 1971.

Text: Peter Clasen
Die Einführung hält Deutschlands Godzilla-Kenner No. 1 Jörg Buttgereit (Berlin). Mit Signierstunde für die erweiterte Neuausgabe (2021) seines Grundlagenwerks „Die Monsterinsel“.
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CamperVan.Helsing
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Re: Bizarre Cinema in Hamburg

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Liebe Freundinnen und Freunde,

natürlich ist man immer geneigt, das aktuelle Programm über den grünen Klee zu loben. Natürlich sind wir immer begeistert von unserem Programm, egal, ob ein Titel oder sechs Titel im Monat gezeigt werden. Zum einen weil wir die Filme, auch die bescheuerten, aus tiefstem Herzen lieben, da geht es uns sicherlich wie Euch. Und zum anderen, weil wir auf dem Weg bis zum Aufführungstermin jeden Schritt mitgestalten und begleiten, von der Auswahl über die Kopienrecherche bis hin zur Einführung vor Ort usw…usw... es steckt halt immer Herzblut drin.
So ein Monat ist der Februar 2022 mal wieder: HorrorKlassiker, CrimeCult, ActionTrash und KatastrophenEpos, das volle Programm!

Als i-Tüpfelchen freuen wir uns, nach längerer Zeit mal wieder einen alten Freund und Kollegen begrüßen zu dürfen: Der Journalist und Filmhistoriker Michael Ranze gestaltet die Einführung zu „Professor Bondi“ am 6.2. Lasst es Euch nicht entgehen, Michael ist ausgemachter Corman-Experte! Lest sein Interview mit dem Großmeister, das er 2017 für die nur geringfügig weniger legendäre Zeitschrift Splatting Image geführt hat: http://www.splatting-image.com/?p=4910

Mit den herzlichsten Grüßen
Euer bizarreCinema Team



6.2.2022 (So), 14.00 Uhr

Das Vermächtnis des Professor Bondi
(Bucket of Blood)
USA 1959, Roger Corman, 75 Min., DF
Mit Dick Miller, Julian Burton, Barboura Morris

Roger Corman, Pate des Bizarre Cinema und immerhin schon 95 Jahre alt, legte hier eine wundervolle Beatnik-Horrorkomödie vor, runtergekurbelt in ganzen fünf Tagen. Im Mittelpunkt: Dick Miller, einer von Cormans Lieblingsdarstellern, der in einem Existenzialisten-Kellercafé als tumber Kellner die Tabletts balanciert. Gern wäre er so cool wie die Gäste. Als er versehentlich eine Katze killt und sie mit Lehm einschmiert, kommt seine Chance: Diese „Skulptur“ ist Kunst! Mehr noch: ein Meisterwerk. Jetzt wartet jedermann auf die nächste Arbeit... Ein zeitloser Klassiker, der mit „Das Kabinett des Professor Bondi“ (House of Wax) eigentlich nicht so viel zu tun hat. Der Jazz-Score ist, wie später bei „Little Shop of Horrors“, von Fred Katz. „Nicht die mindeste Gestaltungsmühe ist zu erkennen,“ meinte damals der Filmdienst in seiner unnachahmlichen Art. Wenn das keine Empfehlung ist...

Text und Einführung: Michael Ranze





13.02.2022 (So), 14.00 Uhr

Gleaming Heart – Rebellen auf Skateboards
(Gleaming the Cube)
USA 1989, Graeme Clifford, 100 Min., DF
Mit Christian Slater, Steven Bauer, Tony Hawk, Tommy Guerrero

Der 16-jährige Draufgänger Brian Kelly liegt mit seinen Eltern im ewigen Clinch, da er mehr Begeisterung für sein Skateboard aufbringt als für die Schule. Als sein Adoptivbruder Vinh tot aufgefunden wird, glaubt Brian nicht an den angeblichen Selbstmord. Da er mit seinem Verdacht bei der Polizei auf taube Ohren stößt, begibt er sich auf eigene Faust auf die Suche nach den Mördern und gerät dabei an skrupellose Waffenschmuggler, die unter dem Deckmantel einer angeblichen Hilfsorganisation agieren.
Neben Teenie-Idol Christian Slater, hier zwischen Heathers und Young Guns II auf dem Höhepunkt seiner jugendlichen Coolness, punktet der Neo-Noir-Film mit reichlich popkulturellem Zeitkolorit. Kultstatus erlangte er aufgrund seiner atemberaubenden Skateboard-Action, für deren authentische Umsetzung Stacy Peralta, Tony Hawk und zahlreiche weitere Pro-Skater der legendären Bones Brigade ins Boot geholt wurden.


Text und Einführung: Jeroen van Kempen



20.02.2022 (So), 14.00 Uhr

Der Söldner
(The soldier)
US 1982, R: James Glickenhaus, 89 Min., DF, 35mm
Mit Ken Wahl, Klaus Kinski, Steve James, Bob Andrews, Lisa Cain

James Glickenhaus, Spezialist für herbe Actionkost, inszenierte mit Ken Wahl als CIA-Agent „Codename: Soldier“ eine Art B-James-Bond-Film. Kalter Krieg, entwendete Atomwaffen, eiskalte Terroristen – alles Zutaten für einen überzeugenden Agenten-Genremix. Die Story ist zwar dünn und konfus, Klaus Kinski nur kurz dabei, fetzige Action-Szenen (inkl. einer großen Ski-Einlage), gelungene Drehorte wie z.B. das geteilte Berlin und ein treibender Soundtrack von Tangerine Dream sorgen jedoch für Kurzweil. Einem schönen Sonntagnachmittag steht also nichts im Weg...

Text und Einführung: Jochen Oppermann



27.02.2022 (So), 14.00 Uhr



Panik über Tokio
(Nippon chinbotsu, „Japan versinkt“)
Japan 1973, Shirō Moritani, 35 mm, 98 Min., DF
Mit Hiroshi Fujioka, Keiju Kobayashi, Tetsurō Tamba, Lorne Greene

Der Titel, eine klare Ansage, ein Versprechen spannender Unterhaltung. Vielleicht noch klarer der japanische Titel »Japan versinkt«, der wortwörtliche Untergang der eigenen Nation, undenkbar und schockierend. Es ist Zeit der Helden, aber auch die Stunde der Geowissenschaften, selbst wenn sie nur erklären und nicht globale Prozesse verhindern können. Die Gesellschaft zeigt, was sie in Krisenzeiten am besten kann, sie zeigt Zerfallserscheinungen.

Der Anstieg des Meeresspiegels mag heute andere Ursachen haben, auch wird nicht ganz Deutschland versinken, und doch kann auch uns der Film zur Urangst führen, die Heimat zu verlieren.

Text und Einführung: Eibo Thieme
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Re: Bizarre Cinema in Hamburg

Beitrag von CamperVan.Helsing »

BTW: In der Reihe "Blick ins Archiv" gibt es diesen Monat u.a.

"Die Teuflischen" von Henri-Georges Clouzot (10.2. um 17.45 Uhr und 21.2. um 17.00 Uhr)

sowie Rob Reiners Stephen-King-Verfilmung "Misery" (18.2. um 19.15 Uhr und 19.2. um 21.00 Uhr),

als deutsche 35mm-Kopien
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Re: Bizarre Cinema in Hamburg

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Liebe Freundinnen und Freunde,

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06.03.2022 (So), 14.00 Uhr
PACIFIC VIBRATIONS
USA 1970, John Severson, 92 min., 16mm, OF
Mit Jock Sutherland, Bill Hamilton

Man nehme Wellengang von Kalifornien bis Hawaii, mische ihn mit etlichen Tassen Musik eines Lebensgefühls, füge ein paar Tropfen lustiger Interviews hinzu und würze mit einem Quäntchen Psychedelia und einer Prise Ökologie - dann erhält man einen Surfer-Dokumentarfilm "Like Woodstock on a wave".

Text und Einführung: Lillian Robinson





13.03.2022 (So), 14:00 Uhr
VIERZIG GEWEHRE
(Forty Guns)
USA 1957, Samuel Fuller, 80 min., 35mm, DF
Mit Barbara Stanwyk, Barry Sullivan, Dean Jagger

Tombstone in Cochise County, Arizona, im Jahr 1881: Die Großgrundbesitzerin Jessica Drummond beherrscht mit ihrem Gefolge aus 40 Reitern die Gegend. Der ehemalige Revolverheld und jetzige US-Marshal Griff Bonnell kommt mit seinen Brüdern Wes und Chico in die Stadt, um einen Haftbefehl gegen einen Mann aus Jessicas Gefolge zu vollstrecken. Tombstone wird von Jessicas jüngerem Bruder Brockie terrorisiert, der in betrunkenem Zustand den ängstlichen und kurzsichtigen Marshal Chisum, einen Freund Griffs aus früheren Tagen, niederschießt. Griff stellt Brockie, schlägt ihn nieder und lässt ihn einsperren. Jessica kommt mit ihren Reitern in die Stadt, um ihren Bruder zu befreien.

„Jede Szene, jede Einstellung dieses brutalen und wilden Westerns in Cinemascope und Schwarzweiß in weniger als zehn Tagen gedreht, ist, trotz einer unverständlichen Handlung, von großem Erfindungsreichtum und strotzt von Regieeinfällen, deren Gewagtheit an die Verrücktheit von Abel Gance oder Stroheim erinnert, wenn nicht gar einfach an Murnau.“ (Jean-Luc Godard)

Text und Einführung: Eckhard Haschen





20.03.22 (So), 14.00 Uhr
NEAR DARK – DIE NACHT HAT IHREN PREIS
US 1987, R: Kathryn Bigelow, 94 Min., DF, 35mm
Mit Adrian Pasdar, Lance Henriksen, Billl Paxton

Sie sind verwahrlost und heruntergekommen, sehen aus wie eine Mischung aus Cowboys und Rockern. Sie sind Süchtige und brauchen täglich frisches Blut. Mit ihren Opfern spielen sie, verbinden gnadenloses Töten mit Lust und Spaß. Near Dark erzählt die Geschichte einer Gruppe von Vampiren, die in verdunkelten Autos durch das Land ziehen und nachts ihre Opfer suchen. Die junge Vampirin Mae verliebt sich dabei in Caleb, ihr erster Kuss macht sie unzertrennlich und ihn zum Vampir, der nun auch selbst töten muss. Gefangen in diesem Zwiespalt gerät Caleb an den Anführer der brutalen Vampir-Horde...

Mit ihrem Solo-Debütfilm modernisierte die spätere Actionthriller-Expertin und Oscar-Gewinnerin Kathryn Bigelow (The Hurt Locker) das Vampir-Genre: Sie mischt Western- und Roadmovie-Elemente sowie brutale Gewalt und zarte Romantik zu einem spannenden 80er-Jahre-Genre-Cocktail.

Text und Einführung: Jochen Oppermann





27.3.2022 (So), 14.00 Uhr
ER KAM NUR NACHTS
(The Night Walker)
USA 1964, William Castle, 86 Min., DF, 35mm
Mit Barbara Stanwyck (= Irene Trent), Robert Taylor (= Barry Morland), Lloyd Bochner (= The
Dream), Hayden Rorke (= Howard Trent)
Drehbuch: Robert Bloch; Kamera: Harold W. Stine (schwarz-weiß); Musik: Vic Mizzy

Psychothriller: 1960 hatte Alfred Hitchcock seinen größten Hit mit „Psycho“ nach einem Drehbuch von Robert Bloch. Sowas wollte Kollege William Castle auch gern machen und ließ Bloch u.a. „Er kam nur nachts“ schreiben, ein schräges Kuriosum, wie es für Castle typisch ist – erinnert sei an seine Gimmick-Grusler „Macabre“ und „Mörderisch“, die Bizarre Cinema 2012 und 2014 zeigte. „Frau ohne Gewissen“-Star Barbara Stanwyck spielt Irene Trent, die Witwe eines Ingenieurs, der bei einem Laborbrand ums Leben kam, doch die Leiche wurde nie gefunden. Jetzt spukt der Herr in ihren
Alpträumen herum – und im wahren Leben auch! Welche Rolle spielt der feine Anwalt Barry Morland
(Robert „Ivanhoe“ Taylor)? – Ein Schockfest, das sich mit der enervierenden Musik von Vic Mizzy („The Addams Family“) zum wahren Horror-Delirium auswächst.

Bizarre Cinema zeigt eine synchronisierte, gut erhaltene 35mm-Kinokopie aus dem deutschen
Erstaufführungsjahr 1965.


Text und Einführung: Peter Clasen
The more I see
The less I know
About all the things I thought were wrong or right
& carved in stone
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